Zweiter im Riesenslalom Dopfer sorgt für Jubel beim Saisonauftakt

Sölden · Beim alpinen Weltcup-Auftakt glänzt Fritz Dopfer in Abwesenheit von Felix Neureuther mit Rang zwei. Viktoria Rebensburg kann die Erwartungen im ersten Rennen nach dem Rücktritt von Maria Höfl-Riesch nicht ganz erfüllen.

Fritz Dopfer fährt aufs Podium
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Fritz Dopfer fährt aufs Podium

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Foto: dpa, hm

Fritz Dopfer schrie seine Freude schon kurz nach der Zieleinfahrt in den strahlend blauen Himmel, wenig später fiel er Alpindirektor Wolfgang Maier in die Arme: Auf einem der schwierigsten Hänge im alpinen Weltcup gelang dem 27-Jährigen ein fast perfekter Start in die WM-Saison. Beim Riesenslalom auf dem Rettenbachgletscher über dem österreichischen Sölden fuhr Dopfer auf einen herausragenden zweiten Rang hinter dem überragenden Marcel Hirscher aus Österreich, der 1,58 Sekunden schneller war.

"Wohooooo! Fritz Dopfer wird Zweiter in Sölden!!!! Wahnsinn!!!", jubelte die dreimalige Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch gleich nach Ende des Rennens bei Twitter.

Wohooooo! Fritz Dopfer wird Zweiter in Sölden!!!! Wahnsinn!!! @skiverband Und Sieger @MarcelHirscher andere Liga! Gratulation! #impressive

Viktoria Rebensburg, die tags zuvor im ersten Rennen nach dem Rücktritt von Höfl-Riesch mit Rang sechs ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte nahezu zeitgleich getippt und auf Englisch kundgetan: "Yessss:-) Congrats Fritz and Marcel Hirscher. What a race." In der Tat: Ein deutscher Mann war beim Auftakt noch nie aufs Podest gefahren.

"Das war für den Fritz ein Hammerauftakt. Das ist für ihn mit Sicherheit ein Motivationsschub", sagte Maier, der zudem betonte: Die fünfte Podestplatzierung von Dopfer sei ein "Megageschenk", er müsse nun "nicht mehr beweisen, dass er einer der Weltbesten ist." Der neue Männer-Cheftrainer Mathias Berthold lobte: "Das war super vom Fritz." Dopfer war zuvor in Sölden nie zurechtgekommen. Umso größer war seine Freude: "Ich bin sehr, sehr happy und stolz, dass es gerade in Sölden so ausgegangen ist."

Im ersten Lauf hatte Dopfer noch auf Rang drei hinter Hirscher und dem zuletzt dreimal in Sölden siegreichen Olympiasieger Ted Ligety (USA) gelegen - im Finale rückte er nach vorne, weil Ligety patzte und auf Rang zehn zurückfiel. Dritter wurde Alexis Pinturault aus Frankreich. Für Maier war Dopfers Leistung ein "Signal, dass wir im Sommer gut gearbeitet haben", Berthold allerdings bemängelte: "1,6 Sekunden Rückstand auf Marcel Hirscher ist mir etwas zu viel, auch wenn ich den selten so stark gesehen habe."

Das Rennen war aber der Beweis, dass die DSV-Männer auch ohne Felix Neureuther Erfolg haben können. Der Slalom-Vizeweltmeister ließ den Weltcup-Auftakt wegen der Probleme mit seinem Rücken aus, er plant, am 16. November in Levi/Finnland in die Weltcup-Saison einzusteigen. Mit Neureuther, behauptete Maier, "wären wir noch stärker gewesen, aber man hat gesehen, wenn er nicht dabei ist, dass andere in die Bresche springen können."

Auch bei Maier herrschte freilich nicht nur Freude. Das lag einmal am aus seiner Sicht schlechten Mannschaftsergebnis bei Frauen und Männern: "Insgesamt war das zu wenig." Der neue Damen-Cheftrainer Markus Anwander hatte schon nach dem Rennen der Frauen am Samstag bekannt: "Es wäre mehr drin gewesen, ich habe schon eine Träne im Auge." Rebensburg fuhr im Finale die drittbeste Zeit, war aber im ersten Lauf viel zu passiv gewesen. "Ich bin auf alle auf einem guten Weg", versicherte sie dennoch.

Diese Einschätzung trifft vor allem auf zwei Olympiasiegerinnen zu: Anna Fenninger (Österreich) und Mikaela Shiffrin (USA) fuhren zeitgleich (2:39,85 Minuten) vor Eva-Maria Brem (Österreich) auf Rang eins. Für Gesamtweltcupsiegerin Fenninger, in Sotschi nach dem Triumph im Super-G (vor Höfl-Riesch) auch Olympiazweite im Riesenslalom, war es der fünfte Weltcup-Sieg in Serie in dieser Disziplin, für Slalom-Olympiasiegerin Shiffrin der erste im Riesenslalom.

(sid)
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