Skilanglauf-Weltcup in Kanada Deutsche Starter sind zufrieden

Leipzig/Canmore (RPO). Vor der malerischen Kulisse der Rocky Mountains haben die deutschen Skilangläufer das Abenteuer Kanada erfolgreich beendet. Rückkehrer Josef Wenzl überzeugte auf Platz fünf im Sprint, Stefanie Böhler schaffte auf Rang neun den Sprung unter die Top Ten.

 Gute Vorstellung: Rene Sommerfeldt konnte überzeugen.

Gute Vorstellung: Rene Sommerfeldt konnte überzeugen.

Foto: The Canadian Press, AP

Rene Sommerfeldt hatte zuvor mit Position zwei über 15 km den Rückstand im Gesamtweltcup verkürzt und greift bei der Rückkehr nach Europa nach der großen Kristallkugel.

"Ich bin überglücklich. Wenn mir das nach meinem Sturz jemand gesagt hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt", meinte Wenzl in Canmore. Nur sieben Wochen nach seiner Operation an der Schulter, in der mehrere Bänder gerissen waren, schaffte es der Sprint-Spezialist überraschend ins A-Finale. Dort blieb beim Sieg des Schweden Emil Jönsson zwar nur der letzte Platz, aber Bundestrainer Jochen Behle war trotzdem bester Dinge: "Das war eine Art Wunderheilung, Gratulation an den Arzt."

Er war der einzige Deutsche in den Finalläufen, denn Axel Teichmann, der zum Auftakt der Kanada-Rennen noch auf Platz drei gelaufen war, verzichtete auf einen Start. Die Distanzspezialisten Sommerfeldt und Tobias Angerer waren auf den Plätzen 53 und 63 erwartungsgemäß schon in der Qualifikation gescheitert.

"Ich hatte nach dem schweren Rennen am Vortag auf Platz zwei auch nicht mit mehr spekuliert", meinte Sommerfeldt, der nur acht Sekunden am zweiten Saisonsieg vorbeigelaufen war: "Kanada hat mir Selbstbewusstsein gegeben. Jetzt will ich einen Sieg und im Weltcup nochmal angreifen."

Auf 209 Punkte bei elf noch ausstehenden Rennen hat Sommerfeldt den Rückstand auf seinen nicht nach Übersee gereisten Kumpel Lukas Bauer (Tschechien) verkürzt. Die zweite große Kristallkugel nach 2004 ist damit für den Oberwiesenthaler wieder in Reichweite. Bei den Damen übernahm die Finnin Virpi Kuitunen mit Platz sechs im Sprint das Gelbe Trikot von der in Kanada fehlenden Schwedin Charlotte Kalla. Olympiasiegerin Chandra Crawford feierte einen umjubelten Heimsieg.

Stefanie Böhler hatte ein Sturz im Halbfinale den möglichen Sprung in den A-Endlauf gekostet: "Es war blöd, dass ich hingefallen bin, aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden." Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) und Claudia Nystad (Oberwiesenthal) scheiterten im Viertelfinale und belegten die Plätze 17 und 27.

Behle zog nach fast zwei Wochen Kanada eine positive Bilanz: "Der Trip hat sich mit vier Plätzen unter den ersten Fünf gelohnt. Außerdem haben wir Erfahrungen für Olympia gesammelt." In gut zwei Jahren finden im etwa 800 Kilometer von Canmore entfernten Skigebiet Whistler Mountain die olympischen Wettbewerbe statt. In einem Jahr steht dort der Kanada-Weltcup als Olympia-Generalprobe auf dem Programm.

(sid)
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