Jürgen W. Möllemann

FDP-Parteitag gedenkt Möllemanns

Schweigeminute zum Auftakt des Kongresses in DresdenFDP-Parteitag gedenkt Möllemanns

Dresden (rpo). Vor genau einem Jahr verstarb FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann. Zu Beginn ihres Parteitages gedachte die FDP am Samstag in Dresden ihres ehemaligen stellvertretenden Bundesvorsitzenden. Dann begann die sachliche Arbeit. Der frühere Bundesbildungs- und Wirtschaftsminister war auf den Tag genau vor einem Jahr bei einem Fallschirmsprung offenbar durch Selbstmord ums Leben gekommen. Mit seiner Verwicklung in eine Parteispendenaffäre hatte er die FDP in eine schwere Krise gestürzt und die Partei schließlich wenige Wochen vor seinem Tod verlassen. FDP-Vizechef Rainer Brüderle würdigte Möllemann als einen Liberalen, der sich trotz aller Auseinandersetzungen große Verdienste um die Partei erworben habe. Jahrzehnte habe er seine ganze Kraft für die FDP eingesetzt, bis er 2003 nach einem "für beide Seiten schmerzhaften Trennungsprozess" aus der Partei ausgetreten sei. Positionspapier von WesterwelleAls Schwerpunkt des Parteitages wollen die 662 Delegierten über ein von Parteichef Guido Westerwelle ausgearbeitetes Positionspapier "Für die freie und faire Gesellschaft" beraten. Darin fordern die Liberalen den radikalen Wechsel bei den Steuer- und Sozialsystemen. Die Eckpunkte zum Gesundheitssystem sehen eine vollständige Überführung der gesetzlichen Krankenversicherung in eine private Versicherung vor. Außerdem liegt den Delegierten ein Antrag über Sonderwirtschaftszonen in Ostdeutschland auf dem Tisch. Kontroverse Diskussionen werden zu dem Thema Studiengebühren erwartet. Den Delegierten wollen darüber beraten, ob das Verbot allgemeiner Studiengebühren aufgehoben und den Hochschulen mehr Autonomie eingeräumt werden soll. Innerparteilich heftig umstritten ist ein Vorhaben, wonach die Kreisverbände einen doppelt so hohen Beitrag wie bisher an die Bundespartei abführen sollen. Wegen der Folgen der Parteispendenaffäre ist die Finanzsituation in der Partei angespannt. Auf dem Parteitag will die FDP auch Bilanz ihres bisherigen Europawahlkampfes ziehen. Nach aktuellen Umfragen liegen die Liberalen zwischen fünf und sieben Prozent und könnten damit den Wiedereinzug in das Europaparlament schaffen, in dem sie seit zehn Jahren nicht mehr vertreten sind.

Vor einem Jahr sprang Jürgen W. Möllemann in den Tod
Vor einem Jahr sprang Jürgen W. Möllemann in den Tod

Das Ende eines politischen TausendsassasVor einem Jahr sprang Jürgen W. Möllemann in den Tod

Düsseldorf (rpo). Er war ein politischer Tausendsassa, war häufig von der Bildfläche verschwunden, kehrte aber immer wieder zurück auf die Bühnen der Politik, ins Rampenlicht. Der 5. Juni vergangenen Jahres jedoch sollte der Schicksalstag von Jürgen W. Möllemann werden. Erst hob der Deutsche Bundestag seine Immunität auf, kurz darauf sprang der FDP-Politiker mit dem Fallschirm aus 4000 Metern Höhe in den Tod.Bis heute ist ungeklärt, ob es sich um einen Unfall oder Selbstmord handelte. Nur eines ist nach der Untersuchung klar: Hinweise für ein Fremdverschulden gibt es nicht. In der Todesanzeige klagten Möllemanns Witwe und seine Töchter jedoch diejenigen an, "die auf niederträchtige Weise versucht haben, sowohl den Menschen Jürgen W. Möllemann wie auch sein politisches Lebenswerk zu zerstören". In der Partei galt er nicht erst seit seinem "Projekt 18" zur Bundestagswahl 2002 als "Vermarkter von Ideen". Dennoch stieß er mit seinen unorthodoxen Gedanken immer wieder auf Widerstand und verlor zeitweilig auch sein Amt als Vorsitzender des mitgliederstärksten FDP-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Im Mai 1999 kehrte er jedoch in die Spitze der Bundespartei zurück, als ihn der Bremer FDP-Parteitag zum Beisitzer ins Präsidium wählte. Zur Bundestagswahl 2002 griff Möllemann immer wieder das Thema Nahost auf. Höhepunkt war ein nicht mit der Bundespartei abgestimmter Flyer, der wenige Tage vor der Wahl millionenfach als Postwurfsendung in NRW verteilt wurde. Auf dem Flyer waren Bilder von Möllemann, dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und Zentralrats-Vize Michel Friedman zu sehen. Friedman wurde vorgeworfen, er verteidige das Vorgehen der Scharon-Regierung, die "Panzer in Flüchtlingslager" schicke. Zugleich versuche der Zentralratsvize, Möllemann als "antiisraelisch" und "antisemitisch" abzustempeln. Noch im September 2002 musste Möllemann auf Druck der Parteiführung seinen Posten als FDP-Vize abgeben. Nach Bekannt werden illegaler Parteispenden als nordrhein-westfälischer Landesvorsitzender trat er zurück. Am 11. Februar 2003 trennte sich die Bundestagsfraktion von ihm. Um auch einem Parteiausschluss zuvorzukommen, verließ Möllemann am 17. März 2003 die FDP. Wenige Wochen zuvor hatte er noch in einer eidesstattlichen Erklärung versichert, dass die Gelder zur Finanzierung des Wahlkampfflugblattes komplett aus seinem Privatvermögen stammten - was von Steuerfahndern und Staatsanwälten in Zweifel gezogen wurde. Die ersten Untersuchungen begannen. Sie führten schließlich zur Aufhebung seiner Immunität. Nicht erledigt haben sich mit dem Tod Möllemanns die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf im Zusammenhang mit illegalen Parteispenden. Sie kommt mittlerweile auf rund zwei Millionen Euro, die im Zeitraum von 1996 bis 2002 von Möllemanns Privatkonten an die Landes-FDP geflossen sein sollen. "In Kürze" sollen die Ermittlungen abgeschlossen sein. Allerdings tauchte im April ein neuer Verdacht auf, dass schon 1994 die Plakatkampagne "Starke Köpfe braucht das Land" nicht aus der Parteikasse bezahlt wurde. Der "lange Schatten" der Möllemannschen Spendenpraxis wird den Liberalen also noch kräftig zu schaffen machen. Zwar behielt die Bundestagsverwaltung Anfang des Jahres schon mal rund 144.000 Euro aus der Parteienfinanzierung ein - allerdings nur, weil die FDP korrigierte Rechenschaftsberichte für 1996-2000 eingereicht hatte. Nun drohen der Partei, deren Reinvermögen Ende 2002 ein Minus von 8,4 Millionen Euro auswies, nach Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen möglicherweise Strafzahlungen in Millionenhöhe.

Angeblich weitere illegale Parteispenden Möllemanns

Ex-Vertrauter berichtet von kostenlosen WahlkampfaktionenAngeblich weitere illegale Parteispenden Möllemanns

Düsseldorf (rpo). Der bei einem Fallschirmabsturz verstorbene frühere FDP-Spitzenpolitiker Jürgen W. Möllemann bringt seine Partei möglicherweise weiter in Schwierigkeiten. Angeblich soll er den Liberalen neben den bereits bekannten Spenden weitere illegale Gelder verschafft haben.Der ehemalige Möllemann-Vertraute Hans-Joachim Kuhl berichtete am Montag im ARD-Politikmagazin "Report Mainz" über eine groß angelegte Plakataktion im Bundestagswahlkampf 1994, die nicht vom Landesverband bezahlt worden sei. Möllemann habe damals dem Landesvorstand die Plakataktion vorgestellt und erklärt, dass sie kein Geld kosten werde, weil er einen Sponsor gefunden habe, erklärte Kuhl nach Angaben von "Report Mainz". Er schätze den Preis auf mehrere hunderttausend Mark. Eine Spende dieser Größenordnung sei im Rechenschaftsbericht der Partei aber nicht verzeichnet. Damit könnten auf die FDP neue Strafzahlungen zukommen. Möllemann soll nach Angaben Kuhls, der von 1996 bis 2000 Schatzmeister und dann bis Ende 2002 Hauptgeschäftsführer der FDP in Nordrhein-Westfalen war, über die Jahre immer wieder solche angeblich kostenlosen Wahlkampfaktionen vorgestellt haben. Kuhl sagte, würde man viele Jahre zurück akribisch versuchen aufzuklären, "könnte das zum großen Desaster werden für die FDP, sowohl in finanzieller Hinsicht, aber auch mit Blick auf die nächsten Wahlen". FDP-Sprecher Andre Zimmermann zeigte sich in Düsseldorf überrascht über die Angaben Kuhls. Dieser habe erst nach einer von der FDP erzwungenen Gerichtsentscheidung sein Wissen über die Parteifinanzierung zu Zeiten Möllemanns dargelegt. Damals hatte Kuhl eingeräumt, von 1996 bis 2002 insgesamt fast 1,7 Millionen Euro verdeckter Spenden in die FDP-Kasse geschleust zu haben. Kuhl habe in einer Eidesstattlichen Erklärung die fraglichen Posten aufgelistet und zugleich erklärt, dass er keinerlei Erkenntnisse über darüber hinaus gehende Vorgänge habe, sagte Zimmermann. Mit seinen Aussagen in "Report Mainz" widerspreche er der Eidesstattlichen Erklärung. Dem müsse die FDP jetzt nachgehen.

Ermittlungen gegen einen PR-Mann laufen

Möllemann-Spende: Spur führt auch nach MeerbuschErmittlungen gegen einen PR-Mann laufen

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt im Rahmen der Spendenaffäre um den früheren FDP-Landesvorsitzenden Jürgen W. Möllemann wegen Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue gegen einen PR-Mann aus Meerbusch (Name ist der Redaktion bekannt). Das bestätigte Johannes Mocken, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der NGZ.

Mehr als ein Protagonist der Spaßgesellschaft

Weit über 500 Gäste feierten Guido WesterwelleMehr als ein Protagonist der Spaßgesellschaft

"Supergut!" Das Lob für den FDP-Bundesvorsitzenden beim Verlassen der "Klartext-Arena" kam aus berufenem Munde. Und Regierungspräsident a.D. Dr. Achim Rohde steht nicht im Verdacht, zu Schmeicheleien zu neigen.

Finanzamt erbt Möllemann Geld

Nachlass des Politikers soll Steuerschuld deckenFinanzamt erbt Möllemann Geld

München/Münster (rpo). Der Nachlass des früheren FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann geht angeblich komplett an das Finanzamt Münster. Der Fiskus kann sich offenbar auf einen Betrag von drei Millionen Euro freuen. Zu diesem Ergebnis kommt nach einem am Samstag verbreiteten Vorabbericht des Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" Nachlassverwalter Michael Mönig. Der Rechtsanwalt, den das Amtsgericht Münster im August zum Nachlassverwalter bestellt hatte, schickte vor wenigen Tagen seinen Bericht ans Gericht. Das Finanzamt treibt aus dem Nachlass Möllemanns Steuerschuld im Zusammenhang mit dessen Konto bei der Luxemburger Bank BNP Paribas ein. Nach "Focus"-Informationen gingen dort zwischen 1993 und 2000 etwa 8,9 Millionen Mark (rund 4,5 Millionen Euro) ein. Das Geld stammt überwiegend von Möllemanns Geschäftspartner, dem Unternehmer Rolf Wegener. Das Finanzamt deklariert das Vermögen als unversteuerte Einnahmen und verlangt dafür aus dem Nachlass knapp drei Millionen Euro. Für die FDP bleibt dem Bericht zufolge von dem Erbe nichts übrig. Der Partei drohen wegen Möllemanns Verstößen gegen das Parteispenden-Gesetz Strafgelder in Millionenhöhe. Die Witwe, Carola Möllemann-Appelhoff, braucht laut "Focus" finanzielle Forderungen der Partei nicht zu fürchten, weil der Nachlass ihres Mannes von ihrem Vermögen getrennt wurde. "Damit muss sie für die Schulden ihres Mannes nicht persönlich haften", sagte Nachlassverwalter Mönig.

FDP schickte Möllemann-Witwe Spendenquittung zu Weihnachten

Summe von 980.000 Euro für FlugblattFDP schickte Möllemann-Witwe Spendenquittung zu Weihnachten

Berlin (rpo). Ein eher trauriges Weihnachtsgeschenk hat die FDP der Witwe von Jürgen W. Möllemann gemacht: Rund sechs Monate nach dem Tod von Möllemann erhielt die Witwe eine Spendenquittung über 980.000 Euro von der FDP. Der Brief ging Heiligabend ein.Einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigte am Dienstag in Berlin der stellvertretende FDP-Sprecher Wulf Oehme. Laut "Bild" ist die von Schatzmeister Günter Rexrodt unterzeichnete und an den Verstorbenen adressierte Quittung am Morgen des 24. Dezember bei Carola Möllemann-Appelhoff eingegangen. Die Summe entspreche dem Betrag, den Möllemann im September 2002 für sein umstrittenes anti-israelisches Flugblatt aus seinem Privatvermögen aufgewendet habe. Oehme nannte es bedauerlich, dass die Quittung zur Weihnachtszeit bei Möllemanns Witwe eingegangen sei. Er verwies aber darauf, dass die FDP wie alle Parteien gesetzlich verpflichtet sei, Spenden aus dem Vorjahr bis zum Jahresende zu quittieren. Die FDP hatte sich seinerzeit von der Flugblatt-Aktion distanziert. Nach dem Zeitungsbericht bestätigt Rexrodt auf dem Spendenbeleg, dass das Geld "für satzungsgemäße Zwecke verwendet" werde.Der langjährige Möllemann-Vertraute und schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki äußerte sich empört über die Vorgehensweise der Partei. Kubicki nannte es in der "Bild"-Zeitung "unfassbar, dass ein halbes Jahr nach seinem Tod dieser Bescheid an Jürgen Möllemann persönlich adressiert wurde". "Damit hat die Partei seiner Witwe am Heiligen Abend das Schlimmste angetan, was vorstellbar ist."

Wahrsager landen 2003 kaum Treffer

Kein Verlass auf die SterneWahrsager landen 2003 kaum Treffer

Roßdorf (rpo). Ob Nostradamus in den vergangenen 500 Jahren mit seinen Vorhersagen hin und wieder richtig lag, darüber streiten die Experten. Was seine Nachfolger angeht, so kann man zumindest für das bald abgelaufenen Jahr 2003 sagen, sie lagen fast immer daneben. Oder heißt der Kanzler etwa Edmund Stoiber?Der Terrorist Bin Laden ist gefasst und die Welt treibt zerstört in den Tiefen des Alls: All diese Szenarien haben Wahrsager und Astrologen für das Jahr 2003 in den Sternen gelesen. Doch in Zukunftsfragen ist auf den Himmel anscheinend kein Verlass, stellt Michael Kunkel nüchtern fest. Der Mainzer Mathematiker ist als Mitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) in Roßdorf bei Darmstadt kritischen Nachfragen verpflichtet. Bei der Überprüfung von mehr als 100 Prognosen mit der Realität hat er eine ernüchternde Trefferquote festgestellt. Für vorgezogene Neuwahlen standen die Sterne offensichtlich günstig. Gleich mehrere Wahrsager waren sich sicher: So sah Patricia Schwennold den Aufstieg von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin voraus.Wenig vertrauenserweckendIhr Münchner Kollege Robert Müntefering setzte dagegen auf Edmund Stoiber. Astrologe Winfried Noe terminiert den Kanzlersturz Schröders für das kommende Jahr. In zwölf Monaten muss sich auch diese Vorhersage der Realität stellen. Noes Vorhersagen für 2003 sind allerdings wenig vertrauenserweckend. Weder ist Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zurückgetreten, noch hat Jürgen W. Möllemann "zwischen Mai und November als erfolgreicher Redner" auf sich aufmerksam gemacht. Er starb Anfang Juni bei einem Fallschirmsprung. Bei der Wiederwahl von Roland Koch in Hessen und Edmund Stoiber in Bayern lag der Astrologe zwar richtig. "Aber hätte er für diese Vorhersage wirklich die Sterne bemühen müssen?" fragt Kunkel. Michael Jackson: Comeback des JahresAuch in der bunten Welt der Prominenten lief nicht alles nach dem Ratschluss der Sterne. Die Schwangerschaft im niederländischen Königshaus gehörte zu den wenigen Treffern der Astrologen. Bei den Scheidungen lag Kurt Allgeier dagegen voll daneben: Weder bei Schröder-Köpf noch bei Agassi-Graf ging die Ehe auseinander. Michael Jackson, dem Allgeier das Comeback des Jahres voraussagte, musste sich stattdessen mit Vorwürfen des Kindesmissbrauchs auseinander setzen. Wolfgang Hund traf mit seiner Prognose der Scheidung von Außenminister Joschka Fischer dagegen ins Schwarze, ebenso wie bei den gesundheitlichen Problemen von Nationaltorhüter Oliver Kahn. Allerdings zog Hund seine Schlüsse nicht aus den Sternen, sondern "befragte" die Würfel. Der Wissenschaftler, ebenfalls GWUP-Mitglied, kombinierte Ende 2002 per Zufallsgenerator die Namen Prominenter mit den in der Regenbogenpresse üblichen Themen: Scheidung, Schwangerschaft, Gesundheit. "In etwa so schwierig wie den morgigen Sonnenaufgang vorherzusehen"Beim Irak-Krieg standen die Chancen der Astrologen ebenfalls gut, einen Treffer zu landen, wie Norbert Giesow, der eine "deutliche Kriegsgefahr" in dieser Region wahrsagte. "Zum Zeitpunkt der Prognose am 31. Dezember 2002 war das in etwa so schwierig wie den morgigen Sonnenaufgang vorherzusehen", sagt Kunkel. Für Astrologin Edeltraud Lukas Moeller stand im Oktober 2002 noch kein zweiter Irak-Krieg in den Sternen. Sie hält sich auf auf ihrer Internetseite allerdings zu gute, dass sie das "endgültige Ende" des ersten Irak-Kriegs gesehen hat. Was die Festnahme von Saddam Hussein betrifft, findet Moeller beim Blick in den Himmel ebenfalls keine eindeutigen Antworten: Die Konstellation im fünften Mars-Zyklus lässt sie allerdings zweifeln, ob tatsächlich der echte Diktator aufgestöbert wurde. Die großen Untergangszenarien überließen die deutschen Wahrsager ihren Kollegen in den USA. Dort prophezeite nach Informationen von Kunkel der selbst ernannte Häuptling "Black Eagle Malachi" in einer Gemeinde bei Atlanta den Weltuntergang für den 5. Mai. Seine Jünger und er sollten von einem Raumschiff mit 144.000 Plätzen gerettet werden. Stattdessen kam jedoch die Polizei und verhaftete den Mann wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch.

Verfahren gegen Köhn seit Februar

FDP-SpendenaffäreVerfahren gegen Köhn seit Februar

Schon seit Februar diesen Jahres läuft gegen den FDP-Kreisvorsitzenden Tim Köhn ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Spendentätigkeit des verstorbenen FDP-Landesvorsitzenden Jürgen W. Möllemann. Das bestätigte am Freitag Staatsanwalt Johannes Mocken gegenüber der NGZ.

FDP: Johannes Kinna erklärt Austritt

Ein neuer Vorsitzender muss gesucht werdenFDP: Johannes Kinna erklärt Austritt

Die Dormagener Liberalen müssen sich wieder einen neuen Vorsitzenden suchen, die FDP findet nach den Auseinandersetzungen 2002 noch nicht zur Ruhe: Johannes Kinna hat den Vorsitz des FDP-Stadtverbandes niedergelegt und gegenüber dem Kreisverband auch seinen Parteiaustritt erklärt.

Lacher blieben mitunter im Halse stecken

"So wahr ich Gott helfe"Lacher blieben mitunter im Halse stecken

Ist der Mann größenwahnsinnig? Thomas Reis nannte sein neues Solo-Programm "So wahr ich Gott helfe". Zweieinhalb Stunden lang zeichnet er ein Bild von Staat und Gesellschaft, das die Vermutung nahe legt, Gott sei derzeit nicht auf Sendung. Das ungemein verdichtete Programm von zweieinhalb Stunden Länge war ebenso beeindruckend wie anstrengend.

Westerwelle-Berater als Geld-Kurier?

Brisante Erkenntnisse in Möllemann-AffäreWesterwelle-Berater als Geld-Kurier?

Düsseldorf (rpo). Arbeitete ein Westerwelle-Berater als Geld-Kurier für den FPD-Politiker Jürgen W. Möllemann? Neue Erkenntnisse in der Möllemann-Affäre könnten die FDP-Spitze um Guido Westerwelle in Bedrängnis bringen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf gehe nach Spiegel-Informationen dem Verdacht nach, dass ausgerechnet ein Berater Westerwelles dessen einstigem Widersacher Jürgen Möllemann bei einer dubiosen Millionen-Transaktion geholfen haben könnte. Westerwelles Wahlkampfstratege Fritz Goergen soll laut Ermittlungen jene Million Euro in bar von einem luxemburgischen Konto Möllemanns abgehoben haben, mit der wahrscheinlich kurz vor der Bundestagswahl im vergangenen Jahr Druck und Vertrieb von Möllemanns umstrittenem antiisraelischem Wahlkampf-Faltblatt bezahlt wurden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf erklärte dazu am Samstag auf Anfrage: "Da wir die Unterlagen aus Luxemburg noch nicht haben, können wir das nicht kommentieren." Außerdem würden ohnehin zum jetzigen Zeitpunkt keine Einzelheiten bekannt gegeben, sagte Staatsanwalt Johannes Mocken. Bis zu einem Gesamtbild des Ermittlungsergebnisses werde es voraussichtlich noch Monate dauern. Ein Sprecher der Bundes-FDP sagte in Berlin, die Partei habe "die Zusammenarbeit mit Herrn Goergen im September 2002 beendet. Herr Goergen ist seit Oktober 2002 nicht mehr Mitglied der FDP." Laut "Spiegel" geht aus in Luxemburg sichergestellten Unterlagen hervor, dass am 13. September 2002 in der Filiale der Bank BNP Paribas ein Mann eine von Möllemann unterschriebene Einzelvollmacht auf den Namen Fritz Goergen vorgelegt und um Herausgabe des Betrages in 500-Euro-Scheinen gebeten haben. Einen Tag später - acht Tage vor der Bundestagswahl - übergab Möllemann exakt diese Summe in derselben Stückelung dem Ex-FDP-Funktionär Hans-Joachim Kuhl. Das Geld wurde aufgeteilt und unter den Fantasienamen angeblicher Spender auf ein Sonderkonto Möllemanns eingezahlt. Goergen wollte dem "Spiegel" nichts Konkretes zu dem Vorgang sagen. Er warne aber "vor voreiligen Schlüssen. Fragen könnte nur der Tote beantworten", so Goergen. Möllemann war am 5. Juni, dem Tag europaweiter Durchsuchungen in seinem Fall, bei einem Fallschirmsprung in den Tod gestürzt.

Schlussbericht zu Tod von Möllemann erwartet

Politiker ist Anfang Juni in den Tod gestürztSchlussbericht zu Tod von Möllemann erwartet

Essen/Recklinghausen (rpo). Zu dem Tod des FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann wird für Mittwoch der Schlussbericht der Staatsanwaltschaft erwartet. Möllemann war Anfang Juni bei einem Fallschirmsprung ums Leben gekommen.Der Bericht der Staatsanwaltschaft Essen befasse sich vor allem damit, ob ein Fremdverschulden vorliege und ob mit dem Fallschirmsystem alles in Ordnung gewesen sei, hatte der Essener Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke angekündigt. Möllemann war Anfang Juni bei einem Fallschirmsprung in Marl tödlich abgestürzt.

Schalke: Gedenkstein für Möllemann geplant

Platz im Schalke-Aufsichtsrat bleibt ein Jahr unbesetztSchalke: Gedenkstein für Möllemann geplant

Gelsenkirchen (rpo). Der FC Schalke 04 will dem verstorbenen Politiker Jürgen W. Möllemann einen Gedenkstein an der Arena AufSchalke widmen. Möllemann war seit 1983 Vereinsmitglied und saß zuletzt im Aufsichtsrat des Klubs.Den Beschluss für den Gedenkstein fassten Vorstand und Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten auf einer Sitzung. Das bestätigte ein Vereinssprecher am Mittwoch. Der Platz des verstorbenen Politikers im Schalke-Aufsichtsrat bleibt für ein Jahr unbesetzt. Möllemann war seit 1983 Vereinsmitglied und viele Jahre im Verwaltungs- und späteren Aufsichtsrat aktiv.

Schalke: Vorstand verzichtet auf zehn Prozent der Bezüge

Etat des Bundesligisten wird gesenktSchalke: Vorstand verzichtet auf zehn Prozent der Bezüge

Gelsenkirchen (rpo). Auf Schalke ist neue Sparsamkeit ausgebrochen: Der Vorstand des Bundesligisten um Manager Rudi Assauer wird ab sofort auf zehn Prozent der Bezüge verzichten. Der Etat für die Profispieler wurde von 44 auf 40 Millionen Euro gesenkt.Das verkündete Vizepräsident Josef Schnusenberg auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Bundesligisten am Montagabend in Gelsenkirchen. Zudem wird der Etat für den Lizenzspielerbereich laut Schnusenberg von rund 44 Millionen Euro im Vorjahr auf etwa 40 Millionen Euro gesenkt. Der neue Trainer Jupp Heynckes sowie die Mannschaft wurden von den Mitgliedern mit Applaus begrüßt. Vor der turnusmäßigen Wahl zweier neuer Aufsichtsräte wählten die 1257 stimmberechtigten Mitglieder den langjährigen Mannschaftsbetreuer Charly Neumann sowie den ehemaligen Aufsichtsrat Hans Kleine-Büning ins Ehrenpräsidium des Revierclubs. Die Versammlung beschloss zudem, den Platz des verstorbenen Aufsichtsratsmitgliedes Jürgen W. Möllemann (FDP) für ein Jahr unbesetzt zu lassen.

Angeblich kompromittierendes Friedman-Video im Umlauf

Auch FDP-Politiker wurd das Band angebotenAngeblich kompromittierendes Friedman-Video im Umlauf

Mainz (rpo). Ein angeblich kompromittierendes Video von Michel Friedman ist dem FDP-Politiker Hans-Joachim Kuhl vor einiger Zeit angeboten worden. Kuhl lehnte aber ab. Gegen Friedman laufen derzeit Drogen-Ermittlungen.Das SWR-Magazin Report aus Mainz teilte am Mittwoch mit, dem Büroleiter des verstorbenen Politikers Jürgen W. Möllemann, Hans-Joachim Kuhl, sei nach dessen Angaben im Januar ein Videoband mit angeblichen Sequenzen einer Sex-Orgie angeboten worden, auf dem Friedman zu sehen sein solle. Er habe das Video trotz mehrfacher Angebote abgelehnt, was Möllemann begrüßt habe. Verschiedene Medien hatten bereits berichtet, dass ein Zuhälter ein Video feilbiete, dass angeblich Friedman in einer verfänglichen Situation zeige. Der Moderator und Politiker steht unter dem Verdacht des Kokainkonsums, was eine Haarprobe klären soll. Zudem gibt es Berichte, dass er die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen haben soll, die von einem Menschenhändlerring vermittelt würden. Kuhl sagte dem Magazin zufolge, zwei Männer im Alter zwischen 25 und 30 Jahren hätten für das Video einen sechs- bis siebenstelligen Betrag verlangt. Sie hätten mehrfach in seinem Büro angerufen und seien schließlich bei ihm vorbeigekommen. Sie hätten ihm ein Standbild des Videos gezeigt, auf dem bei sehr schlechter Bildqualität ein Mann und mehrere Frauen zu erkennen gewesen seien, und hätten behauptet, bei dem Mann handele es sich um Friedman. Er habe das Angebot abgelehnt und auch mit Möllemann darüber gesprochen. Der habe seine Entscheidung mit den Worten kommentiert: "Das war völlig okay." Möllemann und Friedman hatten vor einem Jahr einen öffentlichen Streit über Antisemitismus-Vorwürfe geführt, der letztlich zum Ende der politischen Karriere Möllemanns führte. Am 5. Juni war Möllemann offenbar bei einem Selbstmord während eines Fallschirmsprungs zu Tode gestürzt. Friedmans Anwalt Eckart Hild war am Mittwoch nicht zu erreichen. Friedman selbst soll sich zurzeit an der Côte d'Azur aufhalten

Obduktionsergebnis lässt auf Freitod Möllemanns schließen

Bis zum Aufschlag bei BewusstseinObduktionsergebnis lässt auf Freitod Möllemanns schließen

Essen (rpo). Nach dem am Dienstag bekannt gewordenen Obduktionsergebnis hat sich Jürgen Möllemann mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst getötet. Offenbar war der frühere FDP-Spitzenpolitiker bis zum Aufschlag bei Bewusstsein.Den Verletzungen nach war Möllemann bei seinem Fallschirmsprung bis zum Aufschlag bei Bewusstsein und absichtlich in der stabilen Freifaller-Position der Fallschirmspringer, bestätigte die Staatsanwaltschaft in Essen am Dienstag auf Anfrage. Ein Fremdverschulden hatten die Gerichtsmediziner bereits ausgeschlossen. Hinweise auf technisches Versagen fanden sich ebenfalls nicht.Hirsch nennt Angriffe auf FDP-Führung unerträglichDer Altliberale Burkhard Hirsch hat vor einer Legendenbildung nach dem Tod des früheren FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann gewarnt. In einem am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" verurteilte der frühere Bundestagsvizepräsident zugleich Versuche einzelner Freunde Möllemanns, "seinen Tod zu Angriffen auf die Führung der FDP zu instrumentalisieren". Sie seien "empörend und werden allmählich unerträglich". Möllemann selbst habe die Loyalität gegenüber der Partei im vergangenen Jahr zerbrochen, betonte Hirsch. Er habe viele seiner politischen Weggefährten damit "zutiefst enttäuscht. Und daran ändert auch sein Tod nichts". Möllemanns Freunde, die nun die FDP-Spitze angriffen, "sollten zuerst sich selbst fragen, was sie getan haben, um ihn rechtzeitig und richtig zu beraten", schrieb Hirsch.

"Ich habe zu Jürgen Möllemann gestanden"

Westerwelle äußert sich zum Tod des früheren FDP-Politikers"Ich habe zu Jürgen Möllemann gestanden"

Hamburg (rpo). Erstmals hat sich der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle zu den Vorwürfen nach dem Tod von Jürgen Möllemann geäußert. Die Klagen von Familie und Parteispitze wies er zurück und beteuerte, dass er so lange wie möglich zu Möllemann gehalten habe. "Ich habe zu Jürgen Möllemann gestanden, so lange es irgend zu vertreten war", sagte Westerwelle der "Bild am Sonntag". Zugleich bestritt er, unangemessen hart gegen den ehemaligen Parteifreund vorgegangen zu sein: "Ich habe zugelassen, dass Schaden an meinem persönlichen Ansehen entstand, um Schaden von meiner Partei abzuwenden." Vor einem Jahr habe er den Bundesvorstand dazu veranlasst, Möllemann im Antisemitismus-Streit eine Rüge auszusprechen, sagte Westerwelle. Zugleich habe er aber dafür gesorgt, dass der Bundesvorstand weiter zum damaligen Parteivize gestanden habe: "Ich habe mit aller Kraft meine Partei zusammengehalten, die Jürgen Möllemann zu sprengen drohte." Als nach der Bundestagswahl im September Hinweise aufgetaucht seien, dass Möllemann bei der Finanzierung seines israel-kritischen Faltblatts gegen das Gesetz verstoßen habe, habe es jedoch keine Alternative zum Vorgehen der Parteiführung gegeben. "Ich konnte und durfte derart massive Hinweise auf Gesetzesverstöße nicht unter den Teppich kehren. Daran möchte ich manche Kommentatoren erinnern, die heute leichtfertig Vorwürfe erheben", betonte der FDP-Chef. Er äußerte sich noch immer erschüttert über den Tod des 57-Jährigen und erklärte, er werde die tiefe Trauer der Familie respektieren. Möllemann, der am 5. Juni bei einem Fallschirmsprung ums Leben gekommen war, war am Freitag in Münster beigesetzt worden. Die Familie hatte darauf gedrängt, dass Westerwelle der Beerdigung fernbleibt. Die Witwe Carola Möllemann-Appelhoff gibt der FDP-Spitze Mitschuld am Tod ihres Mannes. Westerwelle betonte: "Jeder fühlende Mensch hat eine Ahnung, was jetzt in den Köpfen und Herzen der Familie Möllemann vorgehen muss." Ihn selbst habe der Tod des früheren FDP-Politikers ernster und nachdenklicher gemacht: "Er macht mir bewusst, wie das Leben im grellen Licht der Öffentlichkeit Menschen prägen kann. Er macht mir bewusst, dass ein Leben in der Öffentlichkeit einen festen inneren Kompass braucht", sagte der Parteivorsitzende.

Möllemanns Todessprung gefilmt

Staatsanwaltsschaft hat Video analysiertMöllemanns Todessprung gefilmt

Berlin (rpo). Ein Fallschirmspringer-Kollege hat den Absturz von Jürgen Möllemann auf Video festgehalten. Der Film ist bereits mehrfach von der Staatsanwaltschaft Essen analysiert worden.Das berichtete das Magazin "Focus" am Samstag vorab. Nach mehrfacher Analyse des Bandes kommt für Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke ein Fremdverschulden nicht in Frage. "Wir schließen aus, dass jemand vor dem Sprung auf Möllemann oder den Schirm eingewirkt hat", sagte er dem "Focus". Unterdessen wies FDP-Chef Guido Westerwelle Vorwürfe der Möllemann-Witwe zurück, die Parteispitze sei unangemessen hart mit ihrem früheren Vize-Chef umgegangen. Selbstmord als Ursache für Möllemanns Tod wird nach den neuen Erkenntnissen immer wahrscheinlicher. Auf einen möglichen Unfall gibt es bisher keine konkreten Hinweise. Der Film zeigt Möllemann beim Sprung aus der Maschine in 4000 Meter Höhe und dann kaum erkennbar beim Absturz - "als kleines schwarzes Pünktchen", wie Reinicke sagte. Das Band aufgenommen hat dem Magazin zufolge der englische Videofilmer Dave Littlewood. Westerwelle wehrt sich: FDP hatte keine AlternativeWesterwelle sagte in "Bild am Sonntag": Zum Vorgehen der Parteiführung "gab es keine Alternative". Zum Verhältnis zu seinem früheren Vertreter sagte er: "Ich habe zu Jürgen Möllemann gestanden, so lange es irgend zu vertreten war". Möllemanns Witwe hatte der FDP- Führung eine Mitschuld am Schicksal ihres Mannes gegeben. Westerwelle, der sich erstmals ausführlich zum Tod Möllemanns äußert, sagte: "Ich habe mit aller Kraft meine Partei zusammen gehalten, die Jürgen Möllemann zu sprengen drohte." Der Kieler FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki erneuerte seine Kritik am Umgang mit Möllemann und warf Schatzmeister Günter Rexrodt im "Focus" vor, er habe sich "als Strafverfolger aufgespielt und mit seinem martialischen Auftreten die Stimmung gegen Jürgen zusätzlich angeheizt". Kubicki berichtet auch von Möllemann-Ideen, noch einmal aktiv zu werden. In Thüringen wollt er demnach Teile der Landes-FDP bei einer Neugründung unterstützen und mit ihnen bei der Landtagswahl 2004 antreten, aber nicht als Spitzenkandidat. Möllemann habe zudem mit seiner Frau Carola abgesprochen, 2005 Schluss mit der Politik zu machen und sich nach Gran Canaria zurückzuziehen. Möllemann war am Freitag - acht Tage nach seinem tödlichen Fallschirmsprung - in seiner Heimatstadt Münster beerdigt worden.

Möllemann-Beisetzung: Trauerredner kritisieren FDP-Führung
Möllemann-Beisetzung: Trauerredner kritisieren FDP-Führung

120 Gäste aus dem Freundes- und FamilienkreisMöllemann-Beisetzung: Trauerredner kritisieren FDP-Führung

Münster (rpo). Der am Donnerstag vergangener Woche zu Tode gestürzte FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann ist am Freitag in Münster beigesetzt worden. Bei der Trauerfeier im Familien- und Freundeskreis kritisierten Redner deutlich und zum Teil mit den Tränen kämpfend den Umgang der FDP mit dem früheren Parteivize. Der frühere FDP-Spitzenpolitiker Jürgen Möllemann ist acht Tage nach seinem Tod auf dem Zentralfriedhof seiner Heimatstadt Münster beerdigt worden. Bei der Trauerfeier im Familien- und Freundeskreis kritisierten Redner am Freitag den Umgang der FDP mit dem früheren Parteivize. Möllemann war am 5. Juni unter noch ungeklärten Umständen bei einem Fallschirmsprung ums Leben gekommen. Er wurde 57 Jahre alt. Vor der Trauerfeier trugen sich rund 2000 Menschen in Kondolenzbücher ein, viele legten Blumen und Kränze nieder. Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle und andere hochrangige Parteifunktionäre blieben auf Wunsch der Hinterbliebenen der Beerdigung fern. Der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher - er gilt als politischer Ziehvater Möllemanns - nahm dagegen an der Trauerfeier teil. Der frühere Außenminister hielt aber keine Rede. Vor der Bundestagswahl 2002 hatte Möllemann in einem umstrittenen Flugblatt die Regierungspolitik Israels und den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, kritisiert. Nach einem tiefen Zerwürfnis mit der Parteispitze war Möllemann im März aus der FDP ausgetreten. Wegen der ungeklärten Finanzierung des Flugblatts hatte die Staatsanwaltschaft gegen Möllemann ermittelt. Noch kurz vor seinem Tod war es zu einer Razzia in den Privat- und Geschäftsräumen des früheren Bundesministers und Vizekanzlers gekommen. Möllemanns persönlicher Freund, der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag, Wolfgang Kubicki, sagte unter Tränen: "Ich möchte deutlich machen, dass Jürgen Möllemann mehr für das Gemeinwesen und die FDP geleistet hat, als jene, die heute seine persönliche Integrität in Zweifel ziehen." Kubicki, der lange an einem Freitod Möllemanns gezweifelt hatte, glaubt inzwischen an die vor allem von Augenzeugen des Absturzes gestützte Selbstmord-Version. "Ob ich es will oder nicht, ich werde mich sehr schnell dem Gedanken annähern müssen, dass es sich (...) nicht um einen Unfall, auch nicht um ein Fremdverschulden, (...) sondern um einen Freitod handelt", sagte Kubicki am Freitag dem Sender Radio Schleswig-Holstein. Vor der Beerdigung hatte Möllemanns Witwe Carola Möllemann- Appelhoff indirekt Vorwürfe gegen die FDP-Spitze gerichtet. Unter anderem hatte sie nach Rechenschaft von denen gefragt, "die auf niederträchtige Weise versucht haben, sowohl den Menschen Jürgen W. Möllemann wie auch sein politisches Lebenswerk zu zerstören, für das er mehr als 30 Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele gekämpft hat". Auch Gerd Rehberg, Präsident des Bundesligisten Schalke 04, dessen Aufsichtsrat Möllemann von 1984 an angehört hatte, kritisierte den Umgang mit dem Politiker. Er und Schalke-Manager Rudi Assauer hatte eine Vereinsfahne zum Sarg des Fußball-Fans mitgebracht. Möllemann- Freund und Sprecher der Familie, Uwe Tönningsen, sagte: "Er war ein Freund, ein Mensch. Wir kannten ihn, wie man ihn nicht kannte." Ebenfalls auf dem Friedhof war der ehemalige Grünen-Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag, Jamal Karsli. Er gilt als einer der Auslöser für das Zerwürfnis Möllemanns mit der FDP. Der gebürtige Syrer war mit Billigung Möllemanns mit israelkritischen Äußerungen aufgefallen und vorübergehend in die FDP-Fraktion gewechselt. Karsli sagte, Deutschland habe mit Möllemann einen großen Politiker und Kämpfer für den Frieden verloren. Insgesamt gaben 120 Gäste aus dem Freundes- und Familienkreis Möllemann auf dem Münsteraner Zentralfriedhof das letzte Geleit. Der mit Rosen und Lavendel geschmückte helle Holzsarg war gesäumt von Trauergebinden des Bundespräsidenten, der Bundesregierung und des Bundestagspräsidenten. Möllemann war Mitglied des Bundestags und des nordrhein-westfälischen Landtags. Bis 1993 gehörte er der Bundesregierung an, zuletzt als Wirtschaftsminister und Vizekanzler

Möllemann: Westerwelle soll nicht zu Beerdigung kommen

Beisetzung ist am FreitagMöllemann: Westerwelle soll nicht zu Beerdigung kommen

Passau (rpo). Nach dem Tod von Jürgen W. Möllemann ist die Witwe Carola Möllemann-Appellhoff nicht daran interessiert, dass der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle bei der Beerdigung erscheint, die am Freitag stattfinden soll.Das berichtet die "Passauer Neue Presse". Der Sprecher der Familie Möllemann, Uwe Tönningsen, sagte dem Blatt (Mittwoch): "Es wäre eine kluge Entscheidung von Herrn Westerwelle, nicht zu erscheinen." Schließlich dürften an der Beerdigung am Freitag in Münster nur enge Freunde und der engste Familienkreis teilnehmen, sagte der Möllemann-Vertraute weiter. "Frau Möllemann hat nicht unbedingt den Wunsch, diesen Herren, denen sie gram ist, zu begegnen." Hans Varnhagen, der stellvertretende Kreisvorsitzende von Jürgen Möllemanns ehemaligem Münsteraner FDP-Heimatverband, hat Konsequenzen aus dem möglichen Suizid des früheren Spitzenpolitikers gefordert. "Die FDP braucht eine grundlegende Moraldebatte über den Umgang mit Parteimitgliedern, die Fehler begangen haben", sagte Varnhagen dem "Reutlinger General-Anzeiger" (Mittwoch). Die Witwe und die Töchter Möllemanns hatten in ihrer am Dienstag erschienenen Todesanzeige nach Rechenschaft von denjenigen gefragt, "die auf niederträchtige Weise versucht haben, sowohl den Menschen Jürgen W. Möllemann wie auch sein politisches Lebenswerk zu zerstören". Mehrere Beileidsbriefe von FDP-Führungsmitgliedern hatte Möllemann-Appelhoff nach Angaben von Vertrauten ungeöffnet zurückgehen lassen. Möllemann war am Donnerstag bei einem Fallschirmsprung abgestürzt, nachdem sich aus noch ungeklärter Ursache sein Hauptschirm gelöst und der Reserveschirm sich nicht geöffnet hatte. Zeugenaussagen und erste Untersuchungen am Fallschirm deuten auf einen Freitod hin.

Möllemann: Staatsanwaltschaft ist wichtigen Schritt weiter

Witwe erhebt schwere VorwürfeMöllemann: Staatsanwaltschaft ist wichtigen Schritt weiter

Essen (rpo). Die Staatsanwaltschaft ist bei den Ermittlungen zum Tod von Jürgen W. Möllemann einen wichtigen Schritt weitergekommen. In der Nähe der Absturzstelle ist ein so genanntes Trennkisssen gefunden worden. In der Nähe des Rollfeldes auf dem Flugplatz Loemühle bei Marl wurde ein Trennkissen gefunden, das zu einer Fallschirmausrüstung gehört, wie Polizeisprecher Volker Ernst-Peper am Dienstag in Recklinghausen sagte. Der Fundort des Trennkissens war etwa 400 Meter vom Ort des Aufpralls Möllemanns entfernt. Dies sei jedoch nicht ungewöhnlich, da das Trennkissen nur etwa so groß sei wie eine Zigarettenschachtel und beim Fall entsprechend abgetrieben sein könnte, sagte Ernst-Peper. Das mit einem Klettverschluss an der Kleidung des Springers befestigte Trennkissen dient dazu, den Hauptfallschirm zu lösen, falls es Schwierigkeiten mit dem Fallschirm gibt. Der Hauptschirm war bereits am Freitag - einen Tag nach dem tödlichen Sprung - rund 600 Meter vom Fundort der Leiche Möllemanns entdeckt worden. Nach wie vor unklar ist, ob es einen Staatsakt für Möllemann geben wird. Dem Bundespräsidialamt lag nach Auskunft eines Sprechers noch kein Vorschlag der Beteiligten vor, auf dessen Grundlage Bundespräsident Johannes Rau eine entsprechende Anordnung treffen könnte. Es sei jahrzehntelange Praxis, dass beim Tod von Politikern die politischen Freunde, die Familie, der Bundestag und die Bundesregierung dem Bundespräsidenten einen gemeinsamen Vorschlag unterbreiteten. Die Witwe Möllemanns erhob unterdessen in einer Todesanzeige schwere Vorwürfe gegen die FDP-Führung. In der am Dienstag in mehreren Tageszeitungen veröffentlichten Anzeige schrieb Carola Möllemann-Appelhoff: "Werden uns diejenigen Rechenschaft geben, die auf niederträchtige Weise versucht haben, sowohl den Menschen Jürgen W. Möllemann wie auch sein politisches Lebenswerk zu zerstören, für das er mehr als 30 Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele gekämpft hat?"Ermittlungen laufen weiterDie strafrechtlichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf werden nach Angaben ihres Sprechers Johannes Mocken in großen Teilen unverändert fortgeführt. Seine Behörde ermittle nun gegen fünf Mitbeschuldigte wegen Verstoßes gegen das Parteiengesetz sowie wegen Betrugs und Untreue. Dabei gehe es um die Finanzierung des israel-kritischen Flugblatts vor der Bundestagswahl und um die Finanzierung der nordrhein-westfälischen FDP von 1996 bis 2001. Möglicherweise werde auch wegen Beihilfe zu den ursprünglich gegen Möllemann erhobenen Vorwürfen ermittelt. Laut Mocken kann es Monate dauern, bis die am vergangenen Donnerstag beschlagnahmten Unterlagen ausgewertet sind. Die Beisetzung Möllemanns findet am kommenden Freitag im engsten Familienkreis in Münster statt. Zu den Äußerungen der Witwe, sie wolle keine FDP-Spitzenpolitiker beim Begräbnis ihres Mannes, sagte FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt der "Mittelbayerischen Zeitung", er respektiere die Wünsche der Witwe: "Für ihren Schmerz habe ich Verständnis." In mehreren Tageszeitungen erschienen weitere Todesanzeigen - unter anderem von der Bundesregierung, der nordrhein-westfälischen FDP-Landtagsfraktion, dem Landesverband der Liberalen, dem FDP-Kreisverband Münster sowie der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, deren Präsident Möllemann lange Jahre war.

Anschuldigungen in Abschiedsworten

Traueranzeigen zum Tod MöllemannsAnschuldigungen in Abschiedsworten

Münster (rpo). Auch die Anzeigen zum Tod Jürgen Möllemanns stellen die Frage nach der Schuld. In den Abschiedsworten stecken Anschuldigungen. In der am Dienstag in mehreren Tageszeitungen veröffentlichten Anzeige schrieb Carola Möllemann-Appelhoff: "Werden uns diejenigen Rechenschaft geben, die auf niederträchtige Weise versucht haben, sowohl den Menschen Jürgen W. Möllemann wie auch sein politisches Lebenswerk zu zerstören, für das er mehr als 30 Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele gekämpft hat?" Noch nicht entschieden ist über einen möglichen Staatsakt für den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler. Ob die Familie einem solchen Staatsakt zustimmen würde, ist nach Angaben der Tageszeitung "Die Welt" vom Dienstag ebenfalls noch völlig offen. In mehreren Tageszeitungen in Nordrhein-Westfalen erschienen unterdessen weitere Todesanzeigen für Möllemann, der am Donnerstag vergangener Woche bei einem Fallschirmabsprung in Marl ums Leben gekommen war. Die Anzeigen kamen von der Bundesregierung, der nordrhein-westfälischen FDP-Landtagsfraktion, dem Landesverband der Liberalen, dem FDP-Kreisverband Münster sowie der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, deren Präsident Möllemann lange Jahre war. "Die Freien Demokraten in Nordrhein-Westfalen werden Jürgen W. Möllemann ein ehrendes Andenken bewahren", hieß es in der von FDP-Landeschef Andreas Pinkwart gezeichneten Traueranzeige.

Gauweiler: "Möllemann gehetzt wie Wild"

Todesanzeigen: Familie verlangt RechenschaftGauweiler: "Möllemann gehetzt wie Wild"

Münster (rpo). Der Streit zwischen der Familie des bei einem Fallschirm-Absturz verunglückten Jürgen Möllemann und der FDP schwelt weiter. Unterdessen hat der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler die Umstände kritisiert, die dem Tod des früheren FDP-Spitzenpolitikers vorausgingen. Möllemann soll am Freitag im engsten Familienkreis beigesetzt werden. Die Familie Möllemanns hat in ihren in der Dienstagspresse erschienenen Todesanzeigen bittere Fragen aufgeworfen. "Werden uns diejenigen Rechenschaft geben, die auf niederträchtige Weise versucht haben, sowohl den Menschen Jürgen Möllemann wie auch sein politisches Lebenswerk zu zerstören, für das er mehr als 30 Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele gekämpft hat?" schreiben Möllemann-Witwe Carola Möllemann-Appelhoff und die drei Töchter Maike, Esther und Anja wörtlich. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Carola Möllemann-Appelhoff am vergangenen Pfingstwochenende die Beileidsbriefe des FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle, des FDP-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Gerhardt, der FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper sowie des nordrhein-westfälischen FDP-Landesvorstandes ungeöffnet hatte zurückgehen lassen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bedauerte in einer Kondolenzanzeige den Verlust "eines engagierten und markanten Politikers, der mit seinem politischen Naturtalent viel bewegt und geleistet" habe. Weitere Nachrufe veröffentlichten der FDP-Bundesvorstand sowie die Deutsch-Arabische Gesellschaft, deren langjähriger Vorsitzender Möllemann gewesen war. Schon am Pfingstwochenende war eine Debatte über eine mögliche Mitverantwortung der FDP-Spitze an Möllemanns Tod entbrannt. Pieper hatte jedoch Vorwürfe zurückgewiesen, ihre Partei habe eine Hetzjagd auf Möllemann betrieben. Gauweiler spricht von Hetzjagd Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat die Umstände kritisiert, die dem Tod des früheren FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann vorausgingen. Laut Vorabbericht der "Bild"-Zeitung schreibt Gauweiler in seiner am (heutigen) Dienstag in dem Blatt erscheinenden Kolumne: "Es ist Unrecht geschehen mit Jürgen Möllemann. Zum Schluss wurde er gehetzt wie ein Wild." Gauweiler kritisiere vor allem die Justiz, hieß es. Mit einer Hundertschaft von Untersuchungsbeamten habe die Staatsmacht dem einstigen Vizekanzler aufgelauert - "das alles wegen einer Sache, die als Strafbefehl hätte erledigt werden können". Gauweiler fügte hinzu: "Zu ihrer Operation brachten sie das Fernsehen gleich noch mit - es lebe das Dienstgeheimnis - damit alle die persönliche Zerstörung eines Mannes mit ansehen konnten."

Beisetzung Möllemanns im engsten Familienkreis

Witwe soll Kondolenzschreiben der FDP zurückgeschickt habenBeisetzung Möllemanns im engsten Familienkreis

Düsseldorf (rpo). Jürgen W. Möllemann wurde im engsten Familienkreis in Münster beigesetzt. Unterdessen kam es zu neuen Streitigkeiten zwischen Möllemanns Witwe und der FDP.Uwe Tönningsen, ein Freund der Familie, erklärte, vor der Beerdigung könne die Bevölkerung vor dem aufgebahrten Sarg Abschied von Möllemann nehmen. Er berichtete ferner, dass dessen Witwe Carola Kondolenzbriefe der FDP-Führung ungeöffnet zurückgewiesen habe. In Presseberichten war unterdessen von lukrativen Waffengeschäften Möllemanns die Rede, die dieser nicht korrekt versteuert habe. Die Behörden setzten ihre Ermittlungen über seinen Tod fort. Tönningsen, Inhaber der von Möllemann mitbegründeten Firma "Agentur PR + Text" in Münster, sagte der "Welt" zufolge, nur enge Freunde und Familienangehörige dürften an der Beerdigung des Politikers teilnehmen. Der Zentralfriedhof in Münster werde streng abgeschirmt. Vor der Beisetzung um 11.00 Uhr hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich von dem Politiker zu verabschieden und sich in Kondolenzbücher einzutragen. Das Kondolenzschreiben Westerwelles nahm Carola Möllemann-Appelhoff nicht entgegen. Tönningsen sagte, die Witwe habe auch Briefe von FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt und Generalsekretärin Cornelia Pieper zurückgewiesen. Eventuelle weitere Durchsuchung des Privathauses Möllemann soll Zeitungsberichten zufolge in den 90er Jahren an internationalen Rüstungsgeschäften beteiligt gewesen sein. Die "Berliner Zeitung" schrieb, eines dieser Geschäfte habe einen Umfang von fast einer halben Milliarde Mark gehabt. In der "Bild"-Zeitung war die Rede von Zahlungen in Millionenhöhe zwischen Möllemanns Firma Web/Tec und der Firma seines langjährigen Geschäftspartners Rolf Wegener, der Curl AG in Liechtenstein. Der Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, kommentierte diese Berichte nicht. Er bestätigte aber Informationen der "Berliner Zeitung", wonach in der Spendenaffäre der nordrhein-westfälischen FDP in einem Zeitraum von bereits 1996 bis 2001 ermittelt werde. Nach dem Tod Möllemanns müsse über das Verfahren neu nachgedacht werden, sagte er. Zwar würden Ermittlungskomplexe, die ausschließlich Möllemann direkt beträfen, beendet. Es gebe aber fünf weitere Beschuldigte, gegen die zum Teil wegen Beihilfe ermittelt werde. In diesem Zusammenhang sei auch die Mitwirkung des Haupttäters aufzuklären.

Vorwürfe an FDP-Spitze wegen Möllemanns Tod

Parteifreunde wurden zu scharfen KritikernVorwürfe an FDP-Spitze wegen Möllemanns Tod

Münster/Berlin (rpo). Ist die Parteispitze der Liberalen für den Tod des früheren FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann mit verantwortlich? Mehrere FDP-Politiker kritisierten am Samstag, in der Affäre Möllemann seien Parteifreunde zu hart mit dem ehemaligen NRW- Landesvorsitzenden und Bundes-Vize umgegangen. Die FDP-Führung will ungeachtet aller Differenzen der vergangenen Monate für ihren Ex-Minister und -Vizekanzler einen Staatsakt im Bundestag herbeiführen und hat dies bereits bei der Regierung angeregt. Generalsekretärin Cornelia Pieper wies Vorwürfe zurück, die Parteispitze habe eine Hetzjagd auf Möllemann betrieben. Die FDP müsse sich im Zusammenhang mit seinem Tod nichts vorwerfen, sagte sie der "Märkischen Oderzeitung". Der FDP-Fraktionschef in Schleswig-Holstein und langjährige Möllemann-Freund Wolfgang Kubicki gab zwar keinem FDP-Politiker Schuld an Möllemanns Tod. "Aber sicherlich werden einige Herren aus der Führungsspitze meiner Partei es heute bereuen, dass sie nicht nur den Politiker, sondern auch die Persönlichkeit Jürgen Möllemann so massiv in Frage gestellt haben", sagte Kubicki der "Bild am Sonntag". Ähnlich hatte sich nach Angaben des stellvertretenden Münsteraner FDP-Kreisvorsitzenden Hans Varnhagen auch Möllemanns Witwe, Carola Möllemann-Appelhoff, geäußert. Er wisse von drei Beileidsbriefen von FDP-Mitgliedern, deren Annahme sie verweigert habe.

Metallteil von Möllemann-Fallschirm fehlt

Polizei beendet SucheMetallteil von Möllemann-Fallschirm fehlt

Marl (rpo). Zwei Tage nach dem tödlichen Sprung des früheren FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann hat die Polizei die Suche nach einem fehlenden Metallteil seines Fallschirms am Flughafen Marl aufgegeben. "Wir haben alles durchkämmt und das Feld sogar mähen lassen", sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Recklinghausen. "Das ist chancenlos - die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen." Die Ermittler warteten nun auf die für Dienstag angekündigten Ergebnisse der Untersuchung am Sicherungssystem.

Kubicki glaubt nicht an Freitod Möllemanns

Vorwürfe an FDP-SpitzeKubicki glaubt nicht an Freitod Möllemanns

Hamburg (rpo). Zwei Tage nach dem Tod des ehemaligen FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann mehren sich bei Freunden und Bekannten die Vorwürfe gegen die Partei. Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef und langjährige Freund von Jürgen Möllemann, Wolfgang Kubicki, hat über die Parteispitze geklagt. Zwar trage kein FDP- Politiker Schuld an Möllemanns Tod. "Aber sicherlich werden einige Herren aus der Führungsspitze meiner Partei es heute bereuen, dass sie nicht nur den Politiker, sondern auch die Persönlichkeit Jürgen Möllemann so massiv in Frage gestellt haben", sagte Kubicki der "Bild am Sonntag". Er glaubt trotz zunehmender Hinweise nicht an einen Freitod des langjährigen FDP-Spitzenpolitikers Möllemann, sondern eher an einen Unfall. Auch Fremdverschulden schloss er nicht aus. "Für einen Selbstmord gibt es keinen nachvollziehbaren Grund", sagte Kubicki der Zeitung. "Warum sollte er sich gerade jetzt umbringen? Er hat es im November nicht getan, als klar wurde, dass seine Karriere in der FDP zu Ende ist. Er hat es im März nicht getan, als er zum Parteiaustritt genötigt wurde." Möllemann war am Donnerstag bei einem Fallschirmsprung am westfälischen Flughafen Marl-Loemühle in den Tod gestürzt. Inzwischen verdichten sich die Anzeichen für einen Freitod des 57-Jährigen. Die technische Untersuchung an den Fallschirmen ergab nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft weder einen Fehler noch eine Manipulation. Der Hauptschirm habe sich aus noch nicht geklärter Ursache in einer Höhe von 1000 Metern gelöst, anschließend habe Möllemann den Reserveschirm jedoch nicht betätigt. Kubicki Ehefrau, die Rechtsanwältin Annette Marberth-Kubicki, vertrat Möllemann in den Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung, Untreue und Verstoßes gegen das Parteiengesetz vor Gericht. Auf die von Staatsanwaltschaften angeordnete Durchsuchung seiner Privat- und Geschäftsräume sei Möllemann "lange vorbereitet" gewesen, erklärte Kubicki in der "Bild am Sonntag". Seine Frau wisse "aus intensiven Gesprächen, dass er nichts zu befürchten hatte. Wir haben uns sogar für die Woche nach Pfingsten in Hamburg verabredet. Er wollte seine politischen Pläne mit mir diskutieren." Möllemann habe "mit großer Energie und Zuversicht" daran gearbeitet, wieder nach oben zu kommen, sagte Kubicki. "Am wahrscheinlichsten" erscheine ihm ein Unfall. "Dass ein Fallschirm versagt, kann immer passieren. Aber auch Fremdverschulden sollte man nicht von vornherein ausschließen." Zu Berichten, Möllemann sei in zweifelhafte Waffengeschäfte verwickelt gewesen, sagte das FDP- Bundesvorstandsmitglied: "Spekulationen dieser Art gab es immer wieder. Aber da fehlt mir wirklich jeder Hinweis."

Wolfgang Kubicki trauert um seinen Freund Jürgen Möllemann

Schleswig-Holsteinischer FDP-Politiker galt als enger WeggefährteWolfgang Kubicki trauert um seinen Freund Jürgen Möllemann

Kiel (rpo). Dem FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki fällt die Arbeit schwer. In Gedanken war er bei seinem Freund, Jürgen Möllemann. "Zusammen mit meiner Frau habe ich bis vier Uhr morgens diskutiert", berichtet ein trauriger und mitgenommener Kubicki. Seine Stimme ist belegt. Kubickis Ehefrau war eine der Anwälte Möllemanns. Auf die Frage, wie denn der Gestorbene auf die Häme und die Attacken aus der FDP reagiert habe, sagt Kubicki: "Er ist stets kämpferisch mit den Sachen umgegangen." Es habe ihn jedoch nicht unberührt gelassen. Die Freundschaft zwischen Kubicki und Möllemann ist auf gemeinsame Niederlagen und vor allem auf gemeinsame Erfolge zurückzuführen. Kubicki wurde 1993 auf dem Münsteraner Parteitag nicht in den Bundesvorstand gewählt, obwohl damit gerechnet worden war. "Jürgen Möllemann mich seinerzeit ermuntert weiterzumachen", erinnert sich Kubicki: "Das habe ich ihm nie vergessen." Die innige Beziehung wurde in Zeiten, als es der Partei richtig schlecht ging, also ab 1996, bis zu den gemeinsamen Wahlerfolgen 2000 gefestigt. "Das Auf und Ab verband uns", sagt Kubicki. Das "Projekt 18" hatten Möllemann und Kubicki gemeinsam an der Kieler Förde in einem Strander Lokal entwickelt und zuerst auf Bierdeckeln skizziert. Auch privat verband Kubicki und Möllemann einiges. So war Möllemann 1997 Gast auf der Hochzeit von Wolfgang Kubicki und Anette Marberth. Als Tandem-Springer fielen die beiden Liberalen mehrfach gemeinsam aus dem Flugzeug.Selbstmord scheint ihm unvorstellbar "Jürgen Möllemann wurde aus der Partei gedrängt", analysiert Kubicki. "Wir haben versucht, ihn in der Familie zu behalten." Nun rätselt Kubicki, ob Möllemanns Tod Selbstmord oder Unfall war. Zweieinhalb Stunden vor dem Sprung in den Tod habe er mit Möllemann telefoniert. Auch Annette Marberth-Kubicki tat dieses. Es lief alles erwartungsgemäß. Die Durchsuchungen seien abgelaufen wie angekündigt. "Da war nichts Überraschendes", sinniert Kubicki. "Insofern ist es für mich gar nicht vorstellbar, dass Jürgen sich umgebracht haben soll. Er hatte nichts zu befürchten, und er schien mir aufgeräumt, ruhig und gelassen", beschreibt Kubicki das letzte Telefonat mit seinem Freund. Unabhängig davon hätten sie sich für kommende Woche in Hamburg verabredet. "Ich bekomme die Enden nicht zusammen", sagt ein nachdenklicher Kubicki. "Ich bin tief traurig, weil ich einen guten Freund verloren habe." Hinzu komme die Verzweiflung der Familie Jürgen Möllemanns, die ihn mitnehme.

Großes Interesse an Sendungen über Möllemanns Tod

SAT.1 mit Start von "Wir machen ein Baby" zufriedenGroßes Interesse an Sendungen über Möllemanns Tod

Hamburg (rpo). Die TV-Nachrichten und Sondersendungen über den Tod von Jürgen W. Möllemann haben am Donnerstagabend die höchsten Einschaltquoten erzeilt.Nach Senderangaben sahen am Donnerstagabend 5,14 Millionen Zuschauer um 19 Uhr "heute" im ZDF, was einem Marktanteil von 27,5 Prozent entsprach. Die 20-Uhr-Ausgabe der ARD-"Tagesschau" schalteten im Ersten 5,97 Millionen (24,5 Prozent) Menschen ein, bei "RTL aktuell" um 18.45 Uhr waren es 3,93 Millionen (22,2 Prozent). Für die im Anschluss von ARD und ZDF ausgestrahlten Sondersendungen blieb noch etwa jeder Fünfte Zuschauer vor den Bildschirmen. Beim ZDF-"spezial" waren es 4,57 Millionen (22,3 Prozent), den "Brennpunkt" in der ARD verfolgten 5,18 Millionen (20,7 Prozent). Den Sendestart der neuen 14-teiligen SAT.1-Reihe "Wir machen ein Baby" schauten sich um 20.15 Uhr 1,83 Millionen Menschen an (7 Prozent). "In der für uns wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49- Jährigen lag unser Marktanteil bei 10 Prozent. Damit sind wir sehr zufrieden", sagte Sprecherin Tina Ziegler. "Aber um die Zahlen genauer einschätzen zu können, muss man bei einer Serie immer noch die nächsten Folgen abwarten." Der Privatsender verspricht sich von der neuen Doku-Serie eine Stabilisierung der TV-Quoten auf dem für ihn schwierigen Sendeplatz.

Politstratege und "Quartalsirrer"

Das Achterbahn-Leben MöllemannsPolitstratege und "Quartalsirrer"

Münster (rpo). Sein politisches Leben glich einer Achterbahn-Fahrt: Jürgen W. Möllemann galt als Kämpfer, Stehaufmännchen und Spielernatur, aber auch als Intrigant und "Quartalsirrer".Seine wechselvolle politische Karriere hat Jürgen Möllemann so manchen mehr oder weniger rühmlichen Beinamen eingebracht. Der ehrgeizige Sohn eines Augsburger Polsterermeisters hatte es - auch mit Hilfe seines Talents im Umgang mit den Medien - vom Lehrer bis zum Bundesminister und Vizekanzler gebracht. Und sich zum Schluss seiner Karriere mit einem Flugblatt selbst ein Bein gestellt. Seine über Jahre auch in Wahlkämpfen zur Schau getragene Leidenschaft für den Fallschirmsport markierte am Donnerstag auf schreckliche Weise das Ende einer schlagzeilenträchtigen politischen Achterbahnfahrt des 57-Jährigen.Das frühere CDU-Mitglied Möllemann trat 1970 der FDP bei und wurde schon zwei Jahre später in den Bundestag gewählt, dem er bis zu seinem Tod ununterbrochen angehörte. 1982 wurde er unter seinem politischen Ziehvater Hans-Dietrich Genscher Staatsminister im Auswärtigen Amt, 1987 Bundesbildungsminister und 1991 Wirtschaftsminister. Bis 1993 war Möllemann acht Monate lang sogar Vizekanzler unter Helmut Kohl. Seine Begeisterung für die Politik reichte sogar in die eigene Familie. Möllemanns Ehefrau Carola, mit der er zwei erwachsene Töchter hat, ist FDP-Kreisvorsitzende und Stadträtin in Münster.Beißender Spott der Kollegen Lange Zeit musste der gelernte Lehrer Möllemann zum Teil mit beißendem Spott seiner Politiker-Kollegen leben. Der frühere bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß titulierte den Wahl- Westfalen einst höhnisch als "Riesenstaatsmann Mümmelmann." Die FDP- Politikerin Irmgard Adam-Schwaetzer, deren Wahlniederlage der als hintergründiger Strippenzieher bekannte Möllemann auf einem Parteitag betrieben haben soll, wurde noch deutlicher: "Intrigantes Schwein", lautete ihr Urteil. Hermann-Otto Solms von der FDP nannte Möllemann einmal einen "Quartalsirren."In seiner Heimatstadt Münster genoss der häufig als Polit-Clown abgestempelte Möllemann dagegen hohes Ansehen. Bis heute wird ihm dort hoch angerechnet, dass er 1992 den West-Ost-Wirtschaftsgipfel und damit Politprominenz von Weltruf in seine Heimatstadt holte. Der damalige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow war persönlicher Gast Möllemanns. Im Münsteraner Vereinsleben war der begeisterte Karnevalist Möllemann eine feste Größe. Als Mitglied im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 bewies er Begeisterungsfähigkeit für den Sport.Doch schon wenige Jahre nach seinen größten Triumphen begann der lange Abstieg des bei Journalisten ebenso begehrten wie verhassten Schlagzeilenlieferanten. 1994 musste er nach langen Querelen mit dem damaligen Parteivorsitzenden Klaus Kinkel sogar den Landesvorsitz für die FDP in Nordrhein-Westfalen abgeben. Schon 1996 erlangte das politische Stehaufmännchen das Amt wieder und führte die flügellahme FDP 2000 mit enormem persönlichen Einsatz zu einem beachtlichen Wahlergebnis von fast zehn Prozent bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen.Schon als Siegertyp gefeiert, schoss Möllemann anschließend über das Ziel hinaus. Sein viel zu ehrgeiziges "Projekt 18", mit dem er die FDP und damit sich selbst wieder in Regierungsverantwortung auf Bundesebene hieven wollte, scheiterte 2002 kläglich. Mit einem Flugblatt, in dem er die Politik Israels und den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, angriff, wollte er sein Projekt retten. Das Flugblatt wurde ihm politisch zum Verhängnis. Im März musste er schließlich die FDP verlassen, um einem Ausschlussverfahren zuvor zu kommen. Die Antwort auf die Frage, ob die diffuse Finanzierung des Flugblatts mit dem Tod Möllemanns zusammenhängt, wird er vermutlich mit ins Grab nehmen.

Politiker reagieren mit Bestürzung

Westerwelle: "Tiefes Mitgefühl für seine Familie"Politiker reagieren mit Bestürzung

Düsseldorf (rpo). Auf den Tod von Jürgen Möllemann reagierten Politiker mit großer Bestürzung. Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat nach dem Tod seines früheren Stellvertreters Jürgen Möllemann dessen Familie seine Anteilnahme und sein "tiefes Mitgefühl" ausgesprochen.Er wünsche Möllemanns Frau und dessen Töchtern Kraft, sagte Westerwelle am Donnerstag in Berlin. Die FDP wisse auch um die "politischen Verdienste" Möllemanns. Weitere Angaben wollte Westerwelle nicht machen. Der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher hat seinen früheren Parteifreund Jürgen Möllemann als "Kämpfer" gewürdigt. Als sich die Wege zwischen ihm und Möllemann nach der Bundestagswahl politisch trennten, "habe ich das als schmerzlich empfunden", sagte Genscher am Donnerstag in der "n-tv"-Sendung "Maischberger". Genscher galt als politischer Ziehvater von Möllemann. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Politiker aller Parteien drückten den Angehörigen des früheren Vize-Kanzlers ihr Mitgefühl aus. Der erbittert geführte Streit in der FDP um die Person Möllemanns spiegelte sich trotz des dramatischen Tods in den Reaktionen von einigen Spitzen-Liberalen wider. Der Bundestag unterbrach am Donnerstag seine Sitzung und gedachte des langjährigen Abgeordneten der Liberalen, der zahlreiche Debatten des Bundestages mit geprägt hatte. Die amtierende Parlamentspräsidentin Susanne Kastner (SPD) sagte vor dem Plenum, die Kritik der vergangenen Monate an Möllemann dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass er in den drei Jahrzehnten seiner Zugehörigkeit zum Bundestag "sehr viel Anerkennung" erhalten habe. Die Fahnen rund um den Bundestag und im Regierungsviertel wurden auf Halbmast gesetzt. Kanzler Schröder sagte in Frankfurt: "Ich habe Herrn Möllemann wirklich gut gekannt und ich habe ihn als Mensch geschätzt, gerade auch dann, wenn er es einem nicht besonders leicht gemacht hat." Kubicki lässt Kritik an FDP erkennenDer FDP-Vorsitzende von Schleswig-Holstein, Wolfgang Kubicki, der mit Möllemann freundschaftlich verbunden war, ließ in seiner ersten Reaktion auch Kritik am Vorgehen der Parteiführung erkennen. "Jürgen Möllemann hat für den politischen Liberalismus mehr geleistet als viele von denen, die ihn schließlich am Ende seiner politischen Karriere persönlich verdammten. Er wird mir und uns fehlen." Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) zeigte sich "sehr schockiert". "Jenseits von allen politischen Meinungsverschiedenheiten gilt mein Beileid seiner Familie", sagte er in Brüssel. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) erklärte "bei aller Umstrittenheit seiner Person hat er als mein Vorgänger im Bereich der Bildungs- und Hochschulpolitik wichtige Impulse gegeben". Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel äußerte sich bestürzt: "Ich habe Herrn Möllemann im Kabinett als einen engagierten Bildungs- und Wirtschaftspolitiker kennen gelernt. Auch wenn es in den letzen Jahren sicherlich politische Differenzen gab, war er in allem, was er tat, ein Vollblutpolitiker." Auch die Grünen äußerten sich entsetzt. Vor allem in Nordrhein-Westfalen löste der Tod Betroffenheit aus. Der Ministerpräsident des Landes, Peer Steinbrück (SPD), würdigte Möllemann als "politische Begabung" und als "glänzenden Rhetoriker". Er habe allerdings seine Talente "nicht immer so eingesetzt, wie es politisch richtig gewesen wäre". Die Landtagsfraktion, der Möllemann knapp drei Jahre angehörte, äußerte tiefes Bedauern. Möllemanns Nachfolger als Fraktionsvorsitzender Ingo Wolf sagte, Möllemann habe sich mit ganzer Kraft für die Partei eingesetzt. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Walter Döring hat "mit tiefer Trauer und Bestürzung" auf den Tod seines langjährigen Parteikollegen und politischen Gegners Jürgen Möllemann reagiert. "Bei aller Auseinandersetzung, die wir mit ihm hatten, bleiben seine Verdienste für die FDP unbestritten", sagte Döring am Donnerstag.Der frühere Bundesaußenminister Klaus Kinkel hat sich bestürzt geäußert über den Tod des früheren FDP-Politikers Jürgen W. Möllemann. "Das ist wirklich traurig und ganz schlimm - vor allem auch für die Familie", sagte der FDP-Politiker dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagausgabe) zufolge. Kinkel galt als einer der Hauptkritiker Möllemanns innerhalb der FDP. Dieser wiederum hatte ihm vorgeworfen, er sei als damaliger Bundesaußenminister dafür verantwortlich gewesen, die deutsch-arabischen Beziehungen auf einen Tiefpunkt gebracht zu haben. Der stellvertretende Ministerpräsident Michael Vesper (Grüne) würdigte das politische Ausnahmetalent Möllemann. "Es ist schrecklich, wenn jemand so aus dem Leben geht."

Bestürzung über Tod von Möllemann

"Schrecklich, wenn jemand so aus dem Leben geht"Bestürzung über Tod von Möllemann

Düsseldorf (rpo). Auf den Tod von Jürgen Möllemann reagierten Politiker aus allen Fraktionen des Düsseldorfer Landtags mit großer Bestürzung. Der Landtag unterbrach am Donnerstagmittag seine Plenarsitzung. Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) sprach in einer ersten Reaktion von einer bestürzenden Nachricht. Der stellvertretende Ministerpräsident Michael Vesper (Grüne) würdigte das politische Ausnahmetalent Möllemann. "Es ist schrecklich, wenn jemand so aus dem Leben geht."NRW-Innenminister: "Ein Leben in Licht und Schatten"Nach dem Tod des früheren FDP-Politikers Jürgen Möllemann hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Fritz Behrens (SPD) an die politische Lebensleistung des Abgeordneten erinnert. "Es war ein buntes Politiker-Leben, das nicht nur zuletzt geprägt war von Licht und Schatten", sagte Behrens am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Der Innenminister erinnerte aber auch daran, dass Möllemann in den vergangenen Monaten "durch sein Verhalten dem Antizionismus in die Hände gearbeitet" habe. "Ich habe ihn nicht mehr verstanden."

Wegen Möllemann: Millionenverlust für NRW-FDP

Thierse darf keine Strafe verhängenWegen Möllemann: Millionenverlust für NRW-FDP

Düsseldorf (rpo). Die Affäre um den Ex-Vorsitzenden Jürgen W. Möllemann wird für die FDP in NRW richtig teuer. Die Liberalen rechnen mit einem Verlust von maximal 3,3 Millionen Euro.

Möllemann tritt aus FDP aus

Erklärung aus DüsseldorfMöllemann tritt aus FDP aus

Düsseldorf (rpo). Der frühere FDP-Spitzenpolitiker Jürgen Möllemann ist aus der Partei ausgetreten. Er warf der FDP-Spitze am Montag vor, ihn "politisch und menschlich zu zerstören". Die Frage einer Parteineugründung ließ Möllemann offen.

Schalke-Aufsichtsrat: Möllemann kein Lobbyist für Kirch-Gruppe

Sitzung am Donnerstag ergab kein belastendes MaterialSchalke-Aufsichtsrat: Möllemann kein Lobbyist für Kirch-Gruppe

Gelsenkirchen (rpo). Jürgen W. Möllemann hat in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied von Schalke 04 keine Lobby-Arbeit für die Kirch-Gruppe geleistet. Zu einem entsprechenden Ergebnis kam der Verein in seinen Untersuchungen.

Möllemann: Erst mal kein Parteiaustritt

Neue Partei derzeit nicht geplantMöllemann: Erst mal kein Parteiaustritt

Köln (rpo). Jürgen W. Möllemann hat am Mittwoch einem möglichen Parteiaustritt eine deutliche Absage erteilt. "Diese Frage stellt sich derzeit nicht", sagte Möllemann in einer ARD-Sendung.

Bericht: Schalke prüft Möllemann-Rolle

Aufsichtsrat des Clubs handeltBericht: Schalke prüft Möllemann-Rolle

Hamburg/Gelsenkirchen (rpo). Nach einem Bericht des "stern" lässt der Aufsichtsrat von Schalke 04 prüfen, inwieweit Jürgen Möllemann sich für die KirchGruppe im Verein stark gemacht hat.

Möllemann droht neues Ausschlussverfahren

Düsseldorfer Landtagsfraktion spricht von WortbruchMöllemann droht neues Ausschlussverfahren

Düsseldorf/Berlin (rpo). Auf Jürgen Möllemann kommt ein neues Partei-Ausschlussverfahren zu. Nach der Ankündigung des Ex-NRW-Parteichefs, sein Bundestagsmandat behalten zu wollen, kündigte die FDP-Landtagsfraktion die Einleitung eines entsprechenden Verfahrens an.

Möllemann will Bundestagsmandat behalten

Umstrittenes ZeitungsinterviewMöllemann will Bundestagsmandat behalten

Düsseldorf (rpo). Nach Angaben der "Berliner Zeitung" will Jürgen W. Möllemann sein Bundestagsmandat für die FDP vorerst behalten. Eigentlich wollte und sollte Möllemann das Mandat im Laufe des März abgeben.

Das große Schweigen des Jürgen W.

Möllemann präsentiert nächste Woche neues BuchDas große Schweigen des Jürgen W.

Düsseldorf (rpo). Ob er denn nun eine eigene Partei gründen will oder doch nicht, darüber schweigt sich Jürgen W. Möllemann beharrlich aus. Lieber verweist er bei solchen Fragen auf den Donnerstag kommender Woche. Da will er nämlich sein neues Buch vorstellen. Und da gibt es dann vielleicht auch etwas über seine Zukunftspläne zu hören.

Auch Möllemann kassierte angeblich Kirch-Millionen

Affäre zieht immer größere KreiseAuch Möllemann kassierte angeblich Kirch-Millionen

Gelsenkirchen (rpo). Die Affäre um die insolvente Kirch-Gruppe schlägt immer weiter Wellen. Nach dem FC Bayern München und WM-OK-Vizepräsident Fedor Radmann soll nun auch gegen Jürgen W. Möllemann Vorwürfe laut geworden. Der FDP-Politiker soll ebenfalls heimlich Geld von dem Münchner Unternehmen erhalten haben.

Klares Votum für strikten Sparkurs

Stadtparteitag der FDP: Zwiespältiger Rückblick auf 2002Klares Votum für strikten Sparkurs

"Die FDP wird in Kaarst mit jedem zusammenarbeiten, der ein ehrlicher Makler der Interessen zum Wohle der Stadt ist", versprach Stadtverbandsvorsitzender Rainer Kryschi beim Stadtparteitag am Samstag. "Wir werden aber sehr ungeduldig, wenn sich in einem Geflecht aus Ignoranz, Überheblichkeit und persönlichen Interessen nichts bewegen lässt." Klar bekannte sich Kryschi in seinem Rechenschaftsbericht zum neuen Ikeastandort nördlich der A 52.

Umfrage: Möllemann-Partei mit wenig Chancen

Nur für drei Prozent wählbarUmfrage: Möllemann-Partei mit wenig Chancen

Allensbach (rpo). Würde Jürgen Möllemann eine eigene Partei gründen, hätte er laut einer Allensbach-Umfrage kaum eine Chance.

Bundes-FDP gibt sich nicht zufrieden

Möllemann soll Mandat rechtsverbindlich niederlegenBundes-FDP gibt sich nicht zufrieden

Berlin (rpo). Die bloße Ankündigung ist der FDP zu wenig. Die Liberalen verlangen von Jürgen W. Möllemann, dass er seinen angekündigten Mandatsverzicht in rechtsverbindlicher Form erklärt.

Möllemann legt Bundestagsmandat nieder

FDP-Politiker kommt Rauswurf zuvorMöllemann legt Bundestagsmandat nieder

Düsseldorf (rpo). Der frühere stellvertretende FDP-Vorsitzende Jürgen Möllemann kommt einem Rauswurf aus der Fraktion zuvor und will sein Bundestagsmandat im März niederlegen.

FDP-Bundestagsfraktion entscheidet über Rauswurf Möllemanns

Abgeordneter will Mandat auf jeden Fall behaltenFDP-Bundestagsfraktion entscheidet über Rauswurf Möllemanns

Berlin (rpo). Ein weiterer Tag der Wahrheit für Jürgen W. Möllemann. Die Bundestagsfraktion der Liberalen entscheidet heute über den Ausschluss aus der FDP.

Möllemann darf in FDP-Landtagsfraktion bleiben

Liberale gegen AusschlussMöllemann darf in FDP-Landtagsfraktion bleiben

Düsseldorf (rpo). Jürgen W. Möllemann darf weiterhin Mitglied der Düsseldorfer Landtagsfraktion der FDP sein. Die Liberalen haben sich am Dienstag gegen einen Ausschluss entschieden. Die Bundestagsfraktion hält an einem Verfahren gegen Möllemann fest.

FDP-Landtagsfraktion entscheidet über Möllemann-Ausschluss

Parteispitze drängt auf TrennungFDP-Landtagsfraktion entscheidet über Möllemann-Ausschluss

Düsseldorf (rpo). Am Dienstag will die Landtagsfraktion der FDP in Nordrhein-Westfalen über den Ausschluss von Jürgen W. Möllemann entscheiden.

FDP-Landtagsfraktion entscheidet über Möllemann-Ausschluss

Parteispitze drängt auf TrennungFDP-Landtagsfraktion entscheidet über Möllemann-Ausschluss

Düsseldorf (rpo). Am Dienstag will die Landtagsfraktion der FDP in Nordrhein-Westfalen über den Ausschluss von Jürgen W. Möllemann entscheiden.

"Verantwortung mit ausgeliehener Macht"

Otto Fricke MdB aus dem Wahlkreis Krefeld I/Neuss II"Verantwortung mit ausgeliehener Macht"

Er ist neu im Bundestag, aber kein Neuling in der Bundespolitik: Rechtsanwalt Otto Fricke (37) war seit Juni 1996 parlamentarischer Berater für Rechtspolitik und Parlamentsrecht der FDP-Bundestagsfraktion in Bonn und seit 1999 in Berlin. Erstmals seit 1983 sitz mit Otto Fricke (links) wieder ein FDP-Abgeordneter aus dem Kreisgebiet im Bundestag; rechts: Kreis-Chef Tim Köhn. -->

Lob für Möllemann aus dem Iran

FDP-Politiker auf umstrittener KurzreiseLob für Möllemann aus dem Iran

Teheran/Berlin (rpo). Lob für Jürgen W. Möllemann - aus dem Iran. Bei den Reformkräften des Landes ist die Kurzreise des umstrittenen FDP-Politikers auf ein positives Echo gestoßen.

Möllemann will in den Iran reisen

Gespräche in Teheran geplantMöllemann will in den Iran reisen

Teheran (rpo). Jürgen Möllemann will in den Iran reisen. Der frühere FDP-Spitzenpolitiker will Gespräche über gemeinsame wirtschaftliche Projekte führen.

Überraschend: Vier Bewerber für Möllemann-Nachfolge

Westerwelle will nach Düsseldorf kommenÜberraschend: Vier Bewerber für Möllemann-Nachfolge

Düsseldorf (rpo). Die nordrhein-westfälische FDP entscheidet zur Stunde in Düsseldorf auf einem Sonderparteitag über die Nachfolge des zurückgetretenen Landeschefs Jürgen Möllemann. Überraschend haben sich vier Kandidaten beworben.

Möllemann will in FDP bleiben

Hand bleibt ausgestrecktMöllemann will in FDP bleiben

Berlin (rpo). Wochen nach der Enthüllung des Spendenskandals hat sich Jürgen W. Möllemann heute in der Öffentlichkeit zurückgemeldet. Dabei hat er klar gestellt, dass er in seiner Partei - der FDP - Mitglied bleiben möchte.

Weiteres Verfahren gegen Möllemann?

Staatsanwaltschaft prüft Vedacht der UntreueWeiteres Verfahren gegen Möllemann?

Düsseldorf (rpo). Jürgen W. Möllemann steckt tief in der Krise. Möglicherweise gibt es bald ein weiteres Verfahren gegen den Ex-FDP-Chef von Nordrhein-Westfalen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft prüft rechtliche Schritte wegen des Verdachts auf Untreue.

Auch NRW-FPD fordert Möllemanns Austritt

Landesverband unterstützt PräsidiumAuch NRW-FPD fordert Möllemanns Austritt

Berlin/Düsseldorf (rpo). Nach dem Berliner Parteipräsidium hat nun auch der NRW-Landesverband der FDP Jürgen W. Möllemann zum Austritt aufgefordert.

FDP-Präsidium will Möllemann aus Partei ausschließen

Bericht über Kontenprüfung erwartetFDP-Präsidium will Möllemann aus Partei ausschließen

Berlin (rpo). Es sieht düster aus für Jürgen W. Möllemann: Das FDP-Präsidium hat sich für seinen Parteiausschluss ausgesprochen. Verlässt der Ex-Chef der NRW-FDP nicht freiwillig die Liberalen, droht ein Parteiordnungsverfahren. Am Montagabend meldete sich Möllemann zu Wort.

"Möllemann hat der FDP schweren Schaden zugefügt"

Der Beschluss im Wortlaut"Möllemann hat der FDP schweren Schaden zugefügt"

Berlin (rpo). Das FDP-Präsidium hat Jürgen Möllemann zum Parteiaustritt aufgefordert und mit einem Parteiausschluss- Verfahren gedroht. Der Beschluss im Wortlaut:

Möllemann spendete FDP über 150.000 Euro

Prüfer stoßen bei Partei auf dunkle KanäleMöllemann spendete FDP über 150.000 Euro

Düsseldorf (rpo). Jürgen W. Möllemann hat sich bei Spenden an seine eigene Partei offenbar immer großzügig gezeigt. So soll er von 1996 bis 2001 über 150.000 Euro an die FDP gespendet haben.

Luxemburg will nicht gegen Möllemann ermitteln

Keine Hinweise auf GeldwäscheLuxemburg will nicht gegen Möllemann ermitteln

Luxemburg (rpo). Kein Verdacht auf Geldwäsche - keine Ermittlungen: Auf diesen Nenner bringt es die Staatsanwalt in Luxemburg, wenn es um die Taten von Jürgen W. Möllemann geht.

Möllemann: Entscheidung über Parteiausschluss am 25. November

Separates Verfahren von Bundes-FDP möglichMöllemann: Entscheidung über Parteiausschluss am 25. November

Düsseldorf (rpo). Am 25. November wird sich voraussichtlich entscheiden, ob Jürgen W. Möllemann noch länger Mitglieder der FDP bleibt.

Ermittlungsverfahren gegen Möllemann eingeleitet

Mitarbeiter von Flach in Affäre verwickeltErmittlungsverfahren gegen Möllemann eingeleitet

Düsseldorf (rpo). Jürgen Möllemann steckt immer tiefer in der Klemme. Am Montag wurde bekannt, dass der Staatsanwalt ein Ermittlungsverfahren gegen den zurückgetretenen NRW-Chef der FDP eingeleitet hat. Außerdem wurde bekannt, dass auch ein Mitarbeiter der nordrhein-westfälischen FDP-Vorsitzenden Ulrike Flach in den Spendenskandal verwickelt sein soll.

Möllemann räumt angeblich Spenden-Mauschelei ein

Rücküberweisung von Wahlkampfgeldern gefordertMöllemann räumt angeblich Spenden-Mauschelei ein

Hamburg (rpo). Der ehemalige nordrhein-westfälische FDP- Landesvorsitzende Jürgen Möllemann hat offenbar in einem Brief bereits am 28. Oktober 2002 Verstöße gegen das Parteiengesetz eingeräumt.

Virtuose Treibjagden

Richard Rogler bei der Kabarettreihe 20.30Virtuose Treibjagden

Camphausen fährt den neuen Maybach von Mercedes und hat im Koffer immer seinen Bodenwischer dabei, weil er sich im Badezimmer der Hotels sonst nicht zu Hause fühlt. Der Mann ist unermüdlich in Sachen Bildung und Beratung unterwegs, doch einen wimmelt er am Handy garantiert immer ab: Jürgen W. Möllemann. Und das tut er auch dann, wenn der im weißen Laken und mit Ölzweig im Mund gerade im Begriff ist, mit seinem Fallschirm in Ramallah zu landen.

Kryschi: Wissen wohl noch nicht alles

FDP-Stadtverband: Außerordentlicher ParteitagKryschi: Wissen wohl noch nicht alles

Mit den derzeitigen Turbulenzen in Bundes- und Landespartei, ausgelöst durch einige Aktionen des ehemaligen NRW-Landesvorsitzenden Jürgen W. Möllemann, beschäftigte sich der FDP-Stadtverband Kaarst auf einem außerordentlichen Stadt-Parteitag. Nüchtern musste der Vorsitzende des Stadtverbandes, Rainer Kryschi, vor der sich anschließenden und sehr engagiert geführten Diskussion feststellen, dass von der großen Euphorie, die beim Bundesparteitag vom 10. bis 12. Mai entzündet worden war, nichts mehr übrig geblieben ist.

Riedl schrieb und riet: "Stoppen Sie diese Aktion"

Möllemann-Flyer wurde in Neuss präzise beschriebenRiedl schrieb und riet: "Stoppen Sie diese Aktion"

Der Alleingang des FDP-Landesvorsitzenden Jürgen W. Möllemann war einer mit Ansage. Sein Flyer zur Nahostproblematik, der die FDP kurz vor der Bundestagswahl dem Vorwurf rechtsradikaler Hetze aussetzte und zuletzt zum politischen Absturz Möllemanns führte, wurde Anfang September auf einer Wahlkampfveranstaltung in Neuss nicht nur angekündigt, sondern präzise beschrieben.

Jürgen Möllemanns Politfirma

Dubiose Rolle der WebTec in der Flugblatt-AffäreJürgen Möllemanns Politfirma

Düsseldorf (RP). Was für eine Art Politiker Jürgen W. Möllemann ist, das ist in den vergangenen Wochen auch den letzten seiner Kollegen klar geworden. Was für eine Art Unternehmer Möllemann ist, liegt nach wie vor im Dunkeln. Und das soll nach dem Willen des FDP-Politikers auch so bleiben.

Riedls Brandbrief erreichte Westerwelle nicht

Möllemanns Flyer zur NahostproblematikRiedls Brandbrief erreichte Westerwelle nicht

Die Warnung kam aus Neuss: Schon am Tag nach dem Wahlkampfauftritt von Jürgen W. Möllemann bei der "Wählerinitiative deutsch-arabischer Abstammung" in Neuss am 6. September schrieb der Neusser FDP-Stadtverordnete Michael Riedl einen Brandbrief an den FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle.

NRW: Ingo Wolf ist Möllemanns Nachfolger

Jurist ist neuer Chef der FDP-LandtagsfraktionNRW: Ingo Wolf ist Möllemanns Nachfolger

Düsseldorf (rpo). Der Nachfolger von Jürgen W. Möllemann steht fest. Die Landtagsfraktion der Partei in Nordrhein-Westfalen hat Ingo Wolf zum neuen Vorsitzenden gewählt. Möllemann war bei der Sitzung nicht anwesend.

NRW: Kampf-Kandidatur um Möllemann-Nachfolge

Grüll und Kampf wollen FraktionsvorsitzNRW: Kampf-Kandidatur um Möllemann-Nachfolge

Düsseldorf (rpo). Die FDP-Landtagsfraktion entscheidet heute über ihren neuen Vorsitzenden. Als Kandidaten zur Nachfolge im Amt von Jürgen Möllemann stehen Stefan Grüll und Ingo Wolf zur Wahl.

Möllemann und Karsli wollen neue Partei gründen

Bericht des "Reutlinger General-Anzeigers"Möllemann und Karsli wollen neue Partei gründen

Reutlingen (rpo). Spekuliert wurde darüber ja schon lange. Jetzt scheint die Sache Konturen anzunehmen. Jürgen Möllemann steht offenbar vor der Gründung einer neuen Partei. Jedenfalls behauptet das der parteilose nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Jamal Karsli gegenüber dem "Reutlinger General-Anzeiger".

Staatsanwaltschaft Münster prüft Fall Möllemann

FDP erwägt Auskunftsklage gegen beurlaubten KuhlStaatsanwaltschaft Münster prüft Fall Möllemann

Münster (rpo). Jetzt beschäftigt sich auch die Staatsanwaltschaft in Münster mit dem Fall Jürgen W. Möllemann. Dort soll die strafrechtliche Relevanz im FDP-Spendenskandal geprüft werden. Zudem wurde bekannt, dass die FDP eine Auskunftsklage auch gegen den beurlaubten NRW-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Kuhl erwägt.

Möllemann-Skandal zieht immer weitere Kreise

Partei geht jetzt juristisch vorMöllemann-Skandal zieht immer weitere Kreise

Berlin (rpo). Weil Jürgen W. Möllemann, Ex-FDP-Landes- und Fraktionschef, das Ultimatum seiner Partei hat verstreichen lassen, werden die Liberalen jetzt juristische Schritte einleiten. Außerdem wurde der Geschäftsführer der NRW-FDP beurlaubt.

Assauer: "Wenn Möllemann richtig Scheiße gebaut hat..."

S04-Manager will Möllemann aus dem Aufsichtsrat werfenAssauer: "Wenn Möllemann richtig Scheiße gebaut hat..."

Gelsenkirchen (rpo). Rudi Assauer, Manager des Bundesligisten Schalke 04, droht dem Politiker Jürgen Möllemann nach dessen Fehltritten auf der politischen Bühne nun mit weiteren Konsequenzen. "Wenn der richtig Scheiße gebaut hat", so Assauer, "wird er dem Auifsichtsrat von Schalke nicht mehr angehören."

Sondersitzung: FDP ringt um Möllemann-Nachfolge

Donnerstag läuft Ultimatum für Ex-Parteichef von NRW abSondersitzung: FDP ringt um Möllemann-Nachfolge

Düsseldorf (rpo). Die FDF-Landtagsfraktion aus Nordrhein-Westfalen entscheidet heute in einer Sondersitzung über die Nachfolge von Jürgen Möllemann. Zudem läuft heute das Ultimatum ab, das der Schatzmeister der Bundes-FDP, Günther Rexrodt, Möllemann zur Nennung der Spendernamen gesetzt hatte.

FDP-Spitze will Möllemann notfalls verklagen

Partei will Ex-Vize zur Nennung der Spender zwingenFDP-Spitze will Möllemann notfalls verklagen

Berlin (rpo). FDP-Bundesschatzmeister Günter Rexrodt hat am Montag angekündigt, Jürgen Möllemann notfalls mit einer Klage dazu zu zwingen, die Namen der Spender zu nennen. Außerdem wolle die Partei den zurückgetretenen Ex-Vize zivilrechtlich in Haftung nehmen.

Möllemann tritt zurück

Politiker legt alle Ämter niederMöllemann tritt zurück

Düsseldorf (rpo). Der Druck war zu groß. Am Sonntagabend hat Jürgen Möllemann die Konsequenzen gezogen und ist als Chef der nordrhein-westfälischen FDP und als Vorsitzender der Düsseldorfer Landtagsfraktion zurückgetreten.

Warum Möllemann Haft drohen könnte

Kernpunkte des neuen ParteiengesetzesWarum Möllemann Haft drohen könnte

Düsseldorf (rpo). Einige reden von Parteiausschluss, andere sogar von einer Haftstrafe für Jürgen W. Möllemann. Denn es gilt ein neues Parteiengesetz. Mit Hilfe dessen soll der Umgang der Parteien mit Spenden und öffentlichen Geldern besser kontrolliert werden.

Möllemann weilt auf Gran Canaria

FDP-Politiker nicht in der SchweizMöllemann weilt auf Gran Canaria

Hamburg (rpo). Fern des Tumultes um seine Person erholt sich der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Jürgen Möllemann offenbar auf Gran Canaria von seiner Herzerkrankung.