Elfter Weltcup-Sieg Neureuther: ""Yeeeeeeessssss!!!!! Wengen, du bist ein Traum!"

Wengen · Felix Neureuther hat beim Slalom in Wengen den Durchblick behalten und trotz einiger Probleme seinen elften Weltcup-Sieg gefeiert. Nun will er erstmals das Double.

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Neureuther triumphiert in Wengen

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Den Siegerpokal und einen Blumenstrauß in den Händen, ein breites Grinsen im Gesicht: Felix Neureuther genoss seinen großen Moment bei der Siegerehrung in vollen Zügen. "Yeeeeeeessssss!!!!! Wengen, du bist ein Traum", beschrieb der 30-Jährige anschließend euphorisch seine Gefühle bei Facebook, nachdem er beim Weltcup-Slalom im traditionsreichen Skiort im Berner Oberland triumphiert hatte.

Bei starkem Schneefall behielt der Slalom-Vizeweltmeister trotz erheblicher Probleme mit seinem linken Auge im ersten Lauf den Durchblick und fuhr im Stile der ganz Großen, eines Alberto Tomba oder Ingemar Stenmark, noch den elften Weltcup-Sieg seiner Karriere ein. "Ich bin extrem happy. Das ist genial", sagte Neureuther freudestrahlend: "Da werden Kindheitsträume wahr. Als Kind träumt man immer von zwei Rennen, die man gewinnen will: Das eine ist Wengen, das andere ist Kitzbühel."

Bei beiden Klassikern hat Neureuther inzwischen je zweimal gewonnen, doch noch nie im selben Jahr. Nun strebt der Partenkirchner erstmals in seiner Karriere das Double an. "Das ist immer eine große Motivation", betonte er vor dem Slalom auf dem berühmten Ganslern-Hang in einer Woche (25. Januar).

Dabei war es für Neureuther in Wengen, wo schon sein Vater Christian zweimal gewonnen hatte, zunächst gar nicht nach Plan gelaufen. Ein eingeklemmter Halswirbel, Nachwirkung seines Autounfalls auf dem Weg nach Sotschi im vergangenen Februar, bescherte ihm "einige Schwierigkeiten". Der habe "auf irgendetwas draufgedrückt. Dadurch habe ich auf dem linken Auge nur die Hälfte gesehen. Das ist eine Art Migräne. Ich konnte nicht so Gas geben", erklärte er seine Probleme.

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Das ist Felix Neureuther

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Doch in der Pause hätten die Physiotherapeuten "ganze Arbeit" geleistet. "Das war genial", lobte Neureuther, der anschließend noch von Rang fünf an die Spitze stürmte. "Der ist mir optimal aufgegangen. Da war ich wieder der Alte", betonte er nach seinem zweiten Saisonsieg.

In 1:46,93 Minuten siegte Neureuther vor Stefano Gross (Italien/0,20 Sekunden zurück), zuletzt Sieger in Adelboden, und Henrik Kristoffersen (Norwegen/0,44). Fritz Dopfer (Garmisch), noch Vierter nach dem ersten Lauf, fiel mit 1,04 Sekunden Rückstand noch auf den siebten Rang zurück.

Er habe den Ski "nicht so gut gehen lassen". Dennoch sei er "etwas überrascht vom Zeitrückstand", sagte der 27-Jährige geknickt, "aber der zweite Lauf von Felix war auch erste Sahne". ARD-Expertin Maria Höfl-Riesch schwärmte von einer "unglaublichen Fahrt" Neureuthers.

Neureuther baute damit seine Position als bester deutscher Weltcup-Athlet vor Markus Wasmeier (neun Siege) aus. Im Slalom-Weltcup übernahm er mit 420 Punkten so ganz nebenbei auch wieder die Führung vor seinem österreichischen Rivalen Marcel Hirscher (376), der im ersten Lauf ausgefallen war. Doch das war für Neureuther nur Nebensache: "Das ist mir im Moment so was von wurscht. Es kann noch so viel passieren."

(sid)
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