Was ist eigentlich der Klimawandel?
Der Begriff Klimawandel bezeichnet eigentlich die Erwärmung oder Abkühlung eines Klimas über einen längeren Zeitraum. Ein Klimawandel ist nichts Neues: Ein Beispiel für einen Klimawandel ist der Übergang von einer Warmzeit in eine Eiszeit – ein Vorgang, der etwa alle 100.000 Jahre stattfindet.
Doch sprechen wir in der heutigen Zeit vom „Klimawandel“ ist meistens der menschengemachte Wandel des Klimas gemeint, insbesondere die globale Erderwärmung durch den hohen CO2-Ausschuss der Industrienationen. Diese Erwärmung des Klimas wird seit Jahrzehnten in der Forschung untersucht.
Kurzfristige Ausreißer im Klima werden dabei immer wieder beobachtet. Es ist gut möglich, dass manche Winter in unseren Breitengraden Rekordminusgrade erreichen – den menschengemachten Klimawandel gibt es dennoch. Langfristige Klimatrends sind entscheidend und diese weisen Untersuchungen zufolge seit Jahrzehnten auf die globale Erderwärmung hin.
Die globale Erderwärmung kommt durch den Treibhauseffekt zustande. Der natürliche Treibhauseffekt sorgt eigentlich dafür, dass die Erde bewohnbar ist. Denn die Sonnenstrahlen, die auf die Erdoberfläche treffen, werden reflektiert und zurück in die Atmosphäre geworfen.
Die Treibhausgase in der Erdatmosphäre halten einen Teil der Sonnenstrahlen zurück und schicken sie wieder zur Erdoberfläche. Die Erde speichert so die Wärme und kann eine Durchschnittstemperatur erreichen, die das Leben auf der Erde möglich macht – diese liegt durchschnittlich bei 15 Grad Celsius. Ohne diesen Treibhauseffekt läge die durchschnittliche Temperatur bei minus 18 Grad.
Doch der Treibhauseffekt, der für den Klimawandel verantwortlich ist, ist menschengemacht. Dieser sogenannte anthropogene Treibhauseffekt entsteht durch einen übermäßigen Ausstoß von CO2-Gasen, die dafür sorgen, dass mehr Wärme innerhalb der Erdatmosphäre gespeichert wird und so die Temperaturen weltweit langsam ansteigen.
Was bedeutet der Klimawandel für den Menschen?
Die Folgen des Klimawandels bringen das gesamte Ökosystem durcheinander und können für Menschen und Tiere verheerende Auswirkungen haben. Beispielsweise können sich Parasiten wie Zecken durch die wärmeren Temperaturen leichter in Deutschland ausbreiten und Krankheiten wie FSME und Borreliose auf den Menschen übertragen.
Der Klimawandel stellt auch eine Bedrohung für die Landwirtschaft weltweit dar – Ernteerträge werden durch Hitzewellen oder Überschwemmungen zerstört, Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage oder müssen Hungern, weil regional nicht genügend Nahrung angebaut werden kann. Vor allem Menschen in Entwicklungsländern leiden schon heute unter immer schlimmer werdenden Hungersnöten und Wasserknappheit.
Da sich das Klima nicht linear verändert, können schlimme Klimafolgen auch plötzlich eintreten, wenn ein bestimmter Punkt überschritten wird – beispielsweise eine globale Temperaturerhöhung, die das Fass zum Überlaufen bringt. Diese sogenannten Kipppunkte und ihre Folgen könnten unumkehrbar sein.
Eine große Bedrohung ist das Abschmelzen des arktischen Meereises – hier diskutiert die Forschung, ob dieser Kipppunkt bereits überschritten wurde. In der Arktis herrschen bereits zwei Grad wärmere Durchschnittstemperaturen im Vergleich zu Messungen aus den 1970ern.
Das Abschmelzen des Eises beschleunigt den Klimawandel durch einen Rückkopplungseffekt. Denn das Eis reflektiert mehr Wärme, als die Meeresoberfläche. Schmilzt das Eis, wird weniger Wärme zurück ins Weltall reflektiert und die Temperaturen steigen noch schneller.
Mögliche Szenarien: Was passiert, wenn der Klimawandel weitergeht?
Einige Folgen des Klimawandels sind theoretisch durch eine Verringerung des CO2-Ausstoßes rückgängig. Andere – so vermuten Experten und Expertinnen – sind irreversibel. Deswegen warnen Forschende so eindringlich davor jetzt zu handeln, bevor die Kipppunkte erreicht werden. Immer mehr Menschen appellieren an die Politik.
Doch noch immer wird politisch und auf individueller Ebene zu wenig getan, um die bevorstehende Klimakatastrophe abzuwenden. Was passiert also, wenn die Treibhausgasemissionen weiterhin ansteigen?
Selbst Forschende können anhand der bestehenden Datenlage nur mutmaßen. In Deutschland könnte sich bis 2050 – also innerhalb der nächsten knapp 30 Jahre – einiges ändern, wenn sich die globale Erderwärmung weiterhin fortsetzt.
Im schlimmsten, aber durchaus realistischen Fall, steigt der Meeresspiegel bis 2050 um einen halben Meter durch das Abschmelzen des Grönlandeises. Teile der Küste Deutschlands stehen damit unter Wasser. Die Halligen werden beispielsweise unbewohnbar sein.
Küstenstädte wie Hamburg werden häufig mit Sturmfluten und Überschwemmungen zu kämpfen haben. Extreme Wetterbedingungen wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen werden zu Alltagsproblemen. Auch Wasserknappheit durch anhaltende Hitzewellen im Sommer sind möglich.
In afrikanischen Ländern sieht die Situation noch schlimmer aus: Durch steigende Temperaturen wachsen Wüstengebiete, der bewohnbare Raum wird kleiner. Es kommt zu extremen Dürren und Hungersnöten. In Asien treten häufiger starke, tropische Stürme auf. Menschen fliehen nicht vor Kriegen, sondern vor dem Klima.
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