+++ Wintersport-Telegramm +++ Freund springt zum vierten Sieg in Folge, Preuß holt Silber

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Severin Freund – Skispringer, Olympiasieger, Weltmeister
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Das ist Severin Freund

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Foto: dpa/Daniel Karmann

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+++ Shorttrack +++

Niederländer Knegt und Südkoreanerin Choi Weltmeister

Der Niederländer Sjinkie Knegt und Choi Minjeong aus Südkorea haben bei den Shorttrack-Weltmeisterschaften in Moskau die Titel im Mehrkampf geholt. Knegt setzte sich am Sonntag im sogenannten Super-Finale über 3000 Meter vor Park Se Yeong aus Südkorea und Wu Dajing aus China durch, die auch in der Mehrkampf-Wertung Zweiter und Dritter wurden. Knegt hatte vor gut einem Jahr in Dresden bei der EM für Aufsehen gesorgt, als ihm nach einer Stinkefinger-Geste Bronze im Mehrkampf aberkannt wurde. In der Damen-Konkurrenz siegte Choi nach ihrem Erfolg über die 3000 Meter im Mehrkampf vor der Italienerin Arianna Fontana und Shim Suk Hee aus Südkorea. Die Herren aus China und die Damen aus Südkorea holten die Titel in den Staffel-Wettbewerben. Die deutschen Starter landeten erwartungsgemäß im hinteren Teil des Feldes. Der Rostocker Torsten Kröger belegte im Mehrkampf Platz 31, bei den Damen kamen die Dresdnerinnen Bianca Walter und Anna Seidel auf die Ränge 27 und 40. Olympia-Teilnehmerin Seidel war über 500 und 1000 Meter jeweils disqualifiziert worden.

+++ Ski-Freestyle +++

Kearney beendet Karriere Weltcup-Karriere mit Gesamtsieg

Ski-Freestyle-Star Hannah Kearney aus den USA hat sich mit dem vierten Gesamtsieg ihrer Karriere aus dem Weltcup verabschiedet. Wie ihre Landsfrau Donna Weinbrecht kommt die Olympiasiegerin von 2010 nach Rang eins in der Parallel-Buckelpiste im franzöischen Megeve zudem auf 46 Weltcup-Siege. Damit liegt sie auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Das letzte Rennen ihrer Laufbahn will die 29-Jährige Ende März bei den nationalen Meisterschaften in Colorado bestreiten. Kearney gewann bei Olympia in Sotschi Bronze und sammelte insgesamt acht WM-Medaillen, darunter drei goldene.

+++ Biathlon +++

Deutsche Biathleten verpassen Medaille im Massenstart

Die deutschen Staffel-Weltmeister um Simon Schempp (Uhingen) haben beim abschließenden Massenstart der WM im finnischen Kontiolahti eine Medaille verpasst. Beim WM-Titel des Slowenen Jakov Fak kam Schempp als bester Deutscher auf Platz acht. Silber ging an den Tschechen Ondrej Moravek (+1,0 Sekunden), Bronze gewann der Norweger Tarjei Bö (+3,7). Damit bleibt es bei fünf deutschen Medaillen (3x Gold, 2x Silber) bei den Titelkämpfen in Finnland. Erstmals seit 18 Jahren hatten die deutschen Staffeln am Freitag und Samstag beide Goldmedaillen gewonnen.

+++ Skispringen +++

Freund siegt auch in Oslo

Skispringer Severin Freund hat auch den zweiten Weltcup am legendären Holmenkollen gewonnen. Der Weltmeister feierte in Oslo seinen vierten Sieg innerhalb von nur sechs Tagen und baute seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Freund flog auf 132,0 und 128,0 Meter und verbuchte mit 258,9 Punkten vor dem Japaner Noriaki Kasai (254,9) seinen bereits neunten Saisonsieg. Rang drei teilten sich der Slowene Peter Prevc und der Pole Kamil Stoch (je 251,5). Vier Siege in Folge hatte zuletzt der Österreicher Thomas Morgenstern im Dezember 2010 geschafft. Der letzte deutsche "Viererpack" war Sven Hannawald bei seinem historischen Grand Slam bei der Vierschanzentournee 2001/2002 gelungen.

+++ Skispringen +++

Freund schon wieder auf Siegkurs

Skisprung-Weltmeister Severin Freund steht vor seinem vierten Weltcup-Sieg in Folge. Der 26-Jährige aus Rastbüchl flog am Holmenkollen in Oslo im ersten Durchgang auf 132,0 m und führt mit 130,7 Punkten vor dem Japaner Noriaki Kasai (126,2 Punkte). Stefan Kraft (Österreich) und Peter Prevc (Slowenien), Freunds größte Konkurrenten im Kampf um den Gesamtweltcup, folgen erst auf den Rängen 3 und 17. Zweibtester DSV-Adler ist Richard Freitag (Aue) auf Rang 14. Ebenfalls in den zweiten Durchgang schafften es Andreas Wellinger (Ruhpolding), Michael Neumayer (Oberstdorf) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) auf den Plätzen 21, 23 und 29.

+++ Snowboard +++

Deutsche verpassen Podestplätze

Die deutschen Snowboardcrosser sind beim Weltcup im Schweizer Veysonnaz ohne Podestplatz geblieben. Einen Tag nach dem fünften Rang von Youngster Martin Nörl wurde Konstantin Schad im zweiten Wettbewerb am Sonntag als bester Deutscher Zehnter. Der 21 Jahre alte Nörl schied im Viertelfinale aus. Es gewann der Australier Alex Pullin. Bei den Damen setzte sich die Kanadierin Dominique Maltais durch, deutsche Athletinnen waren nicht am Start. Kommende Woche steht für die Snowboardcrosser im spanischen La Molina noch jeweils ein Wettbewerb bei Männern und Frauen an.

+++ Skispringen +++

Wellinger beendet Saison

Für Skispringer Andreas Wellinger ist die Saison vorzeitig beendet. Der 19-Jährige, der Ende November in Kuusamo schwer gestürzt war, wird das Saisonfinale am kommenden Wochenende auf der Riesenschanze im slowenischen Planica auslassen. "Lust hätte ich, aber die Trainer haben Nein gesagt. Daher war das mein letzter Wettkampf in diesem Winter", sagte der Team-Olympiasieger beim Weltcup in Oslo der ARD. Wellinger (Ruhpolding) war zu Saisonbeginn in Finnland schwer gestürzt und war erst nach einer zweimonatigen Pause zur WM in Falun in das Team von Bundestrainer Werner Schuster zurückgekehrt.

+++ Langlauf +++

Nystad in Oslo wie eine Siegerin gefeiert

Einen schöneren Abschied vom Leistungssport hätte sich Claudia Nystad nicht wünschen können. Die zweimalige Langlauf- Olympiasiegerin wurde bei ihrem letzten Auftritt am Holmenkollen in Oslo gefeiert wie eine Siegerin. Und das, obwohl sie 16 Minuten hinter Siegerin Marit Bjørgen den 30-Kilometer-Weltcup als Letzte beendete. Die Zehntausenden an der Strecke bejubelten die 37-Jährige. Nystad absolvierte die letzten Kilometer mit der deutschen Fahne in der Hand winkend und die Fans abklatschend. Im Ziel wurde sie von ihren Teamkolleginnen erwartet, die auf den Oberschenkeln und dem Stirnband rührende Abschiedsworte formuliert hatten. "Es war einer meiner schönsten Zieleinläufe", erzählte Nystad und ergänzte: "Normalerweise kommt man ja gestresst an und kann die Fahne schwenken. Heute aber konnte ich das ganz entspannt genießen." Tränen seien nicht geflossen, meinte Nystad, die dennoch von der großen Anteilnahme überwältigt war. "Die russischen Techniker hatten mir in der letzten Runde den Weg versperrt und wollten mich abfüllen. Auch die Norweger haben auf der Strecke noch Fotos mit mir gemacht", berichtete die Oberwiesenthalerin. Mit elf Medaillen bei Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften ist sie die erfolgreichste deutsche Langläuferin der Geschichte.

+++ Ski alpin +++

Hirscher verkürzt Rückstand auf Neureuther

Felix Neureuther ist beim vorletzten Weltcup-Slalom der Saison nicht über Rang neun hinausgekommen und hat den vorzeitigen Sieg in der Disziplinwertung klar verpasst. Der Vorsprung des Skirennfahrers auf Verfolger Marcel Hirscher schrumpfte stattdessen von 66 auf 55 Punkte. Der Österreicher wurde beim Torlauf in Kranjska Gora am Sonntag Sechster. Nach dem ersten Durchgang war er noch 19. gewesen. Fritz Dopfer wurde beim Sieg des Norwegers Henrik Kristoffersen Zehnter. Linus Strasser qualifizierte sich mit Rang 22 zum ersten Mal für das Weltcup-Finale. Tages-Zweiter wurde Giuliano Razzoli aus Italien vor dem Schweden Mattias Hargin.

+++ Biathlon +++

Preuß gewinnt Silber im Massenstart

Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß hat bei der Biathlon-WM im finnischen Kontiolahti überraschend Silber im abschließenden Massenstart der Frauen gewonnen. Die 21-Jährige aus Haag musste sich nach 12,5 km nur der fehlerfreien Goldmedaillengewinnerin Walentyna Semerenko geschlagen geben. Preuß lag nach einer Strafrunde im Ziel 6,2 Sekunden hinter der Ukrainerin, Bronze ging an die Italienerin Karin Oberhofer (+12,6).

+++ Langlauf +++

Björgen siegt, Fessel wird Achte

Nicole Fessel hat den deutschen Skilangläuferinnen ein versöhnliches Saisonende beschert. Die Oberstdorferin belegte im traditionsreichen "Marathon" über 30 Kilometer in Oslo den guten achten Rang. Der Sieg ging wie im Vorjahr an Superstar Marit Björgen (Norwegen), die somit auch die dritte Kristallkugel des Winters holte. Die zweimalige Olympiasiegerin Claudia Nystad wurde im letzten Rennen ihrer Karriere 59. und damit Letzte. Die 37-Jährige, die noch immer an den Folgen ihres Sturzes Anfang Januar in Oberstdorf leidet, hatte sogar einen Startverzicht erwogen, quälte sich am legendären Holmenkollen aber mit großem Rückstand ins Ziel.

+++ Langlauf +++

Bundestrainer Frank Ullrich tritt zurück

Langlauf-Bundestrainer Frank Ullrich tritt von seinem Posten zurück und beendet die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Skiverband (DSV). Das gab der Thüringer am Sonntag in der ARD bekannt. Ullrich reagierte damit auf die Kritik von DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller, der die Entwicklung besonders im männlichen Langlauf-Bereich angeprangert hatte. "Die Kritik war ein Schlag ins Gesicht. Die Aussagen sind eines Generalsekretärs unwürdig. Die Konsequenzen sind klar. Ich löse die Zusammenarbeit mit dem DSV zum Saisonende auf", erklärte Ullrich. Die Langläufer waren bei der WM in Falun wie zwei Jahre zuvor ohne Medaille geblieben.

+++ Ski alpin +++

Neureuther und Hirscher patzen im ersten Durchgang

Den deutschen Skirennfahrern um Felix Neureuther ist beim vorletzten Weltcup-Slalom der Saison kein guter erster Durchgang gelungen. Neureuther war nach 37 gestarteten Fahrern in Kranjska Gora am Sonntag Neunter, Fritz Dopfer Zehnter und Linus Strasser 25. Neureuthers Chancen auf den vorzeitigen Sieg in der Disziplinwertung sind deswegen gering. Dazu müsste er seinen Vorsprung von 66 Punkten auf Marcel Hirscher auf mehr als 100 Zähler ausbauen. Der Österreicher lag nach einem Fehler allerdings 0,72 Sekunden hinter Neureuther auf Rang 19. Bester des ersten Laufs war der Schwede Mattias Hargin vor Giuliano Razzoli aus Italien.

+++ Curling +++

Zweite WM-Niederlage für deutsche Frauen

Die deutschen Curlerinnen haben in ihrem dritten Spiel bei der WM in Sapporo/Japan die erwartete zweite Niederlage kassiert. Die neu formierte Mannschaft um ihren Füssener Skip Daniela Driendl musste sich am Sonntagmorgen dem Titelverteidiger und Europameister Schweiz mit 3:7 geschlagen geben. Deutschland war gut in die WM im Olympiaort von 1972 gestartet, hatte gegen den achtmaligen Weltmeister Schweden 6:4 gewonnen, anschließend ebenfalls im Zusatzend 5:7 gegen China verloren.

(dpa/sid)
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