"Wir könnten sterben" Bode Miller attackiert Ski-Verband

Sölden (RPO). Sind die Abfahrten zu gefährlich? Zumindest Gesamtweltcupsieger Bode Miller ist davon überzeugt. Der US-Amerikaner hat zum wiederholten Male den Internationalen Ski-Verband FIS attackiert. Vor dem Auftakt des alpinen Weltcups am Samstag im österreichischen Sölden kritisierte der Amerikaner, sie würden nicht genug für die Sicherheit tun.

 Bode Miller war in Hinterstoder nicht zu stoppen.

Bode Miller war in Hinterstoder nicht zu stoppen.

Foto: AFP, AFP

"Man kann reden soviel man will - es ändert sich nichts. Es würde sich nicht einmal etwas ändern, wenn einer von uns sterben würde", sagte er. Angesichts schwerer Stürze in der vergangenen Saison unter anderem von Doppel-Weltmeister Aksel Lund Svindal (Norwegen), Scott Macartney (USA) und Matthias Lanzinger (Österreich) hatte sich der 31 Jahre alte Miller bereits mehrfach über die FIS ausgelassen.

In Sölden beklagte er unter anderem verkrusteten Verbands-Strukturen und behauptete: "Jeder von uns ist austauschbar, auch die absoluten Spitzenfahrer. Die FIS würde es trotzdem weiterhin geben."

Unterdessen gab die FIS am Freitag bekannt, dass ab der kommenden Saison die Sicherheit im Weltcup weiter verbessert sein würde. Der deutsche FIS-Renndirektor Günter Hujara berichtete, jede Strecke sei im Verlauf des Sommers "bis ins Detail überprüft worden, um zu sehen, was wir besser machen können." Er versicherte, dass die Sicherheit auf den Renn-Pisten noch nie so groß gewesen sei wie im kommenden Winter.

Nach den Diskussionen um den Abtransport des Österreichers Lanzinger, dem nach einem fürchterlichen Sturz auf der Abfahrt im norwegischen Kvitfjell der Unterschenkel hatte amputiert werden müssen, verabschiedete die FIS auch ein "Medizin-Handbuch".

Künftig liegt die darin konkret vorgeschriebene Umsetzung der medizinischen Versorgung alleine bei einem Rennarzt vor Ort, den die Organisatoren des Rennens stellen müssen.

(sid)
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