Von 2009 bis 2017 war Joe Biden Vizepräsident unter . Die politische Laufbahn von Joe Biden begann im Jahre 1972. Dort siegte er bei der Wahl zum US-Senat - mit nur 29 Jahren als einer der Jüngsten überhaupt. 36 Jahre vertrat Joe Biden den Bundesstaat Delaware im Senat der Vereinigten Staaten. Hier finden Sie weitere interessante Infos über den US-Präsidenten.
Wer ist Joe Biden?
Joe Biden ist ein US-amerikanischer Politiker aus Delaware, der bei der US-Wahl 2020 für die Demokratische Partei als Präsidentschaftskandidat angetreten ist und gegen Donald Trump gewonnen hat. Er war von 2009 bis 2017 Vizepräsident unter Präsident Barack Obama und zuvor Senator für den Bundesstaat Delaware (1973-2009). Biden gilt als Polit-Profi mit 50-jähriger Erfahrung. Bereits zweimal zuvor hat er seinen Hut für den Einzug ins Weiße Haus in den Ring geworfen.
Und zweimal musste er seine Kandidatur wieder zurückziehen. Dieses Mal hat er es geschafft! Als ehemaliger Vize-Präsident Barack Obamas verkörperte er offensichtlich die Sehnsucht jener, die sich die liberalen Zeiten vor dem Amtsantritt Präsident Trumps zurück wünschten.
Joe Biden ist ein ambitionierter Politiker, den auch Schicksalsschläge nicht aufhalten. Schon seiner ersten Jugendliebe Neilia Hunter berichtete er vor rund 50 Jahren von seinen Plänen. Mit 30 wolle er Senator werden, später Präsident. Als seine Frau und seine kleine Tochter tödlich verunglückten, bedeutete das für ihn nicht das Ende seiner Pläne. Anstatt sich in seinen Kummer zu flüchten, wurde er politisch noch aktiver als zuvor.
Als Barack Obama ihn als Vizepräsident will, ist Joe Biden bereits ein angesehener und erfahrener Diplomat, der aufgrund seines eher moderaten Wesens bei Wählern und Kollegen beliebt ist. Seine Positionen sind eher dem Mitte-Links-Spektrum zuzuordnen. Er hatte sich beispielsweise schon als Senator für schärfere Waffengesetze ausgesprochen. Doch auch sein ausgleichendes Wesen ist bekannt. Wiederholt erzielte Biden bei schwierigen Positionen zwischen Demokraten und Republikanern eine Einigung.
Nach dem Ende des Irak-Krieges versuchte er zwischen Bagdad und der US-Regierung zu vermitteln. Später sollte er zugeben, dass es ein Fehler gewesen sei, seinerzeit für einen Angriff auf den Irak zu stimmen. Biden befürwortet Obamacare und verurteilt die auf strukturellem Rassismus beruhende Polizeigewalt in den USA.
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch weiße Polizisten und den darauffolgenden weltweiten Demonstrationen und Protesten sagte er: "Ich denke, was hier passiert ist, ist einer dieser großen Wendepunkte in der amerikanischen Geschichte, was bürgerliche Freiheiten, Bürgerrechte und die gerechte Behandlung von Menschen mit Würde angeht." Während Donald Trump seinen Herausforderer Joe Biden gerne über Twitter angreift und durch unzählige Tweets zu verleumden sucht, stellt der demokratische Bewerber für das Präsidentenamt nüchtern fest, Trump sei "im Grunde wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie und wiederholt sie immer wieder, und irgendwann gilt sie als Tatsache."
Einem sehr viel schwerwiegenderen Vorwurf musste sich Biden wiederholt stellen. Denn er wurde mehrfach beschuldigt, sich Frauen unsittlich genähert zu haben und übergriffig geworden zu sein. Den bislang schwersten Vorwurf äußerte Tara Reade, eine ehemalige Mitarbeiterin Bidens im US-Senat, die ihn bezichtigt, sie 1993 gegen eine Wand gedrückt und ihr unter den Rock gefasst zu haben. Der US-Präsidentschaftskandidat wies die Vorwürfe als haltlos zurück, wenngleich er befürwortet, dass Frauen, die sich sexuell bedroht fühlen, an die Behörden wenden sollen. Er forderte die Ermittler auf, in diesem Fall genau zu recherchieren, um die Wahrheit herauszufinden. In anderen Fällen sagten mehrere Frauen aus, Biden habe sie unsittlich an Schultern oder Haaren berührt, und sie hätten sich dabei unwohl gefühlt. Dafür entschuldigte sich der demokratische Präsidentschaftskandidat.
Auch bei der Rassismus-Debatte hat sich Biden im Vorwahlkampf einen Fauxpas geleistet. So sagte er während einer TV-Debatte mit den anderen Kandidaten der demokratischen Partei, er habe gut mit zwei Senatoren zusammengearbeitet, die für die Trennung von schwarzen und weißen Amerikanern eintreten. Im Grunde sollte die Äußerung ein Beispiel dafür sein, dass man im Sinne des Landeswohls auch mit Menschen zusammenarbeiten könne, deren Positionen und Ansichten sich fundamental von der eigenen unterscheiden. Doch der Schuss ging nach hinten los.
Seine damalige Konkurrentin und jetzige gewählte Vizepräsidentin, , warf ihm vor, dass er Menschen verletze, indem er öffentlich verkünde, man könne mit Politikern gemeinsame Sache machen, die für die Segregation stünden und damit offen rassistische Ansichten salonfähig machten. Gleichzeitig sagte Kamala Harris jedoch, dass sie nicht davon ausgehe, Joe Biden sei ein Rassist. Allerdings hinterließen Bidens Aussagen Spuren. Diverse Anhänger wandten sich zunächst ab. Dass Kamala Harris einige Monate später von Biden als Running Mate auserkoren wurde, ist hingegen ein cleverer Schachzug, der sicherlich viele US-Bürger davon überzeugt hat, dass es sich bei Bidens pikanten Ausführungen lediglich um ein Versehen gehandelt haben müsse.
In der Corona-Krise fährt Joe Biden einen sehr viel energischeren Kurs als Präsident Donald Trump, der sich gerne ohne Mundschutz zeigt und auch bei Veranstaltungen kein Problem damit hat, dass sich ein Großteil seiner Unterstützer nicht an die Abstandsregeln hält. Biden hingegen verlässt auch im Wahlkampf sein Domizil nur dann, wenn es nicht anders geht und tritt in der Öffentlichkeit grundsätzlich mit Maske auf. Seine Wahlkampfauftritte absolvierte er größtenteils aus dem Keller seines Hauses heraus, den er kurzfristig in ein Fernsehstudio umfunktioniert hat.
Er ist der Meinung, dass Donald Trump viel zu nachlässig mit der Pandemie umgehe. So sagte er bereits im Mai 2020: "Der Präsident wusste seit Januar von dieser Krise. Er hat inkompetent darauf reagiert. Wir haben 80.000 Tote. Wir haben mehr Tote, als jedes andere Land der Welt." Und im September legte er via Twitter erneut den Finger in die Wunde und sprach von einem "traurigen Meilenstein", als der 200.000. Amerikaner im Zusammenhang mit Covid 19 gestorben war. Nachdem Donald Trump positiv auf Corona getestet worden war, kündigte Joe Biden an, seine eigenen Testergebnisse künftig veröffentlichen zu wollen. Das zweite TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden war aufgrund von Trumps Corona-Infektion abgesagt worden. Während Donald Trump aber auch nach seiner Corona-Behandlung die Gefahr des Virus nicht wirklich zu akzeptieren schien, warnte Biden erneut vor einer Infektion und erklärte die Bekämpfung des Virus zur Staatesangelegenheit: "Es ist ein patriotischer Akt, eine Maske zu tragen. Ihr schützt euch nicht nur selbst, sondern schützt euch gegenseitig."
Die Ex-Präsidenten Bill Clinton und Jimmy Carter werben offen für Joe Bidens Kandidatur, den sie ebenso wie Barack Obama als Ausweg aus dem Dilemma sehen, in das Donald Trump die USA nach Meinung vieler Demokraten gestürzt habe. Auch viele ausländische Politiker unterstützen Joe Bidens Präsidentschaftskandidatur öffentlich. Ob er tatsächlich in der Innen- und Außenpolitik solch einschneidende Veränderungen umsetzen kann wie angekündigt, bleibt indes abzuwarten.
Wie alt ist Joe Biden?
Joe Biden wurde am 20. November 1942 geboren. Im US-Wahlkampf war er somit fast 78 Jahre alt, was schon in der TV-Debatte im Rahmen der Vorwahlen einige Provokationen bezüglich seines Alters nach sich zog. So rügte sein parteiinterner Konkurrent Julian Castro während einer Fernsehdebatte, dass Joe Biden seine Position innerhalb von zwei Minuten komplett geändert hätte.
Mit Anspielung auf Bidens Alter fragte er diesen, ob er vielleicht vergessen hätte, was er kurz zuvor gesagt habe. Fest steht, dass Joe Biden der älteste Präsident ist, den die USA jemals hatten. Allerdings schließt sich ein besonderer Kreis mit der Wahl Bidens zum US-Präsidenten. Denn der Demokrat ist zu Beginn seiner steilen politischen Karriere als einer der jüngsten Senatoren aller Zeiten bekannt geworden. Durch seine Arbeit im Senat ist er mit allen Kniffen und Gefahren auf dem diplomatischen Parkett vertraut. Allerdings fällt Joe Biden durch skurrile Auftritte auf, in denen er verwirrt wirkt.
Wo wurde Joe Biden geboren?
Joseph Robinette Biden, Jr. wurde in Scranton, Pennsylvania, geboren. Er hatte es nicht leicht in dem rauen Landstrich, der vor allem von der Industriekultur geprägt ist. Berühmtheit erlangte die Stadt durch die dort spielende Comedy-Serie "Das Büro". Joe Bidens Vater war ein Autohändler und musste sich zeitweise als Schornsteinfeger durchschlagen. „Als ich klein war, sagte mir mein Papa immer: Die Stärke eines Mannes wird nicht daran gemessen, wie oft er niedergeschlagen wird, sondern daran, wie schnell er wieder aufsteht“, sagte er einmal zu Parteifreunden.
Dieser Leitsatz prägt das gesamte Leben Joe Bidens und ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit den Umständen geschuldet, die Biden als Junge an seinem Geburtsort vorfand. Weil er als Kind stotterte, wurde er oft gehänselt, ließ sich aber auch davon nicht aus der Fassung bringen, denn Fleiß und Durchhaltevermögen waren die Grundpfeiler der Erziehung, die der junge Biden genoss. Als er zehn Jahre alt war, zog seine Familie nach Claymore in Delaware. Dort sollten sich nach und nach Türen für den späteren Präsidentschaftskandidaten öffnen.
Was hat Joe Biden studiert?
Zunächst begann Joe Biden ein geisteswissenschaftliches Studium an der Universität von Delaware, das er 1965 mit einem Abschluss in Geschichte und Politikwissenschaft beendete. Anschließend promovierte er in Rechtswissenschaften an der Syracuse University im Bundesstaat New York. Seit 1969 arbeitete er als Anwalt in Wilmington, Delaware. Ab 1991 dozierte er zudem an der Widener University School Of Law. Sein Studium hatte er mit Krediten finanziert.
Wie fing Joe Bidens politische Karriere an?
Ab 1970 wurde Biden politisch tätig. Er begann auf kommunaler Ebene im Rat von New Castle County. 1973 wurde er als einer der jüngsten Vertreter aller Zeiten mit 29 Jahren in den US-Senat gewählt. Er trat das Amt an, nachdem seine Frau und seine Tochter bei einem Unfall zu Tode gekommen waren, obwohl er kurzzeitig überlegt hatte, alle politischen Ämter niederzulegen.
Wie lange war Joe Biden US-Senator für Delaware?
Biden war ununterbrochen von 1973 bis zum Antritt seines Amtes als Vizepräsident im Jahr 2009 Senator von Delaware. Insgesamt sechs Amtszeiten, mehr als 36 Jahre, umfasste diese Zeitspanne im Senat. Dort war er unter anderem Vorsitzender des Justizausschusses und des außenpolitischen Ausschusses. Seine Positionen galten immer als moderat und eher liberal. Dabei hat er aber laut seiner Mitstreiter stets seinen Patriotismus und seinen Humor bewahrt.
Wie lange war Joe Biden Vizepräsident?
Joe Biden war zwei Amtszeiten lang Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Präsident Obama berief ihn trotz einiger gegnerischer Stimmen in beiden Wahlkampf-Perioden zum Running Mate. Biden wurde 2008 und 2012 gewählt. Auch, wenn die Republikaner versuchen, Joe Biden als Wink-August zu verunglimpfen, den Barack Obama nie für voll genommen habe, so ist aus seiner Vize-Präsidentschaft gerade ein Projekt in Erinnerung geblieben, für das er auch die Kollegen der republikanischen Seite gewinnen konnte.
So war er 2009 verantwortlich für den "Recovery Act", ein rund 800 Milliarden schweres Konjunktur-Paket, das den USA dabei helfen soll, mit den Folgen der Finanzkrise fertig zu werden. Der Recovery-Act wird dank Bidens Überredungskünste auch von den Republikanern mitgetragen und wird ein Erfolg. Dass der Mann gerade in solch für die gesamte Nation schwierigen Zeiten einen kühlen Kopf behält und es schafft, das angeschlagene Schiff auf Kurs zu halten, könnte ihm im Wahlkampf 2020 zugute kommen.
Wie oft hat Joe Biden für das Amt des Präsidenten kandidiert?
2020 kandidierte Joe Biden bereits zum dritten Mal für das Amt des Präsidenten der USA. 1988 hatte er schon für die Demokraten kandidiert, diese Kandidatur aber nach wenigen Wochen bereits wieder zurückgezogen, da in einer seiner Reden Plagiate entdeckt worden waren. Den nächsten Anlauf startete er bei den US-Wahlen 2008 den nächsten Versuch, scheiterte aber an der mangelnden Unterstützung seiner Parteigenossen und zog erneut zurück. 2016 sollte er erneut kandidieren, ließ aber bereits ein Jahr zuvor von dem Vorhaben ab, weil sein ältester Sohn Beau an einem Hirntumor erkrankte und verstarb.
Wie reich ist Joe Biden?
Natürlich kann man Biden nicht mit dem Milliardär Donald Trump vergleichen. Im Gegensatz zu Trump stammt er aus eher ärmlichen Verhältnissen. Dennoch arbeitete er sich hoch und konnte mit der Zeit ein beachtliches Vermögen anhäufen. Nach seiner frei einsehbaren Steuererklärung belief sich Bidens Vermögen 2019 auf neun Millionen Dollar. In den beiden vorangegangenen Jahren verbuchten er und seine Frau Jill 15,6 Millionen Dollar Einkommen.
Wer ist Joe Bidens Ehefrau?
Seit 1977 ist Joe Biden mit Jill Jacobs Biden verheiratet. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter. Jill Biden hat als Englischlehrerin gearbeitet, bevor sie zur Second Lady der USA aufstieg. Auch danach unterrichtete sie noch an einem Community College. Sie betreibt eine Stiftung, die sich dem Kampf gegen Brustkrebs widmet. Von 1966 bis 1972 war Biden mit seiner Jugendliebe Neilia Hunter verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. 1972 kamen Neilia und Bidens jüngste Tochter bei einem Autounfall ums Leben.
Hat Joe Biden Kinder?
Ja, Joe Biden hat vier Kinder. Allerdings sind zwei davon schon verstorben. Töchterchen Naomi Christina kam 1972 bei dem Autounfall ums Leben, bei dem auch Bidens Frau Neilia starb. Sein Sohn Beau starb 2015 mit 46 Jahren an den Folgen eines Hirntumors. Aus erster Ehe stammt der jüngere Sohn Robert Hunter (geboren 1970). Mit seiner Frau Jill hat er zudem noch eine Tochter namens Ashley (geboren 1981).
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