+++ Wintersport-Telegramm Frenzel siegt nach Aufholjagd — Fünfter WM-Titel für Loch

Düsseldorf · Rodel-WM, Ski alpin, Nordische Kombination, Skispringen: Der Sonntag steht einmal mehr im Zeichen des Wintersports. Wir halten Sie in unserem Telegramm über die aktuellen Ereignisse auf dem Laufenden.

 Severin Freund ist in Sapporo auf den vierten Platz gesprungen.

Severin Freund ist in Sapporo auf den vierten Platz gesprungen.

Foto: dpa, km ase

+++ Skispringen +++

Deutsche Springerin chancenlos

Deutschlands Skispringerinnen sind der Konkurrenz beim Heim-Weltcup in Oberstdorf chancenlos hinterhergesprungen. Beim achten Saisonsieg der Japanerin Sara Takanashi landete Anna Rupprecht am Sonntag als beste DSV-Starterin auf dem enttäuschenden 19. Platz. Am Vortag hatte die erst 16 Jahre alte Agnes Reisch aus dem B-Kader mit Rang 13 für das beste Ergebnis des Wochenendes gesorgt. Takanashi verwies mit 102,5 und 97 Metern die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz und Maren Lundby aus Norwegen auf die weiteren Podestplätze. Mit 880 Punkten baute sie ihre Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Weltmeisterin und Olympiasiegerin Carina Vogt landete mit 90 und 85,5 Meter abgeschlagen auf Rang 23, nachdem sie am Vortag sogar nur 28.

geworden war.

+++ Eisschnelllauf +++

Ihle hat gute Karten auf WM-Ticket

Sprinter Nico Ihle hat sich beim Eisschnelllauf-Weltcup in Stavanger mit Nachdruck um ein Ticket für die Einzelstrecken-WM im russischen Kolomna (11. bis 14. Februar) beworben. Der Olympiavierte lief am Wochenende zweimal die deutlich bessere 1000-m-Zeit als Hubert Hirschbichler (Inzell) und gewann das teaminterne Duell um den einzigen deutschen WM-Startplatz für die lange Sprintdistanz.

Bei den Frauen ist die fünfmalige Olympiasigerin Claudia Pechstein (Berlin) auf der Langstrecke und in der Teamverfolgung gesetzt. Die 43-Jährige zeigte am Sonntag über 3000 m ein gleichmäßiges Rennen und belegte in 4:08,77 Minuten den achten Rang.

Frenzel siegt in Seefeld nach Aufholjagd

Olympiasieger Eric Frenzel (Obwerwiesenthal) hat nach einer furiosen Aufholjagd zum dritten Mal in Folge das prestigeträchtige "Triple" der Nordischen Kombinierer in Seefeld gewonnen. Nach einem Sturz im chaotischen Springen holte der 27-Jährige im 10-km-Langlauf 56 Sekunden Rückstand auf den Japaner Akito Watabe auf und sicherte sich nach einem dramatischen Finish den elften Sieg in Seefeld in Serie.

Frenzel war beim aufgrund von heftigem Schneefall und Nebel zunächst mehrfach verschobenen Springen im Auslauf zu Fall gekommen. Weil er nach seinen Siegen am Freitag und Samstag einen großen Vorsprung besaß, startete er dennoch als Zweiter in den von 15 auf zehn Kilometer verkürzten Langlauf. In der Loipe zeigte Frenzel eine sensationelle Leistung, fing Watabe unmittelbar vor der Zielgeraden doch noch ab und siegte letztlich sogar mit 18 Sekunden Vorsprung auf den Asiaten.

+++ Rodeln +++

Teamstaffel verteidigt WM-Titel

Die deutschen Rennrodler haben zum Abschluss der Heim-Weltmeisterschaften am Königssee ihren Titel in der Teamstaffel erfolgreich verteidigt. Deutschland siegte am Sonntag mit den Olympiasiegern und Weltmeistern Felix Loch (Berchtesgaden), Natalie Geisenberger (Miesbach) und Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) im Doppelsitzer. Lettland holte mit mehr als 1,5 Sekunden Rückstand Silber, Kanada (+1,845) sicherte sich Bronze.

+++ Rodeln +++

Loch triumphiert bei der Heim-WM

Rodel-Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) hat bei den Heim-Weltmeisterschaften am Königssee seinen fünften WM-Titel gefeiert. Der 26-Jährige gewann am Sonntag das Rennen der Männer mit mehr als vier Zehnteln Vorsprung auf Ralf Palik (Oberwiesenthal), Dritter wurde Wolfgang Kindl aus Österreich. Andi Langenhan (Zella-Mehlis) holte Platz fünf, Johannes Ludwig (Oberhof) belegte den enttäuschenden elften Platz.

Loch hatte im Einsitzer bereits die WM-Titel 2008, 2009, 2012 und 2013 gewonnen. 2010 und 2014 holte er Olympia-Gold. Bei der WM vor einem Jahr in Sigulda/Lettland hatte Loch sich überraschend dem Russen Semen Pawlitschenko geschlagen geben müssen.

+++ Nordische Kombination +++

Springen in Seefeld wegen Nebel verschoben

Die Nordischen Kombinierer haben zum wiederholten Mal in der laufenden Weltcup-Saison mit dem Wetter zu kämpfen: Aufgrund von Schneefall und Nebel im Bereich der Schanze im österreichischen Seefeld wurde das ursprünglich für 11.30 Uhr angesetzte Springen am dritten Tag des prestigeträchtigen "Triples" von der Jury vorerst auf 13.15 Uhr verschoben. Der anschließende Langlauf über 15 Kilometer soll um 15.00 Uhr beginnen. Schon beim Saisonstart der Kombinierer Ende November im finnischen Kuusamo war kein Wettbewerb möglich gewesen. Anschließend wurden auch die Weltcups in Klingenthal und Schonach wegen widriger Witterungsbedingungen gestrichen, die Wettbewerbe in Chaux-Neuve mussten zudem um eine Woche nach hinten verschoben werden.

+++ Ski alpin +++

Shiffrin zurück auf Skiern

Slalom-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin hat auf ihrem Weg zurück in den Weltcup einen weiteren großen Schritt gemacht. Die US-Amerikanerin hat erstmals wieder auf Skiern trainiert, wie sie in einem Video auf ihrer Facebook-Seite zeigt. "Es fühlt sich so gut an, wieder zurück zu sein", sagt Shiffrin darin. Die 20-Jährige hatte sich im Dezember bei ihrem Sturz vor dem Riesenslalom von Are/Schweden neben verschiedenen Knochenhämatomen einen Bänderriss im rechten Knie zugezogen. Zuletzt hatte sie betont, noch in diesem Winter wieder Rennen fahren zu wollen.

+++ Ski alpin +++

Slalom in Maribor abgebrochen

Der Weltcup-Slalom im slowenischen Maribor ist nach 25 Starterinnen abgebrochen worden. Bei frühlingshaften Verhältnissen auf der aufgeweichten Piste "Pohorje2" konnte die Rennjury nicht mehr länger für die Sicherheit der Athletinnen garantieren. "Es war bedenklich", berichtete Lena Dürr in der ARD nach ihrer Fahrt, "es war natürlich fahrbar — aber fair? Schwer zu sagen. Es war ein purer Kampf, kein Spaß." An einigen Stellen brach die Piste, es bildeten sich Löcher — FIS-Renndirektor Atle Skaardal blieb keine Wahl.

+++ Ski alpin +++

Riesenslalom in Garmisch abgesagt

Der Weltcup-Riesenslalom in Garmisch-Partenkirchen ist am Sonntag abgesagt worden. Gut eine halbe Stunde vor dem für 10.30 Uhr geplanten Start traf FIS-Renndirektor Markus Waldner die Entscheidung. Grund für die Absage war der anhaltende Schneeregen und die damit verbundenen Bedingungen auf der Rennstrecke. "Es wäre immer ein Rennen am Limit gewesen. Du musst es hinnehmen, wie es ist", sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier nach der Absage. "Es ist ein Freiluftsport."

+++ Skispringen +++

Freund Vierter bei Fannemel-Sieg in Sapporo

Skisprung-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) hat beim Sieg des Norwegers Anders Fannemel im Weltcupspringen von Sapporo knapp das Podest verpasst. Freund, der sich von den Folgen seines Sturzes am Samstag an gleicher Stelle gut erholt zeigte, belegte mit Weiten von 131,5 und 129,5 m und insgesamt 252,80 Punkten als bester Deutscher den vierten Platz. Am Samstag war Freund nach seinem Sturz auf Rang zehn zurückgefallen.

Fannemel hatte bereits im ersten Durchgang mit 143,5 m einen Schanzenrekord aufgestellt, konnte den Sprung jedoch nicht sauber landen und erhielt hohe Abzüge. Im zweiten Durchgang kam er auf 136,5 m und damit auf eine Gesamtpunktzahl von 265,90. Mit deutlichem Abstand wurde sein Landsmann Johann Forfang Zweiter (260,30) vor Japans Altmeister Noriaki Kasai (259,50).

Direkt hinter Freund belegte Richard Freitag (Aue/251,70) den fünften Platz vor Tourneesieger Peter Prevc (Slowenien/248,60), der das erste Springen am Samstag gewonnen hatte, 24 Stunden später aber mit den Bedingungen an der Schanze überhaupt nicht zurechtkam. 17. wurde David Siegel (Baiersbronn/220,50), auf den Plätzen 26 und 27 folgten Team-Olympiasieger Andreas Wank (Hinterzarten/188,10) und Andreas Wellinger (Ruhpolding/186,20).

(seeg/sid)
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