Vierschanzentournee Kraft will Tournee-Sieg perfekt machen

Bischofshofen · Sein erster Tournee-Sieg ist Stefan Kraft (21) kaum noch zu nehmen, doch auf seinem Vorsprung will sich Österreichs neuer Super-Adler nicht ausruhen.

Vierschanzentournee: Stefan Kraft siegt in Oberstdorf
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Kraft gewinnt erstes Springen in Oberstdorf

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"Ich will zwei Megasprünge zeigen", sagte Kraft vor dem Finale der Vierschanzentournee (ab 16.30 Uhr/Live-Ticker) auf seiner Heimanlage in Bischofshofen. Einzig Zimmerkollege und Kumpel Michael Hayböck kann den Senkrechtstarter noch stoppen. Der siebte Tournee-Sieg in Serie ist den Österreichern also kaum noch zu nehmen. Kraft (835,4 Punkte) führt souverän vor Hayböck (812,3), der Drittplatzierte Peter Prevc (Slowenien/806,0) liegt schon weit zurück. Mit einem weiteren Gesamtsieg würden die Austria-Adler mit Deutschland und Finnland gleichziehen, die beide bereits 16 Triumphe auf dem Konto haben.

In Oberstdorf hatte Kraft zum Auftakt seinen ersten Weltcupsieg gefeiert, nach Platz sechs in Garmisch-Partenkirchen und Rang zwei hinter Richard Freitag in Innsbruck scheint der Gesamtsieg nur noch Formsache. Daran glaubt auch Österreichs Cheftrainer Heinz Kuttin, der seinen Schützling schon vor dem Finale adelte: "Stefan Kraft ist ein echter Tournee-Held. Er springt derzeit wie in Trance, da klappt alles perfekt."

Dass es nach Bischofshofen geht, kommt dem schmächtigen Kraft zusätzlich entgegen. "Es ist meine Lieblingsschanze. Sie liegt nicht jedem, aber mir kommt sie sehr entgegen", sagte Kraft, der 2013 schon Dritter auf der Schanze wurde. Fünf Minuten nur wohnt Kraft von der Anlage entfernt, doch im eigenen Bett wird er nicht schlafen. "Ich bereite mich ganz normal mit dem Team vor", sagte er.

Hayböck (23) lauert auf einen groben Fehler, um seinem Kumpel den goldenen Adler doch noch wegzuschnappen. Das hervorragende Verhältnis der beiden ("Es ist eine sehr gute Freundschaft") wird die Situation aber nicht belasten. Kraft, großer Fan des FC Bayern München, sieht sich gerüstet, auch wenn er sagt: "Ich bin schon nervös." Ein Nachteil soll das aber nicht sein. "Es hat mir in Innsbruck geholfen, meine Sprünge waren genial." Im ersten Durchgang schnappte er dem Deutschen Sven Hannawald mit seinem Satz auf 137,0 m sogar den Schanzenrekord weg.

Die Qualifikation gewann Hayböck (137,5 Meter) vor Kraft (136,5). Severin Freund (Rastbüchl/132,5) und Richard Freitag (Aue/130,5) waren als Fünfter und Achter die besten der sieben deutschen Springer, die heute beim Finale der Vierschanzentournee dabei sind.

(SID)
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