"Hätte damit kein Problem" Hannawald muss um Rekord fürchten

Innsbruck · Der frühere Skisprung-Star Sven Hannawald gönnt nach Anders Jacobsens zwei Erfolgen bei den bisherigen beiden Springen der Vierschanzentournee dem Norweger die Einstellung seines Sieg-Rekordes.

Die größten Tops und Flops der Vierschanzentournee
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Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

"Sollte Anders es schaffen, alle vier Springen zu gewinnen, hätte ich damit kein Problem", schrieb der 38-Jährige in seinem Internet-Blog auf "eurosport.yahoo.com": "Wenn man sieht, wie hart er sich die Siege erarbeitet und welche Fehler er dabei korrigiert, hätte er es verdient." Hannawald hatte vor elf Jahren als bislang einziger Springer alle vier Wettbewerbe der Tournee gewonnen.

Nach seinen überzeugenden Siegen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen schickt sich der 27 Jahre alte Jacobsen an, Hannawalds Kunststück zu wiederholen und zugleich die Tournee nach 2007 bereits zum zweiten Mal zu gewinnen. Hannawald erkennt durchaus Parallelen. "Wir hatten beide vor der Tournee nicht gerade mit Riesen-Leistungen auf uns aufmerksam gemacht, und in beiden Fällen gab es einen absoluten Top-Favoriten auf den Tourneesieg, den wir jeweils mit dem ersten Sieg in Oberstdorf ein bisschen aus dem Tritt gebracht haben", schrieb Hannawald. Bei ihm selbst war es einst der Pole Adam Malysz, bei Jacobsen ist es der Österreicher Gregor Schlierenzauer.

"Man sieht die Dinge entspannter"

Das Zittern um seine sporthistorische Ausnahmestellung ist für den gebürtigen Sachsen mittlerweile nichts Besonderes mehr. "Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, dass es passieren kann. Mit etwas mehr Abstand sieht man die Dinge eben entspannter - auch wenn ich natürlich hoffe, dass mein Rekord noch ein wenig hält", teilte der Team-Olympiasieger von 2002 mit.

Die Goldmedaille in Vancouver hatte Hannawald unter anderem an der Seite von Martin Schmitt gewonnen. Der Altmeister darf auch bei den verbleibenden Tournee-Stationen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) springen — zur Freude Hannawalds. "Er hat sich seinen Platz im Team ganz ehrlich erarbeitet — und wenn man bedenkt, dass er als Zwölfter der Gesamtwertung 'nur' viertbester Deutscher ist, kann man sehen, dass es so schlecht um die Jungs nicht bestellt ist."

(sid)
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