Furios in Fernost Frenzel stürmt zum vierten Sieg in Folge

Sapporo · Eric Frenzel ist auch beim Kurzausflug nach Fernost das Maß aller Dinge: Der Kombinations-Olympiasieger feierte zum Auftakt des Weltcups im japanischen Sapporo seinen vierten Sieg in Serie und präsentiert sich drei Wochen vor dem WM-Auftakt weiter in überragender Form.

Nordische Kombination: Eric Frenzel furios in Fernost
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Frenzel furios in Fernost: Vierter Sieg in Folge

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Foto: dpa, ko mr

"Hier in Sapporo hatte ich mit der WM 2007 mein erstes Großereignis, das sind tolle Erinnerungen. Umso schöner, dass die Rückkehr nach acht Jahren so erfolgreich war", sagte Frenzel nach seinem insgesamt 22. Weltcup-Erfolg, bei dem er im Ziel 5,0 Sekunden vor Norwegens Staffel-Olympiasieger Jan Schmid lag. Dessen Landsmann Mikko Kokslien (+15,7) wurde Dritter.

Johannes Rydzek (Oberstdorf) belegte als zweitbester DSV-Athlet den fünften Platz. Dahinter folgten Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) auf Rang zwölf, Tino Edelmann (Zella-Mehlis) auf Rang 16 und Manuel Faißt (Baiersbronn) auf Rang 24. Der Gesamtweltcupzweite Fabian Rießle (Breitnau) trat nach völlig verkorkstem Sprung nicht mehr zum Langlauf an.

Frenzel, der am vergangenen Wochenende in Seefeld drei Siege in drei Tagen gefeiert hatte, zeigte sich trotz des neuerlichen Triumphes gewohnt selbstkritisch. "Es war nicht einfach", sagte der 26-Jährige, der weiterhin ein wenig mit seinen Schanzen-Leistungen hadert: "Die Sprünge waren okay, aber noch nicht auf gutem Niveau."

Solide 122 m reichten Frenzel auf der altehrwürdigen Okurayama-Schanze zu Platz sechs mit 47 Sekunden Rückstand auf den Führenden Japaner Yoshito Watabe - es reichte wieder mal, um die besten Springer im Zirkus in der Loipe problemlos einzufangen. Und auch noch, um einen sprungschwachen Ausnahmeläufer wie Kokslien in Schach zu halten. "Wenn die Norweger aber mal ein wenig besser springen, dann haben wir ein Problem", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch unlängst.

In Sapporo war es eine insgesamt sichere Sache für den kontrolliert laufenden Frenzel, der schnell zur Spitze aufschloss und sich auf den ersten drei von vier Runden die Führungsarbeit mit dem Amerikaner Bryan Fletcher teilte. Auf der Schlussrunde lief Schmid zu Frenzel auf, hatte aber letztlich keine Chance. "Eric ist im Finish einfach stärker, das muss ich hinnehmen", sagte der Norweger.

Frenzel baute die Führung im Gesamtweltcup mit 721 Punkten vor Rießle (476) aus, der Gewinn der dritten Kristallkugel in Serie scheint nur noch Formsache. Am Samstag kann Frenzel beim zweiten Einzelwettkampf in Sapporo nachlegen und seinen fünften Weltcup-Sieg in Folge einfahren - in den vergangenen zehn Jahren war eine solche Serie nur Hannu Manninen gelungen. Der große Finne triumphierte 2004/05 sechs, ein Jahr später gar sieben Mal nacheinander.

Frenzel selbst hatte im Januar 2013 einen Viererpack geschafft, als er je zweimal in Seefeld und Klingenthal gewann. Danach reiste er als großer Favorit zur WM in Val di Fiemme - und wurde Weltmeister.

(sid)
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