Ski alpin Vonn holt sich Rekord — und Kuss von "Maskenmann" Woods

Lindsey Vonn schreibt mit ihrem 63. Weltcup-Sieg weiter Ski-Geschichte. Viktoria Rebensburg erlebt dagegen beim Super-G in Cortina eine erneute Enttäuschung.

Lindsey Vonn wird von Maskenmann Tiger Woods beglückwünscht
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Woods beglückwunscht Vonn zum 63. Sieg und verliert Zahn

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Die neue Ski-Königin Lindsey Vonn hätte im Zielraum am liebsten die ganze Welt umarmt - auf der Tribüne jubelte Tiger Woods seiner Freundin begeistert zu und belohnte sie nach der Triumphfahrt zur historischen Bestmarke mit dem verdienten Siegerkuss. "Dieser Rekord ist Geschichte. Er bedeutet so viel für mich. Ich habe nie gedacht, dass es passieren kann. Das ist ein großer Traum. Ich kann es gar nicht glauben", sagte die 30 Jahre alte Amerikanerin ergriffen.

Mit ihrem 63. Sieg schrieb Vonn beim Super-G im italienischen Cortina d'Ampezzo vor den Augen ihres berühmten Freundes und der gesamten Familie Ski-Geschichte und krönte sich zur erfolgreichsten Läuferin im Weltcup. Dass Golfstar Woods, der sich hinter einer dunklen Sonnenbrille und einem eigenwilligen Tuch mit Skelett-Aufdruck verborgen hatte, eigens nach Italien angereist war, sei "eine coole Überraschung" gewesen, berichtete Vonn mit leuchtenden Augen.

Der amerikanische Golfstar hat seinen Überraschungsbesuch für seine Freundin allerdings mit einem verlorenen Zahn bezahlt. Im Gedränge vor der Tribüne wurde er von einer Kamera im Gesicht getroffen, wie Woods Agent Mark Steinberg sagte. Dabei schlug der Kameramann dem Spitzen-Golfer den Zahn aus. Auf Fotos ist die Lücke deutlich zu erkennen.

Vonn stellt mit 62 Siegen Rekord ein
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Vonn stellt mit 62 Siegen Rekord ein

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Sie sei "so glücklich, dass er da ist. Das ist sehr speziell für mich", fügte die Amerikanerin überglücklich an, die selbst mit der "doofen Maske" von Woods am Montag gut leben konnte. Nach einigen innigen Momenten brach Woods aber umgehend wieder in sein Trainingscamp auf.

Noch vor dem Rennen hatte er seiner Liebsten "eine SMS geschrieben und viel Glück gewünscht". Dies hatte Vonn, die am Sonntag mit dem Triumph in der Abfahrt den Welt(cup)-Rekord der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll eingestellt hatte, offenbar noch mehr beflügelt. Die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 deklassierte auf der "Olimpia delle Tofane" in ihrem 333. Weltcup-Rennen die Konkurrenz.

In 1:27,03 Minuten lag Vonn deutlich vor der Österreicherin Anna Fenninger (0,85 Sekunden zurück) und Tina Weirather aus Liechtenstein (0,92). "Skifahren wie von einem anderen Stern. Gratulation", schrieb Vonns Freundin, die inzwischen zurückgetretene Rivalin und dreimalige Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, nach dem Coup.

Lindsey Vonn macht Selfie mit Kuh
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Foto: dpa, sam

Das perfekte Comeback

Eine gewisse Genugtung konnte Vonn nach ihrem Triumph nicht verbergen. "Die letzten zwei Jahre waren ziemlich hart. Viele haben gesagt, ich würde nie mehr einen Sieg einfahren. Ich habe aber immer an mich geglaubt", sagte die 30-Jährige, die erst im Dezember nach einjähriger Verletzungspause zurückgekehrt war. Nun sei ihr aber "das perfekte Comeback" gelungen: "Ich habe alles gegeben und alles zurückbekommen."

Eine Leistung, die auch Weirather tief beeindruckt: "Das ist unglaublich. Das ist eine Zahl, die man sich überhaupt nicht vorstellen kann - absolut eindrucksvoll."

Weniger eindrucksvoll agierte dagegen Viktoria Rebensburg. Nach Platz 23 in der Abfahrt am Sonntag erlebte sie die zweite herbe Enttäuschung innerhalb von nur zwei Tagen. Nach einem Fahrfehler kam für sie mit Zwischenbestzeit das Aus. "Ich habe einen Schlag erwischt. Ich ärgere mich sehr, dass ich diesen Lauf nicht ins Ziel gebracht habe", sagte die 25-Jährige aus Kreuth mit finsterer Miene.

Es war nach Val d'Isere bereits der zweite Ausfall für Rebensburg im dritten Super-G des Winters. In Lake Louise war sie Vierte geworden. Am Freitag hatte sie in der ersten Abfahrt in Cortina noch den dritten Platz erreicht.

Nicht besser erging es Veronique Hronek (Unterwössen/29.). Sie kam zwar ins Ziel, aber mit 3,92 Sekunden Rückstand auf Vonn. "Das war gar nichts", sagte sie frustriert.

(sid)
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