München Niersbach würde Fifa-Amt annehmen

München · Der DFB-Präsident erklärt seine grundsätzliche Bereitschaft, sich ins Exekutivkomitee wählen zu lassen. Er reiße sich jedoch nicht um den Posten.

Wolfgang Niersbach, Präsident beim Deutschen Fußball Bund (DFB), hat seine Bereitschaft erklärt, sich in das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes (Fifa) wählen zu lassen. "Wenn die Kollegen aus dem DFB-Präsidium, die Profi- und Amateurvertreter, das auf der Sitzung am Freitag in Weimar möchten, dann denke ich, dass ich zustimmen werde", sagte der 63-Jährige während des Star Talks des Fernsehsenders "Sky". Er reiße sich nicht darum, "weil es weitere 30 Tage sind, die man unterwegs ist. Aber es ist immens wichtig, bei aller Kritik, die im Moment über die Fifa verbreitet wird, dass man als deutscher Fußball in diesem Gremium des Weltfußballs vertreten ist", betonte Niersbach.

Nominierungsfrist für die Kandidaten ist der 24. Januar. Der europäische Verband (Uefa) wird auf seiner Sitzung im März in Wien seine Kandidaten benennen, die sich auf dem Fifa-Kongress Ende Mai in Zürich zur Wahl stellen. Bei einer erfolgreichen Kandidatur würde Niersbach seinen Vorgänger als DFB-Präsident, Theo Zwanziger, in der Exekutive ablösen. Niersbach betonte im Star Talk, dass er sich vor allem der Bedeutung dieses Amtes beugen würde. Der DFB muss sich bis zum 24. Januar auf einen Nachfolgekandidaten für Theo Zwanziger in der Fifa-Exekutive geeinigt haben. Der Abschied des ehemaligen DFB-Präsidenten aus dem Führungsgremium im Mai 2015 steht schon länger fest.

Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball, in Personalunion auch Chef des Erstligisten Dortmund, hatte Niersbach bereits als geeigneten Kandidaten genannt, im Exko nach der Krise um die WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 einen Umbruch einzuleiten. Der DFB-Präsident sieht derzeit eine "Situation, die uns alle sehr belastet und auch nervt", sagte Niersbach. Seit der WM-Vergabe an Katar herrsche "Unruhe", sagte er: "Man hat ein Gemisch von Vermutungen, Verdachtsmomenten, Beschuldigungen und Spekulationen. Und keiner blickt mehr richtig durch. Man hatte gehofft, durch den Bericht der Ethikkommission für Klarheit zu sorgen. Stattdessen ist neue Unsicherheit entstanden."

Das Schlimmste sei, "dass man gar nicht so richtig erkennt, wie das Ganze beendet werden kann. Dass endlich mal klipp und klar gesagt wird, das ist die Entscheidung, die Entscheidung pro Katar 2022 war sauber oder sie war nicht sauber", sagte er. Zur Motivation des Fifa-Chefs Joseph Blatter, sich gegen den Widerstand aus Europa in die fünfte Amtszeit wählen lassen zu wollen, berichtete der ehemalige Sportjournalist Niersbach: "Er hat mir gesagt, dass er von vielen anderen Landesverbänden, von anderen Kontinenten gebeten wurde weiterzumachen."

(SID)
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