Vierschanzentournee Schwere Stürze überschatten Qualifikation

Bischofshofen · Alle sieben deutschen Skispringer sind bei der letzten Entscheidung der Vierschanzentournee in Bischofshofen dabei. Überschattet wurde das Springen von Stürzen des Amerikaners Nicholas Fairall und des Japaners Daiki Ito.

Nicholas Fairall prallt mit voller Wucht in den Schnee
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Nicholas Fairall prallt mit voller Wucht in den Schnee

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Foto: dpa, dka nic

Severin Freund zeigte am Montag als Fünfter der Qualifikation mit 132,5 Metern die beste deutsche Leistung. Der Innsbruck-Sieger Richard Freitag wurde mit 130,5 Metern Achter. Auch Michael Neumayer, Stephan Leyhe, Marinus Kraus, Daniel Wenig und Markus Eisenbichler sind beim Tournee-Finale an diesem Dienstag dabei. Die Qualifikation gewann der Österreicher Michael Hayböck mit 137,5 Metern.

Fairall war zuvor schwer gestürzt. Der 25-Jährige konnte seinen Flug auf der Paul-Ausserleitner-Schanze nach 123,0 m zwar stehen, verlor unmittelbar nach der Landung aber die Kontrolle und krachte mit voller Wucht kopfüber in den Schnee.

Fairall war bereits in der Probe gestürzt, hatte sich dabei aber nicht verletzt. Nach dem zweiten Unfall wurde er von Sanitätern mit einem Schlitten aus dem Auslauf abtransportiert und befand sich dabei nach Informationen des ORF bei Bewusstsein. Wenig später wurde er ins Krankenhaus gebracht. Fernsehbilder zeigten ihn, wie er mit Halskrause auf einer Trage liegend zaghaft die US-Flagge schwenkte.

Slowenische Medien berichteten von einer Wirbelsäulenverletzung des 25-Jährigen, der vom Slowenen Bine Norcic trainiert wird. Demnach habe er zwischenzeitlich sogar das Gefühl in den Beinen verloren. Am Abend twitterte Fairall ein Bild aus dem Krankenhaus. "Bin gerade operiert worden", schrieb er dazu. "Ich bin frohen Mutes und freue mich auf ein tolles Jahr!"

Just got out of surgery! I'm in good spirits and looking forward to a great year!!!! I will update you all soon! pic.twitter.com/LDnDfResFn

Wenig später krachte auch der Japaner Ito spektakulär in den Schnee. Der Schanzenrekordhalter (143,0 m) verlor ebenfalls direkt nach der Landung die Kontrolle über seine Ski und überschlug sich mehrfach. Der 29 Jahre alte Ito konnte den Auslauf zwar selbstständig verlassen, wurde anschließend aber ebenfalls untersucht.

"Der Aufsprug war ein bisschen stumpf, wellig und rippig, da musste man auf der Hut sein", sagte Neumayer bei Sky Sport News HD über die Stürze. "Morgen sollte es picobello sein, aber heute war es nicht optimal."

Für Freitag war seine Leistung "soweit in Ordnung. Luft nach oben ist soweit ganz gut. Ich freu mich auf morgen", sagte er im ZDF. Als Gesamt-Fünfter kann Freitag noch mit einem Podestplatz in der Gesamtwertung rechnen. "Ich bleibe bei meinen Sachen, dann schauen wir mal was rauskommt", erklärte Freitag. Auch Freund rechnet sich einiges aus: "Wir wollen hier auch nochmal angreifen und das werden wir machen."

Im österreichischen Bischofshofen findet am Dienstag (16.30 Uhr/Live-Ticker) das Abschluss-Springen der Tournee statt.

(sid/dpa)
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