Putschversuch in der Türkei 2016 - alle Informationen

Putschversuch in der Türkei 2016 - alle Informationen

Foto: afp

Putschversuch in der Türkei

Kölner Taxifahrer als Agent für Türkei verurteilt
Kölner Taxifahrer als Agent für Türkei verurteilt

Spionage-Prozess in DüsseldorfKölner Taxifahrer als Agent für Türkei verurteilt

Im Prozess um Spionage-Vorwürfe ist ein 47-Jähriger nun zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte habe keinen Ärger gewollt.

Bewährungsstrafe in Spionage-Prozess gefordert
Bewährungsstrafe in Spionage-Prozess gefordert

Oberlandesgericht DüsseldorfBewährungsstrafe in Spionage-Prozess gefordert

Im Prozess gegen einen mutmaßlichen türkischen Spion hat die Bundesanwaltschaft vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Haft auf Bewährung gefordert. Dem Prozess war ein Großeinsatz der Polizei in Oberbilk im vergangenen Jahr vorausgegangen.

Erdogan kündigt Veto gegen Schweden und Finnland an
Erdogan kündigt Veto gegen Schweden und Finnland an

Türkei blockiert Nato-BeitritteErdogan kündigt Veto gegen Schweden und Finnland an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat ein Veto der Türkei gegen einen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands angekündigt. „Wir haben unseren relevanten Freunden mitgeteilt, dass wir „Nein“ zum Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato sagen würden.“

Türkei stellt sich gegen Nato-Beitrittsbeschlüsse aus Skandinavien
Türkei stellt sich gegen Nato-Beitrittsbeschlüsse aus Skandinavien

Finnland und SchwedenTürkei stellt sich gegen Nato-Beitrittsbeschlüsse aus Skandinavien

Nach wie vor stellt sich die Türkei in Bezug auf die Nato-Beitrittsbeschlüsse von Finnland und Schweden quer. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte am Montagabend, die Türkei werde die geplanten Nato-Beitritte der skandinavischen Länder nicht billigen.

Europarat leitet Vertragsverletzungsverfahren gegen Türkei ein
Europarat leitet Vertragsverletzungsverfahren gegen Türkei ein

Fall KavalaEuroparat leitet Vertragsverletzungsverfahren gegen Türkei ein

Der Europarat hat im Konflikt um den inhaftierten türkischen Kulturförderers und Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala ein Strafverfahren gegen die Türkei eingeleitet. Ankara weigert sich bisher, Kavala aus der Haft zu entlassen.

Erdogan wirft inhaftierten Admiralen Putschversuch vor
Erdogan wirft inhaftierten Admiralen Putschversuch vor

TürkeiErdogan wirft inhaftierten Admiralen Putschversuch vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einer Gruppe von mehr als hundert pensionierten Admiralen, die eines seiner Mammut-Bauprojekte kritisiert hatten, die indirekte Drohung mit einem Staatsstreich vorgeworfen.

Maas gegen Stopp der Rüstungsexporte in die Türkei
Maas gegen Stopp der Rüstungsexporte in die Türkei

Forderung aus GriechenlandMaas gegen Stopp der Rüstungsexporte in die Türkei

Griechenland fühlt sich von der Türkei bedroht und verlangt von Deutschland, Rüstungsexporte an den Nato-Partner einzustellen. Außenminister Maas sieht dazu derzeit keine Veranlassung. Ein Rückgang der Exportgenehmigungen ist trotzdem zu verzeichnen.

Türkei drohen neue EU-Sanktionen
Türkei drohen neue EU-Sanktionen

Aggressive Griechenland-PolitikTürkei drohen neue EU-Sanktionen

EU-Ratspräsident Charles Michel hat am Freitag die Möglichkeit neuer Strafmaßnahmen gegen die Türkei ins Gespräch gebracht. Die Mitgliedsländer wollen in der kommeden Woche über entsprechende Schritte beraten.

Türkisches Gericht verhängt 337 lebenslange Haftstrafen
Türkisches Gericht verhängt 337 lebenslange Haftstrafen

Nach Putschversuch im Jahr 2016Türkisches Gericht verhängt 337 lebenslange Haftstrafen

Nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 ist ein großer Prozess zu Ende gegangen. Insgesamt 337 Angeklagte wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. In den vergangenen drei Jahren standen insgesamt 475 Angeklagte des Akinci-Stützpunktes vor Gericht.

War der Putschversuch in der Türkei inszeniert?
War der Putschversuch in der Türkei inszeniert?

Serie „Humbug“War der Putschversuch in der Türkei inszeniert?

Der gescheiterte Putsch in der Türkei ist vier Jahre her. Die Frage, ob der Umsturzversuch eine Inszenierung war, wird heute oft gestellt. Doch die Theorie, der türkische Machthaber Erdogan habe in Wahrheit den Aufstand geplant, ist Humbug.

Yücel-Verhandlung auf den 16. Juli vertagt
Yücel-Verhandlung auf den 16. Juli vertagt

Prozess in der TürkeiYücel-Verhandlung auf den 16. Juli vertagt

Der Prozess gegen den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel in der Türkei zieht sich weiter hin. Nun wurde der Prozess auf Mitte Juli vertagt. Es war eigentlich für Mittwoch ein Urteil erwartet worden.

Mehr als 200 mutmaßliche Gülen-Anhänger in Türkei festgenommen
Mehr als 200 mutmaßliche Gülen-Anhänger in Türkei festgenommen

Nach Putschversuch 2016 gegen ErdoganMehr als 200 mutmaßliche Gülen-Anhänger in Türkei festgenommen

Die türkische Polizei hat den zweiten Tag in Folge Großrazzien im Zusammenhang mit dem Putschversuch vor vier Jahren durchgeführt und hunderte Festnahmen von vermeintlichen Anhängern der Gülen-Bewegung angeordnet.

Erdogans ständige Angst vor dem Galgen
Erdogans ständige Angst vor dem Galgen

Putsch vor 60 JahrenErdogans ständige Angst vor dem Galgen

1960 putschte das Militär erstmals in der Geschichte der modernen Türkei und ließ den damaligen Ministerpräsidenten nach einem Schauprozess hinrichten. Das prägt seinen Nachfolger bis heute.

Neue Festnahmewelle von mutmaßlichen Gülen-Anhängern in der Türkei
Neue Festnahmewelle von mutmaßlichen Gülen-Anhängern in der Türkei

700 HaftbefehleNeue Festnahmewelle von mutmaßlichen Gülen-Anhängern in der Türkei

Die türkische Polizei hat am Dienstag fast 160 Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung festgenommen. Insgesamt sollen fast 700 Haftbefehle gegen mutmaßliche Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen ausgestellt worden sein.

„Reporter ohne Grenzen“ fordert Freispruch von Yücel und Tolu
„Reporter ohne Grenzen“ fordert Freispruch von Yücel und Tolu

„Wie lange soll diese Farce noch andauern?“„Reporter ohne Grenzen“ fordert Freispruch von Yücel und Tolu

Vor der Fortsetzung der Prozesse gegen Deniz Yücel und Mesale Tolu in der Türkei hat die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ erneut den Freispruch beider Journalisten gefordert.

Amnesty fordert von Merkel Einsatz für Menschenrechtler in der Türkei
Amnesty fordert von Merkel Einsatz für Menschenrechtler in der Türkei

Inhaftierter Aktivist Osman KavalaAmnesty fordert von Merkel Einsatz für Menschenrechtler in der Türkei

Bundeskanzlerin Merkel wird sich am Freitag mit dem türkischen Präsidenten Erdogan treffen. Amnesty International fordert sie auf, sich dann für inhaftierte Menschenrechtler einzusetzen.

Türkei hebt Sperrung von Wikipedia auf
Türkei hebt Sperrung von Wikipedia auf

Nach gerichtlicher AnordnungTürkei hebt Sperrung von Wikipedia auf

Das Onlinelexikon war seit drei Jahren in der Türkei gesperrt. Nun soll es nach und nach wieder freigegeben werden.

Die Angst vor Erdogan ist immer da
Die Angst vor Erdogan ist immer da

Politische VerfolgungDie Angst vor Erdogan ist immer da

Mehr als 4400 türkische Richter und Staatsanwälte wurden vom türkischen Präsidenten Erdogan im Rahmen seiner „Säuberungen“ nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 aus dem Staatsdienst entfernt. Die Geschichte eines türkischen Richters und seiner Familie, die in Griechenland Schutz suchten.

Deutsche Asyl-Akten in türkischer Hand
Deutsche Asyl-Akten in türkischer Hand

Nach Festnahme von VertrauensanwaltDeutsche Asyl-Akten in türkischer Hand

Die Türkei hat Mitte September einen Vertrauensanwalt der deutschen Botschaft in Ankara festgenommen. Nun dürfte der türkische Geheimdienst über brisante Informationen über Asylbewerber in Deutschland verfügen.

Immer mehr Asylbewerber kommen aus der Türkei
Immer mehr Asylbewerber kommen aus der Türkei

Seit Putschversuch 2016Immer mehr Asylbewerber kommen aus der Türkei

In Europa steigen die Flüchtlingszahlen erneut. In Deutschland gehen sie bislang weiter zurück. Mit einer Ausnahme: Es kommen immer mehr türkische Asylbewerber.

62 Deutsche sitzen in türkischen Gefängnissen
62 Deutsche sitzen in türkischen Gefängnissen

Zahl gestiegen62 Deutsche sitzen in türkischen Gefängnissen

Die Zahl der in der Türkei inhaftierten Deutschen ist in den vergangenen sechs Monaten von 47 auf 62 gestiegen. Weitere 38 Bundesbürger sitzen wegen einer Ausreisesperre in der Türkei fest.

Neuer Anlauf zur Überwindung der Teilung Zyperns
Neuer Anlauf zur Überwindung der Teilung Zyperns

Gespräche zwischen Türkei und GriechenlandNeuer Anlauf zur Überwindung der Teilung Zyperns

Unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UN) wollen die politischen Führer der türkischen und griechischen Zyprer am Freitag in der Hauptstadt Nikosia sondieren, ob neue Gespräche zur Überwindung 45 Jahre andauernden Teilung Zyperns starten könnten.

Türkei hat 300.000 Bücher vernichtet
Türkei hat 300.000 Bücher vernichtet

Wegen angeblicher TerrorpropagandaTürkei hat 300.000 Bücher vernichtet

Auch drei Jahre nach dem Putschversuch verschärft sich die Zensur in der Türkei weiter. Der Erziehungsminister legt jetzt erschreckende Zahlen vor.

Türkei bat Deutschland offenbar fast 1000-mal um Fahndungshilfe
Türkei bat Deutschland offenbar fast 1000-mal um Fahndungshilfe

Nach PutschversuchTürkei bat Deutschland offenbar fast 1000-mal um Fahndungshilfe

Nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 suchten die dortigen Behörden auch international nach möglichen Beteiligten. Einem Medienbericht zufolge baten sie dabei 999-mal das deutsche Bundeskriminalamt um Hilfe.

Kurz vor Mitternacht am 15. Juli 2016 beobachteten Zeugen, dass Kampfflugzeuge des Militärs über die Stadt Ankara flogen. Zeitgleich setzten die Putschisten den Generalstabschef Hulusi Akar fest. Es folgten Schießereien zwischen Soldaten des Militärs und der Polizei auf den Straßen sowie eine Explosion im Gebäude des rechtlich-öffentlichen Rundfunks. Daraufhin wurden Brücken abgesperrt und eine Nachrichtensperre verhängt. Der Zugang zu Sozialen Medien wurde blockiert.

Zu dem Zeitpunkt befand sich Präsident Erdogan in einem Hotel in Marmaris, welches kurz nach der Flucht angegriffen wurde. Am 16. Juli wurde schließlich verkündet, dass der Putschversuch gescheitert sei, nachdem zahlreiche Zivilisten einen Massenprotest gegen das Militär veranstalteten.

Präsident Erdogan reagierte, indem er Personen wie Richter, Soldaten, Polizisten, Lehrer und Hochschuldirektoren aus ihren öffentlichen Ämtern entließ. Es wird vermutet, dass diese Personengruppen die Putschisten unterstützten. Er kündigte zudem an, unter Umständen die 2004 abgeschaffte Todesstrafe wieder einzuführen, was die EU und NATO zutiefst besorgt, die deswegen der Türkei einen EU-Beitritt vehement untersagen.

Der Regierung der Türkei wird vorgeworfen, den Putsch lediglich als einen Fake inszeniert zu haben, um die Macht des Präsidenten noch weiter zu festigen und zu stärken. Dafür gibt es jedoch noch keinerlei Beweise, zumal den verantwortlichen Offiziere nun hohe Gefängnisstrafen drohen und es fragwürdig ist, ob sie dies freiwillig in Kauf nehmen würden.

Rund 6000 Menschen ließ die türkische Regierung nach dem gescheiterten Putschversuch verhaften, darunter fast 3000 Armeeangehörige. In einer Sondersitzung entschied der "Hohe Rat der Richter und Staatsanwälte" (Hâkimler ve Savclar Yüksek Kurulu, HSYK), auch 2745 Richter festnehmen zu lassen.

Putschversuch für Erdogan "Geschenk Gottes"

Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte den Putschversuch ein "Geschenk Gottes". Der gescheiterte Putsch ermögliche Erdogan eine "Säuberung" des Militärs und der Justiz. Dass der Aufstand des Militärs mit nur sechs Kampfflugzeugen, zwei Hubschraubern, zehn Panzern und 1000 Soldaten von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen zu sein scheint, nährt die Spekulationen, der Putsch sei von Präsident Erdogan inszeniert worden, um seine Macht zu stärken. Weltweit wächst die Sorge, die Türkei könnte sich weg von der Demokratie hin zu einer Diktatur entwickeln.