Der Begriff "Jamaika-Koalition" ist ein häufig genutzter Begriff aus Politik, der seit der Bundestagswahl 2005 gebräuchlich ist. Hiermit wird eine schwarz-gelb-grüne Koalition aus den Parteien CDU, FDP und Grünen beschrieben. Zu dem Karibikstaat Jamaika besteht kein politisch-inhaltlicher Bezug.
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Mai 2017 konnte die CDU einen Sieg verzeichnen. Danach einigte sich die CDU mit der FDP und den Grünen auf eine Jamaika-Koalition, und Daniel Günther (CDU) wurde zum Ministerpräsident gewählt. Nach der Bundestagswahl 2017 und einem starken Verluste an Stimmen entschied sich die SPD gegen eine Koalition mit der CDU und kündigte an, in die Opposition zu gehen. Die CDU begann Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Jamaika-Koalition.
Jamaika-Koalition statt "Schwarz-Gelb-Grün"
Ursprünglich wurde für die Koalition zwischen den Unionsparteien FDP (Freie Demokratische Partei) und den Grünen die Bezeichnung "Schwarz-Gelb-Grün" genutzt. Doch nach der Bundestagswahl 2005 etablierte sich der Begriff "Jamaika-Koalition" immer mehr. Hiermit wird auf die "exotische" Konstellation der Parteien angesprochen.
Häufig fällt auch die Bezeichnung "Tansania- Koalition", angelehnt an die Flagge von Tansania in den vier Farben Schwarz, Blau, Gelb und Grün. Auf der Bundesebene war dies eine Koalition von den vier Parteien CDU (Schwarz), CSU (Blau), FDP (Gelb) und Grünen (Grün), ohne die SPD.
Ein weiterer bekannter Begriff für die Jamaika-Koalition ist "Ampel", abgeleitet von der Ampelkoalition. Diese Bezeichnung tauchte im März 1981 nach der Kommunalwahl in Marburg. Im Oktober 1991 nutzte dann das Magazin "taz" den Begriff "Schwampel" als Kofferwort.
Hans-Bernd-Schmitz, Redaktionsleiter des Anzeigenblattes "Schaufenster", nannte im September 1994 die Bezeichnung "Jamaika-Koalition" in seiner Kolumne. Einige Monate zuvor sprach auch der Dormagener Kommunalpolitiker Hans Wingerath von einer Jamaika-Koalition. In den darauffolgenden Jahren erschien die Bezeichnung nur selten. Erst am Abend der Bundestagswahl 2005 gewann er wieder an Popularität. Bei dieser Wahl erreichte keine der Parteien eine Mehrheit im Bundestag. Der Focus-Chefredakteur Helmut Markwort und der WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn verwendeten dann den Begriff Jamaika-Kollation, was zur Popularität beitrug.