Zum 65. Filmfestival, das morgen beginnt, werden Stars wie Nicole Kidman, Bruce Willis und Brad Pitt erwartet. Wes Anderson zeigt zur Eröffnung seine Ausreißerkomödie "Moonrise Kingdom", der Österreicher Michael Haneke sein Drama "Amour". Deutsche Regisseure sind nicht vertreten.

Er hatte seinen eigenen Stil, der an Fertighäuser erinnerte, die auf der Klaviatur abgesetzt und parallel verschoben wurden. Blockakkorde nannte man diese vollgriffigen Gebilde, andere nannten dieses Spiel mit geschlossenen Händen das "Shearing Voicing", was eine Reverenz an den Erfinder war: George Shearing, den britischen Jazz-Pianisten, der jetzt 91-jährig in New York gestorben ist. Damit dieses Spiel farbig klang, ließ Shearing das Vibrafon seines Quintetts die Melodiestimme mitspielen. Progressive Jazzer fanden das ebenso doof wie Shearings Neigung zu Debussy — Liebhaber eines fein dosierten Musizierens schnalzten mit der Zunge.

Kann das Leben jemals langweilig werden im Chaos widersprüchlicher Gefühle und der Vernunft, die Ordnung zu schaffen versucht? Nein, kann es nicht. Und mit allen seinen kleinen oder großen Tragödien, Verwicklungen und Windungen werden wir in eine Welt hinein geworfen ­ auf der Suche nach einem Sinn und einem Platz. Kaum jemand hat diese Verlorenheit stärker empfunden und besser in Worte gefasst als Jack Kerouac.