Wer ist Manuela Schwesig?
Manuela Schwesig ist eine deutsche SPD-Politikerin. Seit 2017 ist sie Ministerpräsidentin und SPD-Vorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern. Zwischen 2013 und 2017 war Sie Bundesfamilienministerin. In ihrer politischen Karriere machte Sie sich für Frauen- und Familienrechte stark und setzte 2015 die Frauenquote auf Bundesebene durch.
Familienthemen liegen der taffen Frau am Herzen. Sie ist selbst Mutter von zwei Kindern und möchte, dass Familien nicht in klassische Rollenklischees gedrängt werden, sondern frei wählen können. Manuela Schwesig versucht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem für Frauen zu fördern und den Einstieg in eine längere Elternzeit für Väter zu erleichtern.
Sie gilt als starke Kritikerin der Alternative für Deutschland (AfD) und dem klassischen Familienbild, dass die Partei vertritt. Sie betont immer wieder, dass sie alle Familienformen fördern möchte – nicht nur verheiratete Ehepaare mit Kindern, sondern auch unverheiratete Lebenspartner, Regenbogenfamilien, Patchworkfamilien und Alleinerziehende.
Ende 2019 bis Mai 2020 legte sie aufgrund ihrer Krebs-Therapie alle Ämter auf Bundesebene ab – ihren Posten als Ministerpräsidentin behielt sie jedoch weiterhin bei. Im Mai 2020 schloss Manuela Schwesig ihre Behandlung ab und konzentriert sich seitdem wieder mit Leidenschaft auf die deutsche Politik.
Wann wurde Manuela Schwesig geboren?
Manuela Schwesig wurde am 23. Mai 1974 in Frankfurt an der Oder geboren. Sie wuchs mit einem Bruder und den Eltern in Seelow auf. Die Stadt liegt im heutigen Brandenburg. In der DDR arbeitete der Vater als Schlosser, die Mutter als Verwaltungsangestellte.
Vor ihrer Hochzeit trug Manuela noch ihren Geburtsnamen Frenzel. Sie ging auf das Gymnasium auf den Seelower Höhen und beendete dieses 1992 mit dem Abitur ab. Danach begann sie eine Karriere als Beamtin im gehobenen Dienst in der Steuerverwaltung von Brandenburg.
1995 schloss sie nach drei Jahren im Dienst ihre Laufbahnprüfung als Diplom-Finanzwirtin ab. Für diesen Abschluss hatte sie die Fachhochschule für Finanzen Brandenburg in der Stadt Königs Wusterhausen besucht.
Nach fünf weiteren Jahren bei der Steuerverwaltung Brandenburg wechselte sie an das Finanzamt in Schwerin und arbeitete dort als Steuerfahndungsprüferin. 2002 wechselte sie in das Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin. Ein Jahr später trat die Finanzbeamtin der SPD bei, 2004 begann sie ihre politische Karriere.
Was hat Manuela Schwesig studiert?
Schwesig schloss 1995 ihre Laufbahnprüfung als Diplom-Finanzwirtin (FH) an der Fachhochschule Brandenburg ab. Durch ihre Arbeit im Finanzamt wurde sie verbeamtet. Seit dem 1. Oktober 2008 ist sie jedoch als Finanzbeamtin des Landes Mecklenburg-Vorpommern beurlaubt, um ihrer politischen Arbeit nachzugehen.
Wie verlief die politische Karriere von Manuela Schwesig?
Im Alter von 29 Jahren trat Schwesig der SPD bei. Noch im gleichen Jahr gehörte sie zum Vorstand des SPD-Kreisverbands Schwerin. Zwei Jahre später wurde Sie zum Vorstand der SPD in Mecklenburg-Vorpommern ernannt. Ihre politische Karriere begann im Jahr 2004.
Zwischen 2004 und 2008 war sie Mitglied der SPD-Fraktion der Stadtvertretung von Schwerin, 2004 war sie die Fraktionsvorsitzende. Im Oktober 2008 wurde sie zur Ministerin für Soziales und Gesundheit ernannt und ersetzte den SPD-Politiker Erwin Sellering, der zum Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern aufstieg und diesen Posten von Oktober 2008 bis Juli 2017 innehielt.
Im Oktober 2011 wurde Schwesig zur Ministerpräsidentin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales ernannt. Beim Bundestagswahlkampf 2013 war sie Teil des Kompetenzteams des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Teil dieses Kompetenzteams war sie zuvor bereits im Sommer 2009 gewesen.
Ab Dezember 2013 bis Juni 2017 arbeitete die Politikerin als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie löste damit 2013 die CDU-Bundesministerin Kristina Schröder ab. Mit 39 war sie zu dieser Zeit die jüngste Ministerin Deutschlands.
In ihrer Amtszeit machte sie sich besonders für Frauenrechte, Familienrechte und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark – unter anderem durch die Förderung von besserer frühkindlicher Bildung durch Kitas und die Durchsetzung der Frauenquote.
Am 4. Juli 2017 trat sie die Nachfolge des Ministerpräsidenten Erwin Sellering an. Sie wurde mit der Mehrheit der rot-schwarzen Koalition im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern für den Posten der Ministerpräsidentin bestätigt. Erwin Sellering war aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig von dem Ministerposten zurückgetreten.
Zwischen September 2019 und Mai 2020 trat sie von allen Bundesämtern, unter anderem ihrem Amt als kommissarische Parteivorsitzende und stellvertretende SPD-Vorsitzende, aufgrund ihrer Brustkrebs-Erkrankung zurück. Den Posten der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern hielt sie jedoch weiterhin inne. Im Mai 2020 gab sie bekannt, dass sie vollständig genesen sei.
Was sind politische Ziele von Manuela Schwesig?
Frauen, Familie und Kinder: Manuela Schwesig kämpft leidenschaftlich für ihre Ziele. Darunter fallen die Gleichberechtigung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Schutz von Kindern und die Förderung von Familien – egal ob alleinerziehend, klassisch, als Patchwork- oder Regenbogenfamilie. Das Familienbild der AfD kritisiert sie.
2009 unterstütze Schwesig den Kampf gegen Kinderpornografie der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Als Bundesministerin setzte sie sich unter anderem für flexiblere Unterstützungen für Familien ein, die nach Familienzuwachs wieder Teilzeit oder Vollzeit in den Beruf einsteigen möchten. Neben flexibleren finanziellen Unterstützungen will Schwesig das auch durch den Ausbau von Plätzen in der Kita möglich machen.
Im Juli 2015 wurde das Elterngeld Plus eingeführt. Schwesig arbeitet jedoch dafür, Unterstützungsgelder für Familien noch weiter auszubauen und zum Beispiel eine reduzierte Arbeitszeit für Eltern um 20 Prozent mit einem teilweisen Lohnausgleich und Partnerschaftsbonus zu ermöglichen. Damit möchte sie Familien – und insbesondere Mütter – dabei unterstützen, Beruf und Familie besser vereinen zu können.
Schwesig setzt sich auch für eine bessere Stellung von unterschiedlichen Familienmodellen ein. Das ideale Familienbild der AfD, das Mütter als Hausfrauen und Väter als Alleinverdiener sieht, kritisiert sie als rückständig. Sie möchte, dass alle Familienformen – ob alleinerziehend, Patchwork- oder Regenbogenfamilie oder klassisch – gefördert werden.
Dass die Kostenübernahme für künstliche Befruchtungen für unverheiratete Paare schwierig ist, hält sie für realitätsfern. Auch Paare ohne Trauschein wünschen sich Kinder. Neben ihrer Familienpolitik setzt sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig außerdem für den Schutz von Flüchtlingskindern und für Projekte gegen Extremismus ein.
2015 schaffte Manuela Schwesig es, die Frauenquote auf Bundesebene durchzusetzen. Die Regelungen rund um die Frauenquote möchte sie weiterhin ausbauen. Denn in den Vorständen großer Unternehmen sind Frauen noch immer stark unterrepräsentiert.
Welche Krankheit hat Manuela Schwesig?
Am 10. September 2019 gab Manuela Schwesig bekannt, dass sie unter Brustkrebs leidet. Deswegen trat sie vorübergehend von allen Bundesämtern zurück. Den Posten der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern wollte sie weiterhin ausüben. Im Mai 2020 gab sie Entwarnung: Die Krebserkrankung war besiegt.
„Ich bin wieder gesund“ teilte die SPD-Ministerpräsidentin nach Ende der Krebstherapie in Schwerin mit. Sie bezeichnete die Erkrankung als den schwersten Kampf in ihrem Leben. Schon bei der Bekanntgabe ihres Rücktritts von ihren Bundesämtern hatte sie mitgeteilt, dass dieser Krebs heilbar ist.
Was hat Manuela Schwesig mit dem Film „Verbotene Liebe“ zu tun?
1990, Manuela Schwesig war 16 Jahre alt, spielte sie eine Nebenrolle als die Rivalin in dem DEFA-Jugendfilm „Verbotene Liebe“. In diesem Film verlieben sich ein 13-jähriges Mädchen und ein 18-jähriger junger Mann ineinander und gehen eine verbotene Beziehung ein.
Mit wem ist Manuela Schwesig verheiratet?
Seit 2000 ist Manuela Schwesig mit Stefan Schwesig verheiratet. Bei der Hochzeit nahm Manuela den Nachnahmen Schwesig an. Vor der Hochzeit trug sie noch den Nachnamen Frenzel. Ihr Ehemann ist geprüfter Steuerberater und als kaufmännischer Leiter eines Entsorgungsunternehmens in Schwerin tätig.
Nach der Geburt seiner Tochter nahm er sich 2016 ein Jahr Elternzeit. Bereits für seinen Sohn hatte Schwesigs Ehemann zwei Monate Elternzeit beansprucht. Sowohl Manuela Schwesig als auch ihr Ehemann arbeiten – mit Ausnahme von der Elternzeit ihrer beiden Kinder – Vollzeit.
Wie viele Kinder hat Manuela Schwesig?
Manuela Schwesig hat zwei Kinder. Ihr Sohn Julian wurde 2007 geboren, die Tochter Julia machte die Familie 2016 komplett. Da Schwesig 2016 bereits als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend arbeitete, kehrte sie direkt nach dem Mutterschutz in ihr Amt zurück.
Bei ihrem Sohn hatte sie 2007 noch ein Jahr Elternzeit genommen. 2016 nahm ihr Mann ein Jahr Elternzeit. Beruf und Familie, aber auch die gleichberechtigte Arbeitsaufteilung innerhalb der Familie sind ihr wichtig. Für die Familienplanung der Schwesigs war es deswegen nicht ungewöhnlich, dass bei der kleinen Tochter der Vater die Elternzeit übernehmen werde. Den Namen für die Tochter des Paares durfte der damals neunjährige Julian aussuchen. Seine Wahl fiel auf Julia.
Kritik erhielt Schwesig vor allem für die Entscheidung, den Sohn auf eine Privatschule zu schicken, die 200 Euro im Monat kostet. Die Entscheidung für die Privatschule erklärte sie mit einem kürzeren Schulweg, nicht mit einem generellen Misstrauen in staatliche Schulen.
Die Familie lebt in Schwerin. Oft pendelt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für ihre Arbeit zwischen Schwerin und Berlin, arbeitet teilweise zwölf bis 14 Stunden am Tag. Ohne die Unterstützung ihres Mannes wäre es nicht möglich, Familie und Beruf zu vereinen.
Hier finden Sie eine Bilderstrecke über Manuela Schwesig.