Erstmals fand Wettbewerb in China stattChris de Burghs Tochter ist neue "Miss World"
Sanya (rpo). Die Tochter des Sängers Chris de Burgh ist die schönste Frau der Welt. Die 19-jährige Rosanna Davison aus Irland wurde am Samstag auf der südchinesischen Insel Hainan zur neuen "Miss World" gekrönt. Die irische Schönheit Rosanna Davison, Tochter des Sängers Chris de Burgh, ist zur "Miss World 2003" gekürt worden. Beim ersten internationalen Schönheitswettbewerb in China setzte sich die 19-jährige Blondine am Samstag im Badeort Sanya auf der Insel Hainan gegen Konkurrentinnen aus 106 Ländern durch. "Es ist eine große Ehre für mich", sagte die Journalistik-Studentin, die von Wettbüros als Favoritin eingestuft worden war. "Ich freue mich auf ein spannendes Jahr mit Reisen und der Arbeit für verschiedene Wohlfahrtsorganisationen." Zweite wurde "Miss Kanada", Nazanin Afshin-Jam, während "Miss Volksrepublik China", Guan Qi, mit Heimvorteil auf den dritten Platz kam. Die Gewinnerin des 53. "Miss World"-Wettbewerbs erhält 100 000 US-Dollar. Davison sagte, sie habe erkennen können, wie "nervös" ihr Vater gewesen sei. Das Finale sei "quälend" gewesen, räumte der Sänger ("Lady in Red") ein. Doch er und seine Frau seien auch stolz. "Wir freuen uns sehr für Rosie. Als Familie fühlen wir uns wirklich vom Glück begünstigt", äußerte Chris de Burgh. "Ich weiß, sie wird sich mit ganzem Herzen für ihre Arbeit einsetzen." "Miss Germany ohne Chance"Ohne Chance blieb "Miss Germany", die Zahnarzthelferin Babett Konau (25) aus Kiel, die die Endrunde nicht erreichte. Die 21-jährige "Miss Volksrepublik China", Guan Qi, freute sich über ihr gutes Abschneiden. Der Wettbewerb wurde erstmals im chinesischen Fernsehen live übertragen. Nach Angaben der Organisatoren saßen weltweit zwei Milliarden Menschen am Fernseher. Unter den Juroren waren der Hollywood-Schauspieler Jackie Chan, die "Sex and the City"-Autorin Candace Bushnell und die Präsidentin des Wettbewerbs, Julia Morley. Die neue "Miss World" war in Sanya in Südchina schon zur schönsten Strandnixe gekürt worden. Die 19-Jährige beschrieb sich selbst als "warmherzig, lebenslustig und bescheiden". Als Tugenden, die sie an Menschen schätzt, nannte Davison "Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und Treue". Die Irin trägt den Geburtsnamen ihres Vaters, der Christopher John Davison heißt, aber später den Namen der irischen Linie seiner Mutter übernommen hat, die sich bis zu Richard Löwenherz zurückverfolgen lässt. Rasante EntwicklungDass die "Miss World" erstmals in China gekrönt wurde, demonstriert die rasante Entwicklung der Volksrepublik vom Kommunismus zur Marktwirtschaft. Während der Kulturrevolution (1966- 76) galten geschminkte Frauen noch als konterrevolutionär. Heute geben Chinas Frauen Milliarden US-Dollar jährlich für Kosmetika und Schönheitsoperationen aus. Distanziert erklärte die Staatsagentur Xinhua ihren Lesern, das Thema der "Miss World"-Wahl sei "die Förderung des Weltfriedens, das Hervorheben des Persönlichkeitsbildes herausragender Frauen und Hilfe für Kinder, die unter Hunger leiden". Widerstand bröckeltSelbst der Widerstand des schärfsten Gegners, der Allchinesischen Frauenvereinigung, bröckelt. Wettbewerbe, die nur Aussehen bewerten, lehnt der Verband zwar weiter ab. Doch dann heißt es auch, Wissen, Weisheit, Eleganz und moralischer Charakter sollten Vorrang haben. Wie Zeitungen schrieben, ist 2003 das "Jahr der Schönheitswettbewerbe" gewesen. Es gab die "Miss China", die "Miss Schanghai" sowie zwei Model-Wettbewerbe in der Volksrepublik. Das chinesische Touristenzentrum Sanya, das in die Liga der asiatischen Traumziele aufsteigen will, erhofft sich durch die einzigartige Werbung mehr Badegäste und somit mehr Einnahmen. Vor einem Jahr hatte die "Miss World"-Wahl in Nigeria im Vorfeld heftige Ausschreitungen zwischen Christen und Moslems ausgelöst, denen mehr als 200 Menschen zum Opfer gefallen waren. Der Wettbewerb hatte kurzfristig nach London verlegt werden müssen.