Skisprung-Weltcup in Kuusamo Freund fliegt im Nebel am Podest vorbei

Ruka · Skisprung-Ass Severin Freund hat im Nebel von Kuusamo den Durchblick verloren und seine erste Podestplatzierung im WM-Winter vergeben. Nach einem schwachen zweiten Sprung reichte es für den Team-Olympiasieger im zweiten Einzelwettbewerb der Saison nur zu Platz sieben.

 Ein schwacher Satz im zweiten Durchgang ließ den beständigsten deutschen Springer der vergangenen Jahre deutlich zurückfallen.

Ein schwacher Satz im zweiten Durchgang ließ den beständigsten deutschen Springer der vergangenen Jahre deutlich zurückfallen.

Foto: dpa, mr

"Keine Ahnung woran es im zweiten Durchgang lag. Es war aber auch extrem schwierig, hier zu springen", sagte Freund, der noch mit Abstand bester Deutscher war, im ZDF.

Bei schwierigen Bedingungen mit wechselnden Winden und schlechter Sicht hatte sich Freund im ersten Durchgang auf der ohnehin tückischen Rukatunturi-Schanze mit 135,0 m auf Platz drei und damit in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht. Ein schwacher Satz auf 131,0 m ließ den beständigsten deutschen Springer der vergangenen Jahre deutlich zurückfallen.

Mit 261,1 Punkten lag Freund letztlich weit hinter dem Schweizer Sieger Simon Ammann. Der 33 Jahre alte viermalige Olympiasieger bot eine unwiderstehliche Flugshow und feierte mit 284,1 Punkten (139,5+142,0 m) seinen 22. Weltcupsieg - den ersten seit Planica 2011.

44. Podestplatz für Kasai

"Der ganze Krampf von zuletzt ist vergessen. Heute hat es mich richtig rausgetragen, wunderschön", sagte ein völlig euphorisierter "Simi", der das japanische Duo Daiki Ito (276,1) und Noriaki Kasai (270,5) hinter sich ließ. Für den 42 Jahre alten Kasai war es in seiner 24. Weltcupsaison der 44. Podestplatz.

Der neunmalige Weltcupsieger Freund muss hingegen im zweiten Einzelspringen am Samstag (16.00 Uhr, ZDF und Eurosport) einen neuen Anlauf nehmen. "Ich muss mit Biss und der nötigen Lockerheit agieren. Man braucht den nötigen Mut auf dieser Schanze, hier muss man wirklich durchziehen", sagte der 26-Jährige.

Andreas Wellinger (Ruhpolding), beim Auftakt in Klingenthal als Dritter noch bester Deutscher, gelang nach einem schwachen ersten Sprung mit 135,0 m Schadensbegrenzung, zu mehr als Platz 14 (247,7) reichte es aber nicht mehr. "Abhaken und weitermachen. Wir haben extrem gut trainiert, morgen werden die Karten neu gemischt", sagte der 19-Jährige.

Vor Wellinger setzte sich noch Aufsteiger Markus Eisenbichler (Siegsdorf) als guter Zwölfter (249,6). Marinus Kraus (Oberaudorf) als 15. (247,2) und Richard Freitag (Aue) als 16. (244,2) blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Andreas Wank (Hinterzarten) schaffte es anders als in Klingenthal immerhin in den zweiten Durchgang und wurde 23. (231,4). Routinier Michael Neumayer (Oberstdorf) verpasste auf Platz 33 (119,0) als einziger der sieben DSV-Adler den Final-Durchgang.

Österreichers Topstar Gregor Schlierenzauer kassierte unterdessen die nächste herbe Pleite. Nach Platz 15 in Klingenthal reichte es für den Weltcup-Rekordsieger nur zum 24. Rang. Noch mehr ein Schatten seiner selbst ist Vierschanzentournee-Sieger Thomas Diethart, der wie beim Auftakt den zweiten Durchgang verpasste.

In die Hose ging auch das Comeback des früheren finnischen Stars Harri Olli (29). Die "Skandalnudel", die zuletzt im Januar 2013 mit einer Haftstrafe wegen Körperverletzung und Fahrens unter Alkoholeinfluss für Aufsehen gesorgt hatte, kam bei seinem ersten Wettkampf nach fast vier Jahren nur auf Platz 45. Immerhin 29. wurde sein 37 Jahre alter Landsmann Janne Ahonen beim Saisondebüt.

(sid)
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