Was ist die NBA?
Die National Basketball Association (NBA) ist eine Profiliga in Nordamerika. Die NBA ist mit Abstand die stärkste Basketball-Profiliga der Welt und hat ihre Fans auf der ganzen Welt.
Seit wann gibt es die NBA?
Die NBA entstand im Jahr 1949 aus dem Zusammenschluss der Basketball Association of America (BAA) und der National Basketball League (NBL). Die NBL bestand bereits seit den 1930er-Jahren, die BAA wurde am 6. Juni 1946 gegründet. Dieser Tag gilt auch als offizielles Gründungsdatum der NBA, obwohl sie eigentlich erst am 3. August 1949 mit der Fusion der beiden Vorgängerligen ins Leben gerufen wurde. Die drei ersten und einzigen BAA-Meister werden deshalb auch als NBA-Champions geführt.
Antreiber des Projekts waren vor allem die Betreiber von Sportarenen, die ihre Hallen mit einer weiteren Profisportart weiter auslasten wollten. Bis dahin fanden dort fast nur Spiele der Eishockey-Profiliga NHL statt. Die NBA ist somit auch die jüngste der vier großen Profiligen in Nordamerika nach der Major League Baseball (MLB, gegründet 1869 bzw. 1903), der National Hockey League (NHL, 1917) und der National Football League (NFL, 1920).
Die Liga hatte in den USA lange ein Imageproblem. Ihre heutige Popularität, insbesondere auch weltweit, gewann die NBA erst Ende der 1980er-Jahre und zu Beginn der 1990er-Jahre mit der Ära der Chicago Bulls und ihrem Superstar Michael Jordan.
Wie funktioniert das System der NBA?
Wie im US-amerikanischen Profisport üblich, ist auch die NBA eine für sich geschlossene Liga ohne Auf- und Absteiger. Die Teams sind keine klassischen Vereine, sondern Franchise-Konstrukte, die einem oder mehreren Besitzern gehören. Dieses Franchise-System gibt es bereits seit der Gründung.
Durch Eigentümerwechsel oder das Ziel, neue (und bessere) Märkte zu erschließen, kann es dazu kommen, dass ein Franchise auch in eine andere Stadt zieht. Eines der bekanntesten Beispiele dafür sind die Los Angeles Lakers, die als Minneapolis Lakers gegründet wurden und schon in den ersten NBA-Jahren eine der besten Mannschaften waren mit vier Meistertiteln in fünf Jahren. 1960 zog die Franchise dann nach Los Angeles. Auch der sechsfache Champion Golden State Warriors gewann seine ersten beiden Titel noch als Philadelphia Warriors. Über Eigentümerwechsel, Umzüge und die Neuaufnahme von Teams entscheidet die Ligaorganisation.
Die Liga teilt sich in die Western- und Eastern-Conference auf, die wiederum in jeweils drei Divisionen mit zurzeit fünf Teams unterteilt sind. Nach der Hauptrunde, der Regular Season, spielen die acht Besten jeder Conference in drei Play-off-Runden ihren Champion aus. Die Meister aus West und Ost ermitteln dann in einer Finalserie von bis zu sieben Spielen ("best of seven") den neuen NBA-Champion.
In der Saison 2020/21 waren 30 Franchise-Teams in der NBA aktiv:
Western Conference: Boston Celtics, Brooklyn Nets, New York Knicks, Philadelphia 76ers, Toronto Raptors, Chicago Bulls, Cleveland Cavaliers, Detroit Pistons, Indiana Pacers, Milwaukee Bucks, Atlanta Hawks, Charlotte Hornets, Orlando Magic, Miami Heat, Washington Wizards.
Eastern Conference: Denver Nuggets, Minnesota Timberwolves, Oklahoma City Thunder, Portland Trail Blazers, Utah Jazz, Golden State Warriors, Los Angeles Lakers, Los Angeles Clippers, Phoenix Suns, Sacramento Kings, San Antonio Spurs, Dallas Mavericks, Houston Rockets, Memphis Grizzlies, New Orleans Pelicans.
Was sind die Regeln der NBA?
Die Spielregeln in der NBA unterscheiden sich in Teilen von dem internationalen Standard der International Basketball Federation (FIBA), der in Europa und bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen herrscht. Viele betreffen die Rahmenbedingungen eines Spiels: So ist etwa das Spielfeld in der NBA rund einen halben Meter länger und 24 Zentimeter breiter, auch die Dreipunktelinie ist nicht an allen Stellen gleich weit vom Korb entfernt, sondern frontal zum Korb mit 7,24 Meter weiter entfernt als nach FIBA-Reglement (6,75 Meter). Außerdem dauert ein Viertel zwölf statt zehn Minuten.
Im Spiel dürfen sich die NBA-Stars mit sechs persönlichen Fouls eines mehr erlauben als auf internationalem Parkett. Bei einem technischen Foul gibt es nur einen statt zwei Freiwürfe. Besonders gewöhnungsbedürftig für NBA-Profis, wenn sie bei einer WM oder Olympia spielen, ist die Schrittfehlerregel: In ihrer Liga dürfen sie vor dem Dribbling bereits einen Schritt machen, nach FIBA-Regeln muss erst gedribbelt werden.
Wie groß ist ein NBA-Basketballkorb?
Der Basketballkorb befindet sich auf einer Höhe von 3,05 Meter (nach US-amerikanischem Maß: 10 Fuß). Der Ring hat einen Durchmesser von 45 Zentimeter, das Brett misst 180 x 105 Zentimeter. Das schwarze Rechteck am Korb ist 58 x 45 Zentimeter groß und befindet sich mittig mit einem Abstand von 15 Zentimeter zum unteren Rand des Bretts. Das Brett selbst ist an seiner Unterkante somit 2,90 Meter vom Boden entfernt.
Wie viele Spiele gibt es in der NBA?
Jede der aktuell 30 NBA-Franchises kommt in der der Hauptrunde, der Regular Season, auf 82 Spiele. Die fünf Teams einer Division spielen jeweils viermal gegeneinander, je drei- bis viermal gegen die übrigen Mannschaften ihrer eigenen Conference (Western oder Eastern Conference) sowie zweimal pro Saison gegen alle Teams aus der anderen Conference.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Saison 2020/21 um zehn Spiele für jedes Team verkürzt. Auch in der Vergangenheit kam es aufgrund von Spielerstreiks zu verkürzten Saisons.
In den Playoffs spielen die qualifizierten Mannschaften bis zu drei weitere Runden um den Einzug in die NBA-Finals. Jede Runde wird im Modus "best of seven" ausgespielt. Wer zuerst vier Siege erreicht, zieht in die nächste Runde ein.
Wie lange dauert ein NBA-Spiel?
Ein Spiel in der NBA dauert 48 Minuten, aufgeteilt in vier Viertel zu je zwölf Minuten. Nach dem ersten und dritten Viertel gibt es zwei Minuten Pause, in der Halbzeit 20 Minuten. Steht es nach der regulären Spielzeit Unentschieden, wird um jeweils fünf Minuten verlängert, bis ein Sieger feststeht.
Wer kommt in die NBA Playoffs?
Die jeweils acht besten Teams der Western und Eastern Conference zum Abschluss der Hauptrunde qualifizieren sich für die Playoffs. Hier tritt in der ersten Runde der Erstplatzierte gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten und so weiter an. Der besserplatzierte Verein hat dabei einen Heimvorteil und im Best-of-seven-Modus ein Heimspiel mehr als der Gegner. In der dritten Playoff-Runde werden die beiden "Conference Champions" ermittelt, die anschließend in einer Finalserie den neuen NBA-Meister ermitteln.
Wer hat die meisten Titel in der NBA?
Rekordmeister in der NBA-Geschichte sind die Boston Celtics und die Los Angeles Lakers (früher Minneapolis Lakers) mit jeweils 17 Titeln. Die Boston Celtics waren dabei über Jahrzehnte hinweg alleiniger Rekordhalter, denn ihre erfolgreichste Zeit fällt in die 1950er- und 1960er-Jahre, als sie zwischen 1957 und 1969 elfmal Meister wurden, davon zwischen 1959 und 1966 achtmal in Folge. Dieser Franchise-Rekord ist bis heute noch die mit Abstand längste Erfolgsserie, denn seitdem konnten nur die Chicago Bulls und die Los Angeles Lakers überhaupt drei Championships in Serie feiern - den sogenannten "Three-peat".
Mit ihrem Titelgewinn in der Saison 2019/20 haben die Los Angeles Lakers den Rekord der Celtics eingestellt. Die Lakers hatten ihre erfolgreichsten Zeiten in den 1980er-Jahren mit ihren damaligen Stars Earvin „Magic“ Johnson und Kareem Abdul-Jabbar. In der Ära der sogenannten "Showtime Lakers" waren eben jene Boston Celtics mit ihrem Star Larry Bird der größte Rivale um die Meisterschaft. Zwischen 1980 und 1988 errangen diese beiden Franchises acht von neun Meisterschaften. In den Jahren 1984, 1985 und 1987 trafen sie in den NBA-Finals direkt aufeinander. Eine weitere erfolgreiche Ära hatten die Lakers in den frühen 2000er-Jahren mit drei Titeln und ihren Stars Kobe Bryant und Shaquille O'Neal.
Bislang konnten 20 Franchise-Mannschaften eine NBA-Meisterschaft feiern und erst einmal kam der Champion aus Kanada mit den Toronto Raptors in der Saison 2018/19.
Wer ist der beste NBA Spieler aller Zeiten?
Die NBA-Geschichte hat seit Ligagründung 1946 immer mal wieder eine Ära großer Spieler erlebt. Je populärer die Liga auch international wurde, um so bekannter sind heute ihre Superstars.
Als bester Spieler aller Zeiten wird häufig Michael Jordan gehandelt. Er gewann mit den Chicago Bulls in den 1990er-Jahren sechs NBA-Titel - jeweils dreimal in Folge zwischen 1991 und 1993 sowie von 1996 bis 1998. Seine spielerische Klasse, seine enorme Sprungkraft, die ihm den Spitznamen "Air Jordan" einbrachte, aber auch die Tatsache, dass während seiner aktiven Zeit in den 1980er- und 1990er-Jahren die Werbeindustrie US-Sportler als Werbegesichter für sich entdeckte, haben Jordan zu einem der populärsten Basketballer aller Zeiten gemacht.
Nimmt man wiederum die Statistiken zu Hand, ist Kareem Abdul-Jabbar der beste Spieler aller Zeiten. Der einstige Lakers-Star erzielte in seiner Karriere 38.387 Punkte. Insgesamt 20 Jahre war er bis zu seinem Rücktritt 1989 in der NBA aktiv. Seine 1560 Spiele für die Milwaukee Bucks und die Lakers aus Los Angeles sind ebenfalls Rekord.
Wer diesen Rekord brechen könnte, ist LeBron James, der aktuell auf Platz 3 der Liste mit den meisten Punkten liegt und noch aktiv ist. LeBron James galt schon während in der High-School als kommender Superstar und wurde im NBA-Draft 2003 als erster Spieler ausgewählt. Er gewann bislang mit drei Franchises den NBA-Titel: Miami Heat, Cleveland Cavaliers und Los Angeles Lakers.
Zur Riege der besten NBA-Spieler aller Zeiten zählt auch ein Deutscher: Dirk Nowitzki. Mit 31.560 Punkten liegt er auf Platz 6 der ewigen Bestenliste. Damit ist der deutsche Basketball-Nationalspieler der beste Scorer der NBA, der nicht in den USA geboren wurde. Nowitzkis 21 Jahre für nur eine Franchise, die Dallas Mavericks, sind ebenfalls ein Rekord.
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