Vierschanzentournee in Oberstdorf Neun Springer dabei — DSV-Adler überzeugen

Oberstdorf · Martin Schmitt lächelte zufrieden, als er den Auslauf der Schattenbergschanze in Oberstdorf verließ. Mit einem ordentlichen Sprung auf 126,0 Meter sicherte sich der Altmeister die Qualifikation für das Auftaktspringen der 61. Vierschanzentournee, nachdem er sich erst am Tag zuvor mit einem Sieg im zweitklassigen Continentalcup in Engelberg/Schweiz das Ticket für seine 17. Tournee gesichert hatte.

Severin Freund – Skispringer, Olympiasieger, Weltmeister
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Das ist Severin Freund

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Während die Mitfavoriten Severin Freund (Rastbüchl/126,5 m) und Andreas Wellinger (Ruhpolding/118,0) noch Steigerungspotenzial haben, lieferte Routinier Michael Neumayer (Berchtesgaden) mit seinem Satz auf 135,0 m überraschend den weitesten Sprung der Qualifikation ab. Insgesamt sind beim Wettkampf am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF) neun von zwölf DSV-Adlern dabei. "Damit sind wir zufrieden", sagte Bundestrainer Werner Schuster: "Man hat gesehen, dass wir nach zwei Wochen Pause wieder gut reingefunden haben. Jetzt wollen wir ein gutes Springen zeigen."

Das ist auch der Anspruch von Team-Olympiasieger Schmitt. "Der zweite Durchgang ist am Sonntag mein Ziel. Ich kann noch Skispringen, das ist ein gutes Gefühl", sagte der 34-Jährige, der seinen ersten Weltcup seit knapp einem Jahr bestreiten wird: "Ich will mein Niveau Schritt für Schritt anheben und mich mit tollen Sprüngen anbieten."

Die vorqualifizierten deutschen Hoffnungsträger konnten ihr volles Potenzial vor 8000 Zuschauern auf der Schattenbergschanze hingegen noch nicht ganz abrufen. Freund muss sich für den ersehnten ersten deutschen Tagessieg seit zehn Jahren steigern. "Im Training lief es nicht reibungslos, ich habe zwei Anläufe gebraucht, die Qualifikation war dann okay. Am Sonntag heißt es weit fliegen und spät landen", sagte der 24-Jährige.

Das will auch der 17 Jahre alte Youngster Wellinger, denn der Ruhpoldinger musste seinen Sprung am Samstag bereits nach 118,0 m beenden. "Ich war etwas spät am Tisch, aber im Wettkampf wird das besser", sagte Wellinger vor seinem ersten Tourneespringen: "Die Nervosität kommt bestimmt irgendwann, aber noch geht's." Dafür tankte Richard Freitag (Aue/128,5), der die Tournee im Vorjahr auf Platz zehn beendet hatte, ein wenig Selbstvertrauen.

Etwas von sich selbst überrascht war Oldie Michael Neumayer nach seiner Tagesbestweite von 135,0 Metern. "Ich hatte es nicht einfach, weil direkt vor mir der Anlauf verändert wurde. Da kann man auch schnell ausscheiden", sagte der 33-Jährige, der sich auch für Schmitt freute: "Es ist schön, ihn im Team zu haben. Er hat sich das verdient."

Ebenfalls dabei sind Maximilian Mechler (Isny/125,0 m), Andreas Wank (Oberhof/124,0), Felix Schoft (Partenkirchen/120,5) und Danny Queck (Lauscha/120,0).

Eine große Enttäuschung erlebte Lokalmatador Karl Geiger (Oberstdorf), der nach einem schwachen Sprung auf nur 117,5 m die Qualifikation verpasste. Ein Schicksal, das auch Daniel Wenig (Berchtesgaden/114,5) und Tobias Bogner (Berchtesgaden/105,0)
ereilte.

(sid/spol)
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