BerlinFür Merkel gibt es im Netz kaum Applaus
LeFloid hat die Kanzlerin gesiezt. Die Kanzlerin hat LeFloid gesiezt. Das ist keine Selbstverständlichkeit im Internet. Und LeFloid ist in diesem Video aufgeregt. Statt wie sonst selbstsicher vor dem Regal in seinem Zimmer mit schnellen Schnitten und frechen Sprüchen die Gedanken seiner jungen Zuschauer auf Trab zu bringen, führt er ein Gespräch mit "Frau Bundeskanzlerin". Manchmal wirkt das Gespräch unfreiwillig komisch. LeFloid: "Warum geben Sie das Interview jetzt?" Merkel: "Jetzt passt gut, weil wir unseren Dialog mit den Menschen in Deutschland begonnen haben." Die Zuschauer im Netz fragen sich direkt: Wie ist die Kanzlerin in den vergangenen zehn Jahren ohne Dialog mit ihren Wählen ausgekommen? Die Meinungsmacher der Netzgemeinde spenden wenig Applaus. Merkel antwortet drei Minuten nichtssagend zu Whistleblowern und Überwachung. "Zumindest etwas Situationskomik", twitterte Markus Beckedahl von Netzpolitik.org. "Schade", "https://twitter.com/LeFloid" war etwas überfordert bei "https://twitter.com/hashtag/netzfragtmerkel?src=hash". ",Sehr cool' als Standardantwort auf nichtssagende Aussagen ist eher uncool." Auch ZDF-Moderator und Netz-Troll Jan Böhmermann machte sich in seiner Reaktion auf Twitter über die Floskeln des Youtube-Stars lustig: "Wenn das Merkel-Interview von ,https://twitter.com/LeFloid' dem traditionellen Journalismus kein stählernes Selbstvertrauen einflößt, was dann? ,Absolut'." Die ersten Kommentare der Zuschauer auf Youtube fallen hingegen positiv aus: "Da hast du einfach mal Angela Merkel interviewt. Krasser Scheiß! Ich bin echt richtig stolz auf dich." Ein anderer: "Hoffentlich startet Angela nicht bald einen eigenen Kanal..." Hat sie bereits. Den Youtube-Kanal der Bundesregierung hat noch keiner wahrgenommen.