66. Vierschanzentournee Ticketboom und hoher Druck für DSV-Adler

Oberstdorf · Über 40.000 Tickets haben die Veranstalter für den ersten Wettkampf in Oberstdorf verkauft. Der Rummel um die DSV-Adler ist groß wie lange nicht. Für die Athleten um Top-Springer Richard Freitag heißt das aber auch: Der Druck wächst.

Vierschanzentournee 2017/18: Die Favoriten im Check
12 Bilder

Vierschanzentournee 2017/18: Favoriten im Check

12 Bilder
Foto: dpa, hsc fgj

Neue Rolle, neues Glück, neuer Teamgeist: Die von Gelb-Träger Richard Freitag angeführten deutschen Skispringer gehen mit breiter Brust, tollen Vorleistungen und bester Laune in die 66. Vierschanzentournee, die am Samstag (16.30 Uhr/ARD/Eurosport) in Oberstdorf beginnt. "Die Stimmung in der Mannschaft ist locker, und wir haben zusammen viel Spaß, Skisprung-Deutschland zu repräsentieren", sagte Andreas Wellinger, derzeit Weltcup-Zweiter hinter Freitag. Das Bild der geschlagenen DSV-Adler, die schon in Oberstdorf alle Tournee-Hoffnungen begraben müssen, soll in diesem Jahr endgültig Geschichte sein.

DSV-Adler gehen als Favoriten in das Traditionsevent

16 Jahre nach dem letzten Tournee-Erfolg von Vierfach-Sieger Sven Hannawald gehen die Deutschen wieder als Favoriten in das Traditionsevent. Die insgesamt vier Einzelsiege, die Freitag und Wellinger in diesem Winter verbuchten, haben den Ticketverkauf angekurbelt und lassen Deutschland vom nächsten kleinen Skisprung-Hype nach Hannawald und Martin Schmitt träumen. "Die vielen tausend Fans in den vollen Stadien werden sicherlich wieder für eine tolle Kulisse sorgen und uns zusätzlich unterstützen. Ein Privileg, das uns motiviert - das wir aber auch genießen wollen", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

"Ein gutes Fundament" habe sein Team geschaffen, betonte der Österreicher, der die DSV-Adler seit knapp zehn Jahren betreut. Klar ist aber auch: Die Siege, das Gelbe Trikot und das aufflammende Interesse des deutschen Publikums sind nicht nur ein Privileg, sondern lassen auch den Druck auf Freitag und Co. wachsen. Über 40 000 Karten wurden für den Auftakt in Oberstdorf verkauft, selbst zur Qualifikation an diesem Freitag sollen über 15 000 Fans in die Arena kommen.

Der 26-jährige Freitag, der in diesen Tagen immer wieder sagt, wie sehr er seinen Lauf "genießt", will sich davon nicht aus der Fassung bringen lassen. "Ich freue mich sehr auf die vollen Stadien, die tolle Kulisse und die große Aufmerksamkeit, die dem Skispringen während der Vierschanzentournee zuteil wird", sagte der Sachse. Die Tournee sei ein "ganz besonderes Gefühl".

Freitag im Mittelpunkt

Als derzeit bester Skispringer wird Freitag einen Großteil des Scheinwerferlichts auf sich ziehen. Für den Gesamtführenden waren Sommer und Saisonvorbereitung geprägt vom Wechsel. Freitag zog nach Oberstdorf, um dort gemeinsam mit den Teamkollegen trainieren zu können. Auf den Schanzen erkennt man ihn inzwischen nicht nur an seinem leuchtend Gelben Trikot, sondern auch am markanten Schnauzbart, den er sich seit November wachsen lässt.

Freitag und Wellinger als Siegspringer, dazu Markus Eisenbichler als dritter Mann, der immer wieder in die Nähe der Podestplätze springt. Trainer Schuster hatte schon schlechtere Ausgangslagen vor dem Beginn des ersten Saisonhöhepunkts auf den vier Schanzen in Deutschland und Österreich. "So haben wir als Mannschaft eine gute Chance mit diesen Einzelkönnern bei den Medaillenvergaben, die anstehen, eine gute Rolle zu spielen", sagt Schuster, der auf seinen Top-Athleten Severin Freund verletzungsbedingt den kompletten Winter verzichten muss.

Vor Erwartungen und zu viel Trubel hat Schuster keine Angst. "Rummel ist gut. Das müssen wir auf uns zukommen lassen", erklärt er. Wie er seinen derzeitigen Spitzenspringer Freitag charakterisiert, muss für die Konkurrenz fast wie eine Drohung klingen. "Wenn er in Form ist, ist er in Form. Da müssen sich alle lang machen."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Zieeeeeeeh!
Zieeeeeeeh!
Fragen und Antworten zur VierschanzentourneeZieeeeeeeh!
Aus dem Ressort