Das Brandenburger Tor am Pariser Platz in Berlin Mitte ist das einzige von insgesamt 18 Berliner
Stadttoren, das heute noch erhalten ist. Es hat den Status eines Nationalsymbols mit zahlreichen
Verbindungen zur deutschen Geschichte. So galt es während des Kalten Krieges durch seine
Position an der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin zunächst als Mahnmal für die Teilung
Deutschlands. Später wurde es dann zum Symbol für die deutsche Wiedervereinigung.
Das Brandenburger Tor in Berlin war vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. als würdige
Markierung des Endes der Prachtstraße Unter den Linden in Auftrag gegeben worden. Das Tor
wurde daraufhin von Carl Gotthard Langhans d.Ä. in Anlehnung an die Propyläen der Athener
Akropolis entworfen und in den Jahren 1788 bis 1791 aus Elbsandstein gebaut. Es handelt sich
beim Brandenburger Tor um einen der herausragendsten Vertreter des deutschen Klassizismus und
um das erste in diesem Stil errichtet Bauwerk Preußens. Das Tor ist 26 Meter hoch, 65,5 Meter breit
und 11 Meter tief.
1793 wurde eine vom Bildhauer Johann Gottfried Schadow entworfene Quadriga auf das Tor
gesetzt. Die etwa fünf Meter hohe Plastik wurde 1806 nach der Niederlage Preußens von Napoleon
nach Paris gebracht. Acht Jahre später, nach dem Sieg der Allianz, wurde sie jedoch wieder
zurückgeholt. In Berlin war sie in der Folge als "Retourkutsche" bekannt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Brandenburger Tor stark durch Bombenangriffe
beschädigt. Die besonders starken Schäden an der Quadriga führten dazu, dass die Skulptur im
Rahmen einer Rekonstruktion des Tors im Jahr 1956 vollständig entsorgt und ersetzt werden
musste.
Mit Beginn des Kalten Krieges und dem Bau der Berliner Mauer wurde das Brandenburger Tor, das
sich nun im sogenannten Sperrgebiet befand, geschlossen. Mit dem Fall der Mauer wurde es am 22.
Dezember 1989 im Rahmen der Deutschen Wiedervereinigung unter dem Jubel von über 100.000
Zuschauern wieder geöffnet und gilt seither als Symbol der Deutschen Wiedervereinigung. Im
Rahmen der folgenden Feierlichkeiten wurden erneut starke Schäden an der Quadriga entdeckt,
sodass abermals eine Restauration nötig wurde. Auch das Brandenburger Tor musste Anfang der
2000er-Jahre unter anderem aufgrund von Umweltschäden restauriert werden.
Das Brandenburger Tor gilt aufgrund seiner vielfältigen Verbindungen zur lokalen und nationalen
Geschichte heute als Wahrzeichen der Stadt Berlin. Am 20. Dezember 2016 wurde es im Gedenken an die
Opfer des dortigen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche tags zuvor in den
Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold angestrahlt.
Auch in Potsdam gibt es ein Brandenburger Tor. Dieses steht am Luisenplatz und
wurde in den Jahren 1770/71 errichtet.