Welche bekannten Künstler waren an der Kunstakademie Düsseldorf?
In der 250-Jährigen Geschichte haben an der Kunstakademie viele bedeutende Künstler studiert und gelehrt. Zu den früheren Berühmtheiten gehören zum Beispiel Friedrich Wilhelm von Schadow, Heinrich Lauenstein, Andreas Achenbach, Oswald Achenbach und Hugo Crola. Auch August von Wille, der den großen Brand der Akademie im Düsseldorfer Schloss auf die Leinwand brachte, studierte einige Jahre in der Landschaftsklasse von Johann Wilhelm Schirmer.
Besonders viele berühmte Künstler lehrten und lernten in den sechziger und siebziger Jahren an Düsseldorfs Kunstakademie: Unter Joseph Beuys arbeiteten unter anderem Katharina Sieverding, Blinky Palermo, Imi Knoebel und Jörg Immendorff. Eine weitere prägende Figur war Fotograf Bernd Becher, der 1976 mit seiner Frau Hilla die Foto-Klasse übernahm. Heute international berühmte Fotografen wie Thomas Ruff, Thomas Struth und Candida Höfer gehörten zu der ersten Generation der Becher-Schule. Andreas Gursky war 1985 Meisterschüler des Ehepaars, das die Düsseldorfer Photoschule begründete.
Nachdem Gerhard Richter in den sechziger Jahren mit Siegmar Polke und HA Schult an der Akademie studiert hatte, übernahm er von 1971 bis 1993 die Professur für Malerei. Richter gilt als einer der teuersten zeitgenössischen Künstler: Sein Bild „192 Farben“, das 1966 in Düsseldorf entstanden ist, wurde im Oktober 2022 für 20,9 Millionen Euro in London versteigert, teilte eine Sprecherin des Auktionshauses Sotheby's mit.
Seit wann gibt es die Kunstakademie Düsseldorf?
Die Akademie wurde 1773 als „Kurfürstlich Pfälzische Academie der Maler-, Bildhauer- und Baukunst“ von Kurfürst Carl Theodor gegründet. Sie war damals eng verknüpft mit der Gemäldegalerie Düsseldorf, einer weltberühmten Gemäldesammlung im Alten Reich. Um 1800 ging dem Institut, das zu dieser Zeit „Akademie der schönen Künste zu Düsseldorf“ genannt wurde, das Geld aus, nur noch drei Lehrkräfte unterrichteten dort. Da Düsseldorf durch die Eingliederung in das Königreich Preußen nicht mehr Hauptstadt war, beschloss die preußische Regierung als Wiedergutmachung die Rettung der Akademie: 1819 wurde sie als Königliche Kunstakademie neu gegründet. Der erste Direktor der Akademie war Peter Cornelius, er führte einen mehrstufigen Studiengang und eine Abteilung für kunstbezogene Wissenschaften ein. Sein Nachfolger Wilhelm Schadow fügte die Meisterklasse hinzu. Aus dieser Zeit stammt das bis heute beibehaltene Prinzip, die Leitung der Akademie Künstlern zu übertragen.
In der Nacht vom 20. März 1872 brannte das Stadtschloss ab, in dem sich die Akademie befand. Drei Jahre später begann der Bau der neuen Kunstakademie am Rhein, die Architekt Hermann Riffahrt im Stil der italienischen Renaissance entworfen hatte.
Ab 1921 durften auch Frauen an der Akademie studieren, und viele bedeutende Künstler nutzten die Ateliers im Hauptgebäude. 1933 führte die Säuberungswelle der Nationalsozialisten dazu, dass Dozenten und Professoren entlassen wurden, darunter Walter Kaesbach, Paul Klee und Ewald Mataré. Unter der Fuchtel der Nazis wurde das Personal aufgestockt und Fächer wie „Rassenkunde“ eingeführt. Nachdem das Gebäude im Krieg stark beschädigt worden war, konnte es nach dem Wiederaufbau im Januar 1946 wiedereröffnet werden. Nach dem Krieg gewann die Akademie ihren Ruf zurück und erlebte in den sechziger und siebziger Jahren eine Hochphase, als Lehrer wie Joseph Beuys, Gerhard Richter und Günter Uecker dort unterrichteten. Durch interessante Veranstaltungen, Aktionen und eine intensive Auseinandersetzung mit der Fluxus-Bewegung machte die Kunstakademie immer wieder auf sich aufmerksam.