Warum ist er gefährlich?
Das Gefährliche an den Raupen des Eichenprozessionsspinners sind für die Gesundheit von Mensch und Tier die Brennhaare. Sie enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein, das allergische Reaktionen auslösen kann. Die Gefahr ist groß, da die zarten Raupenhaare sehr leicht brechen und dabei das Gift freisetzen. Sogar in der Luft können Spuren des Giftes nachgewiesen werden. Von dort gelangt es in die Augen, Schleimhäute und in die Lungen und wirkt vor Ort weiter. Selbst alte Gespinstnester, die zwar ohne Raupen sind, aber noch am Baum haften, stellen eine Gefahrenquelle dar, weil die Raupenhaare sehr lange „überleben“ und noch mehrere Jahre in der Umgebung umherschwirren. Man sollte also Abstand halten und die befallenen Gebiete meiden. Viele Städte und Gemeinden stellen mittlerweile Warnschilder auf.
Wie reagiert der Mensch auf den Kontakt mit seinen Brennhaaren?
Der Kontakt mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners kann beim Menschen zu Raupendermatitis, also Hautirritationen wie Juckreiz, Rötungen, Quaddeln und Bläschen sowie Atembeschwerden, Fieber, Schwindel und Augenreizungen führen. Häufig nimmt die Empfindlichkeit von Einzelpersonen mit der Anzahl der Einzelkontakte zu. In der Folge können die Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut zu Bronchitis, Husten und Asthma führen. Zwar sind starke allergische Reaktionen beim Menschen eher selten, trotzdem kann es sogar zu einem allergischen Schock kommen. Dann muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Noch gibt es kein Medikament speziell gegen eine allergische Reaktion auf das Eiweißgift (Thaumetopoein) in den Brennhaaren der Raupen.
Die Hautreaktionen zeigen sich meistens an allen Hautbereichen, die nicht von Kleidung bedeckt waren, und können mit Kortisolpräparaten behandelt werden. Unbehandelt bleiben die Quaddeln, Knötchen und Rötungen oft ein bis zwei Wochen. Den Juckreiz lindert man am besten mit Antihistaminika, bei Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut können Kortisonsprays helfen.
Wie groß wird der Eichenprozessionsspinner?
Der eher unscheinbare Falter wird zwischen 25 und 32 Millimeter (Männchen) bzw. zwischen 30 bis 36 Millimeter (Weibchen) groß. Die bis zu fünf Zentimeter langen Raupen durchlaufen fünf bis sechs Entwicklungsstadien bis zu ihrer Verpuppung. Erst ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen die Brennhaare aus.
Zu welcher Jahreszeit ist er besonders aktiv?
Die Raupen schlüpfen in der Regel Anfang Mai und durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien. Die typischen Gespinstnester sieht man ab Mitte Juni. Die Verpuppung beginnt Ende Juni. Zu den natürlichen Fressfeinden der Eichenprozessionsspinner-Raupen gehören Schlupfwespen, Raupenfliegen und der Kuckuck.