Die Scharia regelt Rechtsnormen wie das Familien- und Strafrecht und die religiösen Vorschriften für Muslime - ohne dabei die Sphären von Religion und Staat zu trennen. Radikale Muslime rechtfertigen auch extreme Strafen wie die Steinigung mit der Scharia. Nach Ansicht des islamischen Theologen Mouhanad Khorchide aus Münster ist die Scharia aber gar kein juristisches Regelwerk. In seinem Buch "Scharia - der missverstandene Gott" provoziert Khorchide jetzt mit einer spirituellen Lesart. "Der Islam will, dass der Mensch hart an sich arbeitet, bis er das Gute um des Guten willen verrichtet", sagt er. Wichtig sei die innere Haltung, nicht das Einhalten von Ge- und Verboten.