Ski Alpin Keppler fährt nur hinterher

Kvitfjell (RPO). Gelungene Olympia-Revanche für Didier Cuche und Erik Guay, weiterer Nackenschlag für Stephan Keppler: Während zwei der Medaillen-Kandidaten im norwegischen Kvitfjell Wiedergutmachung für ihr enttäuschendes Abschneiden bei den Spielen von Vancouver leisteten, fuhr der beste Deutsche wieder einmal hinterher.

 Stephan Keppler sucht weiter seine Form.

Stephan Keppler sucht weiter seine Form.

Foto: AP

Nach Platz 42 in der Abfahrt steigerte sich Keppler im Super-G zwar auf Rang 22, doch auch seine fünfte Fahrt in die Weltcup-Punkte in diesem Winter konnte ihn nicht versöhnen. "Diese Saison war eher schlecht als recht", bilanzierte er vor dem letzten Rennwochenende in Garmisch: "Ich bin nur zwei gute Rennen gefahren, der Rest war so naja. Wenigstens war ich bei Olympia, das war für mich ein kleines Trostpflaster." Doch in Whistler hatte Keppler enttäuscht.

Das galt auch für Cuche, der als Topfavorit für Abfahrtsgold an den Start gegangen und nur Sechster geworden war. In Norwegen zeigte der 35 Jahre alte Schweizer nun seine wahre Stärke, gewann das erste nacholympische Rennen und zugleich die kleine Kristallkugel für den Saisonbesten in der alpinen Königsdisziplin. "Ich wollte einfach nur gut fahren und hatte das Thema Revanche gar nicht im Kopf. Aber das tut sicher gut, ich genieße das jetzt, weil die Saison nicht einfach war, besonders Olympia", sagte er nach seinem fünften Saisonsieg.

In Whistler war er um 0,27 Sekunden an Bronze vorbeigefahren, jetzt lag Cuche 0,47 Sekunden vor Lokalmatador Aksel Lund Svindal. "Didier hat sich das heute verdient, gerade nach Olympia. Er ist der beste Abfahrer der Welt", sagte der Super-G-Olympiasieger. Auf Platz drei kam Klaus Kröll (Österreich/0,57).

Mit Guay kam dann auch beim Super-G ein Enttäuschter eine Woche nach den Spielen zurück. Der Kanadier, in Whistler zweimal Fünfter, düpierte auf dem "Olympiabakken" von 1994 die versammelte Weltelite und feierte in 1:31,95 Minuten seinen zweiten Weltcup-Sieg. Zweiter wurde der Österreicher Hannes Reichelt mit dem hauchdünnen Rückstand von 0,02 Sekunden. "Bei Olympia fehlten mir ein paar Hundertstel, jetzt hatte ich sie auf meiner Seite", sagte Guay.

In der Disziplinwertung liegt Svindal, der Dritter wurde, vor dem letzten Rennen 46 Punkte hinter Österreichs Michael Walchhofer. Im Gesamtweltcup führt weiter dessen Teamkollege Benjamin Raich mit nun 46 Zählern Vorsprung auf Carlo Janka (Schweiz).

Deutsche Athleten spielen in beiden Wertungen keine Rolle. "Ich muss an meiner Konstanz arbeiten. Ich bringe nie einen ganzen Lauf runter, das nervt ziemlich", sagte Keppler, der mit den Plätzen 13 und 14 in Bormio und Kitzbühel seine besten Leistungen zeigte. Und auch Andreas Strodl (Partenkirchen) verließ Norwegen bedrückt: Nach Rang 34 in der Abfahrt schied er im Super-G aus.

(SID/born)
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