Kokainschmuggel nach SolingenDrogen im präparierten Skoda
Die Staatsanwaltschaft wirft einem Albaner (50) vor, mehrere Kokain-Lieferungen nach Solingen in Auftrag gegeben zu haben. Mutmaßliche Mittäter des Angeklagten wurden bereits verurteilt.
Immer wieder liest man davon, dass die Polizei bei einer Razzia einen Schlag gegen Terroristen oder organisierte Verbrecher geführt hat. Was ist eigentlich eine Razzia, woher kommt der Begriff und was darf die Polizei dabei eigentlich? Diese Fragen wollen wir hier beantworten.
Unter einer Razzia versteht man heute eine konzertierte, also planmäßig organisierte Aktion der Polizei oder anderer Strafverfolgungsbehörden (wie dem Bundeskriminalamt oder dem Verfassungsschutz), bei der ohne vorherige Ankündigung Häuser oder andere Objekte mit einer größeren Zahl an Einsatzkräften durchsucht werden. Dabei fahnden die Einsatzkräfte etwa nach gesuchten oder verdächtigen Personen oder suchen nach Waffen, Drogen oder Materialien für eine Bombe. Die Objekte, die durchsucht werden, werden dazu in der Regel in kurzer Zeit abgesperrt oder sogar umstellt.
In vielen Fällen brechen die Polizisten dabei Türen auf. Je nach Verdacht sind die Einsatzkräfte bei der Razzia schwer bewaffnet, manchmal stehen sogar Scharfschützen in Stellung. Wenn vermutet wird, dass bestimmte Explosiv-, Gift- oder beispielsweise radioaktive Giftstoffe zu finden sind, leisten entsprechende Spezialkräfte mit Schutzausrüstungen Hilfe bei der Razzia.
Oft werden große Razzien gegen ganze Banden oder mutmaßlich kriminelle Organisationen zeitgleich an verschiedenen Orten, auch über mehrere Bundesländer hinweg, durchgeführt. Die Planung im Vorfeld ist geheim. Oft gibt es eine gemeinsame Koordination.
Das Wort Razzia ist ein Lehnwort aus dem Französischen, wo es so viel bedeutet wie Streif- oder Beutezug. Zurückzuführen ist es auf einen arabischen Ausdruck, genauer auf das Wort ġazwa oder Ghazidshah. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert stand das Wort für Raubzüge der nordafrikanischen Korsaren – muslimische Piraten und Kaperfahrer, die aus den nordafrikanischen Sultanaten und osmanischen Herrschaften stammten. Immer wieder überfielen diese die Küsten Südeuropas, erbeuteten dabei Güter und machten zahlreiche christliche Einwohner zu Sklaven, die sie verkauften.
Ins Französische kam der Begriff mit der französischen Eroberung Algeriens in den 1830er und 40er Jahren. Das französische Militär benannte eine Kriegstaktik, bei der in einem militärischen Raubzug Dörfer überfallen wurden als Razzia. Dabei verbrannten die Soldaten Gebäude und Ernte und trieben das Vieh davon. Mit dieser Taktik sollte der Widerstand der Bevölkerung gebrochen werden. Das machte die Razzia zu einer staatlich ausgebübten Form der Gewalt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wanderte der Begriff in dieser übertragenen Form in die deutsche Sprache und stand dabei für einen „Streifzug der Polizei auf verdächtige Individuen“.
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Die Staatsanwaltschaft wirft einem Albaner (50) vor, mehrere Kokain-Lieferungen nach Solingen in Auftrag gegeben zu haben. Mutmaßliche Mittäter des Angeklagten wurden bereits verurteilt.
Bei einer großen Razzia überprüft die Polizei hunderte HSV-Fans in einem gestoppten Regionalzug. Die Fans müssen stundenlang in dem Zug ausharren. Grund der Aktion: die Suche nach Gewalttätern.
Mehr als 300 Beamte sind am Donnerstag und in der Nacht zu Freitag im Einsatz gewesen. Der Verdacht richte sich gegen ein Unternehmen mit zahlreichen Standorten, das in der Reinigungsbranche tätig sei.
Bei einer groß angelegten Razzia hat der Zoll in NRW, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg insgesamt 28 Objekte durchsucht. Es besteht der Verdacht der Schwarzarbeit.
In Uniformen sind mehrere Neofaschisten durch ein jüdisches Wohnviertel gezogen, um Hitler-Flugblätter zu verteilen. Auch Diktator Mussolini wurde in diesen verherrlicht.
Eigenen Angaben zufolge hat die israelische Armee eine Ausbildungsstätte der Hamas im Gazastreifen gestürmt, in der sich die Kämpfer der Organisation auf den Angriff auf Israel am 7. Oktober vorbereitet hätten.
Fast täglich werden in Nordrhein-Westfalen Geldautomaten gesprengt. Auch Neuss ist regelmäßig von solchen Anschlägen betroffen. Oft können die Täter entkommen – dieses Mal aber nicht. Drei Bandenmitgliedern wurde nun der Prozess gemacht.
Zwei Albaner ohne festen Wohnsitz stehen heute wegen Betreibens einer Cannabisplantage in einer Lagerhalle an der Schwertstraße und Handelns mit Drogen vor Gericht. Andere Verfahren folgen.
Erst vor wenigen Tagen wurde das NRW-Projekt Sicherheitskooperation zur Bekämpfung der Clankriminalität verlängert. Am Freitag und in der Nacht zum Samstag gab es wieder Großkontrollen in Städten im Ruhrgebiet.
Der 52-Jährige sei zwar Jäger, aber auf seiner Waffenbesitzkarte seien die meisten der Waffen nicht eingetragen gewesen und damit illegal. Auch seien Unterlagen und andere Beweisstücke gesichert worden.
Die groß angelegte Razzia hat sich aus Polizeisicht gelohnt. Es wurden nicht nur Drogen, Waffen und Geld als Beweisstücke sichergestellt. Neun Tatverdächtige sitzen jetzt auch im Gefängnis und warten dort auf ihren Prozess.
Update · Der Polizei ist eine international agierende Bande ins Netz gegangen. Bei einer Razzia, in Mönchengladbach und im Kreis Höxter, wurden Cannabispflanzen, Waffen und viel Geld sichergestellt. Was bisher bekannt ist.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Donnerstag das Anwesen eines mutmaßlichen „Reichsbürgers“ in Wuppertal durchsucht.
Der Film „Stella“ erzählt von einer jüdischen Frau, die zur Nazizeit zur Mittäterin wurde. Paula Beer spielt die Titelrolle in einer Produktion, die man mit gemischten Gefühlen betrachtet.
Großeinsatz in Antwerpen und Brüssel: Bei einer Razzia um Kokainimporte und Waffengewalt im Drogenmilieu durchsuchen 350 Polizisten Dutzende Wohnungen und Firmen. Sie finden Bargeld, Luxusautos – und Kollegen.
Bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit und andere Vergehen in Massagesalons haben Zöllner am Dienstag Durchsuchungen in elf deutschen Städten durchgeführt, acht davon in NRW.
Der zu sechs Jahren Haft verurteilte Chef des Leverkusener Al Zein Clans bleibt in der Zelle. Bei einem Sprachtest soll er durchgefallen sein.
Nach Durchsuchungen in Leverkusen und Niederkassel konzentrieren sich die Ermittlungen zunächst auf 14 junge Männer und eine junge Frau. Das Kriminalkommissariat 25 prüft Zusammenhänge zu Einbruchsserien in Dormagen.
Gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) soll es Mordpläne gegeben haben. Diese haben sich jedoch als unkonkret und realitätsfern herausgestellt.
Ermittler der Kripo Köln schlugen am Dienstagmorgen zu: Sie durchsuchten 15 Wohnungen in Leverkusen. Ermittelt wird gegen 14 Männer und eine Frau im Zusammenhang mit der Schul- und Kita-Einbruchserie in Leverkusen, Leichlingen und dem Umland.
Update · Mit dem Wechsel von Peter Frank ins Bundesverfassungsgericht ist der Chefsessel in der Bundesanwaltschaft vakant. Nun gibt es Klarheit über die Nachfolge in Deutschlands oberster Anklagebehörde.
Vor allem die Feuerwehr war in diesem Jahr stark gefragt. Die Retter haben 2023 mehr als 1000 Einsätze abgearbeitet, darunter drei große Brände. Auch der Zoll hatte in Grevenbroich gut zu tun: Die Behörde pfändete hier fast den gesamten Fahrzeugbestand eines Autohauses.
Das Hauptzollamt Krefeld hält die Hoteliers und Gastwirte im Kreis Viersen im Blick – insbesondere wegen der Erhöhung bei Mehrwertsteuer und Mindestlohn. Weitere Kontrollen fordert auch die Gewerkschaft NGG.
Nach mehr als einem Jahr Prozessdauer hat das Düsseldorfer Landgericht vier Brüder aus Solingen wegen des Handels mit 63 Tonnen unversteuertem Shisha-Tabak schuldig gesprochen.
Bei einer groß angelegten Razzia in Hessen haben Beamte hunderte Datenträger mit kinder- und jugendpornografischen Inhalten beschlagnahmt.
Das Wort Razzia ist ein rein in der Umgangssprache genutztes Wort. Als rechtlicher Begriff taucht er in keinem Gesetz und keiner Vorschrift auf. Daher gibt es keine konkrete Verfahrensanleitung für eine Razzia, jedoch regeln Vorschriften in Gesetzen der Bundesländer insbesondere im Polizeirecht die verschiedenen (möglichen) Aspekte einer Razzia. Auch die Strafprozessordnung StPO regelt in mehreren Paragrafen grundsätzliche Aspekte. So gilt etwa die Vorschrift des Paragrafen 102 der StPO: „Bei dem, welcher als Täter oder Teilnehmer einer Straftat oder der Datenhehlerei, Begünstigung, Strafvereitelung oder Hehlerei verdächtig ist, kann eine Durchsuchung der Wohnung und anderer Räume sowie seiner Person und der ihm gehörenden Sachen sowohl zum Zweck seiner Ergreifung als auch dann vorgenommen werden, wenn zu vermuten ist, dass die Durchsuchung zur Auffindung von Beweismitteln führen werde.“
Weitere Paragrafen, die Regelungen für Aspekte der Razzien enthalten, sind etwa §§ 103 (Durchsuchung bei anderen Personen), 127 (Vorläufige Festnahme), 163b (Maßnahmen zur Identitätsfeststellung), 163c (Freiheitsentziehung zur Identitätsfeststellung). Im Sinne von Paragraf 152 (Anklagebehörde; Legalitätsgrundsatz) kann die Staatsanwaltschaft eine Razzia anordnen oder eine zuständige Polizeibehörde. Maßgeblich ist vor allem im Sinne der Gesetze ein begründeter Anfangsverdacht.
Natürlich gibt es auch immer mal wieder Irrtümer, bei denen eine Razzia unbegründet war oder sogar die falsche Wohnung gestürmt wurde. Im Zweifel zahlt der Staat dann nach dem Verursacherprinzip Schadensersatz – das gilt aber nicht bei begründeten Razzien.
Ende 2022 gab es eine große Razzia gegen die sogenannte Reichsbürger-Szene, bei der in mehreren Bundesländern Verschwörer festgenommen wurden, die den Staat stürzen wollten. Im Januar fand eine spektakuläre Razzia gegen zwei Personen statt, die im Verdacht stehen, einen islamistischen Terror-Anschlag mit Giftstoffen geplant zu haben.
Große Razzien in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab es aber auch immer wieder gegen verschiedene „Rockerbanden“ wie die Bandidos oder die Hells Angels, von denen etliche lokale Vereinigungen verboten wurden. Auch gegen andere verbotene Organisationen oder gegen die sogenannte Clan-Kriminalität werden Razzien durchgeführt.
Besonders groß waren in den 70er-Jahren Razzien, bei denen Terroristen der RAF („Rote Armee Fraktion“) gesucht wurden. Etwa nach dem Mord an Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer im Jahr 1977 fahndete man an verschiedenen Orten nach den Tätern.
Eine berühmt-berüchtigte Razzia war auch die Durchsuchung der Spiegel-Redaktion im Jahr 1962 wegen des Vorwurfs des Landesverrats. Diese Aktion ging als „Spiegel-Affäre“ (und als Angriff des damaligen Verteidigungsministers Franz-Josef Strauß gegen die Pressefreiheit) in die bundesdeutsche Geschichte ein.