Geschichte: Wie ist der Hoppeditz entstanden?
Wie zum Namen gibt es auch zur Entstehung der Hoppeditz-Figur unterschiedliche Theorien und Erklärungen. Die Düsseldorfer Karnevalisten schreiben, dass der Hoppeditz eine Mischung aus Till Eulenspiegel und Hanswurst sei und an die Tradition des Hofnarren anknüpfe.
Im Archiv der Wochenzeitung Paulinus vom Bistum Trier ist dagegen zu lesen, dass sich die Ursprünge des Hoppeditz und des gesamten Karnevalstreibens schon im dritten Jahrtausend vor Christus finden lassen. Schon damals habe man mit Maskenumzügen und wilden Festen die Dämonen des Winters vertreiben wollen. Weiter heißt es in dem Artikel, dass die Sumerer einen zum Tode Verurteilten als „Ersatzkönig“ wählten, der während der Festlichkeiten wie ein König behandelt, aber nach den tollen Tagen hingerichtet wurde. So wie es dem Hoppeditz und seinen Namensvettern in Form einer Strohpuppe noch heute ergeht.
Ähnlich lautet die Erklärung, die bei der Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau zu finden ist: Der Hoppeditz habe seinen Ursprung im heidnischen Winteraustreiben, bei dem zum Frühlingsbeginn die tyrannischen Herrscher des Winters symbolisch in Form einer Strohpuppe verbrannt wurden.
Tatsache ist, dass es die Tradition, eine Strohpuppe am Ende der Karnevalstage zu verbrennen, nicht nur in den rheinischen Karnevalshochburgen gibt, sondern auch in Frankreich, Spanien und Italien. In aller Regel erwacht sie aber überall erst zum Beginn der hohe Tage zum Leben. Wieso also in Düsseldorf schon am 11. November des Vorjahres?
Diese Tradition hat christlichen Ursprung: Denn bis 1917 gab es nicht nur vor Ostern, sondern auch vor Weihnachten eine Fastenzeit, die am 12. November, begann. Der Martinstag am 11. November war damit für die Katholiken für die nächsten Wochen die letzte Gelegenheit, ausgelassen zu feiern, zu essen und zu trinken – was an diesem Tag auch eifrig gemacht wurde. Im 20. Jahrhundert sei man dann auf die Idee gekommen, diese beiden Feste miteinander zu verbinden. Und Mitte der 1930er-Jahre sei dann die Idee entstanden, den Hoppeditz am 11. November aus langem Schlaf wieder erwachen zu lassen, so das Comitee Düsseldorfer Carneval.
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