Nordische Kombination Rießle starker Zweiter bei Moans Heimsieg
Fabian Rießle kämpfte wie ein Löwe, steckte sogar einen Sturz unbeeindruckt weg, doch am Ende reichte es wieder nicht zum ersehnten ersten Sieg: Mit Rang zwei beim Weltcup im norwegischen Trondheim hat der Kombinierer aus Breitnau zwar seine Topform erneut unter Beweis gestellt, mit dem Platz ganz oben auf dem Treppchen wollte es aber auch im vorletzten Rennen der Saison nicht klappen.
"Der Langlauf war heute eine wahre Tortur, die Strecke richtig hart. Daher bin ich am Ende happy mit meinem zweiten Platz", sagte Rießle, der im Ziel 13,3 Sekunden Rückstand auf Lokalmatador Magnus Moan hatte. Zum vierten Mal in dieser Saison landete Staffel-Weltmeister Rießle auf Rang zwei, sogar zum siebten Mal auf dem Podest. Nur mit dem ersten Sieg der Karriere will es für den 24-Jährigen einfach nicht klappen.
Immerhin: Mit jetzt 700 Punkten kletterte Rießle im Gesamtweltcup auf Rang zwei hinter Olympiasieger Eric Frenzel (Oberwiesenthal/895), dem die Kristallkugel schon vor dem Rennen nicht mehr zu nehmen war. Frenzel lag in Trondheim nach dem Springen in Führung, musste in der Loipe aber den Folgen einer Grippe Tribut zollen und rettete immerhin den zehnten Rang.
Doppel-Weltmeister Johannes Rydzek (Oberstdorf) komplettierte auf Rang vier hinter dem WM-Zweiten Alessandro Pittin (Italien) das sehr gute deutsche Ergebnis. In der Gesamtwertung ist Rydzek mit 651 Punkten weiterhin Fünfter, verkürzte aber den Rückstand auf den Dritten Akito Watabe (Japan) auf nur noch 26 Punkte.
Damit winkt Historisches: Sollte Rießle am Samstag beim Saisonfinale in Oslo Rang zwei verteidigen und Rydzek seinen Rückstand noch aufholen, würden erstmals in der Geschichte des Weltcups drei Kombinierer eines Landes einen Winter auf den ersten drei Rängen abschließen. Auch in der Nationenwertung bahnt sich für Deutschland mit derzeit 4274 Punkten ein Sieg gegen den ewigen Rivalen Norwegen (4204) an.
Die Gastgeber hatten am Donnerstag dank Moan dennoch Grund zum Jubeln. Der von Platz zehn ins Rennen gegangene Lokalmatador attackierte in der Loipe früh, einzig Rießle konnte dem 31-Jährigen zunächst folgen. Spätestens nach seinem Sturz auf der vorletzten Runde musste der Deutsche aber die Jagd aufgeben. Trösten durfte sich Rießle mit seinem dritten Podestplatz in Folge.
Gut präsentierte sich knapp zwei Wochen nach der WM in Falun auch Tino Edelmann (Zella-Mehlis) auf Rang elf, der erst 19 Jahr alte Jakob Lange (Kiefersfelden) schaffte als 15. das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere. Manuel Faißt (Baiersbronn) folgte auf dem 17. Rang, Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) verzichtete nach einem schwachen Sprung auf den Langlauf.
Abgeschlossen wird die Saison am Samstag am legendären Holmenkollen in Oslo. Für Rießle und Co. bietet sich dann die letzte Chance auf einen Sieg, der im Mekka des nordischen Skisports traditionell mit einem Besuch in der Loge von König Harald V. belohnt wird. Es wäre wahrlich die Krönung, für wen auch immer.
