John Allen

Hans-Lothar Domröse ... leitet den Abzug aus Afghanistan
Hans-Lothar Domröse ... leitet den Abzug aus Afghanistan

PersönlichHans-Lothar Domröse ... leitet den Abzug aus Afghanistan

Für dieses hochrangige internationale Kommando ist Hans-Lothar Domröse (60) genau der richtige Mann: Der schlanke Niedersachse mit dem markanten Schnurrbart und vier goldenen Generalssternen auf seiner Uniformjacke hat als Befehlshaber das Joint Force Command der Nato in Brunssum übernommen — und gleich eine schwere Aufgabe vor sich, die weltweit beobachtet wird. Sein Stab führt nämlich den Isaf-Einsatz in Afghanistan und koordiniert damit die Rückverlegung aller Kampfverbände bis 2014, eine der größten Truppenbewegungen der jüngeren Geschichte. Zur feierlichen Kommandoübergabe war deshalb auch Isaf-Kommandeur John Allen angereist. Siebeneinhalb Stunden, so berichtete er, sei er aus Kabul in die Niederlande unterwegs gewesen. Allen wird seinen neuen Boss Domröse vielleicht "überspringen" und Nato-Oberbefehlshaber werden. Doch das ist wegen seiner E-Mails an eine verheiratete Frau, in den USA zum Skandal hochgespielt, noch unklar.

Stichwort

Stichwort

Das Oberkommando der Nato im belgischen Mons nimmt aus Brüssel die politischen Weisungen des transatlantischen Verteidigungsbündnisses entgegen. Höchster Kommandeur in Europa ist der Saceur (Supreme Allied Commander Europe = Alliierter Oberbefehlshaber Europa). Er ist stets ein Amerikaner, was im Augenblick zu Verzögerungen führt: John Allen sollte Admiral James Stavridis folgen. Im Zuge der Petraeus-Affäre wird aber gegen Allen wegen angeblich teils "unangemessener E-Mails" mit einer verheirateten Frau ermittelt. Dem Stab in Mons unterstehen drei operative Kommandos: Das Joint Force Command Brunssum führt im Schwerpunkt den Afghanistan-Einsatz des Bündnisses, außerdem die schnelle Eingreiftruppe NRF. Die anderen Hauptquartiere sitzen in Neapel und Lissabon.

Tränenreicher Auftritt der Zwillingsschwester
Tränenreicher Auftritt der Zwillingsschwester

Natalie Khawam äußert sich zu Petraeus-AffäreTränenreicher Auftritt der Zwillingsschwester

Tagelang hat die Affäre um David Petraeus die USA in Atem gehalten. Die Beteiligten selbst zogen sich zurück. Nun hat Natalie Khawam, die Zwillingsschwester von Jill Kelley, das Schweigen gebrochen. Es wurde ein tränenreicher Auftritt.

CIA ermittelt gegen Petraeus

WashingtonCIA ermittelt gegen Petraeus

Der ehemalige Geheimdienstchef musste sich gestern vor dem US-Kongress verantworten. Es geht um tödliche Irrtümer und angebliche Vertuschung.

Fall Petraeus: In Deutschland andere Maßstäbe

DüsseldorfFall Petraeus: In Deutschland andere Maßstäbe

In den US-Streitkräften ist Ehebruch grundsätzlich strafbar, in der Bundeswehr nur der Eingriff in eine Kameraden-Ehe.

US-Militärrecht stellt Ehebruch unter Strafe
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Droht Allen eine Haftstrafe?US-Militärrecht stellt Ehebruch unter Strafe

Für den Afghanistan-Kommandeur John Allen könnte der Sexskandal möglicherweise noch juristische Konsequenzen haben. Denn nach US-Militärrecht ist Ehebruch nicht nur eine moralische Verfehlung, sondern auch eine Straftat.

Eifersucht, Geheimflüge und Waffen
Eifersucht, Geheimflüge und Waffen

In welche Skandale der CIA verwickelt warEifersucht, Geheimflüge und Waffen

Barack Obama hat heute zur Pressekonferenz geladen. Dabei wird er sich wohl zur Affäre rund um David Petraeus äußern müssen. Der Präsident steht unter Druck, der Ruf des Geheimdienstes auf dem Spiel. Doch die Petraeus-Affäre ist nicht der erste Skandal, in den die CIA verwickelt war.

Obama stellt sich hinter General Allen
Obama stellt sich hinter General Allen

E-Mail-Kontakten zu Jill Kelley wird nachgegangenObama stellt sich hinter General Allen

Der US-Kommandeur in Afghanistan, General John Allen, genießt weiterhin den Rückhalt von US-Präsident Barack Obama. Der Präsident habe Hochachtung vor Allen und seinen Diensten für das Land.

CIA-Skandal: Barack Obama wiegelt ab
CIA-Skandal: Barack Obama wiegelt ab

Erste Pressekonferenz nach WiederwahlCIA-Skandal: Barack Obama wiegelt ab

US-Präsident Barack Obama hat die mit Spannung erwartete erste Pressekonferenz nach seiner Wiederwahl gegeben. Mit Hinblick auf den jüngsten CIA-Skandal, in den gleich zwei Top-Militärs verwickelt sind, wiegelte Obama ab. Als die wichtigste Aufgabe seiner Amtszeit hat er die Lösung des Schuldenproblems ausgemacht.

Verbotene Liebe

Verbotene Liebe

So einen saftigen Skandal hat Washington schon lange nicht mehr erlebt: Gleich zwei Top-Militärs, der eine davon auch noch CIA-Chef, geraten ins Visier des FBI — weil sich die beiden gestandenen Männer benommen haben wie verknallte Teenager. Etwas voreilig hat man in Europa den Schluss gezogen, es sei mal wieder diese typische puritanische Verklemmtheit, die erst David Petraeus sein Amt als Geheimdienst-Chef gekostet hat und nun womöglich auch die steile Karriere des Vier-Sterne-Generals John Allen beendet. Aber immer deutlicher zeigt sich: Die Sache ist alles andere als harmlos.

Ermittlungen gegen zweiten US-General

WashingtonErmittlungen gegen zweiten US-General

In die Petraeus-Affäre ist jetzt auch der designierte Nato-Oberbefehlshaber John Allen verstrickt. Unterstützte das FBI eine Privatfehde?

Zwei Generäle, drei Frauen und viele E-Mails
Zwei Generäle, drei Frauen und viele E-Mails

Wer ist wer in der CIA-Petraeus-Affäre?Zwei Generäle, drei Frauen und viele E-Mails

Der Skandal um die Affäre des Ex-CIA-Chefs David Petraeus scheint kein Ende nehmen zu wollen. Nun wird auch noch gegen den General John Allen ermittelt. Doch was hat er mit der Affäre zu tun und welche Personen spielen noch eine Rolle?

FBI-Razzia bei Petraeus' Ex-Geliebter
FBI-Razzia bei Petraeus' Ex-Geliebter

Affäre mit Paula BroadwellFBI-Razzia bei Petraeus' Ex-Geliebter

Der Sexskandal um den mittlerweile zurückgetretenen CIA-Chef David Petraeus hält die USA weiter in Atem. Am Montagabend haben FBI-Beamte das Haus seiner Ex-Geliebten Paula Broadwell durchsucht. Zugleich wurden neue Ermittlungen gegen General John Allen bekannt.

US-General wird oberster Nato-Soldat

US-General wird oberster Nato-Soldat

Brüssel (RP). Der bisherige Kommandeur der Afghanistan-Schutztruppe Isaf, US-General John Allen (58), wird Anfang 2013 neuer Nato-Oberkommandeur. Das beschlossen die Nato-Verteidigungsminister. Allen löst US-Admiral James Stavridis ab. US-Präsident Barack Obama hatte Allen für den Posten nominiert. Der US-Senat muss dies zwar noch bestätigen, das gilt jedoch als Formsache.

Bundeswehr bleibt nach 2014 in Afghanistan

Bundeswehr bleibt nach 2014 in Afghanistan

Brunssum Fünfstellig dürfte die Zahl der westlichen Soldaten ausfallen, die auch nach der beschlossenen Rückverlegung aller Nato-Kampftruppen bis Ende Dezember 2014 weiterhin in Afghanistan bleiben müssen. Das wurde bei einer Pressekonferenz des Allied Joint Force Command deutlich. Das Gemeinsame Streitkräftekommando des Bündnisses führt den Einsatz am Hindukusch vom niederländischen Brunssum aus.

Flugzeug von US-Generalstabschef angegriffen

AfghanistanFlugzeug von US-Generalstabschef angegriffen

Das Flugzeug von US-Generalstabschef Martin Dempsey ist in Afghanistan angegriffen worden. Verletzt wurde aber offenbar niemand.

Pakistan öffnet Nachschubwege nach Afghanistan
Pakistan öffnet Nachschubwege nach Afghanistan

US-AußenministeriumPakistan öffnet Nachschubwege nach Afghanistan

Die internationalen Truppen in Afghanistan können bald wieder über den Landweg von Pakistan mit Nachschub versorgt werden. Die Regierung in Islamabad beendete die im November nach einem US-Luftangriff auf einen pakistanischen Grenzposten verhängte Blockade der Nachschubrouten, wie US-Außenministerin Hillary Clinton am Dienstag mitteilte. Clinton entschuldigte sich dabei für die Verluste des pakistanischen Militärs bei dem Angriff.

Nato entschuldigt sich für zivile Opfer

AfghanistanNato entschuldigt sich für zivile Opfer

Der Kommandeur der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf, US-General John Allen, hat sich für zivile Opfer bei einem Nato-Luftschlag Mitte der Woche entschuldigt.

US-Soldaten sollen Leichen geschändet haben
US-Soldaten sollen Leichen geschändet haben

Erneut Vorwürfe gegen US-ArmeeUS-Soldaten sollen Leichen geschändet haben

Die US-Armee sieht sich bei ihrem Afghanistan-Einsatz erneut Vorwürfen ausgesetzt, ihre Soldaten hätten Leichen von Aufständischen geschändet. Die "Los Angeles Times" berichtete am Mittwoch über Fotos aus dem Jahr 2010.

Kabul — Attentäter in Burkas

KabulKabul — Attentäter in Burkas

Die ganze Nacht dauerten die Kämpfe an, immer wieder wurden die Menschen in Kabul von Schüssen und Explosionen aus dem Schlaf geschreckt. Erst nach 18 Stunden konnten gestern um 7.30 Uhr Sicherheitskräfte auch die letzten Angreifer überwältigen und die Lage unter Kontrolle bringen.

Afghanistan-Amokläufer vor 17-facher Mordanklage
Afghanistan-Amokläufer vor 17-facher Mordanklage

US-Soldat droht TodestrafeAfghanistan-Amokläufer vor 17-facher Mordanklage

Der mutmaßliche amerikanische Amokläufer von Kandahar soll nach Medienberichten wegen vielfachen Mordes angeklagt werden. Dem 38 Jahre alten Unteroffizier Robert Bales werde vorgeworfen, 17 Menschen getötet und sechs weitere angegriffen zu haben.

Bundeswehr entschuldigt sich für Koranverbrennung

Bundeswehr entschuldigt sich für Koranverbrennung

Masar-i-Scharif/kabul (RP) Der deutsche General der internationalen Schutztruppe Isaf, Markus Kneip, hat sich bei den Afghanen für die Koranschändung durch US-Soldaten entschuldigt. Die Verbrennung der heiligen Schrift der Muslime sei ein "schrecklicher Irrtum" gewesen, sagte Kneip. Für dieses "Fehlverhalten" wolle er sich ausdrücklich entschuldigen, fügte der General beim Abschied als Befehlshaber des Regionalkommandos Nord hinzu. Afghanen hatten zu Beginn vergangener Woche auf dem US-Stützpunkt Bagram bei Kabul verbrannte Koran-Reste gefunden.

Nato zieht alle Ministeriumsmitarbeiter ab
Nato zieht alle Ministeriumsmitarbeiter ab

Zwei US-Bürger in Afghanistan getötetNato zieht alle Ministeriumsmitarbeiter ab

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Nato-Angehörige im Kabuler Innenministerium zieht die westliche Militärallianz sämtliche Mitarbeiter aus afghanischen Ministerien ab.

Koran-Verbrennung: Bundeswehr evakuiert Lager

Koran-Verbrennung: Bundeswehr evakuiert Lager

Kundus (RP) Auch im Verantwortungsbereich der Bundeswehr im Norden Afghanistans ist es gestern zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Tausende Demonstranten attackierten Nato-Feldlager in Maimaneh, Baghlan, Talokan, Schiebergan und Feisabad, berichtete gestern Abend das Verteidigungsministerium. Es gab Tote und Verletzte, darunter ein norwegischer Soldat. Der deutsche Stützpunkt Talokan wurde sicherheitshalber geräumt; die deutschen Soldaten wurden in das Feldlager Kundus evakuiert, wo es wie in Masar-i-Sharif ruhig blieb.

Kabul — Proteste nach Koran-Schändung

KabulKabul — Proteste nach Koran-Schändung

US-Soldaten haben Koran-Bände verbrannt, vermutlich weil Gefangene extremistische Notizen in den religiösen Schriften hinterlassen hatten. Der Fund halb verkohlter Bücher-Reste löste umgehend einen Aufruhr aus, dem sieben Menschen zum Opfer fielen.

Sie rufen "Tod Amerika"
Sie rufen "Tod Amerika"

Tote bei Protesten in AfghanistanSie rufen "Tod Amerika"

Nachdem US-Streitkräfte in Afghanistan Koran-Bücher verbrannt haben, eskaliert am Mittwoch die Gewalt. Inzwischen ist von mindesten acht Toten die Rede. Der Versuch der Amerikaner, mit einer Entschuldigung die Lage zu beruhigen, blieb ohne Wirkung. Stattdessen brennt in Dschalalabad das Porträt Barack Obamas.

Tote bei Protesten gegen Koranverbrennung
Tote bei Protesten gegen Koranverbrennung

Schüsse und Feuer in KabulTote bei Protesten gegen Koranverbrennung

Nach der Verbrennung von Koran-Ausgaben auf dem US-Stützpunkt Bagram ist es am Mittwoch in der afghanischen Hauptstadt Kabul zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Wütende Proteste gegen Koranverbrennung
Wütende Proteste gegen Koranverbrennung

US-Soldaten in AfghanistanWütende Proteste gegen Koranverbrennung

Wieder sorgt eine Koranschändung für wütende Proteste. Afghanen werfen US-Soldaten vor, das heilige Buch verbrannt zu haben. Sie skandieren "Tod den Amerikanern". Die Isaf entschuldigt sich für eine "unangemessene Entsorgung", die nicht absichtlich gewesen sei.

Bundesverdienstkreuz für Ex-General-Petraeus
Bundesverdienstkreuz für Ex-General-Petraeus

De Maizière ehrt CIA-ChefBundesverdienstkreuz für Ex-General-Petraeus

Ein Jahr hat der heutige CIA-Chef Petraeus die Afghanistan-Schutztruppe kommandiert. Verteidigungsminister de Maizière meint, er hat die Wende herbeigeführt. Jetzt hat der Ex-General das Bundesverdienstkreuz dafür erhalten.

Paris entkräftet Sorge vor Abzug

Französische Truppen in AfghanistanParis entkräftet Sorge vor Abzug

Nach dem Tod von vier französischen Soldaten in Afghanistan hat Frankreichs Verteidigungsminister Gérard Longuet die Sorge vor einem vorzeitigen Truppenabzug aus dem Land entkräftet. Die Mission der Truppen bleibe "genau gleich".

Pakistan: USA soll Stützpunkt räumen

Nach 24 Toten bei mutmaßlichem Nato-AngriffPakistan: USA soll Stützpunkt räumen

Nach einem mutmaßlichen Nato-Luftangriff auf pakistanische Soldaten mit 24 Toten hat Islamabad die USA zur Räumung eines Luftwaffenstützpunkts im Land aufgefordert.

Westerwelle garantiert langfristig Hilfe
Westerwelle garantiert langfristig Hilfe

Westerwelle in KabulWesterwelle garantiert langfristig Hilfe

Deutschland will Afghanistan auch nach dem Abzug der internationalen Truppen weiter unterstützen. "Wir werden unsere Freunde in Afghanistan in den Jahren nach 2014 nicht vergessen", sagte Außenminister Guido Westerwelle.

20 Elitesoldaten unter den Opfern
20 Elitesoldaten unter den Opfern

Tödlicher Hubschrauberabsturz in Afghanistan20 Elitesoldaten unter den Opfern

Die Nato untersucht den Absturz eines Hubschraubers in Afghanistan mit 30 getöteten US-Soldaten. Dies teilten das US-Verteidigungsministerium sowie die von der Nato geführte internationale Isaf-Truppe in der Nacht zu Sonntag mit. Unter den Opfern waren auch 20 Elite-Soldaten der Navy.

Westerwelle will keine Abzugspläne nennen
Westerwelle will keine Abzugspläne nennen

Treffen mit KarsaiWesterwelle will keine Abzugspläne nennen

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat einen konkreten Zeitplan für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan abgelehnt. "Es wäre ja nicht wirklich klug zu sagen, wo in welchem Monat welche Truppenteile reduziert werden", sagte Westerwelle.

Anschläge vor Kommando-Übergabe in Kabul

Anschläge vor Kommando-Übergabe in Kabul

Neu-Delhi Am Himmel über Kabul patrouillierten Hubschrauber, als US-General David Petraeus gestern in Kabul feierlich den Befehl über die rund 150 000 Nato-Truppen an seinen Nachfolger, US-General John Allen, übergab. Nach einem Jahr kehrt der 58-jährige Petraeus nach Washington zurück und wird dort Nachfolger von CIA-Chef Leon Panetta, der seinerseits als Chef ins Pentagon wechselt. Die Hubschrauber waren ein Zeichen für die angespannte Sicherheitslage. Denn mehrere Attentate überschatteten Petraeus' Abschied: Nur wenige Stunden zuvor waren drei Nato-Soldaten bei einem Anschlag im Osten des Landes getötet worden. Im Süden fielen ein regionaler Polizeichef und sein Fahrer einer Sprengfalle zum Opfer. Zudem gelang es den Taliban, einen Parlamentsabgeordneten und den Ex-Gouverneur der Provinz Urusgan, Dschan Mohammed Khan — einen der engsten Berater von Präsident Hamid Karsai —, in Kabul zu ermorden. Für den afghanischen Regierungschef ist es der zweite schwere Verlust binnen einer Woche. Erst am Dienstag hatte ein Leibwächter seinen Halbbruder Ahmed Wali Karsai erschossen.

John Allen folgt Petraeus als Isaf-Chef in Afghanistan

John Allen folgt Petraeus als Isaf-Chef in Afghanistan

Washington (mic). US-Präsident Barack Obama hat gestern Generalleutnant John Allen offiziell zum neuen Kommandeur der internationalen Nato-Schutztruppe Isaf in Afghanistan bestimmt. Das teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Der Marineinfanterist Allen folgt am 30. Juni General David Petraeus, der Chef des Geheimdienstes CIA wird. Dessen Direktor Leon Panetta soll als Nachfolger von Robert Gates Verteidigungsminister werden.

CIA-Chef wird neuer Verteidigungsminister
CIA-Chef wird neuer Verteidigungsminister

USACIA-Chef wird neuer Verteidigungsminister

An der Spitze des US-Verteidigungsministeriums und der CIA gibt es nach Medienberichten eine Umbesetzung: Der bisherige CIA-Chef Leon Panetta soll nach Informationen des Fernsehsenders ABC neuer Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten werden.

Giants versagen die Nerven

Giants versagen die Nerven

In der Schlussphase entscheiden vier Freiwürfe über Sieg und Niederlage — mit dem schlechteren Ende für die Giants. Mit der 15. Niederlage in dieser Bundesliga-Saison bleiben die Basketballer Tabellenletzter. Dafür gibt es einen neuen Center aus den USA.

Bremerhaven verpflichtet John Allen

BasketballBremerhaven verpflichtet John Allen

Köln (sid). Basketball-Bundesligist Eisbären Bremerhaven hat den US-Amerikaner John Allen verpflichtet. Der 28 Jahre alte Flügelspieler wechselt vom finnischen Klub Karhu Kauhajoki an die Nordsee. Allen war bereits in den Spielzeiten 2007/08 sowie 2009/10 in der BBL aktiv und war Leistungsträger bei den Phantoms Braunschweig. "Ich wollte unbedingt zurück nach Deutschland. Daher bin ich den Eisbären sehr dankbar, dass sie mir die Chance geben, wieder in der Beko BBL zu spielen", sagte Allen, der am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel in Düsseldorf sein Debüt für Bremerhaven geben soll.

Offenbar schärfere Regeln im Umgang mit Missbrauch

Vatikan reagiert auf KriseOffenbar schärfere Regeln im Umgang mit Missbrauch

Der Vatikan hat offenbar einen verschärften Regelkatalog zum Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche erarbeitet. Wie mehrere Medien am Dienstag berichteten, soll ein entsprechender päpstlicher Erlass in Kürze veröffentlicht werden.

"Heckenschütze" Muhammad hingerichtet
"Heckenschütze" Muhammad hingerichtet

Virginia"Heckenschütze" Muhammad hingerichtet

Sieben Jahre nach einer unheimlichen Mordserie im Großraum Washington ist der Haupttäter John Allen Muhammad hingerichtet worden. Der 48-Jährige wurde am Dienstag im Gefängnis von Jarratt im US-Staat Virginia mit der Injektion von Gift getötet.

Sniper von Washington wird hingerichtet
Sniper von Washington wird hingerichtet

Tod durch die GiftspritzeSniper von Washington wird hingerichtet

Am Dienstag soll der "Heckenschütze von Washington" hingerichtet werden, der vor sieben Jahren mit einer Serie wahlloser Morde die Region in Angst und Schrecken versetzte. John Allen Muhammad hatte mit einem minderjährigen Komplizen vor Supermärkten, Tankstellen und anderen Orten in Washington und Umgebung Menschen aus dem Hinterhalt erschossen.

Sniper steht Hinrichtung bevor

Heckenschütze von WashingtonSniper steht Hinrichtung bevor

Vor sieben Jahren tötete er auf offener Straße willkürlich Menschen. Nun steht dem "Heckenschützen von Washington" John Allen Muhammad die Hinrichtun bevor.

Allen kehrt nach Braunschweig zurück

BasketballAllen kehrt nach Braunschweig zurück

Braunschweig (sid). Basketball-Bundesligist Phantoms Braunschweig hat den Amerikaner John Allen verpflichtet. Der 1,96 Meter große Allrounder, der bereits in der Spielzeit 2007/08 für die Niedersachsen aktiv war, erhält einen Einjahresvertrag. "John war unser absoluter Wunschspieler auf der großen Flügelposition. Er ist eine Identifikationsfigur", sagte Sportdirektor Oliver Braun.

Todesstrafe für Heckenschützen bestätigt

WashingtonTodesstrafe für Heckenschützen bestätigt

Richmond/USA (RPO). Ein Berufungsgericht im US-Staat Virginia hat das Todesurteil gegen den Heckenschützen von Washington bestätigt. Das Richtergremium wies am Freitag Einsprüche von John Allen Muhammad zurück, der wegen der Mordserie im Jahr 2002 zusammen mit seinem jüngeren Komplizen Lee Boyd Malvo verurteilt worden war. Insgesamt fielen den Verbrechen zehn Menschen in vier US-Staaten zum Opfer.

Zumwinkels Ziehsohn
Zumwinkels Ziehsohn

Wer ist Frank Appel?Zumwinkels Ziehsohn

Der Biologe Frank Appel (46) soll ab heute die Deutsche Post führen. Zur Stunde tagt der Aufsichtsrat, um über die Nachfolge von Vorstandschef Klaus Zumwinkel zu entscheiden. Appel hat beste Voraussetzungen für den Job - außer dass er seinen Aufstieg dem unter Straftatverdacht stehenden Zumwinkel verdankt.

NFL Europa startet am Samstag
NFL Europa startet am Samstag

American FootballNFL Europa startet am Samstag

Noch ohne Hollywood-Glanz und den einzigen deutschen NFL-Feldspieler, aber mit einem geläuterten Dopingsünder, neuen Namen und neuen Zielen starten die Footballer der NFL Europa in ihre 15. Spielzeit.

Allen wird Chefcoach in Berlin

NFL EuropaAllen wird Chefcoach in Berlin

Berlin (RPO). John Allen ist neuer Cheftrainer des Football-Teams von Berlin Thunder in der NFL Europa. Zuletzt war Allen als Offensive Coordinator für den Ligakonkurrenten Amsterdam Admirals tätig.

Generationenwechsel bei Fire
Generationenwechsel bei Fire

FootballGenerationenwechsel bei Fire

Rick Lantz ist mit 69 Jahren der älteste Headcoach in der NFL Europa. Er löst Jim Tomsula ab - den bis dahin jüngsten sportlichen Verantwortlichen in der Liga. Die Fans sind mit der Wahl zufrieden.

Lantz coacht Rhein Fire
Lantz coacht Rhein Fire

Wechsel aus BerlinLantz coacht Rhein Fire

Rhein Fire hat einen neuen Headcoach gefunden. Meistertrainer Rick Lantz wechselt in der NFL Europe von Berlin Thunder an den Rhein. Der 69-Jährige, der die Berliner Footballer 2004 zum World-Bowl-Triumph führte, tritt in Düsseldorf die Nachfolge von Jim Tomsula an.

Rock Lantz wird neuer Fire-Coach
Rock Lantz wird neuer Fire-Coach

FootballRock Lantz wird neuer Fire-Coach

Meistertrainer Rick Lantz wird neuer Trainer von Rhein Fire. Der 69-Jährige wechselt in der NFL Europa von Berlin Thunder nach Düsseldorf. Der 69-Jährige, der die Berliner Footballer 2004 zum World-Bowl-Triumph führte, tritt die Nachfolge von Jim Tomsula an.

Rick Lantz neuer Fire Head-Coach
Rick Lantz neuer Fire Head-Coach

John Allen trainiert Berlin ThunderRick Lantz neuer Fire Head-Coach

Der Nachfolger von Jim Tomsula ist gefunden: Rick Lantz wird neuer Head Coach von Rhein Fire! Der 69-jährige Football-Fachmann wechselt mit sofortiger Wirkung von Berlin Thunder nach Düsseldorf.

Sechs mal lebenslänglich Heckenschützen

"Sniper" von WashingtonSechs mal lebenslänglich Heckenschützen

Rockville/USA (rpo). Der als Heckenschütze ("Sniper") von Washington bekannt gewordene John Allen Muhammad ist im US-Staat Maryland wegen sechsfachen Mordes zu sechs mal lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine vorzeitige Begnadigung schlossen die Richter damit aus.

Wegen Mordes Angeklagte entgeht Todesstrafe

Eigene Kinder umgebrachtWegen Mordes Angeklagte entgeht Todesstrafe

Chicago (rpo). Weil sie den brutalen Mord an ihren drei Kindern gestanden hat, ist in den USA eine 25-jährige Mexikanierin nur knapp der Todesstrafe entgangen. Ihr an der Tat beteiligter Ehemann wurde unterdessen wegen dreifachen Mordes zum Tod durch Giftinjektion verurteilt.

Autor distanziert sich von Ratzinger-Biographie
Autor distanziert sich von Ratzinger-Biographie

John Allen kündigt neues Buch anAutor distanziert sich von Ratzinger-Biographie

Rom (rpo). Seine Ratzinger-Biografie sieht der US-amerikanische Vatikan-Journalist und Buchautor John Allen heute in einem anderen Licht. "Ich bin sicher, dieses Buch wäre, wenn ich es heute noch einmal schreiben würde, ausgewogener und besser informiert. Es würde weniger zu schnellen Urteilen neigen, die vor eine nüchternen Analyse kommen", schrieb Allen in seinem jüngsten Newsletter mit dem Titel "The Word from Rome" (Das Wort aus Rom).

Benedikt XVI. und die Hitlerjugend
Benedikt XVI. und die Hitlerjugend

"Taugt nicht zur Skandalisierung"Benedikt XVI. und die Hitlerjugend

Frankfurt/Main (rpo). "Vom Hitlerjungen zum Papa Ratzi" - die britische Presse, in diesem Fall das Massenblatt "Sun", hat nach der Wahl des deutschen Kardinals Ratzinger zum Papst mal wieder zu den bekannten antideutschen Ressentiments gegriffen. Wie die Presse sonst reagierte und wie schwer der Papst an seiner Herkunft und Vergangenheit zu tragen hat, zeigt der folgende Überblick.

Wenn Steuerhinterzieher am Galgen enden

Todesstrafe: Zwischen Legalität und staatlichem MordWenn Steuerhinterzieher am Galgen enden

Düsseldorf (rpo). Nicht nur das jüngste Urteil im Fall des Heckenschützen John Allen Muhammad zeigt, dass die USA auch heutzutage immer wieder Menschen zum Tode zu verurteilen. Heute vor 30 Jahren haben die USA die Todesstrafe nach einer Aussetzung wieder eingeführt. Im Gespräch mit RP Online erklärt Sascha Bojcevic von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, in welchen Staaten die Todesstrafe noch verhängt werden darf, wie die Strafe als Mittel willkürlicher Tötung missbraucht werden kann und wie Amnesty sich dagegen wehrt.In welchen Ländern, außer den USA, wird die Todesstrafe noch verhängt?Außer in den USA wird die Todesstrafe noch in 82 weiteren Staaten verhängt. Dazu zählen beispielsweise viele afrikanische und der Großteil der asiatischen Staaten. In Europa wird die Strafe in Weißrussland verhängt.Wann darf sie dort verhängt werden?Wie in den USA, ist das Standard-Delikt für die Verhängung der Todesstrafe Mord. Aber es ist immer möglich, sie auf andere Delikte auszudehnen. Wenn in China Kampagnen gegen Korruption oder Diebstahl laufen, gibt es Fälle, bei denen notorischer Fahrraddiebstahl oder Steuerhinterziehung zu einem Todesurteil führten. In einigen Staaten gibt es auch ein Todesurteil bei Ehebruch.Wie viele Menschen sterben jährlich, weil sie zum Tode verurteilt wurden?Die Zahl schwankt, zumal wir nur von den von uns registrierten Fällen sprechen können. Und wir erfahren auch nicht von allen. Im Schnitt liegt die Zahl aber zwischen 2500 und 3000 Fällen. Es sind auch bis zu 7000 Urteile möglich. Die Dunkelziffer liegt weit höher, aber Schätzungen kann man nicht abgeben, da sie nicht auf verlässlichen Zahlen beruhen.Wie wird die Todesstrafe beschlossen?Legalen Hinrichtungen müssen ein Urteil und ein Gerichtsverfahren voraus gegangen sein. Für das Verfahren gibt es besondere Kriterien. Beispielsweise muss es eine unabhängige Verteidigung geben, die der Angeklagte frei wählen darf. Dann muss es eine Revisionsmöglichkeit zwecks Anfechtbarkeit des Urteils geben. Des weiteren muss die Verhandlung in einer Sprache abgehalten werden, die der Angeklagte folgen kann. Wird dies nicht eingehalten, spricht man von einer extralegalen Hinrichtung oder einem staatlichen Mord.Was sind Tötungsmethoden?Seit ihrer Einführung vor gut 21 Jahren hat sich die Giftinjektion zur am häufigsten angewandten Methode herauskristallisiert. Dann sind noch Erschießung und Erhängung gängig. Experten bezweifeln allerdings, dass die Giftinjektion auch die schmerzloseste Methode ist. Der Zeitpunkt des Todeseintritts dauert mehrere Minuten. Vorher ist man gelähmt und kann mögliche Schmerzen nicht mehr artikulieren.Gibt es auch eine Willkür bei der Anwendnung der Todesstrafe?Ja. Insbesondere in den Staaten, in denen diese Strafe auch bei weniger schweren Straftaten als Mord verhängt werden darf. Dann kann es zu so genannten obligatorischen Urteilen kommen. Randgruppen sind in solchen Ländern überdurchschnittlich betroffen. Singapur hat beispielsweise die höchste Hinrichtungsrate der Welt.Wie hilft dabei Amnesty International?Wir fordern bei jedem uns bekannt werdenden Fall eine Umwandlung des Urteils in eine andere Strafe. Bisher hatten wir einen positiven Trend, weil binnen weniger Jahrzehnte viele Staaten die Todesstrafe abgeschafft haben. Wir befürchten, dass sich dieser Trend nicht fortsetzen wird, weil drei Viertel aller Menschen in Staaten leben, die fest an der Todesstrafe und deren Vollstreckung festhalten. Deshalb brauchen wir Unterstützung.Das Gespräch führte Silke Fredrich

Heckenschütze zu lebenslanger Haft verurteilt

Malvo drohen weitere ProzesseHeckenschütze zu lebenslanger Haft verurteilt

Chesapeake (rpo). Der im US-Heckenschützenprozess angeklagte Teenager Lee Boyd Malvo ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Als Hauptschuldiger der Verbrechen war Muhammad einen Tag zuvor zum Tode verurteilt worden. Noch ist unklar, ob Malvo erneut vor Gericht gestellt wird.Malvo wurde für schuldig befunden, im Oktober 2002 zusammen mit seinem Komplizen John Allen Muhammad im Großraum Washington zehn Menschen aus dem Hinterhalt erschossen zu haben. Als Drahtzieher der Verbrechen war Muhammad einen Tag zuvor zum Tode verurteilt worden. Richterin Jane Rouch musste die lebenslange Freiheitsstrafe nach einer entsprechenden Empfehlung der Geschworenen verhängen. Eine Möglichkeit, die Strafe zu reduzieren, hatte sie nach geltendem Recht nicht. Noch ist unklar, ob Malvo erneut vor Gericht gestellt wird. Die Staatsanwaltschaften in anderen Staaten, darunter Alabama und Louisiana, wollen ihn ebenfalls wegen Mordes vor Gericht stellen. Dabei geht es um Taten, die vor Beginn der Heckenschützen-Serie im Großraum Washington begangen wurden. Dann könnte Malvo erneut die Todesstrafe drohen. Er war zum Zeitpunkt der Morde 17 Jahre alt. Muhammad soll nach einer Entscheidung von Richter LeRoy Millette vom Dienstag am 14. Oktober hingerichtet werden. Eine Verschiebung des Termins bei einem Berufungsverfahren war jedoch wahrscheinlich. Muhammad bestritt bis zuletzt seine Beteiligung an den tödlichen Angriffen. Richter Millette im US-Staat Virginia hätte Muhammad auch zu lebenslanger Haft verurteilen können. Die Verteidigung hatte noch am Freitag mildernde Umstände beantragt.

Todesurteil bestätigt: Keine Gnade für den Sniper
Todesurteil bestätigt: Keine Gnade für den Sniper

Verteidigung hatte mildernde Umstände beantragtTodesurteil bestätigt: Keine Gnade für den Sniper

Manassas/USA (rpo). Die Todesstrafe gegen den älteren Heckenschützen von Washington, John Allen Muhammad, ist durch ein Gericht im US-Staat Virginia bestätigt worden. Richter LeRoy Millette hat die Exekution für den 14. Oktober festgesetzt. Eine Verschiebung des Termins bei einem Berufungsverfahren ist jedoch wahrscheinlich. Die Verteidigung hatte noch am Freitag mildernde Umstände für den "Sniper" beantragt. Die Taten seien "so böse, dass sie nahezu nicht zu begreifen" seien, erklärte Richter Millette. Muhammad bestritt bis zuletzt seine Beteiligung an den tödlichen Angriffen, die im Oktober 2002 den Großraum Washington mehrere Wochen lang in Angst und Schrecken versetzt hatten. Die Geschworenen hatten sich bereits im November für die Hinrichtung des 43-Jährigen ausgesprochen. Richter Millette im US-Staat Virginia hätte Muhammad allerdings auch zu lebenslanger Haft verurteilen können. Die Verteidigung hatte noch am Freitag mildernde Umstände beantragt. Von den tödlichen Schüssen wurde Muhammad in der Anklage der Mord an Dean Harold Meyers zur Last gelegt, der an einer Tankstelle erschossen wurde. Das endgültige Urteil gegen Muhammads jüngeren Komplizen Lee Boyd Malvo, das vermutlich auf lebenslange Haft lautet, soll am (morgigen) Mittwoch ergehen.

USA: Sniper Malvo entgeht der Todesstrafe

18-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteiltUSA: Sniper Malvo entgeht der Todesstrafe

Chesapeake (rpo). Der jugendliche Heckenschütze von Washington entgeht der Todesstrafe: Der 18-jährige Lee Boyd Malvo wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Aussicht auf vorzeitige Freilassung verurteilt. Mit dem Beschluss der Jury in Chesapeake im US-Bundesstaat Virginia entging der Malvo der Todesstrafe, die ihm für einen der im Oktober vergangenen Jahres verübten Morde gedroht hatte. Allerdings muss der Richter das Urteil noch bestätigen. Zudem könnte Malvo weiterer Morde angeklagt werden und müsste dann wieder mit der Todesstrafe rechnen. Die Geschworenen waren im Laufe des Verfahrens zu dem Schluss gekommen, dass der junge Mann zur Tatzeit zurechnungsfähig war und kaltblütig handelte. Sie wiesen damit die Argumentation der Verteidigung zurück, der damals Minderjährige sei von seinem 24 Jahre älteren Komplizen John Allen Muhammad einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Muhammad wurde wegen der Mordserie rund um Washington zum Tode verurteilt.

"Sniper"-Prozess: Malvo schuldig gesprochen
"Sniper"-Prozess: Malvo schuldig gesprochen

Angeklagtem droht Todesstrafe"Sniper"-Prozess: Malvo schuldig gesprochen

Washington (rpo). Auch der 18-jährige Angeklagte Lee Boyd Malvo ist im zweiten "Sniper"-Prozess schuldig gesprochen worden. Ihm droht die Todesstrafe, obwohl er zur Tatzeit minderjährig war. Die Geschworenen folgten damit am Donnerstag nach 13-stündiger Beratung nicht der Argumentation der Verteidigung, wonach Lee Boyd Malvo zur Tatzeit eine willenlose Marionette seines 42-jährigen Komplizen John Allen Muhammad gewesen sei. Sie müssen nun noch darüber entscheiden, ob der heute 18-Jährige zum Tode oder zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wird. Gestützt auf psychologische Gutachten hatten Malvos Verteidiger erklärt, dass Muhammad seinen zur Tatzeit noch minderjährigen Freund einer Gehirnwäsche unterzogen habe. Ein von der Staatsanwaltschaft bestellter Psychologe hatte diese Darstellung am Montag zurückgewiesen und Malvo als willensstark und uneingeschränkt schuldfähig beschrieben. Am Freitag begannen die Plädoyers von Anklage und Verteidigung zur Festsetzung des Strafmaßes gegen Malvo. Der Prozess findet in Chesapeake in Virginia statt, einem von 21 US-Staaten, die die Hinrichtung von Personen erlauben, die zur Tatzeit minderjährig waren. Malvo war zum Zeitpunkt der Heckenschützenmorde 17 Jahre alt. Sollten die Geschworenen die Todesstrafe für den Angeklagten empfehlen, könnte sie vom Gericht in lebenslange Haft umgewandelt werden. Von den zehn tödlichen Schüssen, die im Oktober vergangenen Jahres den Großraum Washington mehrere Wochen lang in Angst und Schrecken versetzten, wird Malvo einer zur Last gelegt: Er soll am 14. Oktober 2002 eine FBI-Beamtin aus dem Kofferraum eines Wagens heraus auf offener Straße erschossen haben. Malvo hatte sich in polizeilichen Vernehmungen zunächst zu allen Schüssen bekannt, diese Aussage später aber als Lüge zu Gunsten Muhammads bezeichnet. Malvo nahm das Urteil mit starrer Mine zur Kenntnis. Sein Vater, der in Jamaika lebt, zeigte sich schockiert. Er sei sehr traurig, sagte Leslie Malvo der Nachrichtenagentur AP. Ohne Muhammad, der seinen Sohn beeinflusst habe, wären die Morde nicht geschehen. Muhammad war bereits im vergangenen Monat in Virginia wegen Mordes schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen hatten empfohlen, ihn wegen der tödlichen Schüsse auf Dean Harold Meyers zum Tode zu verurteilen. Er soll offiziell im Februar verurteilt werden. Meyers Bruder zeigte sich im Gerichtssaal mit dem Urteil gegen Malvo zufrieden: "Wir glauben, der Gerechtigkeit wurde Genüge getan", sagte Bob Meyers. Malvo und Muhammad waren die ersten beiden Angeklagten, die nach den neuen Anti-Terror-Gesetzen des Staates Virginia verurteilt wurden. Beide könnten in den US-Staaten Maryland und Louisiana für die dortigen Morde erneut vor Gericht gestellt werden.

Neues Gutachten: Heckenschütze Malvo voll zurechnungsfähig
Neues Gutachten: Heckenschütze Malvo voll zurechnungsfähig

Psychologe des Staatsanwalts attestiert starken WillenNeues Gutachten: Heckenschütze Malvo voll zurechnungsfähig

Chesapeake/USA (rpo). Von Gehirnwäsche durch seinen älteren Komplizen könne keine Rede sein. Der jüngere der beiden Heckenschützen von Washington ist einem neuen psychologischen Gutachten zufolge voll zurechnungsfähig. Der 18-jährige Lee Boyd Malvo habe einen sehr starken Willen, sagte der von der Staatsanwaltschaft bestellte Psychologe Stanton Samenow am Montag vor Gericht. Zeugen der Verteidigung hatten Malvo als leicht beeinflussbar dargestellt und erklärt, sein Komplize John Allen Muhammad habe ihn einer Gehirnwäsche unterzogen. Malvo habe daher bei der Serie tödlicher Schüsse nicht gewusst, was er tue. Samenow, der im vergangenen Monat acht Gespräche mit dem Jugendlichen führte, erklärte, er sehe keinerlei Anzeichen für eine psychische Erkrankung. "Er konnte richtig und falsch durchaus unterscheiden", sagte Samenow. Auf Nachfrage der Verteidigung räumte der Psychologe allerdings ein, in 30 Jahren Gutachtertätigkeit noch keinem Tatverdächtigen Unzurechnungsfähigkeit bescheinigt zu haben. Im Gespräch habe sich Malvo als willensstark und emotionslos bezeichnet, sagte Samenow. "Er sagte: 'Ich möchte niemand anders sein. Ich bin nicht beeinflussbar, ich bin nicht willensschwach'" zitierte Samenow den 18-Jährigen. Malvo wird der Beteiligung an der Ermordung von zehn Menschen beschuldigt, die im Oktober vergangenen Jahres im Großraum Washington auf offener Straße erschossen wurden. Er selbst hat ausgesagt, bei allen Schüssen am Abzug gewesen zu sein. Nach Ansicht eines Psychologen, der in der vergangenen Woche aussagte, gab er jedoch nur einen der zehn tödlichen Schüsse selbst ab. Dieser Psychologe diagnostizierte bei Malvo eine "dissoziative Störung", die zum Realitätsverlust geführt habe.

USA: Serie mysteriöser Schüsse auf Autofahrer

Polizei sieht Zusammenhänge zwischen den VorfällenUSA: Serie mysteriöser Schüsse auf Autofahrer

Columbus/USA (rpo). In den USA hat sich wieder eine Serie mysteriöser Schüsse ereignet. Dieses Mal waren Autofahrer im Staat Ohio das Ziel. Insgesamt hat es zwölf Vorfälle gegeben. Bislang ist ein Mensch bei den Taten gestorben.Bei vier der insgesamt zwölf Vorfälle sei die gleiche Waffe abgefeuert worden, erklärte die Polizei am Dienstag. Mit Ausnahme eines nächtlichen Schusses auf eine Schule richteten sich alle gegen Autofahrer auf der Umgehungsstraße der Stadt Columbus. Der erste Vorfall ereignete sich bereits im Mai, mehrere Betroffene meldeten sich aber erst nach dem Tod des ersten Opfers in der vergangenen Woche. Am 26. November wurde eine 62-Jährige auf dem Beifahrersitz eines fahrenden Autos von einer Kugel getötet, die das Seitenfenster durchschlug. Zum Stand der Ermittlungen wollte die Polizei keine Angaben machen. Eine Serie tödlicher Schüsse aus dem Hinterhalt hatte vor einem Jahr den Großraum Washington in Angst und Schrecken versetzt. Der ältere der beiden Täter, John Allen Muhammad, wurde bereits schuldig gesprochen. Sein jugendlicher Komplizen Lee Boyd Malvo steht noch vor Gericht. Die beiden hatten auf offener Straße zehn willkürlich ausgewählte Opfer getötet.

Sniper-Todesurteil: Verteidiger prüfen Berufung
Sniper-Todesurteil: Verteidiger prüfen Berufung

Vater des Angeklagten als Zeuge im zweiten VerfahrenSniper-Todesurteil: Verteidiger prüfen Berufung

Virginia Beach (rpo). Nachdem der als Sniper von Washington von einem Geschworenengericht in Virginia zum Tode verurteilt worden ist, prüft die Verteidigung nun die Möglichkeit einer Berufung.

Sniper von Washington zum Tode verurteilt
Sniper von Washington zum Tode verurteilt

Wegen Mordes an einem IngenieurSniper von Washington zum Tode verurteilt

Washington (rpo). Der als Sniper von Washington zu trauriger Berühmtheit gelangte John Allen Muhammad ist von einem Geschworenengericht in Virginia zum Tode verurteilt worden.

Anklage: "Sniper" verkörpert das Böse
Anklage: "Sniper" verkörpert das Böse

Jury berät über TodesstrafeAnklage: "Sniper" verkörpert das Böse

Washington (rpo). Schuldig gesprochen ist der Angeklagte bereits. Jetzt berät die Jury über das Urteil gegen den älteren "Sniper". Die Geschworenen haben in Chesapeake (Virginia) ihre Beratungen darüber aufgenommen, ob Muhammad hingerichtet werden oder bis zum Ende seines Lebens hinter Gittern sitzen soll.

Sniper wollte "alle töten"
Sniper wollte "alle töten"

Geständnis auf TonbandSniper wollte "alle töten"

Chesapeake (rpo). Der mutmaßliche Heckenschütze Lee Boyd Malvo hat sich zu sämtlichen Schüssen auf die Opfer aus dem Umkreis von Washington bekannt. Das geht aus einer Tonbandaufzeichnung hervor, die den Geschworenen vorgespielt wurde. "Ich hatte die Absicht, sie alle zu töten", sagte Malvo, der zur Tatzeit im Oktober 2002 erst 17 Jahre alt war.

Sniper wegen Mordes schuldig gesprochen
Sniper wegen Mordes schuldig gesprochen

Schuldspruch der Geschworenen im HeckenschützenprozessSniper wegen Mordes schuldig gesprochen

Virginia Beach (rpo). Der Heckenschütze von Washington ist von einem Gericht in Virginia des Mordes schuldig gesprochen worden. Jetzt müssen die Geschworenen noch entscheiden, ob der 42-Jährige lebenslang hinter Gitter muss oder ob ihn die Todesstrafe erwartet

"Sniper"-Prozess: Geschworene am Zug

Staatsanwaltschaft plädiert für Todesstrafe"Sniper"-Prozess: Geschworene am Zug

Washington (rpo). Die Plädoyers sind gehalten, nun haben sich im Prozess gegen den älteren der zwei mutmaßlichen Heckenschützen von Washington die Geschworenen zurückgezogen.

"Sniper"-Prozess: Angeklagter verteidigt sich selbst

Eröffnungsplädoyers gehalten"Sniper"-Prozess: Angeklagter verteidigt sich selbst

Washington (rpo). Im "Sniper"-Prozess tritt der als Heckenschütze von Washington angeklagte John Allen Muhammad überraschend als sein eigener Verteidiger auf. Er hielt am Montag das Eröffnungsplädoyer für die Verteidigung - nicht sein Rechtsvertreter.Nicht sein bisheriger leitender Rechtsvertreter Peter Greenspun hielt am Montag vor einem Gericht in Virginia Beach (Virginia) das Eröffnungsplädoyer für die Verteidigung, sondern Muhammad selbst. Es gebe zwei verschiedene Darstellungen der Ereignisse, sagte der 42-Jährige nach Angaben des Nachrichtensenders CNN mit Blick auf das voraus gegangene Plädoyer der Anklage. "Eine Seite lügt." Er wolle dazu beitragen, die Wahrheit zu finden und zeigen, dass er die ihm zur Last gelegten Verbrechen nicht begangen habe. CNN zufolge sprach Muhammad, der sich zum Prozessauftakt in der vergangenen Woche "nicht schuldig" bekannt hatte, in einem ruhigen, höflichen Ton. Der Golfkriegsveteran wird beschuldigt, zusammen mit dem inzwischen 18-jährigen Lee Boyd Malvo vor einem Jahr im Laufe von drei Wochen zehn Menschen aus dem Hinterhalt erschossen zu haben. In dem Verfahren geht es zunächst nur um einen der Morde: die Schüsse auf den Ingenieur Dean Meyers, der tödlich getroffen wurde, während er sein Auto betankte. Malvo soll wegen eines anderen der "Sniper"- Morde im November vor Gericht gestellt werden. Beiden droht im Fall eines Schuldspruchs die Todesstrafe. Minuten vor dem Beginn der Eröffnungsplädoyers hatte Muhammad bei Richter LeRoy Millette den Antrag gestellt, sich selbst verteidigen zu dürfen. Der Richter warnte ihn, dass dies ein Fehler sei, gab dem Ersuchen dann aber statt. Das bisherige Verteidiger-Team wird in Bereitschaft bleiben, um dem Angeklagten auf Wunsch mit Rat zur Seite zu stehen. Rechtsexperten spekulierten, dass die Rechtsvertreter Muhammads ihren Mandanten im Prozess als geistig gestört darstellen wollten, um die Todesstrafe zu verhindern. Das könne Muhammad dazu bewogen haben, als sein eigener Verteidiger aufzutreten. Zunächst hatte Staatsanwalt James Willett für die Anklage das Eröffnungsplädoyer gehalten. Zu Beginn öffnete er eine schwarze Tasche und zog Teile des Bushmaster-Gewehres heraus, das bei der Festnahme am 24. Oktober 2002 im Fahrzeug von Muhammad und Malvo gefunden worden war und als Tatwaffe gilt. Langsam baute er die Teile zusammen und errichtete ein dazu gehöriges Stativ. Willett zählte dann vor den Geschworenen die Morde auf, die den Beiden vorgeworfen werden und sprach von einem Berg von Beweisen für die Schuld des Angeklagten, die er im Prozess vorlegen werde. Den 24. Oktober nannte er den Tag, "an dem sich die Wolke der Furcht, die uns einschloss, langsam zu lüften begann". Der Prozess wird nach Schätzungen fünf Wochen dauern. Am Freitag war nach einer viertägigen Prozedur die Geschworenen-Auswahl abgeschlossen worden. Malvo war eigens für den Muhammad-Prozess nach Virginia Beach gebracht worden. Er soll im Verfahren wahrscheinlich aber nicht aussagen, sondern auf Antrag der Anklage im Gerichtssaal sitzen, damit ihn Zeugen als Mittäter identifizieren können.

Mutmaßlicher Sniper plädiert auf "nicht schuldig"
Mutmaßlicher Sniper plädiert auf "nicht schuldig"

Angeklagtem droht die TodesstrafeMutmaßlicher Sniper plädiert auf "nicht schuldig"

Virginia Beach/USA (rpo). Gegen einen der beiden mutmaßlichen Heckenschützen hat am Dienstag im US-Staat Virginia der Prozess begonnen. Die Mordserie hatte vor einem Jahr im Großraum Washington die Polizei in Atem gehalten.Ein Jahr nach der Mordserie im Großraum Washington hat am Dienstag im US-Staat Virginia der Prozess gegen einen der beiden mutmaßlichen Heckenschützen begonnen. Dem 42-jährigen John Allen Muhammad, der zusammen mit seinem jugendlichen Komplizen Lee Boyd Malvo zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt haben soll, droht die Todesstrafe. Muhammad plädierte zum Auftakt auf nicht schuldig. Er habe die gegen ihn erhobenen Vorwürfe verstanden und sei bereit zum Prozess, sagte er an Richter Roy Millette gewandt. Die Morde hatten im Oktober vergangenen Jahres die Menschen rund um die Hauptstadt Washington in Angst und Schrecken versetzten. Als mutmaßliche Täter wurden schließlich Muhammad und Malvo an einer Raststätte festgenommen. Der Prozess waren nach Einwänden der Verteidiger, die ein faires Verfahren in der betroffenen Gegend für praktisch unmöglich hielten, ins 320 Kilometer entfernte Virginia Beach verlegt worden. Nach Ansicht von Rechtsexperten dürfte es aber auch am neuen Verhandlungsort schwierig werden, unvoreingenommene Geschworene zu finden. Bei der Auswahl der Geschworenen stehen insgesamt 120 Personen zur Wahl. Richter Millette ordnete an, dass diese individuell befragt werden sollen, etwa zu ihren Ansichten über die Todesstrafe und zu ihren Kenntnissen über den Fall. Zwei MordanklagenGegen Muhammad liegen zwei Mordanklagen im Fall des Todes des 53-jährigen Dean Harold Meyers vor, der am 9. Oktober 2002 beim Tanken erschossen wurde. Die eine Klage bezieht sich auf ein vom Staat Virginia verabschiedetes Anti-Terror-Gesetz, das noch nie zur Anwendung kam. Die Staatsanwaltschaft muss dabei nachweisen, dass Muhammad nicht nur an einem Mord beteiligt war, sondern dass es auch seine Absicht war, die Regierung zu beeinflussen und die Bevölkerung einzuschüchtern. Die andere Anklage lautet auf mehrfachen Mord. Dabei muss seine Beteiligung an mehr als einem Mord nachgewiesen werden. Es wurde erwartet, dass der Prozess bis zu sechs Wochen dauert. Gegen den 18-jährigen Malvo wird getrennt verhandelt. Sein Prozess soll am 10. November in Chesapeake beginnen. Seine Anwälte wollen versuchen zu beweisen, dass er nicht zurechnungsfähig war. Malvo habe so unter dem Einfluss von Muhammad gestanden, dass er nicht mehr gewusst habe, was er tue.

Washington: Erster US-Sniper vor Gericht

Das Grauen wird wieder lebendigWashington: Erster US-Sniper vor Gericht

Washington (rpo). Das Grauen aus dem Vorjahr wird wieder lebendig: In den USA beginnt am Dienstag einer der spektakulärsten Prozesse in der amerikanischen Kriminalgeschichte, wenn gegen den ersten der Heckenschützen im Raum Washington verhandelt wird. Rund ein Jahr nach der Serie tödlicher Schüsse aus dem Hinterhalt im Raum Washington soll sich der ältere der beiden mutmaßlichen Heckenschützen, der 42-jährige John Allen Muhammad, vor Gericht verantworten. In dem Verfahren geht es um einen von insgesamt zehn Morden in der Region, die Muhammad und dem als Komplizen verdächtigten inzwischen 18-jährigen John Lee Malvo angelastet werden. Gegen Malvo soll später in diesem Jahr in einem getrennten Verfahren verhandelt werden. Beiden droht im Fall eines Schuldspruchs die Todesstrafe, obwohl Malvo zum Zeitpunkt der "Sniper"-Anschläge erst 17 und damit noch minderjährig war. Wochenlang in Angst und SchreckenDie Heckenschützen-Attentate hatten die Bevölkerung in und um Washington Wochen lang in Angst und Schrecken versetzt. Viele Bürger trauten sich vor allem abends nicht mehr auf die Straße. Zahlreiche Veranstaltungen im Freien unter anderem für Schulkinder wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Nach einer weit über die USA für Schlagzeilen sorgenden Jagd wurde das Duo schließlich am 24. Oktober gefasst: Die beiden schliefen seelenruhig in ihrem Fahrzeug, als die Polizei zuschlug - dem selben zu einer "Tötungsmaschine" umgewandelten Wagen, aus dessen Kofferraum heraus die Schüsse abgegeben worden waren. Zu den Opfern gehört ein 53-jähriger Mann aus Maryland, dem am 9. Oktober in den Kopf geschossen worden war, als er ahnungslos sein Auto betankte. Um ihn dreht sich der Prozess gegen Muhammad. Das Verfahren findet jedoch im benachbarten Bundesstaat Virginia statt - in der Stadt Virginia Beach und damit über 300 Kilometer entfernt vom Tatort. Ein Gericht verfügte dies mit Hinweis auf das Recht des Angeklagten auf einen fairen Prozess: In Maryland, dem Schauplatz des Mordes, sei es wahrscheinlich schwierig, eine unvoreingenommene Geschworenen-Jury zu finden. Die Verteidigung hält ein vorurteilfreies Verfahren auch trotz der Verlegung für praktisch unmöglich, nachdem der Fall für so viel Aufsehen gesorgt und die Gemüter derart stark erregt hat. Viele Rechtsexperten meinen auch, dass das Ergebnis des Prozesses praktisch schon feststehe: die Todesstrafe. Es werde zwar schwierig sein zweifelsfrei nachzuweisen, dass Muhammad und nicht Malvo bei dieser Tat den Finger am Abzug gehabt habe, sagen die Fachleute, und in Virginia könne nur der direkte Täter zum Tode verurteilt werden. Aber Muhammad, ein Golfkriegsveteran, sei schließlich nicht nur unter "normalem" Strafrecht, sondern zugleich auch unter einem neuen Anti-Terror- Gesetz in dem östlichen Bundesstaat angeklagt. Und bei diesem Gesetz reicht der Nachweis einer Komplizenschaft aus, um das "capital punishment", die Todesstrafe, zu verhängen. Völlige Klarheit über die Motive des mutmaßlichen Heckenschützen- Duos, das ein Vater-Sohn-Verhältnis hatte, besteht bis heute nicht. Anti-amerikanische Gefühle gepaart mit immensem Geltungsbedürfnis und grenzenloser Abenteuerlust gelten bisher als wahrscheinlicher Hintergrund der Tat. Die Verteidigung hat vergeblich um die Erlaubnis ersucht, im Prozess auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren zu dürfen, aber das wurde vom zuständigen Richter verweigert, nachdem der Angeklagte jegliche psychiatrische Untersuchungen abgelehnt hatte. Der Prozess gegen Malvo soll am 10. November beginnen - ebenfalls in Virginia, wo auch Minderjährige die Todesstrafe erhalten können. Die Rechtsvertreter des 18-Jährigen wollen argumentieren, dass ihr Mandat nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheiden konnte, weil Muhammad ihn einer Gehirnwäsche unterzogen habe.

Sniper-Jäger veröffentlicht Buch

"Drei Wochen im Oktober"Sniper-Jäger veröffentlicht Buch

Washington (rpo). Sniper-Jäger Charles Moose veröffentlicht ein Buch über Serienmorde und die Fahndung nach dem Sniper, der die Bevölkerung um Washington wochenlang in Atem gehalten hatte. Als Polizeichef musste Moose deswegen zurücktreten. Er war der Fahndungsleiter bei der Suche nach den Heckenschützen im Großraum Washington. Nun hat Charles Moose ein Buch über die Serienmorde und die Fahndung nach den Verdächtigen geschrieben, die die Bevölkerung rund um Washington im Herbst des vergangenen Jahres mehrere Wochen lang in Atem gehalten hatten. Im Oktober 2002 hatten zwei Heckenschützen zehn Personen getötet und drei verletzt. Nächste Woche im HandelDas Buch "Drei Wochen im Oktober" wird in der nächsten Woche in die Buchläden kommen, nur wenige Wochen vor dem Beginn der Prozesse gegen die beiden Verdächtigen, John Allen Muhammad und John Lee Malvo. In seinem Buch beschreibt Moose, dass er nach der Lösung des Falles zwar große Erleichterung aber keine Freude empfunden habe. Moose war im Juni als Polizeichef von Montgomery County nahe Washington zurückgetreten, da die Bezirksregierung ihm in seiner Funktion als Polizist die Veröffentlichung des Buches untersagt hatte.

USA: Ermittler veröffentlichen Phantombild des Heckenschützen
USA: Ermittler veröffentlichen Phantombild des Heckenschützen

Drei Menschen sind bereits gestorbenUSA: Ermittler veröffentlichen Phantombild des Heckenschützen

Charleston/USA (rpo). Im US-Bundesstaat West Virginia treibt ein Heckenschütze sein Unwesen. Das ist jetzt offiziell bestätigt. Drei Menschen hat er schon auf dem Gewissen. Erstmals haben die Ermittler jetzt ein Phantombild des Mannes veröffentlicht.Die Kugeln, mit denen seit dem 10. August drei Menschen aus dem Hinterhalt erschossen wurden, stammten alle aus der selben Waffe, berichtete der Polizeichef von Charleston, Jerry Pauley, am Donnerstagabend (Ortszeit). Der "Sniper" habe eine Waffe vom Kaliber 22 verwendet. Am Freitag wurde das Phantombild eines weißen, bärtigen Mannes veröffentlicht, der an einem der Tatorte gesehen worden sein soll. Auch die Suche nach einem dunkelfarbigen Kleinlastwagen, den mehrere Zeugen gesehen haben wollen, wurde fortgesetzt. Am 10. August war ein 44-jähriger Mann vor einem Supermarkt tödlich getroffen worden. Vier Tage später fielen eine 31-Jährige und ein 26-Jähriger binnen 90 Minuten dem Schützen zum Opfer. Auch sie starben vor einem Geschäft beziehungsweise einer Tankstelle, die die ganze Nacht über geöffnet haben. Alle Opfer wurden mit einem einen einzigen Schuss getötet. Unklar war am Freitag noch, ob Berichte von Bürgern im Raum Charleston, die von vereinzelten Schüssen am Tag zuvor berichtet hatten, in einem Zusammenhang mit den jüngsten Mordtaten stehen. Im vergangenen Herbst hatten zwei Heckenschützen die Menschen im Raum Washington mit einer Serie von tödlichen Anschlägen terrorisiert. Insgesamt 13 Menschen starben. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den 42-jährigen John Allen Muhammad und den damals erst 17-jährigen John Lee Malvo der Taten. Beide sitzen im Gefängnis und erwarten ihre Prozesse. Zumindest dem 42-jährigen droht die Todesstrafe.

Angst vor neuem "Sniper" wächst

Polizei untersucht neuen Fall in West VirginiaAngst vor neuem "Sniper" wächst

Washington (rpo). In West Virginia ist es erneut zu einer Schießerei gekommen, die möglicherweise wieder auf das Konto des mysteriösen "Snipers" geht. Die Furcht vor einer neuen Welle von Anschlägen durch einen Heckenschützen wächst.Bereits drei Menschen sind ihm bislang zum Opfer gefallen. Die Polizei untersuchte am Donnerstag einen Zwischenfall am frühen Morgen nahe der Stadt Charleston, bei dem eine 16-Jährige nach eigenen Schilderungen beschossen und nur knapp verfehlt wurde. Nach Medienberichten gibt es "auffallende" Parallelen zu den drei vorausgegangenen "Sniper"-Attacken ebenfalls im Raum Charleston. Wie der zuständige Bezirkssheriff Phil Morris mitteilte, wurden aber zunächst keine Beweise für einen Zusammenhang gefunden. "Stress-Hotline" eingerichtetMittlerweile wurde eine "Stress-Hotline" eingerichtet, bei der sich beunruhigte Bürger Rat einholen können. Aber auch anonyme Hinweise auf den Täter werden entgegen genommen. Erst vor knapp einem Jahr hatten zwei Heckenschützen die Menschen im Raum Washington mit einer Serie von tödlichen Anschlägen terrorisiert. Offen blieb am Donnerstag, ob die Polizei kurz nach den neuen Schüssen am Morgen dem möglichen "Sniper" direkt auf den Fersen war, um ihn dann aber wieder aus den Augen zu verlieren. Wie Morris schilderte, stieß ein Streifenwagen rund 15 Kilometer vom Tatort auf einen dunkelfarbenen Pickup-Truck, der genau dem Modell entsprach, das andere Augenzeugen schon an einem der früheren Schauplätze der Attacken aus dem Hinterhalt gesehen hatten. Der Polizeiwagen verfolgte den Kleinlastwagen, der dann aber in der rauen Berglandschaft des "wilden und wunderbaren West Virginia", wie sich der Staat stolz nennt, entwischen konnte. Auch hier wollte sich die Polizei am Donnerstag nicht auf eine Verbindung zu den "Sniper"- Attacken festlegen, die am vorletzten Sonntag begonnen hatte.Erinnerungen an die "Sniper" von Washington werden wachZunächst war ein 44-jähriger Mann vor einem Laden tödlich getroffen worden. Am Donnerstag fielen dann eine 31-Jährige und ein 26-Jähriger binnen 90 Minuten dem Schützen zum Opfer. Auch sie starben vor Mini-Supermärkten mit Tankstellen, die die ganze Nacht über geöffnet haben, und sie waren alle bei völlig alltäglichen harmlosen Aktivitäten: Das eine Opfer wollte einkaufen, das andere telefonierte von einer Zelle vor dem Laden aus, das dritte hatte gerade sein Fahrzeug betankt. Da wurden sofort Erinnerungen an die "Sniper" von Washington wach, die im Frühherbst vergangenen Jahres die Bevölkerung in der Region der Bundeshauptstadt wochenlang in Angst und Schrecken versetzt hatten. Insgesamt 13 Menschen starben durch die Anschläge des damals erst 17-jährigen John Lee Malvo und seinem als "Vaterfigur" angehimmelten 42-jährigen Komplizen John Allen Muhammad. Jetzt sitzen beide im Gefängnis, um auf Prozesse zu warten, die wahrscheinlich mit der Todesstrafe enden werden. In West Virginia ist die Polizei anscheinend noch weit von einer Festnahme entfernt, auch wenn sie sich am Mittwoch noch sehr optimistisch geäußert hatte. Es gebe "solide" Hinweise, hieß es, und mehrere mögliche Verdächtige. Ein neues Bild vom möglichen Tatfahrzeug wurde verbreitet - eben von einem dunkelfarbigen Pickup- Truck. Aber die gibt es gerade im ländlichen West Virginia wie Sand am Meer - ebenso "groß gewachsene Weiße".Nicht willkürlich ausgewählt Ballistische Untersuchungen haben mittlerweile ergeben, dass die Anschläge Nummer Zwei und Drei in der vergangenen Woche mit derselben .22-kalibrigen Waffe verübt wurden. Im ersten Fall lagen am Donnerstag noch keine schlüssigen Untersuchungsergebnisse vor. Zwischenzeitlich hatte die Polizei vermutet, dass die Opfer entgegen erster Annahme nicht willkürlich ausgewählt wurden, sondern dass es eine Verbindung gibt: nämlich zur Drogenszene. Stellt sich heraus, dass die Schüsse vom Donnerstagmorgen tatsächlich wieder auf das Konto des Täters der vergangenen Woche gehen, wäre die Drogen- Theorie wohl wahrscheinlich vom Tisch - es sei denn, ein mörderischer Dealer schießt zur Ablenkung vom wahren Motiv auch auf 16-Jährige oder es sind Nachahmer am Werk.

USA: Drogen bei Heckenschützen im Spiel?
USA: Drogen bei Heckenschützen im Spiel?

Polizei untersucht Verbindung zu Amphetamin-HandelUSA: Drogen bei Heckenschützen im Spiel?

Charleston/USA (rpo). Die Angst in den USA vor einem neuen Heckenschützen geht um. Bereits drei Menschen sind aus dem Hinterhalt erschossen worden. Jetzt vermutet die Polizei, dass Drogen im Spiel sind.Auf der Suche nach dem oder den Heckenschützen, die drei Menschen getötet haben, verfolge man zehn "solide" Spuren, sagte der stellvertretende Polizeichef von Kanawha County, Phil Morris. Die drei Opfer waren in der vergangenen Woche auf offener Straße aus dem Hinterhalt erschossen worden. Seither geht in der Region die Angst vor einem Nachahmungstäter der Heckenschützen von Washington um. Im Zuge der Ermittlungen hätten mehrere Befragte berichtet, dass in der Gegend um Campbell Creek, wo zwei der Opfer lebten, Amphetamine gehandelt würden, sagte Morris. Die Befragten hätten einen Zusammenhang mit den Morden vermutet. Einzelheiten nannte Morris nicht. Ob die Opfer sich untereinander kannten, sei noch unklar, sagte er. Die drei Ermordeten, zwei Männer und eine Frau, wurden in der vergangenen Woche aus einer Entfernung von etwa 30 Metern erschossen, während sie am späten Abend an einer Tankstelle Benzin zapften, einen Einkauf am Kiosk tätigten oder per Handy telefonierten. Die Kugeln aus dem Hinterhalt trafen sie in Kopf und Nacken. Die Verbrechen weckten Erinnerungen an die Taten des Heckenschützen John Allen Muhammad und seines jugendlichen Komplizen Lee Boyd Malvo, die im Oktober im Großraum Washington 13 Menschen erschossen und sieben weitere verletzt hatten.