Der Titel "Ode an die Steine" für das zweite Reihenkonzert in der Stadthalle Kleve galt vor allem der zweiten Konzerthälfte. In der ersten hörte man hingegen die Aufführung wunderbarer Barock-Musik, interpretiert von ChorWerk Ruhr unter der musikalischen Leitung von Florian Helgath mit Björn Colell (Laute), Günter Holzhausen (Violone) und Christoph Anselm Noll (Orgel). Die Akustik in der Stadthalle ist nicht unproblematisch; die 23 Sängerinnen und Sänger begannen das einleitende "Stabat Mater" von Domenico Scarlatti noch ein wenig "trocken".

Im Fall der 2005 ermordeten Deutsch-Türkin Hatun Sürücü aus Berlin sind in der Türkei zwei ihrer Brüder in allen Anklagepunkten aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.

CDU-Politiker Jens Spahn machte Wahlkampf in Mönchengladbach.

Die 26-jährige Qandeel Baloch war ein Star. Ihr Tod könnte den Weg für schärfere Gesetze freimachen.

Über Facebook war die Pakistanerin Qandeel Baloch berühmt geworden. Ihr Bruder empfand ihre Videos aber als zu anstößig. Nun wurde er festgenommen, weil er im Verdacht steht, die junge Frau getötet zu haben.

Zweieinhalb Jahre Gefängnis für 58-Jährigen, der einen minderjährigen Freund der Familie zum Oralsex genötigt hatte.

Im Strafverfahren um die Vergewaltigung eines 16-jährigen Schülers aus Radevormwald wurde auch am dritten langen Verhandlungstag kein Urteil gesprochen. Das Schöffengericht in Wipperfürth hörte gestern weitere Zeugen, außerdem legte eine Diplom-Psychologin ihr Gutachten vor.

Das Strafverfahren um die angebliche Vergewaltigung eines 16-Jährigen durch seinen Patenonkel wird fortgesetzt.

Seit April 2015 wird die sechsfache Mutter aus Solingen vermisst. Jetzt war ihr Fall Thema in der ZDF-Sendung. Und es gibt bereits konkrete Hinweise ihr das Schicksal.

Ein Ehepaar aus Dortmund ist am Dienstag wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie hatten ihre Tochter getötet, weil sie eine Beziehung und Sex vor der Ehe gehabt hat.

Zwölf Hauptschülerinnen haben das Thema auf die Bühne gebracht.

Hatun Sürücü wurde im Februar 2005 in Berlin mit drei Kopfschüssen hingerichtet. Schnell gerieten ihre Brüder ins Visier — der Begriff Ehrenmord wurde bundesweit bekannt. Nach zehn Jahren gibt es nun einen Prozess.

Diese Form der Gewalt, die vorsätzliche Tötung, richtet sich fast ausschließlich gegen Frauen, die nach Ansicht des Täters die Familienehre beschädigt hätten. "Ehrenmorde" werden vor allem in stark patriarchalisch geprägten Gesellschaften verübt. In diesen ist die gesellschaftliche Ehre der Männer auch maßgeblich vom Verhalten der weiblichen Familienangehörigen abhängig. Eine Frau kann die Familienehre innerhalb eines engen Ehrbegriffs sehr schnell verletzen. So reicht es in manchen islamischen Gesellschaften aus, wenn die Frau sich gegen eine Zwangsheirat wehrt. In Deutschland wird ein "Ehrenmord" mit Freiheitsstrafen zwischen fünf Jahren und einer lebenslangen Haft bestraft. Mindestens 5000 Frauen werden weltweit jedes Jahr nach UN-Angaben im Namen der Ehre ermordet.

Der gewaltsame Tod von Hatun Sürücü erschütterte viele Menschen: Im Februar 2005 wurde die junge Deutsch-Türkin in Berlin erschossen. Sie wollte nicht nach den Traditionen ihrer Familie leben. Sie ist kein Einzelfall in Deutschland.

50 Jahre nach ihrer Liebesheirat ist ein pakistanisches Paar einem "Ehrenmord" zum Opfer gefallen, weil die Familie der Frau gegen die Verbindung war.

Acht Prozesstage lang haben die Gebrüder O. im Fall des "Lidl"-Mordes geschwiegen, Einlassungen nur schriftlich abgegeben. Am Montag sprachen sie zum ersten Mal öffentlich über ihre Tat und entschuldigten sich bei der Familie des Opfers.

Adil und Mekin O. entschuldigen sich bei Familie des Opfers. Verteidiger reichen elf Anträge ein, falls das Gericht ihnen nicht folgt.

Im Fall des 43-Jährigen, der im März bei Lidl in Materborn erstochen wurde, hat das Gericht eine vorläufige Bewertung der Beweise abgegeben. Die Angeklagten wollen am fünften Prozesstag über ihre Verteidiger eine Aussage machen.

Ein Gutachter gab vor Gericht ausführlich Auskunft über den kulturellen Hintergrund der Angeklagten. Ohne die Möglichkeit, die Brüder im persönlichen Gespräch zu begutachten, traf er dabei vor allem allgemeine Auskünfte über Blutrache und Ehrenmord als Mittel der Konfliktlösung in dem Kulturkreis.

Ein Ehrenmord wird vorwiegend an Frauen und Mädchen durch ihre männlichen Verwandten begangen, um die "Familienehre" wieder herzustellen. Ein häufiger Grund: Die Frauen waren untreu oder haben ihren Ehemann verlassen. Weltweit gibt es nach Angaben der UN jährlich über 5000 Opfer, wobei die Dunkelziffer erheblich höher sein soll. Auch in Deutschland werden Frauen im Namen der "Ehre" getötet. In Afghanistan muss eine Zehnjährige jetzt um ihr Leben bangen. Nach der Vergewaltigung durch einen islamischen Geistlichen, drohen Familienangehörige das Mädchen in einem Fluss zu ertränken, um Schmach von der Familie abzuwenden. Nach dem Missbrauch durch den Mullah war das Kind zunächst in einem Frauenhaus untergebracht, musste nun aber wieder nach Hause zurück.

Mit 23 Messerstichen soll ein Teenager in Baden-Württemberg Selbstjustiz geübt und den mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Schwester ermordet haben. Der 17-Jährige habe eine "sehr große Wut" gehabt und die Gewaltattacke eingeräumt.

Nach der Steinigung seiner schwangeren Tochter in der ostpakistanischen Metropole Lahore hat der Vater der 25-Jährigen die Tat als gerechtfertigt verteidigt.

Anstatt vor staatliche Gerichte zieht es strenggläubige Muslime auch in Deutschland lieber zu islamischen Streitschlichtern. Die Gefahr einer Paralleljustiz muss stärker diskutiert werden, heißt es beim Richter- und Staatsanwaltstag in Weimar.

Nach dem brutalen Lynchmord an seiner Tochter und deren Freund hat ein Vater in Indien keinerlei Reue gezeigt. "Ich habe nichts Unrechtes getan, sondern nur eine Schuld getilgt. Ich würde es wieder machen."

Das Schwurgericht in Hagen hat den Onkel und den Bruder einer getöteten 20-jährigen Libanesin zu langen Haftstrafen verurteilt. Mitglieder der inzwischen offensichtlich verfeindeten Zweige des syrisch-libanesischen Clans warfen darauf mit Stühlen und Schuhen und spuckten sich an. Wachtmeister mussten eingreifen.

Mit ihrem westlichen Lebenswandel hatte eine junge Libanesin ihre Familie erzürnt. Die 20-Jährige musste sterben. Nach dem Urteil im "Ehrenmord"-Prozess gingen Angehörige im Gerichtssaal aufeinander los.

Für ihren Einsatz für andere wurden gestern drei Leverkusenern mit der Auszeichnung der Bundesrepublik geehrt.

Menschenrechtlerin hofft darauf, dass auch hier der Vater als Hintermann der Tat verurteilt wird.

Die junge Kurdin Arzu Ö. wurde von ihren Brüdern entführt und ermordet, weil sie einen deutschen Bäcker liebte. Jetzt muss sich der Vater als Anstifter vor dem Detmolder Landgericht verantworten. Er bestreitet den Vorwurf.

Vor dem Landgericht Detmold hat am Montag der Prozess gegen den Vater der ermordeten Arzu Ö begonnen. Fendi Ö. bestreitet jedoch, seine fünf erwachsenen Kinder zum "Ehrenmord" aufgefordert zu haben.

Vor dem Landgericht Detmold beginnt heute der Prozess gegen den Vater der ermordeten Arzu Ö. Die Anklage wirft ihm Körperverletzung und Anstiftung zum Mord vor. Er bestreitet, seine fünf erwachsenen Kinder zum Ehrenmord aufgefordert zu haben. Sie waren zu Haftstrafen verurteilt worden. Sie hatten zugegeben, ihre Schwester (18) getötet zu haben.

Das Verteidigungsteam des Bordell-Betreiberpaars will "Druck machen": kluge Strategie oder nur hinderlich für den Prozess?

Eine durch mehrere Stiche lebensgefährlich verletzte Frau hat am Montagabend Rettungskräften den Namen des mutmaßlichen Täters genannt. Ein 41-jähriger Mann, der mit der Frau zusammen seit einigen Tagen bei einer Familie in Osterath wohnt, habe auf sie eingestochen. Die 39-Jährige war am Montagabend von Passanten in der Nähe eines Supermarktparkplatzes im Meerbuscher Ortsteil Osterath gefunden worden; sie war stark blutend auf der Straße zusammengebrochen. Der Beschuldigte wurde noch während der Rettungsaktion festgenommen. Er sitzt seit gestern Mittag in Untersuchungshaft. Durch eine Notoperation konnten Ärzte das Leben der Frau retten.

Eine 39-jährige Frau ist am Montagabend mit lebensgefährlichen Stichverletzungen auf der Rudolf-Diesel-Straße gefunden worden. Den Einsatzkräften nannte sie den Namen des mutmaßlichen Täters. Er sitzt in U-Haft.

Detmold (dpa) Nach fünf Verhandlungstagen, drei Dutzend Zeugen und fünf Geständnissen war für Richter Michael Reineke fast alles klar im Mordfall Arzu Ö. Das Landgericht Detmold verhängte gestern gegen den Todesschützen Osman lebenslange Haft wegen Mordes und Geiselnahme. Die an der Tat beteiligten Geschwister Sirin und Kirer Ö. wurden wegen Beihilfe zum Mord und Geiselnahme zu je zehn Jahren verurteilt. Die Brüder Kemal und Elvis Ö. wurden wegen Geiselnahme zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die fünf Geschwister der Getöteten hätten zwar gelogen, dass sich die Balken biegen, so Reineke. Dennoch sei die Geschichte deutlich: Es sei Mord, ein "Ehrenmord" und nichts anderes, und die Wurzeln lägen in der Geschichte der Kurden.

Die Geschwister der Kurdin Arzu Ö. sind vom Landgericht Detmold wegen der Entführung und Ermordung der 18-Jährigen zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die Richter verhängten am Mittwoch gegen den Todesschützen Osman lebenslange Haft.

Die Staatsanwaltschaft hat im Mordfall Arzu Ö. lebenslange Haftstrafen für zwei Brüder und eine Schwester der getöteten 18-Jährigen gefordert. Die Schwester Sirin (27) und die Brüder Kirer (25) und Osman (22) hätten den gemeinschaftlichen Mord begangen, um die "Ehre" der Familie wiederherzustellen, erläuterte der Detmolder Oberstaatsanwalt Ralf Vetter am Mittwoch in seinem Plädoyer.

Die getötete Kurdin Arzu Ö. ist vor der Tat von ihrer Familie heftig unter Druck gesetzt worden. In E-Mails, die vor dem Landgericht Detmold verlesen wurden, bedrängen die Verwandten die weggelaufene 18-Jährige im Namen der "Familienehre".

Wegen Totschlags bei einem sogenannten Ehrenmord hat das Kieler Landgericht hohe Haftstrafen gegen vier Brüder und einen Schwager verhängt. Drei der vier Brüder erhielten eine Freiheitsstrafe zwischen acht und zwölfeinhalb Jahren.

Der Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" begründet den Weltruhm des kolumbianischen Autors Gabriel Garcia Marquez. Am 6. März wird der wortgewaltige Schriftsteller mit dem ergrauten Schnauzbart 85 Jahre alt.

Das Spotlight-Theater hat sich schwere Kost ausgesucht. Am 10. und 11. März bringen die Amateure Emilia Galotti in moderner Fassung auf die Bühne. Das Thema ist aktuell. Intrigen gibt es immer und überall — sagt die Truppe.

Imam Abdülcelil Gürbüz rief gestern beim Freitagsgebet die Muslime zu Respekt, Liebe und Friedfertigkeit auf. In seiner stellenweise in deutscher Sprache gehaltenen Predigt am Ende sprach er über Liebe in der Gesellschaft und darüber, das es einer gewalttätigen und hasserfüllten Gesellschaft an Liebe fehle.

Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht hat in einer Studie Ehrenmorde in Deutschland untersucht, die sich zwischen 1996 und 2005 ereigneten, darunter auch den Fall Gülsüm, der vor zwei Jahren Rees erschütterte. Das meldet jetzt "Spiegel Online".

Lucknow (RPO). In Nordindien ist ein junges Brautpaar kurz nach der Hochzeit gesteinigt worden, weil sie nicht der selben Kaste angehörten. Acht Menschen seien in dem Dorf Nagla Kuru im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh im Zusammenhang mit dem "Ehrenmord" festgenommen worden, sagte der Polizeibeamte Brij Lal am Freitag. Demnach waren Rajiv Verma und Renu Pal aus ihrem Dorf geflohen, da ihre Familien ihnen trotz ihrer Liebe für einander die Zustimmung zur Heirat verweigerten, weil aus zwei unterschiedlichen Kasten stammten.

Zwangsheirat oder Ehrenmorde innerhalb der türkisch-arabischstämmigen Gesellschaft sind vieldiskutierte Themen. Beim Projekt "Heroes" sollen junge Männer aus diesem Kulturkreis lernen, dass es auch anders geht.

Der Spendenskandal beim Frauennothilfeverein Hatun & Can wird seit Freitag vor dem Landgericht Berlin verhandelt. In dem Prozess wird dem 42-jährigen Vereinsvorsitzenden Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen.

Mit dem Theaterstück über einen sogenannten Ehrenmord legte das Freie Werkstatt Theater Köln den Grundstein für eine intensive Debatte zwischen Deutschen und Einwanderern. Es wurde eine Auseinandersetzung mit Kulturen.

Mit "Im Fadenkreuz — 40 Jahre Tatort" widmet das Filmmuseum der Fernsehreihe die bundesweit erste Ausstellung. Das Besondere: Besucher können sich als Verbrecher, Ermittler und Opfer versuchen.

Der islamische Verein Einladung zum Paradies wettert in öffentlichen Briefen gegen die "Hetzkampagnen" gegen ihn und hetzt selbst. Der Vorsitzende spricht von Propagandamethoden, wie damals gegen die jüdische Bevölkerung.

Istanbul (AFP). Die Polizei im südosttürkischen Malatya ist einem mutmaßlichen Ehrenmord auf die Spur gekommen. Acht Verdächtige, darunter vier Frauen, wurden wegen des Verdachts des Mordes an einer 30-jährigen Verwandten festgenommen, wie türkische Zeitungen am Freitag unter Berufung auf die Polizei in Malatya meldeten. Die Beschuldigten sollen die Frau getötet, verscharrt und anschließend als vermisst gemeldet haben. Aus Angst vor der Polizei holten sie den Leichnam dann nach mehreren Monaten aus seinem Versteck und verbrannten ihn.

Aus Eifersucht hatte er von hinten mit einem Beil seine Ehefrau (24) mehrfach gegen den Kopf geschlagen — das gestand ein arbeitsloser Koch (36) am Freitag vor dem Landgericht. "Ich will meine Tat nicht begründen, nur die Situation erklären", sagte er.

Mit einem Suizidversuch in der Nacht vor seinem Prozess hat ein 36-jähriger Angeklagter die Verhandlung um einen Mordanschlag scheitern lassen. Der arbeitslose Koch hatte mit einem Beil mehrfach auf seine Frau (24) eingeschlagen.

Mit einem Suizidversuch in der Nacht vor seinem Prozess hat ein 36-jähriger Angeklagter gestern die Verhandlung um einen Mordanschlag scheitern lassen. Er soll eine Überdosis Tabletten eingenommen haben.

Mit Beil-Hieben hatte ein arbeitsloser Koch aus Eifersucht vor fünf Monaten seine Frau (24) auf der Münsterstraße niedergestreckt und schwer verletzt. Jetzt muss sich der Mann wegen versuchten Mordes verantworten.

Lange hatten die Anwälte auf das schriftliche Urteil im Ehrenmord-Prozess gewartet. Jetzt liegt es vor, und auch dort spielt die Auswertung der Handydaten eine entscheidende Rolle.

Weil er seine schlafende Tochter mit 68 Messerstichen regelrecht hingerichtet hat, muss ein Mann aus Nordbayern lebenslang hinter Gitter. Das Schwurgericht Schweinfurt verurteilte den 46-jährigen Mehmet Ö. am Mittwoch wegen Mordes.

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Speicherung von Telefondaten könnte noch eine wichtige Rolle in der Revision des Mordfalls Gülsüm spielen. Das ist eine Steilvorlage für die Anwälte, heißt es.

Der brutale Mord an der jungen Gülsüm hat über Monate das Leben in Rees mit geprägt. Am Dienstag, 2. März, genau vor einem Jahr geschah die Tat. Betroffene erinnern sich zurück.

Berlin (RPO). Sibel Kekilli (29), Schauspielerin, hat ihre Rolle im Film "Die Fremde" stark zugesetzt. "Ich hab mich so in die Rolle hineingelebt, dass ich auf keine Party mehr gehen konnte", sagte Kekilli der "Bild". Der Film über einen sogenannten Ehrenmord habe fünf Monate ihres Lebens bestimmt. Er richte sich an alle, die nicht wegschauen wollten, sagte die Schauspielerin. "Unser Film urteilt nicht - und er verurteilt nicht. Er zeigt die aussichtslose Situation einer Familie, die in einer Tragödie endet."

Wegen Beteiligung an einem sogenannten Ehrenmord ist ein 21-jähriger Syrer zu einer Gefängnisstrafe von 14 Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Hagen sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte zusammen mit seinem Onkel seine 20 Jahre alte Cousine im August 2008 auf einem Parkplatz an der Autobahn 45 getötet hat, um die vermeintlich angegriffene Familienehre wiederherzustellen.

Das Landgericht Hagen will heute das Urteil im Prozess um einen mutmaßlichen "Ehrenmord" an einer 20 Jahre alten Frau aus Schwerte verkünden. Angeklagt ist der Cousin des Opfers. Er soll die Frau gemeinsam mit seinem noch flüchtigen Onkel im August 2008 getötet haben.

Das Urteil im Gülsüm-Prozess hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. RP-Redakteur Markus Balser sprach darüber mit Bundesverdienstkreuzträgerin Serap Çileli, hierzulande eine der bekanntesten Kämpferinnen gegen Menschenrechtsverletzungen bei muslimisch-orthodoxen Einwanderern.

Im Fall Gülsüm ist vor wenigen Minuten im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Kleve das Urteil verkündet worden. Der Vater des getöteten Mädchens muss lebenslang hinter Gitter.

Was vor Monaten in einem abgelegenen Waldstück begann, soll am Dienstag nun vor dem Landgericht in Kleve seinen Abschluss finden. Neun Monate nach dem Mord an der 20-jährigen Kurdin will die große Strafkammer aller Voraussicht nach morgen das Urteil verkünden.

Es ist einer der spektakulärsten Prozesse vor dem Klever Landgericht. Heute zeigt sich, wer für den Mord an der jungen Kurdin aus Rees zur Verantwortung gezogen wird.

Tag der Gutachter beim Mordprozess: Ein Experte für Ehrenmorde spricht von großer Gewalt bei der Tat und gibt einen Einblick in die archaische Welt der Familie des Mordopfers. Ein weiterer Gutachter hat sich eingehend mit Davut, Gülsüms Bruder, befasst.

Serap Cileli ist eine prominente Kämpferin für die Rechte kurdischer Frauen. Daher verfolgt sie den Mordfall Gülsüm Semin ganz genau. Von der breiten Öffentlichkeit würden die Opfer alleine gelassen, die sich oft nicht von der Familie lösen könnten.

Kurz vor dem Prozess um den mutmaßlichen Ehrenmord an Gülsüm Semin nimmt auch das Interesse der überregionalen Medien an dem Fall wieder zu.

Die Staatsanwaltschaft Kleve schildert in einer Pressemitteilung ihre Sichtweise zum Mordfall. Sie geht von einem Ehrenmord aus:

Der aus Angst vor islamistischen Reaktionen zunächst abgelehnte Ehrenmord-Kriminalroman von Gabriele Brinkmann erscheint nun doch noch. Wie der Leda-Verlag aus dem ostfriesischen Leer am Mittwoch mitteilte, sei das Buch mit dem Titel "Wem Ehre gebührt" kurzfristig in das Programm aufgenommen worden.

Im Mordfall Gülsüm Semin liegt jetzt die Untersuchung zur Schuldfähigkeit des Bruders vor. Er hatte gestanden, seine Schwester getötet zu haben. Inzwischen gibt er allerdings an, dass sein russischer Freund die Tat begangen haben soll.

Das Star-Anwaltsbüro Benecken hat, wie berichtet, die Verteidigung des Vaters und Bruders der ermordeten Gülsüm Semin übernommen. Und auch der dritte Angeklagte wird von einem Anwalt vertreten, der bereits mit spektakulären Fällen befasst war.

Mit spektakulären Fällen kennt sich Siegmund Benecken aus. Der Anwalt aus dem Ruhrgebiet hat bereits Mörder und Satanisten verteidigt. Er vertritt den Vater des Opfers und hofft auf Freispruch.

Das Verfahren gegen die drei Angeklagten im Mordfall Gülsüm wird voraussichtlich im November vor dem Landgericht Kleve eröffnet werden. Das teilte Gerichtssprecher Jürgen Ruby gestern mit. "Den Anwälten sind verschiedene Terminvorschläge zugegangen, die jetzt abgestimmt werden", berichtet er. Im Oktober werde dann wohl der genaue Termin für die Verhandlung feststehen und auch, über wie viele Tage das Verfahren gehen wird.

Voraussichtlich im Herbst wird das Gerichtsverfahren gegen die drei mutmaßlichen Täter im Mordfall Gülsüm Semin eröffnet. Der Staatsanwalt hat jetzt die Anklage vorbereitet, sie lautet auf "gemeinschaftlichen Mord".

Serap Cileli weiß aus eigener Erfahrung wie Gülsüm Semin sich gefühlt haben muss. Die heute 43-Jährige war im Alter von 15 Jahren in der Türkei zwangsverheiratet worden. Sieben Jahre dauerte es, bis sie sich aus der Verbindung lösen konnte.

In der Debatte um sogenannte Ehrenmorde plädiert der ehemalige Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Winfried Hassemer, für mildere Urteile. "Ich finde, bei einer derartigen Tat müssen auch der soziale Kontext und die Sozialisation des Täters bedacht werden."

An Berliner Schulen bleibt im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern der Besuch des Religionsunterrichts freiwillig. Die Abstimmungsergebnisse fielen in West- und Ostberlin unterschiedlich aus.

Immer wieder werden Fälle von Migrantinnen bekannt, die unter Zwang verheiratet oder im Namen der Ehre ermordet wurden. Doch darf dies per se auf alle muslimischen Frauen angewendet werden?

Die 20-jährige Gülsüm aus Rees ist am 2. März ermordet worden. Ihr Drillingsbruder hat die Bluttat gestanden. Das Opfer hatte vorher Rat bei Betreuungsstellen gesucht. Oft aber scheuen sich Bedrohte, sich zu offenbaren. Experten fordern mehr Aufklärung, Unterstützung und Zivilcourage.

In Jordanien hat ein Mann seine schwangere Schwester getötet, weil diese sich "unmoralisch" verhalten habe. Der Mann habe den "Ehrenmord" selbst bei der Polizei gestanden, hieß es am Samstag aus Justizkreisen in Amman.

Im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen "Ehrenmord" an der 20-jährigen Gülsüm S. aus Rees hat die Staatsanwaltschaft Münster keine Anzeichen dafür, dass der mitverdächtige Vater auch für den Tod seiner Ehefrau im Jahr 1996 verantwortlich ist.

Seit klar ist, dass Gülsüm Semin einem Ehrenmord zum Opfer gefallen ist, steigt das Medieninteresse an Rees. Die Nachbarn können kaum glauben, dass der unscheinbare D. seine Schwester grausam getötet hat.Viele Faktoren kamen bei der Aufklärung des Mordfalles zusammen. Wichtige Hinweise lieferte der Einsatz von vierbeinigen Ermittlern. Die Men-Trailing Hunde erschnüffelten den Weg vom Tatort zur Wohnung des Opfers.

Gülsüm Semin ist von ihrem Drillingsbruder ermordet worden. Der Mord ist das tragische Ende eines langen Konflikts mit ihrer Familie, die Gülsüms westlichen Lebensstil nicht akzeptieren wollte.

Nach dem "Ehrenmord"-Urteil von Hamburg ist dem zuständigen Staatsanwalt anonym mit dem Tod gedroht worden. Ein Polizeisprecher bestätigte die Existenz eines entsprechenden Schreibens.

Hamburg (RPO). Wegen des sogenannten Ehrenmordes an der 16-jährigen Morsal O. aus Hamburg soll ihr Bruder Ahmad nach dem Willen der Staatsanwaltschaft zu lebenslanger Haft verurteilt werden. "Das war ein Mord mit Ansage", sagte Staatsanwalt Boris Bochnik am Donnerstag vor dem Landgericht Hamburg.