Platz zwei beim Slalom in Zagreb Phänomen Neureuther ist Mr. Zuverlässig

Zagreb · Felix Neureuther trotzt in imponierender Manier seinen Rückenproblemen. Zum neunten Mal in Serie stand er im Slalom auf dem Podium – und freut sich jetzt auf die Klassiker.

 Felix Neureuther (l.) ist in Zagreb wieder auf das Podest gefahren.

Felix Neureuther (l.) ist in Zagreb wieder auf das Podest gefahren.

Foto: dpa, ab ss

Felix Neureuther trotzt in imponierender Manier seinen Rückenproblemen. Zum neunten Mal in Serie stand er im Slalom auf dem Podium — und freut sich jetzt auf die Klassiker.

Nach seinem neunten Podestplatz in Serie blickte Felix Neureuther schon einmal mit großer Vorfreude in Richtung Adelboden. "Ich freue mich extrem darauf. Das ist einer der ganz großen Klassiker. Da wird einem alles abverlangt", sagte der 31-Jährige nach seinem zweiten Platz von Zagreb.

Am berühmten und extrem schwierigen Kuonisbergli im Berner Oberland will Neureuther beim Riesenslalom am Samstag und dem Slalom am Sonntag seine beeindruckende Erfolgsstory fortsetzen. Zumal der Partenkirchner nur die allerbesten Erinnerungen an Adelboden hat. Im vergangenen Winter hatte er dort Ski-Geschichte geschrieben und als zweiter Deutscher 31 Jahre nach Max Rieger im Riesenslalom ein Rennen gewonnen.

15 Weltcups, zehn Podestplätze

Seitdem ist Neureuther die Zuverlässigkeit in Person. In 15 Weltcups landete er zehnmal auf dem Podium und schied nur zweimal aus. Im Slalom ist er mit drei Siegen, vier zweiten und zwei dritten Plätzen in Folge neben dem Österreicher Marcel Hirscher längst das Maß der Dinge.

Und das trotz fehlender Vorbereitung, nachdem bis November wieder einmal der Rücken gestreikt hatte. Er habe inzwischen aber "einen Weg gefunden, wo ich mit meinem Rücken zurechtkomme und schmerzfrei fahren kann", sagte Neureuther nach dem Zagreb-Rennen.

Für Adelboden und die dann folgenden Klassiker in Wengen, Kitzbühel und Schladming sehen Neureuther und die Verantwortlichen des Deutschen Skiverbandes (DSV) aber trotz der Erfolge noch einige Luft nach oben. "Wir waren alle nicht zufrieden, auch mit dem zweiten Lauf nicht. Es ist ja gut, wenn man weiß, wo die Zeit verloren gegangen ist. Das stimmt optimistisch", meinte Männer-Cheftrainer Mathias Berthold.

Auch Alpindirektor Wolfgang Maier sprach nach Zagreb von Läufen, "die nicht hundertprozentig passen". Neureuther sei "trotzdem in der Lage, aufs Podium zu kommen. Das ist erstaunlich und eine außergewöhnliche Leistung", fügte Maier anerkennend an.

Hirscher fährt in einer eigenen Liga

In Zagreb lag das Phänomen Neureuther 0,81 Sekunden hinter Hirscher (1:55,96 Minuten). Der Österreicher sei in einer "eigenen Liga" gefahren, meinte der Deutsche: "Aber ich bin sehr, sehr, sehr zufrieden. Ich war letztes Jahr schon extrem konstant unterwegs, jetzt auch wieder. Das ist ein Traum."

Zumal Neureuther auch seine Führung im Slalom-Weltcup, den er nach zwei zweiten Plätzen unbedingt das erste Mal in seiner Karriere gewinnen will, erfolgreich verteidigen konnte. Mit 320 Punkten liegt er nach vier von zehn Rennen aber nur magere vier Zähler vor seinem Freund und Dauerkonkurrenten Hirscher.

Der traut Neureuther aber durchaus die Wachablösung zu. "Felix ist momentan in der Form seines Lebens. Wenn Felix das halten kann und wenn er gesund bleibt, könnte es schon sein, dass er auch mal eine Kugel gewinnt", sagte Hirscher unlängst bei Sky.

(sid)
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