Wann geht man in eine Moschee?
Eine Moschee ist ein heiliger Ort und lädt zu jeder Zeit zum Gebet ein. In den meisten Moscheen gibt es außerdem regelmäßige Gebetszeiten, zu denen sich die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet versammeln können. Diese Gebetszeiten orientieren sich oftmals am Islamischen Kalender und werden fünfmal am Tag gehalten: vor Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, nach Sonnenuntergang und am Abend.
In vielen Moscheen gibt es auch Freitagsgebete, die in der Regel eine Predigt und ein gemeinsames Gebet beinhalten und an Freitagen nach dem Mittagsgebet stattfinden. Laut Koran ist diese religiöse Verpflichtung für muslimische Männer und Jungen ab der Pubertät vorgeschrieben und für muslimische Frauen empfohlen. Während des Fastenmonats Ramadan finden in den Moscheen besondere Gebete statt. Diese werden auch Tarawih-Gebete genannt und nach dem Abendgebet gehalten.
Was muss man beim Betreten einer Moschee beachten?
Für das Betreten einer Moschee gelten eigene Regeln. So werden vor dem Eingang die Schuhe ausgezogen und im Vorraum verwahrt. Muslime betreten die Moschee mit dem rechten Fuß und verlassen sie mit dem linken. In der Moschee sollten sich Besucher ruhig verhalten, da die Gebäude Orte des Gebets sind. Die Kleider sollten den Körper angemessen verhüllen. Für das Gebet müssen Frauen das Haupthaar bedecken, für Männer sind Kopfbedeckungen nicht vorgeschrieben. In der Regel beten die Frauen hinter den Männern, damit sie beim Gebet nicht beobachtet werden. Oftmals gibt es eigene Räume für Frauen.
Wie viele Moscheen gibt es in Deutschland?
Rund um die Anzahl der Moscheen in Deutschland gibt es nur Schätzungen. So soll es im Jahr 2020 rund 2800 Moscheen gegeben haben. Etwa 300 davon gelten als städtebaulich markant und verfügen beispielsweise über eine Kuppel oder Minarette. Zu den übrigen Gotteshäusern zählen auch die sogenannten Hinterhofmoscheen, für die vormals für Wohnungen oder Gewerbe genutzte Räumlichkeiten zu Moscheen umfunktioniert wurden.
Zu den ältesten Moscheen in Deutschland gehört die Moschee in Berlin-Wilmersdorf. Sie erinnert von der Architektur her an das berühmte Gebäude Taj Mahal in Indien und wird durch zwei mehr als 30 Meter hohe Minarette geprägt. Sehenswert ist auch die Zentralmoschee in Köln, die vom deutschen Architekten Paul Böhm entworfen wurde und mit Sichtbeton und Glas sehr modern daherkommt.
Haben alle Moscheen unterschiedliche Räume für Männer und Frauen?
Im Islam ist es üblich, dass Männer und Frauen in den Moscheen getrennt beten. Sie sollen sich nicht gegenseitig ablenken oder beobachten. In vielen Moscheen gibt es daher eigene Räume, die für Frauen und Kinder reserviert sind. Oftmals beten Frauen auch auf einer Empore. Nicht überall steht Frauen jedoch ein eigener Gebetsraum zur Verfügung. In großen Räumen beten die Frauen dann hinter den Männern.
Eine Besonderheit in Deutschland stellt die 2017 eröffnete Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin dar. Hier beten alle Geschlechter zusammen und auch Frauen dürfen predigen. Darüber hinaus sind hier alle Glaubensrichtungen des Islam willkommen.