Seit wann gehörte die Krim zur Ukraine?
Die Ukraine selbst gibt es in ihrer Form als ersten ukrainischen Nationalstaat erst seit dem 20. November 1917, als die Ukrainische Volksrepublik aus dem Russischen Kaiserreich heraus entstanden ist. Davor gab es andere Konstrukte, die aber nicht als Ukraine bezeichnet wurden. Damals schon gehörte allerdings die Krim zur Ukrainischen Volksrepublik. Dieser Nationalstaat war aber nicht von Dauer, schon am 18. März 1921 markierte der Friedensvertrag von Riga das Ende der Ukrainischen Volksrepublik. Sie ging dann auf in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik – auch hier gehörte die Krim dazu.
Mit dem Ende der Sowjetunion, die 1991 zerfiel, lösten sich natürlich alle Unionsrepubliken auf und erhielten ihre Unabhängigkeit – darunter auch die Ukraine. Die Halbinsel gehörte auch dann noch zur Ukraine, wobei die Russische Föderation knapp ein Vierteljahrhundert später ihre Ansprüche an die Krim deutlich machte und in Form der Annexion dann im Frührjahr 2014 auch mit Gewalt umsetzte.
Wann kam es zur Annexion der Krim?
Wenn man den aktuellen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine verstehen will, muss man die Annexion der Krim aus dem Jahr 2014 mit in Betracht ziehen. Denn als russische Truppen im Frühjahr 2014, genauer am 18. März jenes Jahres, entgegen dem Völkerrecht die Halbinsel besetzten, war das quasi die Ouvertüre für den acht Jahre später beginnenden Krieg in der Ukraine. Der russische Präsident Wladimir Putin hat das angebliche Referendum der Menschen auf der Krim zum Anlass genommen, Russland die Krim einzuverleiben.
Das Referendum wurde indes von weiten Teilen der Welt weder als bindend noch als rechtskonform bezeichnet und daher nicht anerkannt. Seitdem herrscht wegen der Annexion der Krim ein Krieg im Donezbecken im Osten der Ukraine, bei dem sich seit dem 13. April 2014 ukrainische Soldaten und russische Separatisten gegenüberstehen und der schließlich im Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 mündete.
Welche ist die größte Stadt auf der Krim?
Die Krim ist relativ dünn besiedelt, etwa 2,35 Millionen Menschen lebten im Jahr 2014 dort, die meisten davon Russen. Die größte Stadt auf der Halbinsel ist Sewastopol, in der etwa 386.000 Menschen leben. Auch hier ist die Mehrzahl russischer Abstammung.
Woher stammt der Name Krim?
Woher genau der Name Krim stammt, ist nicht ganz geklärt. Die Forschung geht davon aus, dass er sich vom mongolisch-tatarischen Wort „Kerim“ ableitet, was Festung bedeutet. Eine andere Herkunft wird vom krimtatarischen Wort „qrim“ angenommen, was Felsen bedeutet. Antike griechische Autoren erwähnten hingegen ein Volk, das als Kimmerer bezeichnet wurde und das auf der Krim lebte. Ein weiterer Namensursprung wird in den sogenannten Turksprachen verortet – hier war von Qirim die Rede. Klar ist jedoch, dass der Begriff Krim ein sehr alter Name ist, was natürlich insofern Sinn ergibt, als dass die Krim ihrerseits auch schon sehr alt ist und Besiedlungen bereits im Altertum nachweisbar sind.