Kommentar zur Vierschanzentournee Das i-Tüpfelchen fehlt

Garmisch-Partenkirchen · Nach der Hälfte der 61. Vierschanzentournee steht fest: Deutschland muss elf Jahre nach Sven Hannawalds Triumph weiter auf den nächsten Gesamtsieger warten.

Vierschanzentournee 12/13: Das 2. Springen
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Severin Freund, der beste Springer des Deutschen Skiverbands, liegt zu weit zurück, als dass er sich noch Hoffnungen machen dürfte. Das Ergebnis des Neujahrsspringens kann den DSV nicht zufriedenstellen, obwohl sich acht Athleten ins Finale der besten 30 geschoben haben. Es fehlt das i-Tüpfelchen. Noch einmal ein Platz auf dem Siegertreppchen — das wär's gewesen, um dem wieder wachsenden Interesse der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Die Enttäuschung von Bundestrainer Werner Schuster ist berechtigt.

Doch obwohl gestern kein Top-Resultat heraussprang, präsentiert sich das deutsche Skispringen bei dieser Tournee in der Breite so stark wie lange nicht. Der 17-jährige Andreas Wellinger, der gestern bester Deutscher war, und der doppelt so alte Martin Schmitt bilden eine Klammer in der verheißungsvollen Mannschaft. Der eine ist ein Versprechen auf die Zukunft, der andere beschäftigt auch das Publikum, das sich seltener für diese Sportart interessiert.

"Deutschland ist hungrig aufs Skispringen", hatte Bundestrainer Schuster erkannt. Die aktuellen Zahlen bestätigen ihn. Beim Springen in Oberstdorf lag die Zahl der TV-Zuschauer um 1,2 Millionen über der des Vorjahrs. Und sowohl zum Schattenberg als auch gestern nach Partenkirchen kamen deutlich mehr Besucher als in den vergangenen Jahren. Das gesteigerte Interesse ist zugleich Lohn und Verpflichtung für die Athleten. In Innsbruck und Bischofshofen dürfen noch einmal Spitzenleistungen von ihnen erwartet werden.

(RP/seeg/csi)
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