Wie finanziert sich der Landschaftsverband Rheinland?
Der LVR finanziert sich durch eine Umlage, die von den Mitgliedskörperschaften des Verbandes erbracht wird. Die Mitgliedskörperschaften des LVR sind die kreisfreien Städte Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Remscheid, Solingen, Wuppertal und die Städteregion Aachen. Auch die Kreisstädte Düren, Rhein-Erft-Kreis, Euskirchen, Heinberg, Kleve, Mettmann, Rhein-Kreis-Neuss, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Viersen und Wesel gehören dazu. Die kreisangehörigen Städte sind keine Mitglieder des LVR, der LVR erfüllt aber seien Aufgaben auch dort, da die Zugehörigkeit über die Kreisstädte gesichert ist. Die Höhe der jeweiligen Umlage richtet sich nach der Bevölkerungsdichte. Zudem gibt es Zuweisungen von Land und Bund. Einige Leistungen erbringt der LVR ausschließlich über das Geld vom Staat, beispielsweise die Unterbringung psychisch kranker Straftäter in den forensischen Abteilungen der LVR Kliniken Köln, Essen und Langenfeld. Grundsätzlich fließen 70 Prozent der Mittel in Leistungen für Menschen mit Behinderungen. Auf seiner Website formuliert es der LVR so: "Der LVR verwendet seine Gelder für Bürger, die vom Schicksal benachteiligt sind."
Der Etat des LVR umfasst rund vier Milliarden Euro. Einsicht in die Finanzen stehen auf der Seite www.lvr.de zum Download bereit.
Immer wieder gibt es Kritik an der Behörde mit Hauptsitz im prägnanten LVR-Turm in Köln. Viele Kommunen fragen sich, ob es nötig ist, viel Geld dafür zu bezahlen, dass eine übergeordnete Institution Aufgaben übernimmt, die auch die Städte und Kreise selbst leisten könnten – zumindest glauben sie das mitunter. Dabei versteht sich der LVR als Verband mit Ausgleichsfunktion. Großstädte mit vielen Sozialfällen benötigten die Unterstützung mehr, ländliche Regionen weniger.
Wem gehört die LVR?
Der LVR ist eine den Kommunen und Kreisen übergeordnete Behörde im Rheinland beziehungsweise versteht sich als Partner der Kommunen.
Wann wurde der Landschaftsverband Rheinland gegründet?
Sowohl der LVR als auch der LWL wurden am 12. Mai 1953 gegründet. Zum Zeitpunkt seiner Gründung beschäftigte der LVR rund 5000 Mitarbeiter und startete mit einem Etat von 296 Millionen DM.
Erstanden ist der Landschaftsverband Rheinland aus den Provinzialständen und den Provinzialverbänden des 19. Jahrhunderts. Erstmalig in der Geschichte des LVR steht derzeit eine Frau an der Spitze der Behörde: Ulrike Lubek. Sie bekleidet das Amt seit 2010. Erst 2007 war sie vom LWL zum LVR gewechselt. Beim LWL war sie ebenfalls über zehn Jahre in unterschiedlichen Führungsaufgaben tätig gewesen. Die 1963 in Paderborn geborene Lubek hat Rechtswissenschaften studiert und führt die Amtsbezeichnung "Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland."