WM in Lahti Kolbs Traum platz im Halbfinale - Pellegrino und Falla holen Titel

Lahti · Hanna Kolb kämpfte wie eine Löwin, doch der Traum vom WM-Finale platzte im Schneegestöber von Lahti: Die deutschen Skilangläufer sind bei der großen Sprintshow der neuen Weltmeister Federico Pellegrino und Maiken Caspersen Falla nicht über einen Achtungserfolg herausgekommen.

 Hanna Kolb war als letzte Deutsche im Halbfinale gescheitert und belegte Rang elf.

Hanna Kolb war als letzte Deutsche im Halbfinale gescheitert und belegte Rang elf.

Foto: dpa, hsc hpl

Mit ihrem Halbfinal-Einzug und Platz elf nahm Kolb immerhin den ganz großen Druck von den DSV-Sorgenkindern - die 25-Jährige ließ sogar Norwegens Topstar Marit Björgen hinter sich.

"Top 10 wäre natürlich schöner gewesen, aber auch so kann ich stolz auf das Ergebnis sein", sagte Kolb, der nach einem starken Qualifikation (Platz sechs) und einer couragierten Vorstellung im Viertelfinale im Kampf um den Einzug in den Endlauf die Puste ausgegangen war - sie wurde Letzte in ihrem Semifinale: "Es war hart, durch den Schnee noch viel härter als in den Tagen zuvor."

Die letzten Final-Plätze deutscher Sprinter hatten Tobias Angerer (4.) bei der WM 2003 sowie Viola Bauer (6.) zwei Jahre später erreicht, die letzte und bislang einzige Sprint-Medaille für den DSV hatte 2003 Claudia Künzel - spätere Nystad - mit Silber gewonnen.

Die ersten Goldmedaillen bei den Titelkämpfen in Finnland gingen derweil an Italien und Norwegen - Russland und Schweden gingen hingegen mit ihren Topfavoriten Sergej Ustjugow und Stina Nilsson mehr oder minder leer aus. Tour-de-Ski-Sieger Ustjugow unterlag in einem packenden Finale knapp gegen Pellegrino und wollte sich kaum mit Silber trösten lassen. Traurig sah er zu, wie der neue Champion auf den Schultern seiner Teamkollegen durch das Stadion getragen wurde.

Bronze ging an den Norweger Johannes Hösflot Kläbo. Norge-Topstar Petter Northug, der es trotz anhaltender Formschwäche überraschend ins Finale geschafft hatte, wurde Fünfter.

Falla, die schon bei Olympia in Sotschi den Freistilsprint gewonnen hatte, triumphierte vor den Amerikanerinnen Jessica Diggins und Kikkan Randall, Sverige-Goldfavoritin Stina Nilsson war im Halbfinale nach einem selbst verursachten Sturz ausgeschieden, Rekordweltmeisterin Björgen, zuletzt dreimal in Folge Sprintweltmeisterin, und die Olympiazweite Ingvild Flugstad Östberg hatten sich bereits im Viertelfinale verabschiedet.

Jenseits von Kolb vermieden die deutschen Starter zwar die befürchtete Auftaktklatsche und zeigten ordentliches Niveau - mehr aber auch nicht. Die vermeintlich stärkste DSV-Sprinterin Sandra Ringwald (Schonach), im Januar in Toblach glänzende Vierte, verabschiedete sich schon in der ersten K.o.-Runde und kam auf Platz 17.

"Ich bin enttäuscht, hatte mir schon erhofft, dass es weiter nach vorne geht", sagte die Freundin von Kombinierer-Ass Fabian Rießle, der am Freitag um Gold kämpft: "Ich war heute zu defensiv."

Die kecke Sofia Krehl wusste als 17. bei ihrem WM-Debüt zu gefallen. "Es war grandios und sogar noch mehr drin", meinte die Oberstdorferin. Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Victoria Carl (Zella Mehlis) kam auf Platz 23.

Bei den Männern verabschiedete sich Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) als Vierter seines Laufes. "Das war mein bestes Sprintergebnis dieses Jahr, deswegen bin ich einigermaßen zufrieden. Dennoch hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft - es hat der letzte Punch gefehlt", sagte Eisenlauer.

(sid)
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