"Er ist geflogen wie ein Flugzeug" Skispringer Severin Freund fliegt zu WM-Gold

Falun · Severin Freund hat als erster deutscher Skispringer seit Martin Schmitt Gold bei einer Weltmeisterschaft gewonnen. Der 26-Jährige flog im schwedischen Falun von der Großschanze auf 134,0 und 135,5 Meter und siegte mit 268,7 Punkten klar vor dem Österreicher Gregor Schlierenzauer (246,4).

Severin Freund bejubelt WM-Gold
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Foto: dpa, hm

Bronze ging an den Norweger Rune Velta (242,9). Schmitt hatte in den Jahren 1999 und 2001 als bislang letzter DSV-Adler WM-Titel geholt. "Das braucht ein bisschen Zeit, bis ich das begriffen habe. Es war ein absolut geiler Wettkampf, in dem alles für mich gespielt hat und alles aufgegangen ist. Ich hatte zweimal brutal viel Spaß", sagte Freund, der unglaubliche 22,3 Punkte Vorsprung auf Schlierenzauer hatte und im zweiten Durchgang Schanzenrekord sprang. "Wenn man auf Sicherheit geht, verliert man meistens. Daher bin ich im Angriffsmodus geblieben", sagte Freund.

Auch Bundestrainer Werner Schuster war voll des Lobes. "Ich bin schon sehr gerührt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal einen Weltmeister abwinken darf", sagte der Österreicher: "Das ist der vorläufige Höhepunkt für Severin. Das ist ein ganz bewegender Moment. Ich kann ihm nur von Herzen gratulieren, das war ein fantastischer Wettkampf. Er ist geflogen wie ein Flugzeug."

Drei Wettbewerbe - drei Medaillen

Für Freund war es im dritten WM-Wettbewerb die dritte Medaille. Zuvor hatte er Silber von der Normalschanze und Gold im Mixed gewonnen, damit ist der Niederbayer der bislang erfolgreichste Teilnehmer der Titelkämpfe in Falun. Insgesamt hat das DSV-Team nun fünf Goldmedaillen gesammelt und den Rekord der DDR-Mannschaft aus dem Jahr 1974 eingestellt.

Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Richard Freitag (Aue) belegten die Plätze 10 und 15. Andreas Wellinger (Ruhpolding) hatte seine Teilnahme kurz vor dem Wettkampf wegen eines Magen-Darm-Infekts abgesagt.

Für Freund und Co. bietet sich am Samstag die vierte und letzte Medaillen-Chance von Falun. Im Team-Springen geht das DSV-Quartett als Olympiasieger und damit als Favorit an den Start, ärgste Rivalen dürften Norwegen und Polen werden. "Am Samstag geben wir noch einmal alles", sagte Freund: "Wir haben noch lange nicht genug."

(sid)
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