Rund 130 Betroffene in Schwalmstadt und MarburgGeschlossen: Bundeswehr kapituliert vor Bindehautentzündung
Frankfurt/Main (rpo). Die Bundeswehr hat zwei Kasernen geschlossen, nachdem eine hochansteckende Bindehautentzündung schon rund 130 Soldaten flachgelegt hat. Jetzt müssen die Desinfektionstrupps anrücken.Betroffen sind die hessischen Kasernen in Schwalmstadt und Neustadt bei Marburg, wie eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Dienstag sagte. Aus Schwalmstadt seien etwa 100 Fälle bekannt, aus Neustadt etwa 30. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, seien die beiden Kasernen geschlossen worden. Sie würden jetzt desinfiziert. Ausheilung in zwei bis drei WochenDie über Viren übertragenen Krankheit sei hoch ansteckend, aber ungefährlich, sagte die Sprecherin. Ohne Behandlung heile sie in zwei bis drei Wochen aus, deswegen blieben die Kasernen rund drei Wochen geschlossen. Wie ein Sprecher des Bundeswehrsanitätskommandos in Diez erklärte, traten die ersten Fälle in Schwalmstadt am 28. Januar auf, am vergangenen Donnerstag sei die Kaserne dann geschlossen worden. Ebenfalls am Donnerstag seien in Neustadt die ersten Fälle bekannt geworden, so dass vorsorglich am Freitag die Schließung der Kaserne beschlossen worden sei. Die Kaserne in Schwalmstadt solle bis zum 4. März geschlossen bleiben; Anfang März solle dann auch der Stützpunkt Neustadt wieder geöffnet werden. Die beiden Kasernen lägen nicht weit voneinander entfernt, es sei also möglich, dass sich die Soldaten untereinander angesteckt hätten, hieß es. Die Ministeriumssprecherin erklärte, dass sich gerade im Frühjahr immer wieder in Gemeinschaftseinrichtungen Bindehautentzündung ausbreite. Da die Krankheit von Mensch zu Mensch und über gemeinsam benutzte Gegenstände übertragen werde, zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit aber eine Zeitraum von vier bis zehn Tagen liege, sei die Ansteckungsgefahr sehr groß, ähnlich wie bei einer Grippe.