Slalom in Kitzbühel Dopfer nach Rang drei "überglücklich"

Fritz Dopfer verpasst beim Slalom-Klassiker in Kitzbühel zum zweiten Mal die große Chance auf seinen ersten Weltcup-Sieg. Henrik Kristoffersen gewinnt - erneut vor Marcel Hirscher.

 Fritz Dopfer hat beim Slalom in Kitzbühel seinen ersten Sieg im alpinen Ski-Weltcup knapp verpasst.

Fritz Dopfer hat beim Slalom in Kitzbühel seinen ersten Sieg im alpinen Ski-Weltcup knapp verpasst.

Foto: dpa, ase

Als er wieder mal nur knapp am ersten Sieg seiner Karriere vorbeigefahren war, erlaubte sich Fritz Dopfer nicht mal einen Anflug von Enttäuschung. "Hey, dritter Platz in Kitzbühel, wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, hätte ich das sofort unterschrieben", sagte der WM-Zweite nach dem packenden Slalom-Klassiker auf dem Ganslernhang in Kitzbühel.

Dopfer hatte nach dem ersten Lauf geführt, am Ende aber waren zwei schneller: Henrik Kristoffersen aus Norwegen und Marcel Hirscher aus Österreich. Felix Neureuther wurde Siebter.

"Das war ein überragender Tag mit zwei optimalen Läufen", versicherte Dopfer (28), "natürlich bin ich zufrieden. Ich bin nur von den beiden besten Slalomfahrern der Welt geschlagen worden, das kann und muss man akzeptieren." Mit 0,84 Sekunden Vorsprung auf den zunächst zwölftplatzierten Kristoffersen war Dopfer in den zweiten Durchgang gegangen, 0,34 Sekunden betrug sein Polster auf Hirscher - es reichte nicht. "Ich habe mein Bestes gegeben", versicherte der Garmischer und ergänzte: "In der Tonart kann es weitergehen."

Acht Mal hatte Dopfer zuvor schon auf dem Podium gestanden, sechs Mal als Zweiter. Doch erst einmal zuvor war der gebürtige Österreicher als Führender in den zweiten Lauf gegangen - vor gut einem Jahr beim Slalom in Adelboden/Schweiz. "Damals war ich nervös", berichtete Dopfer, diesmal "eigentlich relativ ruhig." Der schier unwiderstehlichen Dynamik von Kristoffersen und Hirscher, die im sechsten Slalom zum vierten Mal in dieser Reihenfolge Rang eins und zwei belegten, konnte er nichts entgegensetzen. Für Kristoffersen war es der fünfte Sieg.

Neureuther besaß am Sonntag zu wenig Power, um den beiden überragenden Slalomfahrern dieses Winters Paroli bieten zu können - die ganze Woche hatte er sich mit einer Erkältung herumgeplagt. "Ich habe gekämpft wie ein Löwe, aber mir ist so dermaßen die Kraft ausgegangen", berichtete er. Seit Wengen, wo er eine Woche zuvor Rang fünf belegt hatte, sei er nur einmal beim Langlaufen gewesen. Dass es in Kitzbühel, wo er 2010 und 2014 gewonnen hatte, noch für Rang sieben reichte, fand er deswegen "topp".

Für ein weiteres Highlight sorgte Stefan Luitz. Der Allgäuer, sonst eher im Riesenslalom zu Hause, fuhr in seinem 16. Slalom mit Startnummer 69 zunächst erst zum zweiten Mal ins Finale. Dort verbesserte er sich sogar noch von Rang 20 auf 18. Dominik Stehle (Obermaiselstein) rettete, nachdem er zunächst eingefädelt hatte, durch Zurücksteigen einen 22. Rang. Linus Strasser (München), 18.
nach dem ersten Durchgang, schied aus.

Kristoffersen hatte derweil erhebliche Mühe, sich zu beruhigen, zumal er nach seiner schier wahnwitzigen Aufholjagd auch nur 0,03 Sekunden vor Hirscher lag. "Der hat eine massive Bombe gezündet", sagte Neureuther anerkennend. "Zwölfter, und dann noch Sieg, was ist da los, was kann ich sagen? Das ist vielleicht der coolste Sieg in meinem Leben", sagte der 21 Jahre alte Norweger. Nach dem Saisonaus von Aksel Lund Svindal erwächst Hirscher im Kampf um den Gesamtweltcup doch noch ein Konkurrent.

(sid)
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