Ein Biergarten ist eine meist mit Bäumen bepflanzte Schankfläche unter freiem Himmel. Der Anschluss an eine Gaststätte mit Küchenbetrieb ist nicht zwingend, aber die Regel.
Die ersten Biergärten entwickelten sich gegen Anfang des 19. Jahrhunderts im Raum München. Zu dieser Zeit wurde in Bayern traditionell vor allem untergäriges Bier ausgeschenkt, das nur bei kühlen Temperaturen von etwa Ende September bis Ende April gebraut und gelagert werden konnte. Um eine Versorgung mit Bier auch in wärmeren Monaten sicherzustellen, wurden entlang der Isar erste Bierkeller errichtet. Der Boden über den Kellern wurde mit Kies bedeckt und mit schattengebenden Kastanien gepflanzt, was die Kühlhaltung der Bierkeller bei warmen Temperaturen im Sommer weiter unterstützte. Die so entstandenen Flächen wurden zum Ausschank des gelagerten Biers genutzt und Tische und Bänke, die sogenannte Biergarnitur, für die Gäste aufgestellt. Damit verfügte Bayern über seine ersten Biergärten, die 1812 im Isarkreis offiziell genehmigt wurden.
Biergarten: kühles Bier im Schatten der Bäume
Für den Ausschank des Biers direkt aus dem Bierkeller wurde somit das für Schänken obligatorische Krugrecht nicht mehr benötigt. Es etablierte sich der Brauch, bei warmem Wetter im Schatten der Bäume bei einem kühlen Bier im Biergarten zu verweilen. Zum Schutz der Schänken vor der neuen Konkurrenz verbot König Maximilian I. den Biergärten jedoch das Servieren von Speisen. In einigen Teilen Bayerns, insbesondere rund um München und im sogenannten Bierfranken, darf in Biergärten deshalb bis heute eine eigene Brotzeit mitgebracht werden.
Einer der Biergärten, die noch aus den Anfangsjahren stammen und sich bis heute einer großen Beliebtheit bei den Münchnern erfreuen, ist der berühmte Augustiner-Keller in der Maxvorstadt. Das Konzept des Biergartens verbreitete sich vom Isarkreis aus langsam über die Landesgrenzen Bayerns hinaus in ganz Deutschland. Anders als in Bayern wird hier der Begriff des Biergartens jedoch allgemein für Gastronomiebetriebe verwendet, die ihre Gäste unter freiem Himmel bewirten und meist über eine angeschlossene Küche verfügen. In Bayern werden diese zumeist "Wirtsgarten" genannt. Neben Speis und Trank werden in Biergärten oft auch Veranstaltungen wie Konzerte oder Public Viewing von Sportereignissen angeboten. Dies lohnt sich vor allem in Bayern, wo für Biergärten Öffnungszeiten bis 5 Uhr morgens erlaubt sind.
Auch in NRW verfügen viele Gaststätten über einen angeschlossenen Biergarten. Zu den schönsten Biergärten in Düsseldorf gehören beispielsweise die moderne Tonhallen-Terrasse, die eher klassische Dorfschänke in Niederkassel oder auch der oft gut besuchte Burghof in Kaiserswerth.