Wer war eigentlich die Frau neben Anke Engelke?" fragt mein Mann gestern beim Mittagessen. "Judith Rakers" antworte ich. "Was macht die?" fragt er. "Tagesschau" sage ich. "Aha" sagt er. Ich merke, wenn ich vom Eurovisionsabend erzähle zu Hause, da muss ich weit ausholen. Aber in Sachen Judith Rakers hatte ich anfangs auch den Eindruck, Frau zu Guttenberg wäre im Moderatorenteam. Ist ja alles möglich. Gerade an diesem Abend voller Überraschungen. Also, Leute, ernsthaft: Aserbaidschan! Wie geht das denn? Niemals hatte ich gedacht, dass diese musikalische Zweckgemeinschaft den Hauch einer Chance hat. Ich hatte aber auch niemals gedacht, dass der süße Finne so abschmiert. Und dass der Italiener so weit vorne landet! Und die Iren, die man eigentlich mit zwei "r" schreiben sollte, dass die vor uns...! Und ich hatte nicht damit gerechnet, dass Stefan Raab gucken kann, als habe er während der Sendung erfahren, dass da auch Leute zugucken. Und dass Anke Engelke aus nichts einen Lacher machen kann. Obwohl: 'ne Überraschung ist das nicht. Es gab aber noch mehr Überraschungen: T-Shirtgeschenke von den Russen, Schokolade für uns Kommentatoren, ein Campingklo unterm Hallendach, und eine dicke Blase am dicken Zeh dank der normalerweise top bequemen schwarzen Pumps. Frage also: Von welcher all dieser Eurovisionsüberraschungen habe ich persönlich am längsten was? Genau. Von der Blase. Das Russen-T-Shirt ist nämlich aus Versehen im Trockner gelandet ...