Tour de Ski Angerer macht Sprung nach vorne

Oberstdorf · Die absolute Top-Platzierung blieb zwar aus, dennoch haben die deutschen Langläufer bei der Tour de Ski wieder ein Ausrufezeichen gesetzt: "Meine Taktik ist voll aufgegangen", sagte Tobias Angerer nach seinem 14. Platz auf der vierten Etappe.

 Dichtes Gedränge bei der Tour de Ski.

Dichtes Gedränge bei der Tour de Ski.

Foto: dpa

Der 34 Jahre alte Vachendorfer sammelte viele Bonussekunden und kletterte in der Gesamtwertung vom 15. auf den achten Platz. Den Sieg nach 20 Kilometern in der Doppelverfolgung sicherte sich derweil der Norweger Petter Northug. Bei den Frauen kletterte Nicole Fessel (Oberstdorf) durch ihren 13. Platz beim Sieg von Marit Björgen (Norwegen) über zehn Kilometer auf Platz 21 der Gesamtwertung.

"Mir war klar, es gibt einen Massensprint. Da kann man nicht viele Sekunden gut machen", sagte Angerer. Daher galt seine Konzentration den Zwischensprints, in denen er wertvolle Sekunden sammelte.

Neben Angerer platzierten sich auch Thomas Bing (Rhön/17.), Jens Filbrich (Frankenhain/18.) und Tim Tscharnke (Biberau/20.) im Vorderfeld. Pech hatte Axel Teichmann (Bad Lobenstein). Der Sieger der zweiten Etappe musste nach einem Sturz in der Anfangsphase einen Ski wechseln und fiel weit zurück.

Völlig ausgepumpt erreichte der 32 Jahre alte Ex-Weltmeister das Ziel abgeschlagen auf Rang 74 und liegt in der Gesamtwertung nur noch auf Platz 48. "Da müssen wir jetzt Aufbauarbeit leisten", sagte Bundestrainer Jochen Behle: "Für uns ist es eben nicht in jedem Rennen möglich, mit den Spitzenleuten mitzuhalten."

"Wir haben Spitzenmaterial gehabt. Das wollten wir ausnutzen", sagte unterdessen Filbrich, der nach dem Wechsel von der klassischen in die freie Technik zur Rennhälfte auf dem vierten Rang lag. Hinten heraus fehlte dem neuen Gesamtzwölften aber wie Angerer die Kraft.

Im Zielsprint distanzierte Doppel-Olympiasieger Northug nach 50:27,3 Minuten den Schweizer Titelverteidiger Dario Cologna um 0,3 Sekunden und behauptete das Rote Trikot des Gesamtführenden.

Auch die Frauen präsentierten sich in guter Verfassung. Hinter Fessel kamen Katrin Zeller (Oberstdorf) als 14. und Stefanie Böhler (Ibach) auf Rang 15 ins Ziel. Beide verloren aber einen Platz in der Gesamtwertung und nehmen nun die Positionen elf und zwölf ein. "Heute war der erste Tag, an dem ich locker laufen konnte", sagte Fessel, die vor der Tour eine Erkältung geplagt hatte.

Aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus sprintete Björgen vor der erstmals geschlagenen Titelverteidigerin Justyna Kowalczyk (Polen) und Therese Johaug (Norwegen) zum Sieg. Die Gesamtführung hat aber weiter Kowalczyk inne.

Nach einem Ruhetag am Montag gehen am Dienstag im italienischen Toblach die Frauen über drei und die Männer über fünf Kilometer in der klassischen Technik an den Start.

(sid)
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