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Vierschanzentournee Freitag ist der deutsche Lichtblick in der Regenschlacht

Garmisch-Partenkirchen · Sieg verpasst, dennoch voll auf Kurs: Richard Freitag darf nach seinem zweiten Platz beim Auftakt in Oberstdorf weiter vom Triumph bei der Vierschanzentournee träumen. Die Regenschlacht im Allgäu hat aber Kraft gekostet.

Vierschanzentournee 17/18: Richard Freitag in Oberstdorf Zweiter - die Bilder
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Das erste Springen in Oberstdorf - Bilder

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Foto: rtr, DE/

Richard Freitag meldete nach dem so erfolgreichen wie aufreibenden Start in die Vierschanzentournee erhöhten Pflegebedarf an. "Unser Physio weiß das vielleicht noch nicht, aber es wird ein langer Abend für ihn", sagte Deutschlands große Skisprung-Hoffnung und verabschiedete sich schnell in Richtung Seefeld, dem DSV-Hauptquartier für die nächsten zwei Etappen der Tournee-Hatz. Die Auftaktstrapazen beim zweiten Platz im Regenspringen in Oberstdorf waren Freitag deutlich anzumerken.

"Es war ein harter Tag, jetzt ist Regeneration der Schlüssel für die kommenden Tage", sagte Freitag, für den nur 20 Stunden nach der Entscheidung im Allgäu schon die Qualifikation für das zweite Springen in Garmisch-Partenkirchen am Neujahrstag (14.00 Uhr/ZDF und Eurosport) anstand. Dieses nimmt der 26 Jahre alte Sachse aus einer glänzenden Ausgangsposition in Angriff: Keine fünf Punkte liegt er hinter Oberstdorf-Sieger Kamil Stoch aus Polen zurück.

"Tiptop" sei es gewesen, meinte Freitag, als er im strömenden Regen an der Schattenbergschanze ein denkwürdiges Auftaktspringen rekapitulierte, "ich bin erleichtert, wie es gelaufen ist. So zu starten, war wichtig. Die Aufregung habe ich schon gespürt." Nie war er zuvor besser als Neunter in seiner neuen Wahlheimat gewesen, nun sprang er zum sechsten Mal in Serie unter die besten Zwei: 1 - 2 - 1 - 2 - 1 - 2, so seine letzten Platzierungen. Gemäß der "Freitag-Folge" wäre also in Garmisch-Partenkirchen wieder ein Sieg fällig.

"Ich mag die Schanze eigentlich ganz gerne", sagte Freitag, obwohl ein sechster Platz (2015/16) quasi sein einziger Lichtblick im Olympiaort von 1972 war: "Es kann noch viel passieren, die Tournee ist noch lang."

Bundestrainer Werner Schuster stellte seiner Nummer eins nach dem Auftakt ein erstklassiges Zeugnis aus. "Ritschi hat sich mit der Favoritenrolle sehr gut arrangiert. Sein Qualifikationssieg hat es für ihn sicherlich nicht leichter gemacht", sagte der Österreicher. Stoch, ohnehin "ein herausragender Springer", habe bei seinem Siegsprung auf 137,0 m - satte zehn Meter mehr als Freitag - die etwas besseren Verhältnisse "eiskalt ausgenutzt".

Aus der deutschen Dreifachspitze ist allerdings schon nach dem ersten Springen eine reine Freitag-Show geworden. Markus Eisenbichler zeigte einen schwachen zweiten Sprung und wurde Neunter, Andreas Wellinger patzte im ersten Durchgang und wurde Zehnter. "Meine Springer haben das insgesamt echt toll gemacht", meinte Schuster zwar. Um das Gesamtpodium springt aber wohl nur noch Freitag.

Andere hochgehandelte Klassement-Springer erwischte es zum Teil übel. Der Vorjahresdritte Daniel Andre Tande (Norwegen/20.) ist ebenso weg vom Fenster wie der frühere Tournee-Zweite Michael Hayböck (Österreich/27.). Völlig vogelwild traten der einstige Überspringer Peter Prevc (Slowenien) und der japanische Oldie Noriaki Kasai auf, die nicht einmal den zweiten Durchgang erreichten.

Mit Stoch und Freitag dürfte hingegen - viel eher als der Oberstdorf-Dritte Dawid Kubacki (Polen) - Österreichs Doppel-Weltmeister Stefan Kraft um den Tourneesieg streiten. Als Führender nach dem ersten Durchgang versemmelte Kraft den Matchball fulminant und wurde Vierter. "Es ist noch nix verhaut, ich bin voll dabei", sagte Kraft, der bis kurz vor Weihnachten auf der Schanze in Partenkirchen den Ernstfall geprobt hatte.

(sid)
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