Wieso wurde die Zeitumstellung in Deutschland eingeführt?
Die Sommerzeit gab es bereits mehrfach in der deutschen Geschichte. Ursachen für die Einführungen waren beispielsweise der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die spätere Ölkrise.
Erstmals galt im Deutschen Kaiserreich in den Jahren 1916 bis 1918 in den Sommermonaten jeweils die Sommerzeit. Durch die Zeitverschiebung sollte Energie eingespart werden, da die Sommerabende verlängert und daher weniger künstliches Licht verbraucht werden sollte. In der Folge führten auch weitere europäische Länder wie Frankreich oder Großbritannien die Sommerzeit ein. Im Jahr 1919 wurde die Maßnahme in Deutschland wieder abgeschafft.
Die nächste Sommerzeit wurde im Kriegsjahr 1940 eingeführt und galt ab dem 1. April. Der Hintergrund war erneut die Hoffnung, durch die Zeitumstellung Energie einzusparen. Das Ende der Sommerzeit war zunächst für Oktober 1940 geplant, jedoch erfolgte bis zum Winter 1942 keine Rückkehr zurück zur Mitteleuropäischen Zeit. Die Sommerzeit galt daher durchgehend von April 1940 bis November 1942 und in den Jahren 1943 und 44 jeweils in den Sommermonaten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmten die Besatzungsmächte in Deutschland die Zeitumstellung. In den Westzonen wurde jeweils im April oder Mai die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Gesonderte Regelungen gab es zeitweise in der sowjetischen Besatzungszone und Berlin, wo die mitteleuropäische Hochsommerzeit galt. Hierbei wurde die Uhr sogar um zwei Stunden vorgestellt, um das Tageslicht im Sommer noch besser ausnutzen zu können. 1949 einigten sich die BRD und die DDR darauf, die alljährliche Zeitumstellung zu beenden.
Mit der Ölkrise 1973 kam die Sommerzeit wieder ins Gespräch. Aufgrund hoher Energiepreise führte Frankreich die Sommerzeit 1976 wieder ein. Alle anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft folgten, begründeten dies jedoch mit der Harmonisierung des gemeinsamen Binnenmarktes. In der BRD sowie in der DDR gibt es seit 1980 die Sommerzeit.
Wer hat die Zeitumstellung erfunden?
Die Idee einer Sommerzeit entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der Hintergrund bestand darin, dass durch die festgelegten Uhrzeiten zu bestimmten Jahreszeiten Tageslicht vergeudet und zu viel künstliches Licht benötigt würde. Bereits 1895 stellte George Vernon Hudson im neuseeländischen Wellington seinen Ansatz zur Zeitumstellung vor, unabhängig davon entwickelte William Willett ein Jahrzehnt später eine ähnliche Idee zur Uhrumstellung. Die Vorschläge wurden jedoch zunächst nicht weiterverfolgt, und die erste Einführung der Sommerzeit in Europa erfolgte im Ersten Weltkrieg.