Für den RRX sind große Infrastruktur-Umbauten geplant. Beispielsweise soll die Strecke zwischen Düsseldorf und Köln von vier auf sechs Spuren ausgebaut werden. Neue RRX-Halte wie beispielsweise in Düsseldorf-Benrath werden in der Regionalpolitik kontrovers diskutiert.
National Express Rail ist am Zug
Im Juni 2015 wurde der europaweit ausgeschriebene Auftrag zum Bau und Betrieb der künftigen Bahnstrecke an National Express Rail und Abellio Rail NRW, eine Tochter der niederländischen Staatsbahn, vergeben.
Die britische Bahngesellschaft National Express Rail konnte sich mit den günstigsten Konditionen unter anderem gegen die Deutsche Bahn durchsetzen. Den Vorwurf, Lohndumping zu betreiben, wies ein Sprecher der National Express Rail vehement zurück, vielmehr könne man durch geringere Energiekosten das nötige Geld einsparen.
Langfristige Planung
Bis Mitte der 2020er Jahre soll der Verkehr auf vielen Strecken zwischen Minden und Aachen von National Express Rail übernommen werden. Die Bahnen der DB-Regio sollen dann nur noch vereinzelt fahren. Der Auftrag für den Bau der neuen Fahrzeuge vom Typ Desiro HC wurde 2015 bereits an Siemens vergeben.
Dieses Modell verfügt nicht nur über barrierefreie sanitäre Einrichtungen, sondern soll auch mobilen Internetzugang durch WLAN an Bord ermöglichen. Mit einer Kapazität von bis zu 800 Fahrgästen bei geringerer Stromaufnahme und höherem Komfort soll der RRX auf lange Sicht 31.000 Autofahrten einsparen. Der Vertrag für die Wartung der Züge ist zunächst auf 32 Jahre befristet.
Umfassender Ausbau
Für den reibungslosen Betrieb des Rhein-Ruhr-Express müssen die Gleisanlagen der Deutschen Bahn ausgebaut werden. Das bedeutet unter anderem einen Ausbau der Strecken von Köln-Mühlheim nach Düsseldorf-Reisholz sowie im weiteren Verlauf von Reisholz nach Duisburg um jeweils zwei neue Gleise. Darüber hinaus ist der Ausbau des Dortmunder Hauptbahnhofes fester Bestandteil des Planes.
Schneller durch NRW
Fahrgäste sollen insbesondere von der dichten Taktung des RRX profitieren. Alle 15 Minuten soll ein Zug zwischen Köln-Deutz und Dortmund verkehren. Zwischen Oberhausen und Düsseldorf sollen die Züge halbstündig fahren.
RRX in der Kritik
Kritik an der Planung des RRX wurde vor allem von den Bezirksregierungen in Wattenscheid und Langenfeld laut. Man sorge sich um die ausreichende Anbindung der Standorte an den NRW-weiten Regionalverkehr.
Zudem sei die weitere Lärmbelastung durch den Rhein-Ruhr-Express auf der stark befahrenen Trasse zwischen Köln und Düsseldorf für die Städte nicht tragbar. Ein Ausbau der örtlichen Schallschutzmaßnahmen sei hier unerlässlich.
Hauptleidtragende dürfte aber die DB-Regio sein, die durch den Verlust der Strecken an die National Express Rail einen Marktanteil von bis zu 15 Prozent einbüßt.